Serienlandschaft: „Hannibal“ Season 3 Diskussion

Nach meiner spoilerfreien Diskussion gestern, muss ich heute nochmal meine Gedanken zu einigen Aspekten der Serie in die Ferne schicken. Diskutiert bitte mit mir – wie seht ihr die Dinge? 🙂 Ich hab noch nicht ganz verkraftet, dass die Serie scheinbar zu Ende ist… Der Artikel ist nicht spoilerfrei. So gar nicht.

In Florenz

Der Floranz-Story-Arc hat mich mit einigen Fragen und Überraschungen konfrontiert. Die schwierige Beziehung zwischen Hannibal und Bedelia macht es sehr deutlich, dass sie sich noch nicht entschieden hat, was genau sie ist. Ist sie eine Mörderin, eine Komplizin? Ist sie ein Opfer? Meiner Ansicht nach tanzt sie an der Klippe und weiß das offensichtlich auch. Wenn sie nicht tut was Hannibal von ihr erwartet, wird sie mit Sicherheit bald ein Hauptgang, dessen ist sie sich bewusst. Schließlich bereitet er sie offensichtlich schon vor – er füttert sie schließlich mit Delikatessen, um sie selber zur Delikatesse zu machen. Aber warum ist sie überhaupt erst wieder zurückgekommen? Damit brachte sie sich in die Lage Hannibal zu ertappen und mit ihm zu fliehen. Das hätte aber nicht sein müssen und das ist es, was ich nicht verstehe.

Es gab vieles an den Handlungen in Florenz, dass ich sehr einleuchtend fand (Hannibal-Bedelia-Beziehung, Hannibal im Blutrausch, Bedelia die Hinweise streut die zu Hannibal führen könnten), einiges das irgendwie überflüssig wirkte (Pazzi) und einiges, dass ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Dazu gehört die ganze Handlung um Chiyoh, die ich schwer nachvollziehen konnte und die ich als nicht gut erzählt empfinde. Die Hannibal-Will-Beziehung hat mich nicht nur einmal geschockt. Als Jack Will vor der Jagd auf Hannibal fragt, ob er damals mit Hannibal abhauen oder ihn stellen wollte, antwortet Will tatsächlich, dass er mit ihm abhauen wollte. Das war eine der ganz großen Unsicherheiten, die das Staffelfinale so fantastisch gemacht haben und zu langen Diskussionen einlud. Jetzt ist es raus. Trotzdem war ich mir nicht sicher, was Will vorhat, als er Hannibal aufgesucht hat. Erst nach und nach habe ich mir dazu eine Meinung gebildet und denke, dass er mit Hannibal durch war und ihn wirklich umbringen wollte. Anfangs war ich mir unsicher, aber ich denke, dass das im Laufe der Handlung ziemlich deutlich wird. Hannibal merkt es selbstverständlich auch und die Antwort kommt prompt: er will ihn umbringen. Aber nicht irgendwie, sondern er will in seinen Kopf blicken, so wie Jack es anfangs von ihm verlangt hat. Natürlich soll Jack zugucken. Eine der krasseren Momente der Staffel, die mich fassungslos zurückgelassen haben. V.A. stelle ich mir dabei die Frage: wer überlebt das? Auch wenn Hannibal dabei unterbrochen wurde, ist das ziemlich krass. Aber zu dem Thema kommen wir später noch einmal … .

Schwieriger empfand ich dann zu verstehen, dass Hannibal seine Freiheit aufgibt und sich stellt. Er macht es zwar deutlich, dass er das tut um in Wills Nähe zu bleiben, gerade weil Will mit ihm abgeschlossen hat. Aber warum? Als eine Form der Bestrafung, damit Will weiß, dass Hannibal nicht weit weg ist? Oder in der Hoffnung, dass Will ihn aufsucht? Obwohl er ihn noch kurz vorher den Kopf aufsägen wollte? Ernsthaft? Es hat was obsessives, dunkles, fast schon romantisches, aber auch was unglaubwürdiges, wahnsinniges. Also in bester Hannibal-Manier. Später wird das nochmal Thema und geht über in Wills Frage an Bedelia, ob Hannibal „in ihn verliebt sei“ und mündet in Andeutungen von Will, dass das sein Plan gewesen sei. Würde er Hannibal ablehnen, würde er ihn nicht jagen, dann würde Hannibal auch nicht fliehen. Umgekehrte Psychologie … oder so. Und die Erkenntnis scheint selbst Hannibal zu treffen. In jedem Fall ist Will mit Hannibal durch und sich wieder seiner selbst bewusst. Nicht einfach, wenn Lecter einem mal im Kopf rumspukte. Vor Allem hat mich aber beeindruckt in der ersten Hälfte der Staffel Hannibal in Aktion zu sehen … das führte zu einigen der bedeutungsschwangersten Zeilen der ganzen Serie … mit einem tief-morbiden Witz.

Das Finale deuten

Wow … was für ein Finale. Es gibt tausend Dinge, die einem durch den Kopf gehen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie das überlebt haben? Was bedeutet die Post-Credits Szene mit Bedelia? Vielleicht auch: was genau meint Hannibal mit „This is what I always wanted for you. For both of us.“ Und schließt das den Sprung in den Tod mit ein?

Ich denke, dass es dabei um den animalischen Prozess des Tötens ging und dass Hannibal sich gewünscht hatte, dass beide das teilen würden. Weniger des Tötens wegen, sondern mehr um ihr dunkles Inneres jemanden wirklich offenbaren zu können. Und da Hannibal es schon länger weiß und Will inzwischen auch erkannt hat, dass Beide nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander können, beschließt Will, dass es besser für alle ist, wenn sie einfach von der Erde verschwinden. Und ich denke, dass Hannibal das auch weiß und Wills Entscheidung annimmt. Die Überlebenschancen der Beiden sind sowieso extrem schlecht. Hannibal hatte doch quasi einen Bauchschuss? Damit überlebt man nicht einfach so. Andererseits haben schon Leute überlebt, die man quasi schon abgeschrieben hatte. Dass Jack und Alana überleben, hatte ich für unmöglich gehalten. Und Chilton … . Vor Allem Chilton. Hinzu kommt, dass es das perfekte Ende ist, um der Beziehung der Beiden eine fulminante Konklusion zu verpassen und gleichzeitig Staffel- und mögliches Serienende zu bieten und sich gleichzeitig noch die Option für eine Wiederkehr offen zu halten. Einfach perfekt. Dann noch der Song Love Crime von Siouxsie Sioux … Perfektion. Einfach pure Perfektion. Gegen Ende des Songs aber hört man mehrfach die Zeile I will survive. So doppeldeutig. Man könnte das Ende sogar so interpretieren, dass der ganze Klippensprung metaphorisch ist. Wie ist eure Deutung?

Die Antwort auf die Frage was aus Bedelia geworden ist, hatte ich eigentlich für ziemlich offensichtlich gehalten. Meiner Ansicht nach hat sie sich geopfert für den Fall, dass Hannibal ihr einen Besuch abstattet und sich nimmt, wozu er nicht mehr gekommen ist. Und um ihn milde zu stimmen und sich vor einem noch extremeren Schicksal zu bewahren, hat sie sich bzw. ein Bein geopfert und ein morbides Fest inszeniert, dass dem Kannibalen gefallen würde. Bitter und wahnsinnig, aber ja, ich dachte, dass es nur so sein kann. Die Internet-Gemeinde deutet das aber scheinbar zum Großteil so, dass Hannibal noch lebt oder einen Nachahmer hat. Mh … ich weiß nicht. Selbst wenn er lebt, müsste sich die Szenen eine ganze Zeit nach dem Reichenbach-Fall abspielen. Oder es ist tatsächlich nur ein metaphorischer Klippensprung gewesen und Hannibal lebt noch. Aber das erscheint mir zu weit hergeholt. Was denkt ihr darüber wie das zu deuten ist?

The Gay Elephant in the Room?

In der nun wahrscheinlich vorerst letzten Staffel der Serie wird die Beziehung zwischen Will und Hannibal mal so wirklich beleuchtet. Nicht so wischi-waschi, bedeutungsschwangere Augenblicke, sondern Will fragt direkt, ob Hannibal in ihn verliebt sei. Schade, dass er das nicht Hannibal fragt, ich wäre auf die Reaktion gespannt gewesen … . Die ganze Zeit über hat die Serie mit den beiden gespielt, Fannibals gefüttert und Bryan Fuller hat zig Male erklärt, dass die Beziehung der Beiden nicht homosexuell ist. In den Interview-Links weiter unten wird auch nochmal darauf eingegangen wie das zu deuten ist. Dabei ist vorherrschend, dass die Beiden die einzigen Menschen sind, die einander wirklich verstehen können. Mit allen seelischen Abgründen. Und das ist ein seltenes und schwieriges Band zwischen zwei Menschen. Fuller sagt in einem der hier verlinkten Artikel, dass für ihn die engen Freundschaften, in denen er betrogen würde, die schlimmeren Erlebnisse waren, als zerbrochene körperliche Beziehungen. Mh … das könnte ich persönlich jetzt wahrscheinlich nicht so unterschreiben, aber es ist unumstritten, dass das Ende einer Freundschaft schlimm sein kann. V.A. denn wenn man den anderen kannte wie sich selbst. Andererseits füttert Fuller die Zuschauer schon mit Aussagen … die Familie, die Hannibal Will „schenken“ wollte. Und wie nah sich die Beiden waren. Dann das Ende … . Mein lieber Scholli. Das sind Andeutungen die praktisch danach schreien, dass Leute anfangen eindeutig zweideutiges Fanart zu zeichnen und Fanfics zu schreiben. Die Andeutungen sind kaum zu übersehen. Wie ein riesengroßer pinker Elefant im Raum. Den würde auch keiner übersehen. Wahrscheinlich hat Screenrant deswegen neulich einen Artikel veröffentlicht, der heißt: „The Gay Elephant In The Room“. Darin wird auch darüber gesprochen, ob das nur ein Mittel zum Zweck ist. Zum Einen um Fans anzuziehen und zu ködern, oder sogar um gegensätzlich zu handeln – die Heterosexualität zu betonen. Um ehrlich zu sein. Mir egal. Ich finds klasse. Und sexy. Wenn sie mich damit geködert haben, dann hat’s geklappt. Auch bei anderen Serien feiere ich das ab. Und ich liebe es. Allerdings bleibe ich noch so realistisch um zu sagen: nein, schon klar, dass sie nicht wirklich eine körperliche Beziehung haben. Selten wurde in einer Serie das ganze aber so offensichtlich analysiert. Wie seht ihr das? V.A. interessiert mich: was sagen die männlichen Zuschauer dazu? Nervts euch?

Hannibal & The Gay Elephant In The Room auf Screenrant.com

Die tausend Tode des Frederick Chilton

Ich finde Raúl Esparza großartig. Insbesondere in Staffel 2 gibt er der Serie auch etwas Humor und das hat gut gepasst. Es wurde recht schnell geleakt, dass er in Staffel 3 wieder dabei sein würde und dass er nicht durch den Schuss in Staffel 2 getötet wurde. Obwohl es anfangs mächtig danach aussah. Schaut man jetzt auf Staffel 3 zurück, muss man sagen … scheiße. Ihn erwischts doch echt jedes Mal. Wenn er vorher schon was gegen Will und Hannibal hatte, dann hat er jetzt noch mehr Grund dazu. Warum immer Chilton? Was ist denn mit Freddie Lounds? XD Ich muss nicht dazu sagen, dass man das keinem wünscht – alles Fiktion. Aber ich finde es trotzdem extrem hart und es steht für eine Reihe von Übergriffen auf Chilton, die er eigentlich nicht hätte überleben können. Und es steht außerdem für eine ganze Reihe an Szenen anderer Charaktere, die im echten Leben tödlich gewesen wäre. Oder wie seht ihr das? Habt ihr auch ein Herz für Chilton?

Was ich mir für eine 4. Staffel wünschen würde

Clarice. Auf sie bin ich schon seit der ersten Staffel sehr gespannt. Ihre Beziehung zu Lecter war bisheriger Fokus des Franchise, zumindest bis Fuller mit der Serie auftauchte. Als Fuller anfangs von 7 Staffeln, dann von 6, dann von 5 sprach, dachte ich mir auch, dass sie fest damit rechnen diesen Story-Arc unterzubringen. Aber was wäre dann mit Will? Letztendlich kam es bisher ja nicht dazu. Vorrangig weil die Rechte für filmische Umsetzung von Das Schweigen der Lämmer nicht frei sind, Fuller also auch keine Figuren verwenden dürfte. Kein früher Auftritt für eine Clarice oder einen Buffalo Bill. Das hätte ich mir aber sehr gewünscht. V.A. weil ich in einigen der Frauen in der Serie eine Art Clarice-Ersatz sehe. Zumindest was einige Aspekte betrifft. Abigail war für mich ganz klar eine Art Clarice-Ersatz. Von wegen Familie bilden, beeinflussen, unter Drogen setzen, Beziehung zum Vater, etc. Auch Bedelia hatte Züge der Lecter-Starling-Beziehung: zusammen weglaufen. Gut: mehr so wie im Buch, weniger wie im Film. In jedem Fall würde die Geschichte so oder so stark anders verlaufen müssen. Man denke nur an Chilton … .

Hoffnung für eine 4. Staffel? Oder doch ein Film?

Amazon hat in den USA die Rechte Hannibal zum streaming anzubieten. In Europa ist das Netflix, wenn ich mich nicht täusche. Viele dachten jedenfalls deswegen, dass am ehesten Amazon die Serie weiterproduzieren würde. Für die meisten networks ist die Serie eh zu blutig. Amazon hat aber abgelehnt, weil sie wenn schon denn schon eine Serie von Anfang an aufbauen wollen. Sehr schade. Um nicht zu sagen enttäuschend. Zuletzt konnte man lesen, dass die Darsteller bereits andere Verträge unterschrieben haben und sich anderen Projekten widmen, was viele Fans sehr nervös gemacht hat. Das muss nicht zwingend das aus sein: schaut man mal nach links und rechts gibt es doch zahlreiche Darsteller, die mehrere Engagements haben!? Darüber, ob Hannibal wo anders unterkommen könnte, ist es aber sehr ruhig geworden. Es wird davon gesprochen, dass es einen Film geben könnte, der alles unausgesprochene abschließt und dass ggf. via Kickstarter/Crowdfunding finanziert wird. Das wäre das erste Mal, dass ich bereit bin mich an Crowdfunding zu beteiligen. Trotzdem wäre es mir lieber einen Schirmherren im Hintergrund zu wissen, auch wenn man damit mehr Einschränkungen und Mitspracherecht in Kauf nehmen muss. Für einen Film könnte Crowdfunding funktionieren, für eine Serie? Glaube eher nicht. Es gibt aber noch so viel zu erzählen. Oder natürlich … man lässt es gut sein. Das wird auf immer und ewig einen ganz bitteren Beigeschmack haben. Insbesondere, wenn ich höre, dass Vampire Diaries noch ein Spinoff bekommt oder es eine weitere Staffel Big Bang Theory geben wird. Wie seht ihr das? Sollte man es dabei belassen oder hofft ihr noch?

‘Hannibal’ Finale Postmortem: Bryan Fuller Breaks Down That Bloody Ending and Talks Revival Chances auf variety.com
Bryan Fuller opens up on Hannibal’s axing and plans for a season 4 auf digitalspy.co.uk
‚Hannibal‘ Season 4: Amazon Explains Why It Passed On Picking Up Canceled NBC Series auf ibtimes.com

Sehenswertes/Lesenswertes

Interview mit Bryan Fuller
Interview mit Hugh Dancy

Hannibal ist eine so perfekt durch-orchestrierte bittersüß-makabre, anspruchsvolle Serie – sowas gibt es nicht so schnell ein zweites Mal. Die Serie ist einzigartig und ich werde sie vermissen. Teilt mit mir eure Gedanken. Was hat euch an der Staffel am meisten beschäftigt? Was hättet ihr gerne in einer 4. Staffel gesehen? Glaubt ihr noch dran, dass wir die vielleicht bekommen? Und falls ihr jetzt eine kleine Aufmunterung braucht:

Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei :).

2 Antworten

  1. Nein! Ich werde hier nicht lesen. (Schweißperlen auf der Stirn) Muss erst noch die dritte Staffel durchsuchten. Aber klasse, dass du die Serie auch so feiern kannst wie ich. Lieben Gruß, und jetzt muss ich ganz schnell hier weg.

  2. So, ich hab die Staffel jetzt auch fertig, und da gibt es so einiges, über das es sich zu schreiben lohnt, irgendwann werde ich sicher auch noch einen Artikel verfassen (muss zuerst aber nochmal Staffel 1 und 2 schauen und, noch wichtiger, den überfälligen Staffel-2-Artikel schreiben).
    Was ich in dieser Staffel besonders interessant fand, war der Umgang mit den Vorlage-Romanen. In den Staffeln 1 und 2 war es ja vor allem die grundsätzliche Figurenkonstellation, die die Serie übernahm, um damit eigene Geschichten zu erzählen (auch wenn sie öfter ziemlich clevere Anspielungen eingebaut hat). Staffel 3 dagegen adaptiert „Hannibal“ und „Roter Drache“ ziemlich direkt. Mit ihren zwei ziemlich getrennten Handlungssträngen wirkt es auf mich, als hätte man schon gewusst, dass die Serie nicht verlängert wird, und deshalb zwei Staffeln in eine gepackt.
    Ebenfalls auffällig fand ich, wie sehr die bisherigen Filme in allen möglichen Details präsent waren. Auch hier gab es schon vorher gewisse Zitate, aber nicht in dem Ausmaß. Das beginnt beim Aussehen von Mason Verger (die Filmversion ist zwar noch stärker verstümmelt, da Serien-Masons Gesicht immerhin ab den Augen aufwärts intakt ist, aber die untere Hälfte ist fast identisch mit Gary Oldmans Maske), das Kleid, das Bedelia in der letzten Szene trägt, erinnert sehr stark an das von Clarice Starling in „Hannibal“ (Film), die Hirnszene wird angedeutet (wenn auch mit Will statt Paul Krendler), und die zweite Hälfte erinnert sowieso sehr stark an „Roter Drache“, da der Roman hier ja sehr vorlagengetreu umgesetzt wird – bis auf das Ende versteht sich.Viele Szenen haben mich auch von ihrer Inszenierung, den Kameraeinstellungen etc. stark an den Film erinnert. Das trifft auch auf Dolarhyde zu, ich fand Richard Armitages Herangehensweise sehr ähnlich wie die von Ralph Fiennes (wobei mir Fiennes noch ein wenig besser gefallen hat). Nebenbei fand ich es sehr lustig, dass Richard Armitage sich schon wieder geistig an einen großen roten Drachen annähert – er ist die Drachenkrankheit nach dem Dreh von „Die Schlacht der fünf Heere“ einfach nicht losgeworden 😀 (Ich habe mal spaßeshalber die Chilton/Dolarhyde-Szene mit Smaugs Thema unterlegt – das hat erstaunlich gut gepasst).
    Ansonsten: Armer Dr. Chilton, erst die Kugel durch die Backe, und dann auch noch ein Brathähnchen.
    Zum Elefanten: Zumindest dieser männliche Zuschauer hat keinerlei Probleme mit der Art und Weise, wie das hier dargestellt wird. Gerade die Ambiguität macht das interessant, das erinnert mich ein wenig daran, wie Beziehungen in Anne Rice‘ Vampirchroniken oft dargestellt werden: Gerade weil bei ihren Vampiren der tatsächliche sexuelle Teil wegfällt, ändern sich die Natur von Beziehungen und Liebe sehr stark, ob homo- oder heterosexuell ist da eine Frage, die sich einfach nicht mehr wirklich stellt, weil die Vampire ihrer Menschlichkeit (oder diesem Teil der Menschlichkeit) entwachsen sind; sie lieben „anders“, wenn man es so ausdrücken will. So ähnlich habe ich das bei Will und Hannibal auch empfunden.

    So, jetzt bräuchte ich noch ein paar Hundertmillionen Dollar, damit ich die Rechte für „Das Schweigen der Lämmer“ kaufen und eine vierte Staffel finanzieren kann. Vielleicht können wir ja zusammenlegen 😀

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