The Anime Diversity: „Cowboy Bebop“

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„Cowboy Bebop“ – Worum gehts?

Cowboy Bebop ist der wahrscheinlich kultigste Anime überhaupt und ich bin sogar noch euphorischer und sage: hier wird fast jedes Genre bedient und dieser Anime wird wahrscheinlich niemals alt. Wir schreiben das Jahr 2071, die Erde ist nahezu unbewohnbar und die Menschen haben das Sonnensystem besiedelt – können ultraschnell reisen aber die Kriminalitätsrate explodiert und Kopfgeldjäger („Cowboys“) bekommen eine Menge zutun. Als solche arbeiten Spike Spiegel (Bild rechts) und Jet Black, die Crew der Bebop. Besonders turbulent wird es als die Hochstaplerin Faye, das quirlige Hacker-Kind Ed und der intelligente Hund Ein zu dem Team stoßen. Die könnten unterschiedlicher nicht sein, nehmen aber fleißig manchmal mehr manchmal weniger erfolgreich Aufträge an und bekommen es mit betrügerischen Paaren, dreisten Gangstern, Sektenführern, Magic-Mushroom-Dealern oder manchmal auch einfach nur mit den Schrecken des Alltags zutun. Dabei tragen sie alle eine Bürde mit sich rum. Was verbindet Spike mit dem Verbrechersyndikat des dubiosen Vicious? Warum hat Jet eine Armprothese – wie hat er seinen Arm verloren? Warum kann sich Faye nicht erinnern wer sie ist und wo sie herkommt? Hat Ed denn gar keine Familie? Und warum bemerkt eigentlich niemand, dass der Hund verdammt nochmal hochintelligent ist???

Hintergrund

Cowboy Bebop stammt aus dem Jahr 1998 und wurdein Deutschland 2003 auf MTV ausgestrahlt. Die 25-teilige Serie dürfte so manchen dazu bewegt haben zur Religion ‚Anime‘ zu konvertieren, da er auch mit spielender Leichtigkeit beweist, dass Anime auch was für Erwachsene sind. Die Serie ist gespickt mit Jazz, Blues, Rhythmen, Kung-Fu, traurigen Schicksalen und irrelustigen markigen Sprüchen. Kurz: sie bekommt den Spagat zwischen cool und tiefgründig hin. Besonders hilfreich ist dabei das vielseitige Charakterdesign aber auch die fantastische Musik von Yoko Kanno, einer echten Größe im Geschäft. Musik ist in Cowboy Bebop sehr wichtig, nicht umsonst werden die Episoden als Sessions bezeichnet. Um das Gefühl des Anime zu vermitteln – hier das Intro:

Wer sich hat anstecken lassen vom Bebop-Fieber kann sich außerdem über den Anime-Film Cowboy Bebop – Knockin‘ on Heavens Door freuen, der direkt in die Handlung einsteigt und die Charaktere nicht mehr vorstellen muss. Übrigens wird seit bereits 5 Jahren immer mal wieder damit geliebäugelt eine Realverfilmung des Stoffs zu bringen. Als Schirmherr und Verkörperung von Spike Spiegel wurde in Zusammenhang damit mehrmals Keanu Reeves genannt und es gibt Interviews in denen er sich dazu äußert und warum es so schwierig ist das Projekt zu realisieren und finanziert zu bekommen. Von Keanu Reeves mag man halten was man will aber eins ist klar: aus einer Serie einen Film machen zu wollen ist nie einfach und fängt selten den Charme und die Vielfalt der Vorlage ein.

Fazit

Cowboy Bebop hat einen rostigen Charme und schlägt in jeder Episode einen anderen Ton an: sie sind mal traurig, mal gruselig, einfach nur komisch oder bleilastig. Außerdem wirkt die Serie regelrecht zeitlos, da die Handlung mal in einer hochtechnisierten Amüsiergesellschaft spielt, aber auch mal an Schausplätzen deren man die arme Bevölkerung ansieht. Trotz des Auftretens von Raumschiffen und Kopfgeldjägern sind die Settings und Handlung immer wieder voller alltagsnaher Situationen und Personen. Gespickt mit einem kernigen Humor weiß Cowboy Bebop mit seinen leicht spleenigen Charakteren zu überzeugen, die allesamt das Herz am rechten Fleck haben. Zudem zentriert die Serie immer mal wieder einen der Charaktere und wir kommen den Wahrheiten um unsere Helden immer ein Stückchen näher bis die Serie in den letzten Folgen vieles aufdeckt und in einem bombastischen Finale endet.

Wo schauen?

Cowboy Bebop ist auf DVD erhältlich und daher mittels gängiger Streamingplattformen oder per Verleih zugänglich, bspw. Lovefilm. Wer aber ganz neugierig ist und nicht weiß, ob das so sein/ihr Ding ist, sollte mal bei Youtube nachschauen… .

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack, der das Bebop-Feeling ganz gut vermittelt, wenn man den etwas ruhigen, schwermütigen Anfang (ca. bis 2:20) erstmal abgewartet hat:

 

Jetzt interessiert mich eure Meinung! Kennt ihr Cowboy Bebop? Was haltet ihr davon? Realverfilmung – kann das klappen? Keanu Reeves???? Und wenn ihr die Serie nicht kennt: wie wirkt sie auf euch? Und gibt der Artikel euch einen guten Eindruck oder liegt die Würze doch eher in der Kürze?

 

Anime sind unheimlich vielseitig – genau das möchte ich in „The Anime Diversity“ ausdrücken und stelle jeden Monat einen Anime vor. 😀 Lustig, kultig, alt, neu, grenzwertig, gruselig, romantisch, verrückt: Anime eben.

13 Antworten

  1. Cowboy Bebop habe ich damals geliebt, und auch Samurai Champloo, das ja ebenfalls von Watanabe ist, finde ich geradezu großartig!

    1. Boah war ich damals glücklich, als Cowboy Bebop lief. Früher haben sich die Sender mal eher noch dazu entschieden einen Anime zu bringen, VOX, MTV, VIVA. Heuter gibts höchstens noch Naruto oder One Piece und da muss man schon glücklich sein 🙂 Samurai Champloo habe ich glaube ich nie zu Ende geschaut, das hat mich weniger gefesselt

      1. Ich gestehe, so gut ich Samurai Champloo fand, vor allem und Anfang, und da vor allem auch technisch – die Schnitte! – die letzten zwei oder drei Folgen habe ich auch nie gesehen. Ich fand die Serie insgesamt zwar sehr, sehr gut, aber irgendwie hat sie mich dann doch nicht ausreichend gefesselt, um doch noch die letzten Folgen zu schauen (die ich vor allem aufgrund Streamingproblemen nicht in einem Rutsch mit den Folgen davor schauen konnte).

  2. Kann euch nur zustimmen. Habe den guten alten Spike Spiegel auch schon von Anfang an gesehen und all die Jahre immer mal wieder im Web. Jetzt habe ich mir endlich die Box zugelegt. Fehlt noch der Anime-Film, dann wäre ich komplett. Ja es ist absolut Zeitlos und heute noch genauso gut wie Anno 1998. Leider muss ich feststellen das die Qualität der Folgen auf einem modernen Flatscreen irgendwie verliert. Ich schaue es auf meinem guten alten Röhrenfernseher.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Haha, kann ich mir gut vorstellen, dass es sich auf einem hochauflösenden Bildschirm nicht ganz so gut gemacht. Aber die guten alten Fernseher haben ja auch ihren Charme und versprühen (wie der Anime auch) Nostalgie. 🙂

  3. […] die etwas unüb­li­che Anzahl von 30 Epi­so­den. Wer sich beim Cha­rac­ter Design etwas an Cow­boy Bebop erin­nert fühlt, tut das zurecht. Toshi­hiro Kawa­moto war dafür ver­ant­wort­lich, ebenso […]

  4. […] Zu Artikeln über die Anime hier im Blog: Durarara!! Cowboy Bebop […]

  5. […] den jahrelangen Bemühungen um einen Cowboy Bebop-Film (mit oder ohne Keanu Reeves), berichtete nun serienjunkies.de, dass Cowboy Bebop als […]

  6. […] Die hier vorgestellte DVD-Box enthält aber die OVAs. Wer sich beim Character Design etwas an Cowboy Bebop erinnert fühlt, tut das zurecht. Toshihiro Kawamoto war dafür verantwortlich, ebenso wie 1998 […]

  7. […] sein, aber die Strategie klang eher nach Anime-light. Aber dann ging es los. Netflix machte mit Cowboy Bebop und einigen anderen Anime-Klassiker verfügbar, die lange in Deutschland gar nicht zu haben waren, […]

  8. […] Anime aller Zeiten (hört hört aber ich meine das ernst) als Live Action Serie zu adaptieren: Cowboy Bebop. Und irgendwo niest Keanu Reeves. Denn der hockte jahrelang auf Plänen für einen Realfilm, die […]

  9. […] ich am meisten gehofft habe ist ein Update zu Netflix Live-Action-Adaption des großartigen Anime Cowboy Bebop. Ich habe es schon oft gesagt und werde auch nicht müde es nochmal zutun: das ist einer der besten […]

  10. […] Casting-Updates, ersten Bildern gesucht. Mich gefragt, wann es endlich einen Trailer gibt. „Cowboy Bebop“ teilt sich mit „Neon Genesis Evangelion“ die Spitzenplatzierung meiner Lieblingsanime. […]

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