7ème art: Verfilmungen aus Stephen-King-Romanen

Als ich aufgewachsen bin, hatten Stephen Kings Bücher in meiner Umgebung einen derbe schlechten Ruf. Und die Verfilmungen noch mehr. Mir wurde ständig vermittelt, dass seine Bücher Schund oder Trivialliteratur seien und dass die Verfilmungen alle „Quatsch“ sind. Mir fallen zig Gründe ein, warum die Leute damals den Eindruck hatten. Mir war das aber relativ egal. Ich habe seine Bücher verschlungen. Umso mehr Spaß hat es mir gemacht die Hasstiraden zu unterbrechen mit „Magst du den Film ‚Die Verurteilten‘?“ – „Ja. Wieso?“ – „Der basiert auf einem King-Buch.“ – „Ach Quatsch!“ Doch doch. Der Mann ist nämlich vielseitig und ja, seine Bücher sind in vielen Fällen überzeugender als die Verfilmungen. Aber er hat allgemein eine enorme Bandbreite an Themen zu bieten. Nicht alles ist Horror. Da wir ja aber den shOKTOBER feiern, wird es heute in dieser kleinen Reihe eine Abbildung seines Spektrums geben, in der mehr Thriller und Gruselfilme als Dramen dabei sind. Wie immer gilt: 7 Filme mit einem gemeinsamen Nenner. Diesmal: Verfilmungen aus Stephen King-Romanen.

The Shining (1980)

Jack Torrance (Jack Nicholson) beschließt über den Winter als Hausmeister im eingeschneiten Overlook-Hotel in Colorado zu arbeiten – seine Frau und seinen Sohn nimmt er kurzerhand mit. Und die haben ein bisschen Quality-Time dringend nötig, denn sie haben gemeinsam viel durchstehen müssen. Jack hat ein Alkoholproblem und vor einiger Zeit seinen Sohn Danny (Danny Lloyd) verletzt. Die Abgeschiedenheit verlangt der Familie sowieso schon einiges ab. Aber das Outlook Hotel hat auch eine Vergangenheit. So sieht Danny beispielsweise Geister, während Jack mit seinen inneren Dämonen kämpft. Als er davon träumt seine Familie zu töten, ist das nur der Anfang des echten Albtraums.

Horror kann man so oder so auslegen. Das Buch The Shining gibt uns zwei Deutungsmöglichkeiten. Danny hat beispielsweise hellseherische Fähigkeiten und sieht grauenerregende Dinge. Betrachtet man aber nur Jack Torrance alleine, ist es naheliegend, dass er einfach den Horror der Alkoholkrankheit, von Entzug, Einsamkeit und Selbstzweifeln durchlebt, der ihn schier in den Wahnsinn treibt. Stephen King empfand Kubricks Version des Stoffs als ein einziges Missverständnis. Was lustig ist, denn für viele ist Kubricks The Shining der Kultfilm schlechthin und die „Here’s Johnny“-Szene wird oft zitiert. Leider gibt es diese Szene nicht im Buch und auch ich beklage einige fehlende Szenen. Was aus den Heckentieren geworden ist, frage ich mich noch heute. Kubricks Version des Kultromans legt den Fokus auf Jack Torrance und der Film bietet Jack Nicholson eine Bühne. Er macht das auch wirklich gut. Leider ist es eine One-Man-Show in der das eigentlich Drama des Charakters, der Umstände, Dannys Begabung und der Geschichte des Outlook-Hotel viel zu wenig Platz einräumt. Auch für mich hat der Film sein Ziel verfehlt. Keine Frage – er ist gut gemacht. Vermutlich würde ich ihn super finden, wenn ich das Buch nicht kennen würde.

(7/10)

Sternchen-7

Misery (1990)

Paul Sheldon (James Caan) ist Schriftsteller und eines seiner berühmtesten Werke ist die Misery-Sage in der er die gleichnamige Protagonistin bereits mehr als ein Drama durchleben ließ. Eines Tages ist er während eines Schneesturms mit dem Auto unterwegs und verunglückt. Als er aufwacht wird er von Annie Wilkes (Kathy bates) begrüßt. Sie erklärt ihm, dass sie ihn gefunden habe und zu sich nach Hause brachte, weil es durch den Schneesturm kein Durchkommen gibt und die Telefonleitungen sind auch hinüber. Sie ist gelernte Krankenschwester und kann ihn auch so erstmal pflegen bis er stabil ist, transportiert werden kann und sie nicht mehr von der Außenwelt abgeschnitten sind. Wie es der Zufall so will, ist sie auch sein größter Fan. Als sie aber auf die Misery-Reihe zu sprechen kommen und sich die Geschichte nicht so weiterentwickelt wie sich Annie das wünscht, zeigt sie eine ganz andere Seite als die der Samariterin.

Schauspielerisch, als auch vom Drehbuch und der Umsetzung her, handelt es sich hier meiner Meinung nach um eine der richtig guten Umsetzungen der Romane. Kein Wunder, so unterlag die Freigabe einer langwierigen Qualitätskontrolle: Stephen King hielt die Rechte für die Verfilmung lange zurück. Tatsächlich waren Filmproduzenten zur der Zeit recht schnell mit von der Partie und Stephen King wurde gehypt – wenn auch nicht unbedingt von den Literaturkritikern. Die Grundkonstellation, dass eine Frau einen Mann im Griff hat und körperliche und psychische Gewalt zufügt, war wohl abschreckend. So sprangen viele namhafte Schauspieler ab, die für die Rolle des Paul Sheldon vorgesehen waren. Darunter zum Beispiel Dustin Hoffman und Robert De Niro. Kathy Bates hat der Film aber den Durchbruch beschert und sie wurde 1991 mit einem Oscar als beste Hauptdarstellerin gewürdigt. Tatsächlich habe ich wenig bis gar nichts an dem Film zu meckern. Einzig die Darstellung eines Fans als weltfremd, verrückt und stellenweise peinlich widerstrebt mir etwas. Ansonsten ist der Film und das Buch einer der Beispiele dafür, dass Stephen King nicht nur übernatürliche Themen aufgreift und den Horror tatsächlich im Alltäglichen ansiedelt. Dass der Hauptcharakter Schriftsteller ist und solch eine Hölle durchleidet, gibt der Handlung einen Extra-Kick. 1999 wurde Stephen King selber in einen Autounfall verwickelt, der ihn fast das Leben gekostet hätte und sehr lange ans Bett fesselte – ein sehr unheimliches Detail.

(8/10)

Sternchen-8

Es (1990)

Im Jahr 1960 verschwinden in einer amerikanischen Kleinstadt Kinder spurlos oder werden grausam zugerichtet aufgefunden. Darunter auch der kleine Bruder des Zwölfjährigen Bill. Der Junge fühlt sich schuldig, weil er seinen Bruder nicht allein rausgehen lassen sollte. Bill selber stottert und das alleine reicht schon um Opfer der Hänseleien der Schultyrannen zu werden. Er findet Gleichgesinnte in den Klassenkameraden Mike, Ben, Beverly, Stan, Richie und Eddie, die alle aus ähnlich dummen Gründen Opfer von Mobbing sind. Als Klub der Verlierer von anderen betitelt, werden sie zu den „Glücklichen Sieben“. Nebenbei stellen sie fest, dass sie alle ein gruseliges Erlebnis hatten und einen verrückten, blutrünstigen Clown gesehen haben. Hat ES etwas mit dem Verschwinden der Kinder zutun?

Der gleichnamige Stephen-King-Roman wurde in Form zweier 90 Minuten langer Fernsehfilme umgesetzt und das ziemlich überzeugend. Tommy Lee Wallace setzt den Stoff mit sympathischen Darstellern um, in die man sich gut hineinversetzen kann. Den Horror als Kind wegen irgendeiner winzigen Kleinigkeit einen Spießrutenlauf in der Schule durchmachen zu müssen und auch das Glück gute Freunde zu finden – ich kaufe es den Darstellern ab. Wir erleben das ganze einmal aus der Perspektive der Zwölfjährigen und einmal 30 Jahre später und in jedem Fall wirken die sieben Glücklichen wie eine verschworene Gruppe, die ausstrahlt was sie ausstrahlen sollen: dass ihre Freundschaft ihre Stärke ist. Schon wie in anderen Stoffen zuvor (Stand By Me) haben die Charaktere alle Eigenschaften, die sie wunderbar realistisch erscheinen lassen und man glaubt sich in dem einen oder anderen wiederzuerkennen oder mit genau solchen Kindern zur Schule gegangen zu sein. Der Horror ihrer Kindheit verfolgt sie aber bis sie Erwachsene sind. Sowohl die Komplexe, als auch ES. Was mir besonders gut gefallen hat, war wie der Horror noch verhältnismäßig unblutig (im Gegensatz zu heutigen Torture-Porn-Produktionen) umgesetzt wurde und viel mit psychischem Druck und verstörender Visualistik arbeitet. Noch nie waren Ballons so gruselig. Was mir weniger gefallen hat, ist die Umsetzung des Stotterns, was zugegebenermaßen schwierig ist und die eine oder andere Szene war dann doch etwas unglaubwürdig und wirkte naiv in der Umsetzung (Stichwort: Fahrradfahrt mit Bills Frau.) Auch den finalen Kampf fand ich leider leider gewaltig trashig.

(8/10)

Sternchen-8

Die Verurteilten (1994)

Hast du es noch nicht gewusst? Wir sind alle unschuldig hier drin. Im Jahr 1947 wird der Banker Andy Dufresne (Tim Robbins) zu zweimal lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Frau und deren Geliebten umgebracht haben soll. Andy ist unschuldig und als ob diese Gewissheit nicht schon grausam genug ist, liegt sein altes Leben in Scherben, ist praktisch nicht mehr existent. Stattdessen geht er ins Shawshank Gefängnis. Er, der nicht gerade ein Draufgänger ist. Wie soll er hier überleben? Hier, wo Wetten darauf abgeschlossen werden, wer in der ersten Nacht als erstes heult und anschließend dafür von den Wärtern fast krankenhausreif geschlagen wird.

Dieser Film stand lange Zeit auf der IMDB Liste „Top 100 Greates Movies Of All Time“ auf Platz 1 – vollkommen zurecht, wenn ihr mich fragt. Es gibt nicht eine einzige Sache die ich an dem Film ändern würde oder zu bemängeln habe. Der Film ist mitreißend, traurig, spannend, dramatisch – tolle Schauspieler, tolle Kamera, toller Schnitt, tolles Drehbuch und eine tolle Vorlage. Zwar ist Rita Hayworth and Shawshank Redemption eine Kurzgeschichte, bietet aber auf (für King-Verhältnisse) weniger Seiten soviel Stoff, dass der Film kaum mit Eigenmaterial versehen werden musste, um auf die sagenhaften 2 Stunden und 20 Minuten zu kommen. Geändert wurde die Story hier und da – mehr im Detail als im Großen und Ganzen. In Deutschland erschien die Geschichte übrigens im Sammelband „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“ zusammen mit dem auch sehr bekannten „Der Musterschüler“. Der Regiesseur Frank Darabont und alle Beteiligten haben den Stoff mit dem Gespür für die Geschichte, die Unfairness, die damalige Zeit, das Drama der Charaktere, Freundschaft und den tristen und rauen Gefängnisalltag umgesetzt und nicht zu vergessen: die Vorlage sichtlich ernst genommen. Darabont und King standen lange in Kontakt, sogar von Brieffreundschaft wurde gesprochen. Was daraus hervor gegangen ist: der vielleicht wirklich perfekteste Film aller Zeiten.

(10/10)

Sternchen-10

Dolores (1995)

Dolores Claiborne (Kathy Bates) steht am Fuß der Treppe, neben ihr die Leiche ihrer Chefin Vera Donovan, die sie bis zuletzt pflegte. Dolores hält en Nudelholz erhoben, bereit es auf den Schädel der alten Frau herabsausen zu lassen. Wie sieht diese Szene aus? Dolores steht unter Verdacht ihre Chefin die Treppe hinuntergestoßen zu haben und die Szene, in der sie vorgefunden wurde, gilt als Versuch der alten Vera den Rest zu geben. Ihre Tochter Selena (Jennifer Jason Leigh) wird davon in Kenntnis gesetzt und kehrt in ihre Heimat zurück, sieht dort ihre Mutter nach 15 Jahren das erste Mal wieder. Sie haben sich nicht viel gutes zu sagen. Erinnerungen kehren zurück. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Mord in Dolores‘ Umfeld geschieht. Aber hat sie die alte Vera wirklich umgebracht?

Müsste man ein Genre nennen, würde ich Dolores am ehesten noch als Drama sehen. Im Film wird nach und nach die Familiengeschichte der Claibornes aufgerollt. Es gibt Flashbacks zurück in die Zeit, als Dolores noch nicht ein ganz so loses Mundwerk hatte, als sie anfing bei der damals noch glamourösen Vera zu arbeiten und von ihrem saufenden, gewalttätigen Ehemann geschlagen wurde. Der heimische Terror – einer der Gründe, aus dem sich Dolores und Selena nicht viel zu sagen haben. Ihre Beziehung wird in feinen Schattierungen aufgearbeitet und leistet etwas das selbst heute noch ein Mangel in Drehbüchern ist: starke Frauenfiguren. Davon gibt es hier gleich 3. Und nicht nur das: was ich an Stephen Kings Büchern, genauso wie an dieser Verfilmung schätze: sie machen sich die Finger schmutzig und zeigen auch beispielsweise Vera als Pflegefall. Aspekte der Realität, die andere Autoren lieber außen vor lassen, weil es nicht „schick“ ist. Hier und da wurde aber vielleicht etwas stark am Farbfilter gedreht – deswegen gibts etwas Abzug.

(9/10)

Sternchen-9

The Shining (1997)

Da Stephen King mit Kubricks Umsetzung des Stoffs nicht besonders zufrieden war (siehe oben), nahm er sich nochmal selbst der Sache an, setzte das Drehbuch selber um und agierte als Produzent. Raus kam eine Miniserie, die wesentlich dichter am Buch ist. Wesentlich. So erfährt man hier erstmals mehr über die Hotelgäste, deren Geister noch durch die Räumlichkeiten streifen. Viele meiner Lieblingsszenen aus dem Buch sind hier auch mit von der Partie – kein Wunder, die 3 x 90 min langen Episoden bieten wirklich viel Spielraum, um den Heckenfiguren einen Auftritt zu gewähren. Das Hintergrundwissen, dass in dem Hotel gedreht wurde, in dem Stephen King den Einfall zum Buch hatte, tut ihr übriges dazu bei, dass ich viel Sympathie für die Umsetzung hege.

Jetzt kommt das Aber. Da man sich hier aber mehr Zeit genommen hat und den Fokus sehr auf das tragische und menschliche legt, erscheint die Verfilmung aber sehr zäh und spannungsarm. Leider bin ich auch mit der schauspielerischen Leistung aller Akteure nicht zufrieden. Es wirkt insgesamt alles sehr zäh und leidenschaftslos. Jack Nicholson ist wohl wahrscheinlich dann doch schwer zu toppen und schwer aus dem Kopf zu kriegen. Die etwas blutleere Inszenierung hätte einen deftigeren Spannungsbogen brauchen können und v.A. mehr inszenatorische Rafinesse. So bekommt man das Gefühl nicht los einen Low-Budget-Fernsehfilm zu schauen. Recycelte Außenaufnahmen tragen ihr übriges dazu bei. Möchte sich vielleicht noch jemand an der Umsetzung des Stoffes versuchen?

(7/10)

Sternchen-7

Bag of Bones (2011)

Nach dem Unfalltod seiner Frau zieht sich der Schriftsteller Mike Noonan (Pierce Brosnan) in das Haus am Dark Score Lake zurück, um neue Kraft zu tanken, vor seinen eigenen Gedanken zu fliehen und wieder etwas zu Papier zu bringen. Vor Allem seine Gedanken treiben ihn fast in die Alkoholsucht. Seine Frau hatte einen Schwangerschaftstest bei sich, als sie verunglückte. Es wurde tatsächlich festgestellt, dass sie schwanger war. Mike kann das nur schwer verkraften, denn vor einer Weile wurde festgestellt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass er Kinder zeugen wird, verschwindend gering ist. Hatte sie eine Affäre? Zuletzt war sie oft und lange im Haus am See. Doch das sind nicht die einzigen Dämonen die MIke verfolgen. Im Haus gehen seltsame Dinge vor sich und als ob er nicht schon genug Probleme hätte, wird er in den Fall einer jungen Mutter verwickelt, die um das Sorgerecht für ihr Kind kämpft und sich gegen dessen grantigen, grotesk-bösen Großvater durchsetzen muss.

Wo fange ich an? Bag of Bones (in Dtl. erschienen unter dem Titel „Sara“) war eines meiner am wenigstens gemochten Bücher. Wie soll es auch sonst sein, mich hat die Neugier gepackt, als ich gelesen habe, dass Pierce Brosnan Mike Noonan verkörpert. Und er macht das ganz gut. Nicht überragend, aber gut. Er ist so wie der ganze Film das Opfer einer einschläfernden Inszenierung, der man leider das nicht überragende Budget ansieht. Zwar hat sich der Regiesseur Mick Garris viel Mühe damit gegeben ganz nah am Buch zu bleiben, aber die Umsetzung wirkt antiquiert. Die Musik wirkt so, als ob man sie 20 Jahre alten Mysteryfilmen entliehen hätte und bei nahezu jeder dritten Szene immer dieselbe abspielt. Es gibt Continuity-fehler zur Genüge und die Kameraarbeit ist teilweise ein Witz. Da – ein Geräusch. Zooooom auf Brosnans Gesicht. Nah. Und dann die Requisiten. Die grüne Lady steht als gruselig gemeinter Baum in der Landschaft und sieht aus, als ob man die Äste auf dem Polenmarkt zusammengekauft und draufgepappt hätte. Wie fand das wohl Pierce Brosnan? Und ja, der alte Max Devore war auch im Buch grotesk. Aber ich dachte, das wäre gruselig-grotesk gemeint gewesen? Schade. Wenn sich schon jemand soviel Mühe gibt wie der Regiesseur und Drehbuchautor Mick Garris, dann möchte ich das auch loben können. Er hat schon mehrere King-Bücher verfilmt und war immer sehr nah am Werk. Aber meinen Nerv trift er leider selten. Aber um nicht alles schlecht zu machen: es gibt wirklich einige Schocker-Szenen, die mich haben aufschrecken lassen.

(4/10)

Sternchen-4

Die Auswahl fiel mir diesmal richtig richtig schwer. Zwei meiner liebsten Filme sind gar nicht dabei: Rose Red aka Das Haus der Verdammnis und Hearts in Atlantis. So oder so ist er einer meiner Lieblingsautoren, weil er sich so unendlich viel Zeit nimmt ein lebhaftes Bild der Personen zu kreieren und ihre inneren Dämonen so greifbar macht. Und er kannt nicht nur Horror, was viele seiner Werke lebhaft beweisen. Die Figuren in seinen Romanen wirken wie die leicht kaputten Typen von nebenan und tragen manchmal Züge, die uns bekannt vorkommen dürften. Und vor Allem auch sehr oft Züge von Stephen King und seinen inneren Dämonen: dem Alkohol beispielsweise. Ich könnte ewig darüber philosophieren, was ich an seinen Werken toll finde und mag es gar nicht mal so sehr, wenn er nur auf Horror reduziert wird. Aber er hat nun mal eine breite Palette an Horrorbüchern geschrieben. Was solls – mich freuts, dass die Kritiker und die breite Masse mitlerweile erkannt haben, was für ein Genie er ist. Wie steht ihr eigentlich zu Stephen King? Welche Bücher und Verfilmungen kennt ihr? Welcher ist euer Lieblings-Cameo? Gibt es ein Buch, dass euch besonders gefallen oder missfallen hat? Und wie steht ihr zu den Shining-Kontroversen?

„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.

20 Antworten

  1. Ich habe mich ja auch schon mal als jemand geoutet, der King-Verfilmungen eher ablehnend gegenübersteht. Bis auf Shawshank, Kubricks Shining, Stand By Me und Green Mile fällt mir auch gerade mal wieder nix ein, was mir da wirklich gefallen hätte.

    Es fand ich richtig schlecht. Dabei mag ich die Geschichte. Da könnte man ruhig mal ne neue Umsetzung wagen. Das „neuere“ Shining klingt so, als ob das wieder ein gutes Beispiel dafür ist, warum man Bücher nicht einfach direkt verfilmen kan, wie sie sind. Kubrick wird sich schon was dabei gedacht haben, das Ganze auf ein gewisses Maß zu reduzieren, auch wenn einem das natürlich nicht unbedingt gefallen muss. Aber einfach alles drin lassen, kann dann eben auch mal langatmig werden, wie es ja der Fall zu sein scheint.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Also Kubricks Verfilmung finde ich wie einen Aufsatz der das Thema verfehlt hat. Aber was die neue Version betrifft, ist es wie du sagst: 1:1 ist ja ein netter Gedanke, aber es gibt da schon noch ein bisschen mehr über was sich der Regiesseur Gedanken machen sollte, als über die Übereinstimmung mit der Vorlage. Man könnte ja einfach den Mittelweg finden so wie bei den Verurteilten. Aber so an und für sich ist es wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee sich den Autor ins Boot zu holen, um am Drehbuch mitzuwirken. 😉

      1. Nein, bestimmt nicht, aber trotzdem sollte man wohl auch jemanden mit Drehbucherfahrung dabei haben, oder eben einen erfahrenen Regisseur, der weiß, wie man eine gute Geschichte dann auch filmisch umzusetzen hat.

        Ich mag Kubricks Film an sich, allerdings unabhängig vom Buch. Ich trenne eigentlich beides voneinander. Finde beide für sich aber unterhaltsam.

  2. Es sind immer die King-Verfilmungen am Besten, bei denen King nicht selbst das Drehbuch geschrieben hat, weil der immer noch denkt, er kann nichts weglassen xD

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Mh … also wenn wir das umformulieren zu „bei denen King nicht alleine das Drehbuch geschrieben hat“, dann haut das für mich hin 😉 Sowohl bei Die Verurteilten als auch Dolores als auch einer Menge anderer war er beteiligt – und das sind die guten Beispiele, wenn du mich fragst. Aber bei Shining von 1997 hat er alleine das Drehbuch beigesteuert und es ist langweilig geworden …

      1. So meinte ich das

  3. Sehr schöne Reihe! Damit hast du mir „Dolores“ wieder ins Gedächtnis gerufen, einen Film, dem ich mich unbedingt noch widmen möchte, seit ich „Misery“ gesehen habe.
    Aber an Kings Bücher komme ich einfach nicht ran. Wollte vor ein paar Wochen unbedingt die „Dunkler Turm“-Reihe anfangen und hatte es mit dem Hörbuch versucht, aber schon allein das übertrieben lange Vorwort hatte mich gestört. Dadurch beschränkte sich die Ausdauer lediglich auf die Hälfte des ersten Bandes. Vom Stil her, war es mir aber auch etwas zu leer, weshalb ich abbrechen musste. Eigentlich schade, aber da greife ich lieber zu anderen Schriftstellern.
    Ohnehin scheint man Stephen King entweder zu lieben, oder zu hassen?

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Scheint so – die so sehr in die Länge gezogenen Storys haben mich als Teenie öfter mal abgeschreckt. Dann kam irgendwann die Phase wo ich so dachte „Challenge accepted“ und dann kam ich von seinen Bücher irgendwie nicht mehr los. Seinen Stil muss man mögen, ansonsten sieht man wahrscheinlich nie mehr darin, als nur ein langatmiges Buch. 😉
      Dolores kann ich dir jedenfalls sehr empfehlen! 😀
      Die Dunkler Turm Reihe habe ich nie angefangen, obwohl ich neulich erst wieder gehört habe, dass es sein bestes Werk sein soll. Als ich Teenie war, habe ich die meisten King-Bücher gelesen und damals davor zurückgeschreckt, weil er da gerade Jahre für den nächsten Band brauchte. Klang nicht so ermutigend.

  4. „Die Verurteilten“ ist natürlich großartig! Aber ich mag auch „ES“ sehr, speziell den Kinderteil — das erinnert mich immer an Filme wie „Stand by Me“ (übrigens auch King).

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ging mir genauso – deswegen habe ich das oben auch geschrieben. Ich weiß, dass Stand By Me auch eine Verfilmung einer King-Kurzgeschichte ist. War glaube ich auch Teil von „Frühling, Sommer, Herbst und Tod“. Habe ich aber erst beim Lesen erkannt. Der Titel „Die Leiche“ hat mich wohl noch nicht misstrauisch gemacht XD
      Er fängt die Realität so ungeschönt ein und verbindet das mit was gruseligem, andersartigen – das ist schon irgendwie genial. Und seine Charaktere sind nie perfekt und unfehlbar. Aber ohne diesen Dan-Brown-Klamauk wo der Hauptcharakter alles kann und alles weiß, aber zufällig immer Platzangst hat oder so. Sondern die sind so greifbar. Das mag ich sehr gerne.

  5. Ich habe auch ein paar Bücher von King gelesen. „The Mist“, „Needful Things“ und „Running Man“.
    Alles andere kenne ich nur als Filmform.
    „Misery“ ist ein echt gemeiner Film. Fand den sehr gut.
    Bei „ES“ triffst du es auf den Kopf.
    Ich konnte nie verstehen, warum „Die Verurteilten“ so in den Himmel gelobt wird. Er ist gut, ja, aber Platz 1. Der beste Film aller Zeiten. Nein.

    Toller Beitrag von dir!

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke 🙂
      Needful Things – mein Lieblingsbuch. 😀
      Mit der Bezeichnung „der beste Film aller Zeiten“ tue ich mich auch etwas schwer. Ich finde den Film ja, wie oben steht, perfekt. Aber den besten Film aller Zeiten definiert mit Sicherheit jeder anders. Die Liste basiert wohl auf Einspielergebnissen, Awards, etc. da kommt wohl sowas dabei raus. Besser so, als wenn dann Avatar oder irgendein 0815-Film auf Platz 1 ist. 🙂

  6. Wie findest d eigentlich „Der Nebel“? Den werde ich im Horrorctober defintiv noch abarbeiten.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Puuuh – das hätte ich jetzt um ein Haar mit The Fog – Nebel des Grauens verwechselt. XD Tatsächlich habe ich weder „Der Nebel“ gelesen, noch gesehen, hatte aber immer mal Lust. Werde zuerst mal bei dir reinlesen, ob es sich lohnt 😉 wenn du es uns wissen läßt 😀
      Aber The Fog – Nebel des Grauens fand ich echt spannend. 🙂

      1. Dann kannst du ja über „The Fog“ screiben, machen wir dann gemeinsamen Nebeltag.^^

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Mh … mal sehen. 🙂 Wenn ich mit den shoktober-Filmen durch bin. So ein Nebel-Tag das wärs doch. 🙂

  7. […] Gru­sel und Über­sinn­li­ches. 2013 waren es Gru­sel­filme ohne Gore, 2014 waren es Ver­fil­mun­gen aus Stephen-King-Romanen — nicht zwin­gend nur Gru­sel. Die Filme, die aller­dings den Vam­pir­my­thos […]

  8. […] Thema, das Horror nahe kommt. In der Vergangenheit waren das beispielsweise mal Verfilmungen aus Stephen King-Romanen (nicht ausschließlich Horror) oder auch Vampirfilme. Für dieses Jahr habe ich mir etwas […]

  9. […] und Bag of Bones verzichte ich an dieser Stelle – die habe ich letztens in der Kurzreview-Reihe „7ème art: Verfilmungen aus Stephen-King-Romanen“ vorweg […]

  10. Avatar von BoomHoschi
    BoomHoschi

    Bin spät dran mit einem Kommentar, aber keiner erwähnt auch nur im geringsten Carrie von 1976.
    Ein grandioser Film,
    Keine Ahnung wie oft ich den gesehen habe und keine Ahnung warum ich in der letzten Szene immer zusammen zucken muss.
    Die Verfilmung von 2013 war aber echt unterirdisch.

    Cujo von 1983 fand ich auch ganz okay, aber das liegt wahrscheinlich daran das Cujo mein erstes S. King Buch war und ich natürlich viele Vergleiche gezogen habe.

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