The Anime Diversity: „Eden of the East“

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„Eden of the East“ – Worum gehts?

Stell dir vor du bist einer von 12 Auserwählten, die 75 Mio. Euro erhalten zu dem Zweck die Situation ihres Landes zu verbessern. Du bekommst außerdem ein Mobiltelefon, mit dem du eine exklusive Nummer anrufen kannst. Die Stimme am anderen Ende gehört zu einem System, dass alle deine Befehle in die Tat umsetzt und dafür von deinem Konto eine entsprechende Summe abzieht. Egal ob du einen Zug kaufen willst, einen Menschen verschwinden lassen willst oder dir eben deinen heißen Kaffee aus Paris einfliegen lassen willst. Aber alles hat seinen Preis. Und wenn dein Konto leer ist, du dein Geld aufgebracht hast, aber sich die Situation deines Landes nicht verbessert hat: wirst du umgebracht. Genau darum geht es in dem 11-teiligen Anime Eden of the East. Allerdings dreht es sich hierbei um Japan und die 12 Auserwählten bekommen 10 Milliarden Yen. Kaum jemand weiß davon. Als das Mädchen Saki Morimi zufällig den netten und charismatischen Akira Takizawa trifft, taucht sie langsam in diese Welt ein. Der junge Mann hat sein Gedächtnis verloren und einzig sein seltsames Smartphone gibt ein wenig Aufschluss. Sie mag ihn und will ihm helfen, wobei sie nach und nach auf das Programm rings um die 12 Auserwählten (Seleçao) stoßen und auch einige andere Auserwählte treffen, die nicht alle noble Absichten haben. Bald schleicht sich aber ein Verdacht ein … hat Akira etwa mit dem Verschwinden von 20.000 Arbeitslosen zutun oder gar mit den Bombenanschlägen auf Japan?

Hintergrund

Eden of the East (EotE) ist ein Anime aus der bekannten Schmiede Production I.G (u.a. The Vision of Escaflowne, Love Hina, GitS) in einem sehr realitätsnahen Stil und Ton, wobei die Darstellung der Menschen relativ ’niedlich‘ ist. Ansonsten ist EotE ein sehr sozialkritischer Anime, der sich beispielsweise mit der Gefahr terroristischer Anschläge auseinandersetzt. Manche der aufgegriffenen Probleme sind brandaktuelle Themen der japanischen Gesellschaft wie die sogenannten NEETs.

NEET steht für Not in Education, Employment or Training und bezeichnet Menschen, die sich weder in einer Ausbildung befinden, noch einen Beruf haben. Die also nichts machen. Das klingt vllt. noch nicht so richtig ungewöhnlich, aber NEETs sind vor Allem Menschen die nichts an dem Zustand ändern wollen, sich also der Arbeitswelt aus hedonistischen Gründen verweigern oder weil sie dem Druck nicht stand halten oder gemobbt werden, etc. Und davon gibt es in Japan sehr viele was auch an dem strengen Bewusstsein japanischer kaisha (Firmen) liegt. Das beweist ganz gut die Erfahrung Sakis die schon während und nach ihrem Einstellungsgespräch in Grund und Boden gemobbt wird. Sie will um nichts in der Welt in diesem Unternehmen arbeiten, fühlt sich aber gleichzeitig schuldig, dass sie ihrer Familie auf der Tasche liegt. Somit gibt Eden of the East einen ganz interessanten Einblick in aktuellen Probleme Japans (zumindest abseits von Atomenergie) aber auch des Weltgeschehens und bindet so aktuelle Technik mit ein wie den Trend der social networks. Im Laufe der Serie wird nämlich das titelgebende soziale Netzwerk Eden of the East eine wichtige Rolle spielen. Was letztendlich Akira alles mit seinem Smartphone und dem System das dahinter steckt (genannt Juiz) erreichen kann, ist schon Science-Fiction. Für Auflockerung sorgt Saki, die ganz wunderbar verliebt in Akira ist und einen unerschütterlichen Glauben in ihn setzt. Außerdem sind Sakis Freunde grandios lustig. EotE beweist hierbei auch immer wieder Comedy-Potential. Das merkt man schon ganz gut in der ersten Folge, als Saki dem komplett nackten Akira ausgreichnet vor dem weißen Haus in den USA begegnet.

Fazit

EotE arbeitet mit einer sehr interessanten Grundprämisse – dem Geld, der Aufgabe, der Gefahr. Das alleine wäre schon genug die Serie zu tragen, aber letztendlich ist es doch viel spannender nach und nach zu erfahren wie Akira sein Gedächtnis verloren hat. Hierbei schafft der Anime es ganz gekonnt Balance zu halten zwischen richtig guter Action und Thrillerelementen, Comedy und ein wenig Romantik. Der Stil des Anime ist sehr realistisch, auch wenn ich das Aufeinandertreffen mit einem bestimmten weiblichen Seleçao schräg und deplatziert fand. Auch die Animationsqualität ist top, schwächelt aber etwas im zweiten Drittel und bricht plötzlich mit dem hohen Niveau und recycelt ganze Sequenzen. Die Jagd bis zum Ende ist aber sehr spannend und bietet altersübergreifende Unterhaltung. Prinzipiell hat der Anime ein Ende mit Ergebnis aber es bleiben viele Fragen ungeklärt. Nach dem Anime erschienen bisher zwei fortsetzende Filme namens Eden of the East – Der König von Eden und Eden of the East – Das verlorene Paradies. Hier also das kleine Manko: wer mehr wissen will und neugierig geworden ist, muss wohl zu den Filmen greifen. Mögest du auch weiterhin unser Retter sein!

Wo schauen?

Sowohl die Serie, als auch die Filme sind in Deutschland auf DVD erhältlich und können über Streamingplattformen oder Verleihe wie Lovefilm bezogen werden.

Hier noch ein kleiner Vorgeschmack:

 

Was würdet ihr denn mit 75 Mio. Euro machen, um die Situation Deutschlands zu verbessern?

 

Anime sind unheimlich vielseitig – genau das möchte ich in „The Anime Diversity“ ausdrücken und stelle jeden Monat einen Anime vor. 😀 Lustig, kultig, alt, neu, grenzwertig, gruselig, romantisch, verrückt: Anime eben.

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