ausgelesen: Margaret Atwood „The Handmaid’s Tale“ (engl. Ausgabe)

Als der Leser Offred kennenlernt, die Protagonistin von Margaret Atwoods The Handmaid’s Tale, weiß man nichts. Nicht mal ihren Namen. Es sei denn man hat Vorwissen über das Buch allgemein oder seine Adaptionen als Film und Serie. Offred wird einem Haushalt zugewiesen. Die Dienerschaft scheint sie nicht besonders zu schätzen. Die Dame des Haus, Serena-Joy, ebenso wenig. Den Commander sieht sie anfangs kaum. Offred ist eine Handmaid und darf sich ausschließlich mit ihrem roten Habit kleiden und einer Haube, die so ausgerichtet ist, dass es schwer ist ihr Gesicht zu betrachten. Niemand darf den Handmaids zu nahe kommen, ihr Gesicht sehen. Nicht mal ihr Name ist ihr eigener. Darin steckt „Of Fred“ – sowie in „The Property of Fred„. Fred ist der Name ihres Commanders. Aufgabe einer Handmaid ist es dem Commander ein Kind zu gebären. Handmaids können nur die Frauen werden, die noch fruchtbar sind. Das trifft nicht mehr auf viele Frauen zu. Nach Kriegen und Strahlenbelastung sind viele Frauen unfruchtbar oder bringen Kinder mit Behinderungen zur Welt, die durch die ausführenden Organe des Staates als „Unbaby“ gebrandmarkt und vernichtet werden. Das alles erfährt man nach und nach von Offred. Man möchte ihre Geschichte und diese Gesellschaft in die Vergangenheit einordnen. Die fanatische und anti-humanistische Art kommt einem vor wie ein grausames Relikt, aber im Kanon des Buches ist das unsere Zukunft. Eine Dystopie, die Margaret Atwood 1985 entwickelte, die aber auf erschreckende Art aktuell wirkt.

„There must have been a chandelier, once. They’ve removed anything you could tie a rope to.“ p. 17

Die Bedrohung bzgl des Fortbestands der Menschheit und der Umsturz der USA durch eine fanatisch-christliche Gruppe führten zu der Gesellschaft in der Offred nun lebt. Im Staat „Gilead“, früher USA. Persönlichkeitsrechte gibt es keine mehr. Handmaids dürfen weder lesen, noch schreiben. Beziehungen werden zugewiesen, Lust und Leidenschaft gibt es nicht mehr. Den Frauen wird eingebläut, dass sie in den früheren Zeiten ja nur Freiwild für Männer waren und vergewaltigt wurden oder allgemein Opfer von Gewalt. Fake-News und alternative Wahrheiten sind dort an der Tagesordnung bis niemand sich mehr erinnern kann wie es früher war oder sich traut zu erinnern. In der Realität kennen auch wir hochrangige Politiker, die über angebliche Fake-News schimpfen und sich alternative Fakten ausdenken. Religiöser Fanatismus ist auch für uns kein unbekannter Begriff – wir müssen nur die Nachrichten einschalten. Wie weit weg sind wir von all den Gefahren, die das Buch beschreibt? Vielleicht noch ein ganzes Stück, aber nicht überall in der Welt. Züchtigkeit ist an der Tagesordnung, Freidenker werden umgebracht oder wenn sie „Glück“ haben zur Arbeit deportiert. Offred gehört aber zu der ersten Generation dieser Gesellschaft. Der Schmerz sitzt tief, denn sie hatte früher ein Leben. Einen Mann, eine Tochter, einen Beruf, Rechte. Es kommt ihr zwar vor wie ein Traum, aber es gab dieses andere Leben. Und Offreds Rückblicke sind herzzerreißender, desto weiter die Handlung voranschreitet und die Seitenzahl größer wird. Anfangs sind die Auszüge aus ihrem jetzigen Leben und ihrem vergangenen fragmentarisch. Aber nach und nach setzt sich alles zusammen zu einem großes Ganzen. Wenn man an dem Punkt angekommen ist, an dem sie schildert wie ihr klar wurde, dass das neue System kein Gutes ist, dann ist das beklemmend. Sie verliert ihren Job und kann nicht mehr mit ihrer Karte bezahlen. Das ist der Moment wo man vollends realisiert: das könnte ich sein. Und es klingt so realistisch.

„The Marthas don’t want to be forced to retire, because who knows where they go? You don’t see that many old women around anymore.“ p. 162

Allerdings bewahrt sich Margaret Atwood soviel Weitsicht, dass sie nicht nur die Frauen leiden lässt. Das wäre ein wenig diverses feministisches Buch. Stattdessen zeigt sie, dass es auch den Männern verboten ist Beziehungen irgendeiner Art zu haben. Wer eine Handmaid zu lange anschaut, kann schon dran sein. Liebe gehört nicht zu den Werten Gileads. Offreds Geschichten aus der Vergangenheit sind daher besonders bittersüß. Man realisiert als Leser, was man für einen selbstbestimmtes, gutes Leben hat. V.A. in den Momenten in denen Offred innerhalb einer pseudo-feierlichen Zeremonie darauf vorbereitet wird gleich lieblosen Geschlechtsverkehr mit dem Commander zu haben, dem natürlich seine Frau beiwohnt. Jegliches Gefühl wird in Gilead abgetötet und alles getan, damit es gar nicht erst zu Gefühlen kommt. Andererseits scheint es um die Wissenschaft schlecht bestellt zu sein. Denn anstatt des obskuren Besamungs-Prozesses wird künstliche Befruchtung scheinbar nicht in Erwägung gezogen.

„There was old sex in the room and loneliness, and expectation, of something without a shape or name. I remember that yearning, for something that was always about to happen and was never the same as the hands that were on us there and then, in the small of the back, or out back, in the parking lot, or in the television room with the sound turned down and the pictures flickering over lifting flesh.“ p. 13

Das alles klingt nach einer Tortur, aber lesen wir Dystopien nicht immer auch v.A. aus dem tiefen Bedürfnis heraus diese Gesellschaften einstürzen zu sehen? Zu sehen, dass das Gute gewinnt, die Menschlichkeit? The Handmaid’s Tale bleibt realistisch. Offred wird nicht plötzlich zu Katniss Everdeen oder Rambo. Margaret Atwoods Dystopie ist da erwachsener. Der Widerstand wird erwähnt. Aber es gibt noch mehr Gründe um dran zu bleiben, sei es alleine Offreds Überlebenskampf. Auch wenn dieser allein in der Frage besteht wie man jeden weiteren Tag übersteht. Es verlangt sie nach einer Zigarette, dem Wunsch irgendetwas besitzen zu dürfen, kleine Annehmlichkeiten der Körperpflege und der Berührung einer geliebten Person. Wie auch schon in Orwells 1984 sind es die kleinen Dinge, die wir schmerzlich vermissen und erst durch das Buch zu schätzen lernen. Alleine was es bedeutet etwas besitzen zu dürfen, sich von seinem eigens verdienten Geld etwas zu kaufen. Im Supermarkt die Auswahl zu haben und v.A. über den eigenen Körper bestimmen zu können. Aber das Buch macht es einem einfach es zu lesen. Die Kapitel sind kurz, die Sprache klar und ohne Schnörkel. Metaphern- und wortspielreich. Atwoods Protagonistin ist wie schon in Alias Grace clever und aufmüpfig. Und auch hier muss sie das tunlichst verbergen. Die eine hätte später geboren werden sollen, die andere früher. Sie sind Protagonistinnen, die ich bewundere und von denen ich gern mehr getroffen hätte in einer Welt in der, so fühlt es sich an, 75% der Protagonisten männlich sind. Und sie zeigen uns wie schnell eine Gesellschaft abstumpft und hinnimmt. Vielleicht eine der wichtigsten Botschaften des Buches: das nicht zu tun. Nolite Te Bastardes Carborundorum.

„I wish the story was different. I wish it were more civilized. It wish it showed be in a better light, if not happier, then at least more active, less hesitant, less distracted by trivia. I wish it had more shape. I wish it were more about love, or about sudden realizations important to one’s life, or even about sunsets, birds, rainstorms, or snow.“ p. 279

Fazit

Ein eindrucksvolles Buch, das jeder gelesen haben sollte. Mit Zitaten für die Ewigkeit und Wahrheiten, die man sich jeden Tag vor Augen führen muss. Ich bin schwer beeindruckt.

The Handmaid’s Tale habe ich im Zuge einer Leserunde mit drei lieben Bloggerkollegen gelesen: Kathrin, Anette und Alice. Wer unsere Gedanken zum Buch während des gemeinsamen Lesens nachverfolgen möchte, findet die auf Twitter unter #AtwoodsTales.

„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr dehnbar. So wie die Themenvielfalt meines Blogs. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein. 🙂

28 Antworten

  1. Ich kann deine Einschub teilen. Der Report der Magd ist eindrucksvoll und ein wichtiges Buch. Es zeigt, wie machtvoll Biopolitik ist , weil sie unsere Lebenswelt prägt und bestimmt, wie wir als Gesellschaft sein wollen. Man kann es bei jeder Debatte neu lesen und sich fragen, welche Konsequenzen unsere Entscheidungen morgen haben … könnten. Denn es bleibt natürlich Literatur, es ist kein Orakel.
    Dennoch finde ich an Atwood besonders stark, dass sie auf Erlösungsphantasien verzichtet. Denn es setzt uns als Leser*innen in die Verantwortung. Es gibt bei ihr keine Katniss , die uns übermorgen rettet wenn wir es heute verbocken. Erlöserfiguren in dystopischer Literatur neigen dazu, uns die Lektüre zu bequem zu machen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Biopolitik! Guter Begriff! Wie aufgrund der veränderten Lage und Fortpflanzung das Weltbild verzerrt wird, nimmt schon krasse Ausmaße an, die ich mir aber erschreckend gut vorstellen kann, wenn ich rüber zur USA blicke …
      Was du ansprichst gefällt mir auch extrem gut! Dass es eben keine dieser bequemen Problemlöser gibt, sodass uns umso mehr bewusst wird, dass es um was geht – dass unsere Entscheidungen wichtig sind. Und es wichtig sein kann in unbequemen Situationen den Mund aufzumachen. Und wählen zu gehen … . Deswegen: gutes Buch. Definitiv eins, dass sich in mein Hirn brennen wird.

      1. Ehre wem Ehre gebührt, ist der Begriff der Biopolitik bei Foucault geklaut. Er beschreibt damit alle Techniken im weitesten Sinne, die solche Lebensfragen formen (zumindest so wie ich ihn verstehe). Das fängt schon bei der Sprache an, „Abtreibung“ klingt schon negativ. Und setzt sich fort bei der Frage, ob ein Informationsangebot dazu Werbung ist. Genau so wie in der Gegenposition „Mein Körper gehört mir“ Biopolitik ist, weil es Körper und Geist in ein Besitzverhältnis setzt. Dass diese Themen eine gesellschaftliche Relevanz haben, dafür hat Atwood halt ein unheimlich feines Gespür.

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Hm, spannend – danke fürs aufklären 😉 Dein Beispiel mit Abtreibung erinnert mich ein bisschen an Newspeak …

  2. Dystopien sind ja häufig in Vergangenheit und Gegenwart verankert. Sie überspitzen meist nur und wenn man sich in der Welt so umsieht, weiß ich oft nicht ob menschlich dafür vielerorts der passende Begriff ist. Generell muss man schon staunen, weshalb man es einfach nicht schafft viele Missstände aufzulösen.
    Aber Dystopien spiegeln ja nicht nur katastrophale systemische Entgleisungen sondern auch viel die Gedankengerüste, die den dystopischen Strukturen erst halt geben, und leider erschreckend alltäglich und nachempfindbar sind.
    Ich habe inzwischen ebenfalls mit dem Buch angefangen. Mal schauen wann ich durch bin. 😉 Atwoods schafft es Sätze zu schreiben, die wie Lupe und Prisma zugleich wirken. Die Dichte an denkwürdigen Sätzen scheint mir recht hoch zu sein. 🙂 Besonders interessant fand ich die Perspektive des Buches. Noch deutlich stärker als bei 1985 scheint der Konflikt mit der Gesellschaft innerhalb der Protagonistin zu wirken.

    1. PS Die Arbeitslosenquote bei Softwareentwicklern liegt zur Zeit glaube ich bei 1,5%.

      1. Avatar von Miss Booleana
        Miss Booleana

        Was willst du mir damit sagen? O_O Ist das auf mein „Das könnte ich sein“ bezogen? 😉

        1. Jop. 🙂 Sorry, ich habe es wohl falsch verstanden. Ich hatte längere Zeit diese Sorge, weil ich es einfach nicht realisiert habe wie schwierig und langwierig es für viele Unternehmen ist ihre Stellen besetzt zu kriegen. Wie wenig Grund zur Sorge diesbezüglich besteht. Und bei Dir sicherlich noch viel weniger. 😉 🙂

          1. Avatar von Miss Booleana
            Miss Booleana

            Hmmm den Prozess der Realisierung habe ich noch nicht abgeschlossen, mir kommt es immer noch so vor, als ob großartige IT-Stellen nicht wie Sand am Meer rumliegt. Zwar bin ich glücklicherweise angestellt, aber als ich einen Job gesucht habe, war ich erstmal ernüchtert. Auch heute habe ich noch den Eindruck, dass man als ITler viele Abstriche machen muss. Beispielsweise quer durch Deutschland reisen muss, obwohl man in Zeiten des Internets erwarten dürfte, dass sich das erübrigt.

            1. Naja, zwischen einer großartigen Stelle und Arbeitslosigkeit und Verarmung ist schon noch sehr viel Raum. Die Stelle meiner Träume habe ich auch noch nicht gefunden. Das Berufsleben habe ich bis jetzt immer als Kompromiss erlebt. Größere Reisen die man sich dank Videokonferenz aus Effizienzgründen sparen könnte, kenne ich ebenfalls. 😉 Auf der anderen Seite ist es oft auch schön Leute persönlich zu treffen.

              1. Avatar von Miss Booleana
                Miss Booleana

                Ja das stimmt – ich bin nun wirklich ein Reisemuffel, wenn es um das berufliche geht, aber so ein regelmäßiges Treffen von Angesicht zu Angesicht kann Wunder wirken. Sofern man sich vorher darüber bewusst ist, ob es sinnvoll ist und ob es Themen gibt. Denn Geld aus dem Fenster werfen finde ich dann doch recht … schade.

    2. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das mit dem Überspitzen und der Gegenwart passt auch gerade sooo gut. Ich hatte irgendwie immer Trump vor Augen. Und das obwohl das Regime ja scheinbar christlich oder fanatisch-religiös inspiriert ist und Trump damit nicht soviel am Hut hat. Aber er ist so Anti-Alles. Daher die Assoziation. Und bezüglich der Missstände kann ich dir nur zustimmen … leider. Wenn ich da alleine an jahrelang „gepflegte“ Konflikte denke wie die zwischen Ukraine und Russland oder was in Syrien passiert. Bis hin zu den ganz kleinen Dingen im eigenen Land.

      Mensch! Da kannst du ja eigentlich noch in die Leserunde einsteigen 😀 Also falls du Lust hast. Die Mehrzahl der Teilnehmer ist zwar durch, aber wir lesen noch bei Twitter mit.

      Ja, die Perspektive der Protagonistin ist aber noch etwas anders: sie hat ja den Umschwung als erwachsene Frau miterlebt. Unser „held“ in 1984 war glaube ich Kind als es den Umschwung gab und kennt das Leben davor nicht. Das ist aber schon interessant: es gibt diese Ahnung des „anderen Lebens“ oder dessen wie das Leben sein könnte. Ich erinnere mich gerade an kein Beispiel für „Helden“, die im System geboren wurden

      1. Schon Obama hat viel von dem Wunsch der Leute nach Veränderung profitiert, aber konnte eben nicht genug voranbringen. Ein jedes Volk bekommt den Präsidenten den es verdient, habe ich mal gehört. 😉 Naja mit oder ohne Trump werden die USA nicht untergehen. Ich glaube nicht, dass seine Politik das Leben der Leute im Schnitt verbessern wird – nicht mal das seiner Wähler.

        Was mich an dem Buch und auch schon bei 1984 am meisten interessiert hat, ist der innere Konflikt der/s Protagonistin/en. Am meisten fasziniert mich wie die Welt als Spiegel dafür dient, wobei ich bei THT noch nicht weit genug bin um es abschließend beurteilen zu können.

        Danke, das mache ich gerne. 🙂

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Hat der Trump auch von dem Wunsch der Leute nach Veränderung profitiert? Wenn ja, dann frage ich mich, was das für Leute sind, …. . Ich sehe das wie du: er wird nicht mal seine Wähler glücklich machen. Zumindest merken die das wahrscheinlich, wenn sie ihre rosaroten Brillen abgesetzt haben. Wenn sie das tun.

          Das ist auch ein spannender Ansatz und Aspekt des Buchs. 🙂

          1. Trump hat soweit ich weiß auch von Wählerstimmen profitiert die in erster Linie gegen das Establishment gerichtet waren. Ähnlich ist es hier ja auch mit der AfD gewesen. Bürger die sich durch die etablierten Politiker nicht mehr repräsentiert fühlen, wollen diese denke ich auch abstrafen. So mancher wünscht sich vielleicht auch einfach die gute alte Zeit zurück und will gar nicht verstehen, dass sich die Welt geändert hat.

            1. Avatar von Miss Booleana
              Miss Booleana

              Exakt … und das finde ich so traurig. 🙁

  3. Test

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Der gefällt mir, den lasse ich stehen. Ich habe ein Herz für Test-Kommentare 🙂

  4. sorry, konnte gestern partout nicht bei Dir kommentieren und war es etwas müde, dauernd meine Kommentare im Nirwana zu verlieren, daher eben der Test.
    Für mich gehört „Der Report der Magd“ auch zu den Büchern die man wirklich unbedingt gelesen haben sollte. Habe die Serienverfilmung noch nicht gesehen, freue mich aber sehr darauf.
    Falls es interessiert, hier mein Eindruck der Lektüre, als ich den „Report der Magd“ kürzlich mal wieder gelesen habe.
    https://bingereader.org/2016/07/02/the-handmaids-tale-margaret-atwood/

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ach Mensch, sorry … das kann ich leider nicht beeinflussen. Ich weiß wovon du redest. Das passiert meistens, wenn mein Provider ein Problem hat oder ich abgefuckt viele Anfragen kriege bzw. Requests auf den Block geschossen werden. Vielleicht wollte jemand mein Passwort erraten und Unfug treiben. Die Statistik der Zugriffe sieht entsprechend aus. Ich hoffe, dass das nicht so schnell wieder vorkommt ..

      Deinen Artikel kenne ich! 😀 Er ist auch schon ewig geliked und gelesen – durch dich habe ich überhaupt erst von Atwood und speziell diesem Buch erfahren. Was ich aber nicht mehr wusste: hast du dir echt den Spruch tattoowieren lassen!!?? Das ist EXTREM cool! Ich hab da eventuell auch nächste Woche was dazu im Kunstblog 😉

  5. Auf Booktube kursiert gerade ein „Future Classics“-Tag, bei dem es auch die Frage gibt, welcher schon etablierte Klassiker auch in der Zukunft ein Klassiker bleiben wird. Da steht für mich „The Handmaid’s Tale“ an oberster Stelle, wenn man es denn schon als modernen Klassiker begreift. Relevant wie nie. Atwood ist ja stellenweise regelrecht prophetisch in dem Buch, wenn man in die USA und erschreckenderweise teilweise auch nach Deutschland schaut. Ein älterer amerikanischer Booktuber (Steve Donoghue) hat auf seinem Kanal schon geäußert, dass er der Meinung ist, dass mit Barrack Obama der letzte fähige Präsident an der Macht war und dass mit Trump der Populismus gesiegt hat. Er glaubt auch, dass Frauenrechte etc. wieder abnehmen werden.
    Gestern Abend habe ich noch mal gehört, dass Angriffe auf türkische Geschäfte zunehmen. Da braucht man gar nicht zu fragen, an was das erinnert. Jetzt bin ich stark abgewichen, aber ich glaube, dass The Handmaid’s Tale eine echte Warnung für uns ist. Mir macht die ganze Entwicklung wirklich Angst. Glücklicherweise gibt es noch Lichtblicke, wie die AFD-Demo in München, als viel mehr Gegendemonstranten da waren.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Future Classics – sehr passend! Und ich sehe das wie du – The Handmaids Tale ist für mich auch ein „junger Klassiker“. Das Buch umgibt einfach schon so eine Aura, als ob es seit hundert Jahren in der Welt unterwegs wäre oder mindestens so lange wie „1984“, aber für den Vergleich ist es ja eigentlich jünger. Was andererseits frappierend ist: es fühlt sich so aktuell an, dass man nicht glauben kann, dass es aus den 80ern stammt.

      Und danke für den Hinweis. Ich sollte wieder dringend mehr Booktube schauen. 🙂

      Dass mit Trump der Populismus gesiegt hat, da ist was dran. Ob Obama der letzte fähige Präsident in der Geschichte der USA/Welt dran war … ich hoffe nicht. Menschen mit solchen Rollen können ja viel Unfug anstellen. Aber ich habe Hoffnung, dass der Populismus sich nicht durchsetzt und wieder verschwindet. Oder eben an seinen eigenen Unzulänglichkeiten erstickt. Wie die AfD sich teilweise selber widerspricht und miteinander zankt. Und in einigen Ländern hat ja der Populismus nicht gesiegt. Siehe Frankreich und Niederlande und zum Teil ja auch wir – wobei sie tatsächlich erschreckend weit bei uns gekommen sind … wahrscheinlich müssen wir alle weiter laut „Nolite Te Bastardes Carborundorum“ bellen.

      1. Ich hoffe auch sehr, dass Steve sich irrt – und dass das Phänomen AfD kein anhaltendes wird… Ich hab mich grad erst wieder auf Twitter erschrocken, habe normal dort keine Berühungspunkte mit der Rechten, aber wenn ich mal die Kommentare unter manchen bekannten Profilen schaue, wird es mir anders…

  6. […] Und dann habe ich beim Rudellesen von The Handmaid’s Tale (336 Seiten) mit Kathrin, Miss Booleana und Anett mitgemacht. Ehrlich gesagt, wusste ich vorher über die Geschichte kaum etwas, außer […]

  7. […] „The Handmaids Tale“ bzw „Der Report der Magd“ las. Kurz um: es war ein großartiges Buch. Wachrüttelndes und gleichzeitig fesselnd – mit einer Sprache, die packt und nicht mehr […]

  8. […] Margaret Atwood hat vor einer Weile auf Twitter die Nachricht geteilt, dass ihr großartiges Buch The Handmaids Tale 2019 eine Fortsetzung namens The Testaments bekommt. Aber brauch so ein Buch wirklich eine […]

  9. […] The Handmaid’s Tale war insgesamt eins der Bücher, das mich 2018 am meisten beeindruckt hat. Es ist der scharfe Verstand, es sind die treffenden Worte und das entlarvende Konzept, das Margaret Atwood zu einer bedrückenden Dystopie verbunden hat. Das Buch hat mich gepackt und lässt mich heute noch nicht los. Es ist keine Neuerscheinung und doch ist The Handmaid’s Tale brandaktuell. Dass ich das Buch mit Freunden zusammen gelesen und Gedanken dazu ausgetauscht habe, ist ein zusätzliches Highlight. Eigentlich bedarf es keiner Fortsetzung, aber ich bin gespannt was 2019 mit The Testaments folgen soll. […]

  10. […] King mit seinen an magenkrebs-leidenden Hexen vielleicht nicht so schreibt wie ein Murakami, eine Atwood oder ein Gabriel García Márquez. Muss er auch nicht. Autoren sind unterschiedlich, Bücher sind […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert