Fantastischer Film: Oben

Inhalt

Carl Fredricksen ist ein niedlicher aber grummeliger alter Mann. Er vermisst seine bereits verstorbene Frau Ellie schrecklich. Sein Zuhause und all die Erinnerungen an seine Ellie sind wie ein Schatz, den er hegt und pflegt. Als sie noch Kinder waren, eiferten sie dem Naturforscher Charles Muntz nach und wollten Abenteurer werden. Zu der großen Reise in subtropische Gefilde und an entlegene Orte kam es aber nie. Nun kreist zu allem Übel auch noch ein Bauunternehmer wie ein Aasgeier um Carls kleines buntes Haus. Der alte Mann ist ihm ein Dorn im Auge – er will das Grundstück. Als Carl sich dem Einfluss nicht mehr widersetzen kann, plant er seiner Ellie ein Abenteuer zu schenken und zu den mysteriösen Paradiesfällen zu bringen. Der ehemalige Ballonverkäufer bindet tausende mit Helium gefüllte Luftballons an sein Haus, baut eine Lenkkonstruktion und fliegt der karg gewordenen Heimat einfach davon. Ein gefährliches Unterfangen. Und ein lustiges. Carl hat nämlich einen blinden Passagier, den Pfadfinder Russel, nicht bemerkt und steht mit dem Jungen auf dem Weg zu den Paradiesfällen noch einige Abenteuer durch.

Hintergrund

Oben ist der 10. Animationsfilm von Pixar und startet (wie alle Pixar-Kinofilme) mit einem Kurzfilm: Teilweise wolkig (Partly Cloudy). Das Filmchen hat einen vergleichbar zu Oben ebenfalls teils traurigen teils lustigen Ton und beantwortet die heiß diskutierte Frage wo die Babys herkommen. 🙂 Aber vielleicht nicht so wie ihr jetzt denkt. 😉 Wer sich den Abspann anschaut, bekommt dort außerdem (thematisch) sehr passend die Namen der production babies präsentiert. Das sind die Kinder der Mitarbeiter, die während der Arbeit an Oben zur Welt gekommen sind.

Die Figuren sind übrigens mitunter an echte Personen angelehnt. Carl Fredricksen ist beispielsweise optisch angelehnt an Spencer Tracy (v.A. im Alter) und was den Charme und Schlechtwetter-Attitüde betrifft an Walther Matthau. Für die Figur Charles Muntz standen Howard Hughes und Errol Flynn Modell. Charaktere im Rentenalter als die Protagonisten der Story einzusetzen war übrigens ein heiß diskutiertes Thema. Geht man damit nicht evtl. ein Risiko ein??? Wenn wir jetzt mal fix nachdenken, fallen uns wahrscheinlich auch wirklich nicht viele Animationsfilme mit Omas oder Opas als rüstige Helden auf, oder? Aber für die Macher war der Großvater-Charme entscheidend und was Kinder mit den Großeltern verbinden. Und da wir alle mal irgendwann Kinder waren, verbinden wir wahrscheinliche alle liebevolle Erinnerungen mit unseren Omas und Opas.

Meinung

Für einen Animationsfilm verlangt Oben einem ganz schön viel ab. Während anfangs Carls Leben bis zu Ellies Tod in einer rührenden Sequenz geschildert wird, erlebt man ein Wechselbad der Gefühle und der eine oder die andere vergießt wahrscheinlich schon die ersten Tränen, obwohl der Film erst 2 Minuten läuft. Oben wartet aber auch gleichzeitig mit lustigen und liebenswürdigen Szenen mit viel Charme und Witz auf. Das komödienhafte bleibt erhalten aber auch das traurig-rührende. Was es den erwachsenen Zuschauern vielleicht nicht unbedingt leicht macht, sind die Gags rund um den Kevin getauften Riesenvogel oder sprechende Hunde. Aber darauf muss man sich einlassen bei einem Animationsfilm von Pixar und den regenbogenfarbenen Fantasie-Schalter umlegen. Oben kann durch seine liebevolle manchmal kaugummi-automaten-bunte, manchmal sehr realistische Animation (die Ballons, Felsen, Landschaften, …) begeistern. Der aufmerksame Zuschauer wird auch belohnt: überall findet man liebevoll platzierte Details. So zum Beispiel, wenn die Pfleger des Altenheims Carl abholen wollen (noch ziemlich am Anfang des Films) und man die sprichwörtliche Hundemarke sieht. (Ein Kleideretikett, dass im Nacken aus dem Shirt lugt.) Während des Films kann man auch wunderbar beobachten wie Klamotten dreckiger werden, Carl ein Stoppelbart wächst und er auf den Ohren, der Stirn und der Knollennase einen wunderschönen Sonnenbrand bekommt. Dieser Film bringt uns zum lachen, schockt uns und bringt uns vielleicht auch zum weinen. Dass Pixar dem Zuschauer mit einem am Computer entstandenen Film soviele Emotionen entlockt ist eine große Leistung und wirklich zauberhaft.

Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆

7 Antworten

  1. Den Film muss ich mir wirklich mal ansehen 🙂

    1. Ich empfehle es dir wärmstens 😀 pack für den Anfang Taschentücher ein ;_;

  2. Hängen geblieben ist bei mir die wunderbar eingepasste, wenn ich ich recht erinnere, nur mit Musik unterlegte Liebesgeschichte des Ehe- und Liebespaares. Das war schön und sensibel gemacht. Hab nie kapiert, warum der vermeintlich Böse wie Kirk Douglas aussieht…

    1. Findest du der sieht wie Kirk Douglas aus? 🙂 Ja – die Szene am Anfang spricht wirklich für sich selbst … was hab ich geheult ;_;

        1. Okay – es gibt eine Ähnlichkeit XD

  3. Ich liebe diesen Film….

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