Rückblick: April 2017

Kirschblüten

Was für ein Monat. Ich habe zugleich das Gefühl, als ob er extrem schnell vergangen wäre, aber auch als ob es ein echt langer Monat gewesen wäre. Auf einem Markt habe ich eine alte Lampe gekauft und meiner Sammlung hinzugefügt. Pausen waren rar, ich lese immer noch Blogartikel die mindest eine Woche alt sind. Eine Dienstreise gab es auch. Stressig, aufschlussreich, Neues gelernt, Chancen bekommen, alte Fehler gemacht. Mich wie immer v.A. gefreut wieder nach Hause zu kommen. Schüttelfrost gehabt, traurige Jahrestage gefeiert, tolle Jubiläen verkündet, Geschenke an liebe Menschen verschickt. Ostern Eier gefärbt, gesucht, Umleitungen gefahren, die Familie wiedergesehen, in Dresden gewesen. Kirschblüte bewundert, Sukkulenten auseinandergenommen, den Balkon flottgemacht. Mit Freunden zu Wilde Reise durch die Nacht (nach Walter Moers) im Puppentheater Magdeburg gewesen (und es war großartig) und mich diesen Monat nur Indie-Kino gewidmet. Ein Kinderzimmer weiter ausgeräumt, ein wunderbares Arbeitszimmer eingeweiht. Blitze beobachtet, genauso wie den Regen, die Wolken, die Nacht. Mit Freundinnen Kakao getrunken, viel geschnackt, den ersten Eisbecher gegessen, das erste Mal gegrillt und in Magdeburg das erste Mal indisch essen gewesen. Mich davon verabschiedet, dass irgendwann jemand im Arbeitsleben sagt „du hast dich ganz schön entwickelt“ oder „wow, das hast du ja gut gemacht“. Muss einem das peinlich sein, wenn ich mir das wünschen würde? Warum gibt mir unsere Gesellschaft das Gefühl, dass sowas peinlich ist? Warum ist es so schwer das Gute zu sehen, so einfach das negative? Mädchen beim Girls Day erzählt, dass ich meinen Job liebe, an programmieren gedacht und das sehr ernst gemeint. Und gefreut, dass jetzt einfach mal drei Tage frei sind. Und besonders wichtig diesen Monat: viel Zeit mit wichtigen Menschen verbracht.

Weltgeschehen

Das Weltgeschehen hat aus dem Vollen geschöpft. Trump übt sich im Säbelrasseln und macht die Probleme der Welt doch zu seinen eigenen, siehe Syrien und Nordkorea. Und irgendwie habe ich ein ganz mieses Gefühl dabei. Und andere auch. Viele reden über seine 100 ersten Tage im Amt. Aber … so richtig viel gibts da gar nicht zu erzählen. Viel heiße Luft. Soll man sich wünschen, dass es dabei bleibt? Die Welt spielt ein bisschen verrückt. Lkw-Terror in Stockholm, Schüsse auf Polizisten in Paris. Das Wort Anschlag weht immer wieder durch die Medien. Und man hat ein schlechtes Gefühl und denkt sich: häuft sich das jetzt? Da muss man ganz dringend aufmerksam und skeptisch bleiben, Fakt ist aber auch: Unruhen gibt und gab es immer. Es ist nur die Frage wieviel die Medien auch davon berichten. Und davon berichten sie zur Zeit sehr akribisch. Heftig auch: der zur Bereicherung eines einzelnen ausgeübte Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus. Man. Mal was schönes zur Abwechslung: es wurde die erste deutsche Astronautin gekürt. Denn: es gab noch keine. Eine privat finanzierte Initiative nimmt das jetzt in die Hand und die Auserwählten werden in absehbarer Zeit zur ISS aufbrechen. 🙂

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Tja. Was soll ich sagen. Mein Freund hat mich irgendwie dazu überredet Star Trek zu schauen. Ich war ja nicht total abgeneigt. Es gibt so wahnsinnig viele Fans und das wird wohl einen Grund haben. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass das Storytelling für die damalige Zeit (und heute) klasse war. Aber was mich sehr abschreckt ist, dass es so verdammt viele Folgen und Serienableger gibt. Aber was soll’s. Scheinbar ist alles auf Netflix. Und so habe ich jetzt ab und zu ein Date mit Spock und Kirk. Ihr müsst es meinem Freund ja nicht verraten, aber dass Netflix alle Staffeln Mad Men hinzugefügt hat, bringt mich mehr aus dem Häuschen. XD So habe ich mit Staffel 2 angefangen, die ich mir um ein Haar auf DVD gekauft hätte. Außerdem habe ich angefangen Jordskott, Into the Badlands S2 und die Design-Doku Abstract zu schauen. Zu Ende gesehen habe ich 13 Reasons Why – darüber werde ich bald schreiben, da die Gedanken dazu in meinem Kopf sowieso schon überlaufen. Aber es ist schwierig sich an das Thema der Serie heranzutasten. Zu Ende gesehen habe ich auch Iron Fist, Outcast S1, A Series of Unfortunate Events S1 und Person of Interest S5. Da ich die Serie ja sehr sehr gerne mag, hatte ich wieder ein bisschen ein Tränchen im Auge, denn das war das Serienfinale. Oh man. Wieder eine Lieblingsserie, die zu Ende ist. Der Song aus dem Staffelfinale verfolgt mich:

Lesen kam in dem Monat etwas kurz, weil echt viel los war. Und weil ich mit meinem aktuellen Buch sehr hadere. Tatsächlich lese ich immer noch Der Zauberberg von Thomas Mann. Und das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Und ich tue mich schwer damit. Und auch das wird wohl noch eine Weile so bleiben. Aber ich lese es zu Ende, weil ich wissen will wo die Reise hingeht. Um dem Zauberberg zu entkommen, habe ich etwas Manga gelesen, Zeitschriften und Podcasts/Hörbücher gehört. Sehr speziell war, dass ich mich mal Graphic Novels gewidmet habe. Die lese ich recht wenig, denn irgendwie bin ich eben ein „Manga-Kind“. Monstress Vol. 1 wurde aber ziemlich viel diskutiert und hat meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil es als Bindeglied zwischen amerikanischen und asiatischen Comics gilt und wohl ziemlich feministisch angehaucht sein soll, da u.a. die Mehrzahl der Charaktere weiblich ist. Das ist wirklich sehr spannend und die Optik gefällt mir gut, aber es ist sehr schwer in die Handlung reinzukommen. Das world building ist zwar fantastisch, aber auch sehr überfrachtet mit neu geschöpften Begriffen. Bin mir nicht sicher, ob ich weiterlese.

Und an der Filmfront war ich diesen Monat recht fleißig. Zum Einen hat es mich für Moonlight und Die rote Schildkröte ins Kino gezogen. Beide haben mich sehr berührt, insbesondere Moonlight ging mir mindestens eine Woche nicht aus dem Kopf. Und so muss das sein, wenn Geschichten erzählt werden. Ansonsten habe ich die letzte Werkschau zum Anlass genommen mal die Cube-Filmreihe zu Ende zu schauen (neben Cube, Hypercube und Cube Zero). Hypercube führt den ziemlich guten ersten Teil ad absurdum. Einfach weglassen und nicht drüber sprechen. Cube Zero hatte ein paar Momente, die sie besser weggelassen hätten, aber der Rest war wieder ganz passabel. Und neben all dem gabs u.a. noch The Accountant. Der tanzt zwar ein bisschen um eine Mitte in der ein großer Wille steht (na aus welchem Gedicht ist die Zeile?) aber ist alles in allem ziemlich gut.

Und sonst so?

Tausend Artikel … tausend Artikel!! Da darf man mal etwas auf die Kacke hauen. Ich habe zur Feier des Tages etwas verlost und die Pakete auch schon abgeschickt. Jetzt bang ich nur noch das alles ankommt.  Irgendwie ist allgemein Zeit der Jubiläen … auch von meiner Rubrik/Kolumne Netzgeflüster erschien die 50. Ausgabe. Mensch. Darf ich das sagen? Ich bin ein bisschen stolz, dass ich so ausdauernd war. Bin. War. Schauen wir mal 😉 Sehr glücklich war ich auch über das Feedback von den lieben Lesern. Danke nochmal 

Wie war euer April? So wie das Wetter – mal so, mal so? Wurdet ihr eigentlich in den April geschickt? Ging dieses Jahr irgendwie total an mir vorbei. Gab es irgendwelche genialen Aprilscherze in den Medien? Was war euer bester Film in dem Monat? Was der größte Flopp?

7 Antworten

  1. Lob scheint mir in einigen? Unternehmen nicht direkt mit der Qualität der Arbeit verbunden zu sein. Lob ist ein Zugeständnis und schränkt auch die Möglichkeiten zum Stellen von Forderung ein. Oft ist das Berufsleben eben leider kein harmonisches Miteinander, sondern viele versuchen ihr Stück vom Kuchen zu verteidigen und zu vergrößern. Selten ist das gesund, aber das steht auf einem anderen Blatt.
    Mein bester Film im April war außer Konkurrenz ebenfalls Moonlight. Allzuviele andere Filme gab es aber auch nicht, was allerdings nicht heißen soll, dass Moonlight kein fantastischer Film ist.

    Bei Trumps Eingreifen in Syrien bin ich noch skeptischer als bei seinen restlichen Aktionen.

    Ich frage mich wie die gefühlte terroristische Bedrohung das Wahlverhalten beeinflussen wird – oh je. Am Politikzirkus werde ich wohl nie gefallen finden.

  2. Wie gefällt dir Jordskott denn bisher? Ich überlege mir ja, das mir mal anzuschauen. 🙂

    Meine Filme des Monats kommen aus Korea. „Train to Busan“ sowie dessen animiertes Prequel „Seoul Station“. Was letzteren angeht, habe ich zum ersten Mal einen koreanischen Zeichentrickfilm gesehen. 🙂 Ich würde dir beide empfehlen, wenn du nichts gegen Zombies hast…

  3. Interessanterweise fand ich „Hypercube“ tatsächlich noch gelungener als „Cube Zero“, der einfach nur den unnötigen Erklärbär spielt.

  4. Willkommen in der Trekkie-Welt! 😀 Meine liebsten Star Trek-Serien waren DS9 und The Next Generation.
    Der beste Aprilscherz, den ich gesehen habe, war der einer englischen Heritage-Organisation (weiß nicht mehr welcher), die behauptet hat, man habe in Südengland eine neues prähistorisches Scharrbild gefunden – in Form einer Ente 😉

  5. Oh die Trekkies freuen sich schon auf dich 🙂 Meine liebsten sind TNG und Voyager.

    Das mit dem Lob kenne ich. Insbesondere in Deutschland ist Feedback geben, meist negativ konnotiert.
    Am besten selber damit anfangen (ich muss mich auch immer mal wieder daran erinnern, positive Sachen nicht nur zu denken, sondern sie anderen auch mitzuteilen.

    Mich hast Du jetzt auf „Monstress“ neugierig gemacht und bzgl des Zauberbergs, da bin auf etwas mehr als halber Höhe umgedreht. Ich fand ihn streckenweise wundervoll, dann aber wieder viel zu langatmig.
    Falls Du zwischendrin mal gucken magst (ist spoilerfrei):
    https://bingereader.org/2016/04/19/der-zauberberg-thomas-mann/

    Wünsche Dir einen schönen Mai 🙂

  6. Danke für den Post, ich mag dieses Rückblick-Format sehr gern, wenn man sich mal richtig Zeit nimmt und versucht, die letzten Wochen für sich zu sortieren, und nicht alles vorbeirauschen lässt, bis es wieder Weihnachten ist 🙂

  7. Puh, ich kann dir beim Zauberberg oder generell bei eher zäher Lektüre einfach auf Hörbuch zu wechseln. Ansonsten sitzt du da noch 5 Jahre dran. *lach*

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