Rückblick: November 2015

Wieder Anfänger

Dem November habe ich mit etwas Nervosität entgegen gesehen, weil: neues Projekt auf Arbeit. Jeder der im Projektgeschäft ist, weiß: Projekte sind auch mal zu Ende. Und dann fangen neue an. Wenn man 20 Jahre im Berufsleben ist, mag das weniger schockierend sein. Aber ich war über ein Jahr in meinem letzten Projekt und es macht fast etwas wehmütig das ungewohnte Umfeld und die bekannten Gesichter zu verlassen. Klar, man trifft sich noch in den Fluren der Firma auf einen Schnack. Aber bis vor einer Woche konnte ich (fast) alle Fragen zu unserem Projekt beantworten, das war irgendwie ein gutes Ruhekissen. Jetzt bin ich wieder „Die Neue“. Komisches Gefühl. Aber andererseits auch spannend. Die Kollegen in dem Projekt sind auch sehr nett und es gibt ’ne Menge neue Herausforderungen, also einfach mitmachen und daran wachsen. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Ansonsten stand der November im Zeichen des Freizeitstresses. Schöner Stress. Guter Stress. Gemütliche Filmabende, Kinozeit, Heimatbesuch, ich wurde fast Bowlingkönigin 😉 und natürlich Weihnachtsmarkt. In manchen Regionen hat es mächtig geschneit, auch bei uns ein wenig. Its beginning to look a lot like Christmas … *sing* Dieses Mal packt mich das Weihnachtsfieber ziemlich stark. Und das ist auch gut so 😀

Weltgeschehen

Was soll man über das Weltgeschehen sagen? Am 13.11. gab es mehrere Anschläge durch die IS in Paris, bei der weit über 100 Menschen ihr Leben verloren haben. Die erschütternde Tat lässt wahrscheinlich niemanden kalt und es wirkt so als ob der Terror wahnsinnig nah ist. Frankreich war dieses Jahr mehrmals das Ziel – wir erinnern uns an Charlie Hebdo. Und gerade vor Weihnachten werden Wörter wie Kriegserklärung laut und das tut einfach weh. Neulich auf dem Weihnachtsmarkt hat jemand einen Böller gezündet. Als er hochgegangen ist, waren alle Menschen so ruhig, dass es gespenstisch war. Jeder hat für ein paar Sekunden an das schlimmste gedacht. Was die Solidarität betrifft, sind sich viele immerhin einige. Aber Angst ist da. Muslime stehen ungewollt im Fokus, werden kritisch beäugt, haben das Gefühl sich rechtfertigen und erklären zu müssen. Man denke nur an die Flüchtlinge, die vorher schon Zentrum der Diskussion und Kritik waren. Das ist nicht richtig was in der Welt passiert und ich hoffe, dass wir irgendwie die Kurve kriegen und dem Terror Einhalt geboten wird. Wichtig ist auch, dass die Menschen unter sich nicht die Nerven verlieren. Vielleicht hilft Weihnachten ein bisschen?

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Tatsächlich ging im November nicht so wahnsinnig viel was Filme betrifft. Ich war zu Spectre und Der Marsianer im Kino. So wie die meisten Blockbuster dieses Jahr hat mich Spectre eher enttäuscht, während Der Marsianer einer der besten Filme des Jahres ist, wenn ihr mich fragt. Ansonsten habe ich noch Like Father, Like Son gesehen und ich glaube Hirokazu Koreeda wird einer meiner Lieblingsregiesseure. Die Geschichte um Kinder, die bei der Geburt vertauscht werden und die Familien irgendwie damit klarkommen müssen, wirkt wenn man zuerst davon hört eher antiquiert und so als ob man das schön zig Mal in Fernsehspielfilmen von vor 20 Jahren gesehen hätte. Aber die Familien sind sehr vereinnahmend und die Erzählweise sehr auf dem Boden geblieben. Hat mir sehr sehr gut gefallen. Außerdem habe ich mal Paddington nachgeholt, die Verfilmung des bekannten Kinderbuches (das ich nicht kannte ^^“). Anfangs war ich etwas skeptisch, weil mir die Animation von Paddington nicht so besonders gut gefällt. Aber der Film ist wirklich klasse. Für jung und alt, sehr warmherzig und wirklich witzig. Und mit Botschaft: Paddington kommt mit einem Boot nach England und sucht einen Ort, an dem er bleiben kann, aber niemand will ihn haben und er fühlt sich fremd. Klingelts da? Er ist quasi ein Flüchtling, ein Asylbewerber – nennt’s wie ihr wollt. Schöne Geschichte über Toleranz. Kann man gucken. Gerade jetzt.

Der Grund, warum ich so wenige Filme geguckt habe ist übrigens 1. Freizeitstress im „real life“ und so und 2. weil ich soviele Serien geschaut habe. Übrigens komplett ohne Vernunft. Ich hatte ja eigentlich dieses Projekt bis Januar 2016 zur neuen Akte-X-Staffel alle bisherigen, alten Staffeln zu rewatchen. Haha. Das habe ich gelinde gesagt eeeetwaaas aus den Augen verloren und stattdessen irgendwie alles andere geguckt. Sprich ich bin immer noch bei Staffel 2 von Akte X. Nicht, weil ich die Serie so schlecht finde – keinesfalls, ist ja meine große erste Serienliebe als Kind gewesen, wenn man so will. Es war einfach ein zu großes Angebot, das mich gelockt hat. Besonders Downton Abbey Season 6 – die letzte Staffel. Ich könnte euch stundenlang die Ohren vollheulen, dass nur noch das Christmas Special übrig ist, aber ich kürze es mal ab: heul. Außerdem war ich schwer begeistert von Black Mirror Season 1 – grandiose Serie! Weil ich extrem gern Jessica Jones sehen will, was dieses Monat bei Netflix anlief, hielt ich es für ganz sinnvoll vorher Daredevil zu schauen. Beide Serien spielen in derselben ‚Welt‘ – dem fiktiven New Yorker Stadtteil Hells Kitchen. Die Serien bauen aber nicht direkt aufeinander auf, soweit ich weiß. Denke es ist trotzdem eine gute Idee gewesen, um sich mit Hells Kitchen Vertraut zu machen. Daredevil hat mich wenig gereizt, weil ich die Comics überhaupt nicht kenne. Aber der Gedanke des blinden Superhelden ist großartig und die Serie so gut wie ihr Ruf. Sehr realistisch und etwas düsterer. Ein sehr schönes Gegenstück zu den Höher-Weiter-Besser-Superheldenfilmen, die Marvel zuletzt abgeliefert hat. Die Gagdichte in Avengers 2 und Konsorten geht mir langsam auf die Nerven. Diesen Monat liefen auch zwei deutsche Serien an, die Vorschusslorbeeren geerntet haben und auf die ich deswegen sehr gespannt war. Der Club der roten Bänder ist das Remake einer spanischen Serie und normalerweise schaue ich lieber das Original. Aber ich finde die Serie wirklich sehr gelungen und kann mich nicht dagegen wehren einzuschalten.. Sehr vereinnahmende Charaktere, guter und rührender Umgang mit sensiblen Themen. Deutschland 83 läuft seit letzter Woche und ich finde es noch etwas einseitig. Mal sehen wie es sich entwickelt.

Ansonsten habe ich diesen Monat recht viel gelesen. To Kill A Mockingbird habe ich ausgelesen, regelrecht verschlungen. Außerdem habe ich Das Rosie Projekt angefangen und finde es bis jetzt grottig. Im Großen und Ganzen ist eine 0815-Romcom um einen schwierigen Typen, der eine Frau trifft, die so gar nicht seinen Vorstellungen entspricht, er sich aber trotzdem in sie verliebt. Und dieser Typ ist quasi Sheldon aus The Big Bang Theory. Da ich seit einiger Zeit TBBT und den immergleichen Witzen überdrüssig geworden bin, finde ich das also alles andere als originell. Wer noch richtig viel Spaß an TBBT hat, kann mit dem Buch vielleicht mehr anfangen. Außerdem habe ich angefangen den Manga Ajin zu lesen und empfinde den bisher als die bessere Version zu Tokyou Ghoul. Der Zeichenstil spricht mich sehr sehr viel mehr an. Mal sehen wie es sich entwickelt.

Und sonst so?

Im Blog habe ich im November zu einer neuen Blogparade aufgerufen – das ist doch die Jahreszeit, wo man viel liest und alte Filme schaut, oder? 🙂 Dann passt das ja. In Älter als ich geht es darum Film-Favoriten aufzulisten, die man als „alt“ bezeichnen kann. Das deute ich mal als Filme, die älter sind als man selber. Kleiner Challenge-Effekt 😉 Ich würde mich freuen, wenn sich noch einige Teilnehmer finden. Bis jetzt sind es vier, falls ich aufgepasst habe. 😀 Da sind 40 Filme zwischen 1927 und 1988 rausgekommen und bei einigen war ich selber erstaunt wie alt sie eigentlich sind. Außerdem geht im Blog quasi eine kleine Reihe zu Ende. Das heißt noch nicht ganz. Es erschien der letzte Artikel der Downton-Abbey-Season-6-Recap-Beiträge. Das Christmas Special steht noch aus.

Wie war euer November? Was hat euch beschäftigt / berührt ? Mal eine sehr persönliche Frage: fühlt ihr euch unwohl, wenn ihr in großen Menschenansammlungen unterwegs seid? Beispielsweise auf dem Weihnachtsmarkt? Seid ihr schon im Weihnachtsfieber oder seid ihr eher nicht so die Weihnachtstypen? Wie steht ihr eigentlich zu den deutschen Serien?

7 Antworten

  1. Aww, um „Like Father, like Son“ schleiche ich seit geraumer Zeit auch herum (Generell um Koreedas Werke). Wäre er nicht so teuer, er wäre schon längst gesehen… *seufz*

  2. Hell’s Kitchen ist sogar ein real existierender Stadtteil von New York, fiktiv ist nur die desolate Lage, in der er sich in „Daredevil“ befindet. Die Situation in der Serie spiegelt das Hell’s Kitchen der 80er wieder, also die Zeit, in der Frank Miller Daredevil-Comics schrieb, auf denen die Fernsehserie wiederum größtenteils basiert. In den 90ern wurde Hell’s Kitchen saniert und seither ist es da wohl ziemlich freundlich und sauber (das hat zumindest meine Recherche ergeben). Im MCU wird das so erklärt, dass Hell’s Kitchen durch die Chitauri-Invasion wieder in den alten Zustand versetzt wurde. 😉
    Es freut mich natürlich, dass du „Daredevil“ gut findest, in meinen Augen ist die Serie definitiv einer der besten Neustarts des Jahres und eines der besten MCU-Produkte.

  3. Wir haben auch angefangen Daredevil zu schauen 🙂 Bis jetzt ganz gut (2. Folge). Endlich verletzt sich ein Held auch mal und steht nicht nach 2 Minuten wieder quitschfidel auf. Das war bei Agent Carter ein wenig so. Sie schien keinerlei Blessuren davonzutragen.
    Zu Downton Abbey brauche ich vermutlich nicht viel sagen, außer *schnüff*.

  4. So recht verstehen kann ich die Angst Opfer eines Anschlages zu werden nicht. Die Wahrscheinlichkeit bei einem Verkehrsunfall zu Schaden zu kommen, sehe ich als deutlich höher an. An die Möglichkeit habe ich allerdings auch schon gedacht.

  5. „Black Mirror“ ist so unfassbar gut. Und in der zweiten Staffel schaut Domhnall Gleeson vorbei.^^

  6. Wie kann man denn Freizeitstress haben? Freizeit verbinde ich immer eh mit weniger bis gar keinem Stress. Aber ne schöne Wortschöpfung. 😉

  7. Tsss … die bessere Version von „Tokyo Ghoul“ sagt sie … Unerhört! 😀

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