„Death Note“ – Worum gehts?
Der intelligente Teeanger Light Yagami kann die Welt kaum ertragen. Gewalt, Tod, Verfall und Abstumpfen wo das Auge hinblickt. Wie gerne würde er in das Weltgeschehen eingreifen und die Welt formen wie sie ihm gefällt. Als er eines Tages ein seltsames Buch, das Death Note, findet, kommt er diesem Wunsch sehr nah. Er liest in dem Death Note, dass wenn man den Namen einer Person hinein schreibt und sich dabei dessen Gesicht verstellt, diese Person stirbt. Er hat es in der Hand. Und probiert es gleich bei einem Verbrecher aus. Und es funktioniert. Im ersten Moment noch geschockt, ist der Gedanke zum greifen nah: was er nun alles verrichten kann. Und anrichten kann. Allerdings hat er nicht mit dem Besitzer des Buches gerechnet: dem dämonischen Todesengel Ryuk, der sich langweilte und nun lieber Light auf Schritt und Tritt folgt und seine Entscheidungen belustigt betrachtet. Die vielen Tode bleiben aber nicht unbeachtet und gegen den unbekannten Täter (Kira genannt, das ‚japanisierte‘ Wort Killer) wird ermittelt. Bald schon wird das sonderbare Superhirn „L“ auf ihn angesetzt. Und der kommt Light gefährlich nah.
Hintergrund
Death Note ist in Japan ab 2006 erschienen und war ein Sensationserfolg. Schlaues Storytelling, abstruse Charaktere, mehr als nur ein moralisches Dilemma und realistische Zeichnungen sind wahrscheinlich das Erfolgsrezept des Duos Tsugumi Ōba (Story) und Takeshi Obata (Zeichnungen). Die Beiden arbeiteten später am ebenfalls sehr erfolgreichen Bakuman wieder zusammen. Und wie das eben so ist mit einer Erfolgsgeschichte: die neigt dazu ein Franchise zu werden. Videospiele, Romane, eine Animeserie und Filme! Death Note wurde in Japan mehrmals verfilmt und auch eine amerikanische Umsetzung ist geplant: durch Shane Black. (ich weiß nur nich, ob ich das nach dem meines Erachtens nach verpatzten Iron Man 3 wirklich will.) Aber leider findet so etwas auch Nachahmer. So wurden an einem Tatort in Brüssel neben den Leichenteilen der Satz „わたし は キラ です“ („Ich bin Kira“) entdeckt. Ganz schön makaber.
Meinung
Letzten Monat was zartes, diesen Monat was hartes. Die Kurzbeschreibung von Death Note klingt zwar schräg (Superhirn-Detektiv, gruseliger Äpfel-liebender Todesengel, Death Note, …) aber die Story ist trotz allem sehr anspruchsvoll und smart. Lights Entwicklung von einem idealistischen Teenager zu einem moralisch Verirrten ist einzigartig und wenn jemand daraus mal einen richtig massentauglichen Film macht, könnte das echt großes Kino werden. Wie Light plant und umdenken muss ist beispielhaft. Man erinnere sich: er muss Namen und Gesicht eines potentiellen Opfers kennen. Das Katz-und-Maus-Spiel mit dem Detektiv L ist spannend bis zur letzten Minute. Und ausgerechnet so verschrobene Charaktere wie Ryuk bringen ab und zu noch einen Funken Komik in die ganze Sache. Zwar bin ich mit dem Schicksal des einen oder anderen Charakters nicht einverstanden, kann aber kaum widersprechen und muss sagen: Death Note ist eine ganz große Sache und hat auch schon in meinem Umfeld Nicht-Manga-Fans umgehauen.
Wo lesen?
Death Note ist in Deutschland bei TOKYOPOP erschienen und sowohl in 12 Bänden, als auch in einer Sonderedition in 6 Bänden erhältlich.
Manga sind ein wunderbares Medium, dass für jeden Geschichten parat hält und mehr kann als die gängigen Vorurteile behaupten. In dieser Kategorie stelle ich jeden Monat einen Manga vor, der stellvertretend für die Vielfalt der japanischen Comics steht: Manga Manie ist an der Tagesordnung! 🙂
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