Der Duden sagt ‚Handvoll‘ schreibt man groß. Erstaunlich. Meine Rechtschreibfähigkeiten lassen wohl nach fast 5 Jahren Informatikstudium nach. Aber zum eigentlichen Thema: um meine mir selbst auferlegte Review-Challenge abzuschließen, werde ich mich heute mal in KURZEN Reviews üben (nicht meine Stärke). In den letzten Monaten habe ich eine Menge Serien geschaut und meistens versprochen, dass ich irgendwann in der Kategorie Serienlandschaft darüber reviewe. Ähem. Spät aber doch … 5 meiner zuletzt geschauten Serien. 🙂 (spoilerfrei, wenn man die vorhergehenden Staffeln kennt)
Doctor Who (Season 5 – ‚New Who‘)
Die 5. Staffel der Doctor Who revival series beginnt mit Matt Smith als 11. Doctor der gerade frisch bruchlandet. Aber nicht irgendwo, sondern im Garten der kleinen Amelia ‚Amy‘ Pond, die just in diesem Moment dafür betete, dass jemand kommen soll und etwas gegen die Stimmen und den seltsamen Riss in ihrer Kinderzimmerwand tut. Der Doctor nimmt sich auch vor zu helfen, muss aber schnell noch seine TARDIS reparieren. Und kommt aus Versehen erst 12 Jahre später wieder. Amy ist nun inzwischen erwachsen, hat aber nie an der Existenz des Doctors gezweifelt. Das macht Amy bald zu dem Mädchen, das wartete (the girl who waited). Nach dem ersten bestrittenen Abenteuer geht sie mit dem Doctor – vergisst aber zu sagen, dass morgen der Tag ihrer Hochzeit ist. Der Doctor, Amy und auch bald ihr Verlobter Rory müssen sich u.a. den Wheeping Angels und Daleks stellen, v.A. aber auch herausfinden was es mit den Rissen auf sich hat die überall auftauchen und alles aus der Zeit löschen (‚ungeschehen machen‘), was ihnen näher kommt.
Viele Serienjunkies und auch Who-Fans sind sich scheinbar einig, dass die Budget-Verkleinerung bei der Serie dazu geführt hat, dass es nur noch 1 oder 2 größere CGI-Effekte pro Folge gibt und der Rest aus Rumgerenne in Korridoren bestehen würde. Das wurde in vielen meiner Lieblings-Webseiten angekreidet – ich sehe hier aber eine Stärke der Serie ab Staffel 5. Die Effekte in Doctor Who waren schon immer unterdurchschnittlich – das man in 1 oder 2 gute Effekte investiert und ansonsten auf zuviel Schnickschnack verzichtet ist eine wirkliche Qualitätssteigerung! Auch die Storys gefallen mir sehr gut und erscheinen mir weniger trashig als vorherige Staffeln – meine Lieblingsfolge war Vincent and the Doctor (da musste ich wirklich weinen ;_;), aber auch The Lodger und die Wheeping-Angels-Folgen. Auch das Staffelfinale hat mir gut gefallen, wenn ich auch insbesondere diese bei Doctor Who in großen Trash münden was die Wahnwitzigkeit der Erlebnisse betrifft.
Die Regeneration des Doctors hat mich diesmal nicht so schwer getroffen. Ich hatte es damals bei Christopher Eccleston zu David Tennant nicht leicht und wollte mich an den 10. Doctor für mindestens eine halbe Staffel gar nicht so gewöhnen. XD Matt Smith erscheint mir aber wie eine ‚zerstreute‘ Version des 10. Doctors. Ehrlich – ich finde er setzt sich nicht so sehr von seinem Vorgänger ab. Das finde ich sehr schade, außerdem hat er meines Erachtens nach in dieser Staffel nicht wirklich den Durchblick. Ihm entgeht viel. Amy mochte ich anfangs überhaupt nicht. Irgendwie ist ihr Ausreißen vor der Hochzeit für mich sehr verständlich – sie will nochmal ausbrechen und mit dem Doctor reisen. Der Doctor über den ihr jahrelang alle sagten, sie hätte ihn sich nur ausgedacht. Aber anfangs verneint sie ihren Verlobten so und das finde ich wieder … mies irgendwie XD. Sie ist auf eine so unbekümmerte Art abenteuerlustig und so flirty, macht sich scheinbar nicht wirklich Gedanken und … ich bin kein Fan von ihr. Somit war Season 5 was die Handlung und Effekte betrifft für mich ziemlich cool. Cooler als die Vorgänger, da habe ich immer mit mir gehadert, ob ich jetzt gleich weiterschaue. Diesmal konnte ich nicht anders.
Doctor Who (Season 6 – ‚New Who‘)
Die Staffel beginnt mit einer Einladung des Doctors für Amy, Rory und River Song nach Amerika. Anfangs flachsen sie etwas rum, trinken Wein und denken an nichts böses. Bis sie plötzlich einem Astronaut in Raumanzug begegnen, der Doctor geht auf ihn zu und wird von ihm erschossen. Die Regeneration setzt ein und der Astronaut schießt erneut, was den Vorgang abbricht und wodurch der Doctor stirbt. Alle sind geschockt – v.A. aber, als sie bemerken, dass der Doctor eine jüngere Version seiner selbst auch eingeladen hat. Sie treffen ihn in einem Diner und wissen sie müssen die Klappe halten, weil sie ansonsten ein Paradox einleiten. Gleichzeitig beginnt auch ein neues Abenteuer für sie – natürlich fällt es allen schwer wegen dem Tod des Dctors den sie eben noch beiwohnten, nun aber mit ihm reisen. Gleichzeitig hat auch der Doctor Grund zur Sorge: der Med-Scan der Tardis zeigt an, dass Amys Status zwischen schwanger und nicht schwanger alterniert. Diese Staffel steckt voller kleiner Offenbarungen.
Das war für mich die bisher stärkste Staffel von Doctor Who (zumindest dachte ich das bevor ich Staffel 7 sah). Hier werden einige große Rätsel aufgelöst und ich mochte beispielsweise Amy und Rory viel lieber als in Staffel 5 – erst hier habe ich sie enorm lieb gewonnen. Was mich allerdings etwas wuschig gemacht hat ist, dass sich Amys und Rorys Verhalten gegenüber River Song nicht wesentlich ändert – das kommt mir wie eine Logiklücke vor. Diesmal können wir sehr smarte Storytwists bestaunen. Leider habe ich mich selber gespoilert, weil ich irgendwann unachtsam im Doctor-Who-Wiki rumgeklickt habe. u_u Die ganzen gelösten Rätsel um River hätten mich sonst noch mehr umgehauen. Auch wenn die Handlungen und Verknüpfungen der ganzen Episoden so gut durchdacht sind, empfinde ich das Staffelfinale viel viel schwächer als das Midseason-Finale und vorangegangene Finale. Es artet für mich – mal wieder – in Trash aus. So sind diesmal meine Lieblingsepisoden Day of the Moon, The Rebel Flesh, The Almost People, A Good Man Goes to War, The Girl Who Waited, The God Complex und Night Terrors. Also fast alle außer das Staffelfinale XD.
Doctor Who (Season 7 – ‚New Who‘)
In der siebten Staffel besucht der Doctor Amy und Rory immer erst wieder nach einigen Zeitabständen, um sie auch ein wenig ihr Leben leben zu lassen. Auf den Reisen werden sie u.a. mit den Daleks und den Wheeping Angels konfrontiert. Eine dieser Begegnungen wird dabei den Doctor und das Companion-Ehepaar für immer auseinanderreißen. Außerdem trifft der Doctor auch bei einem Solo-Abenteuer ein Mädchen namens Clara ‚Oswin‘ Oswald. Dreimal. Er sieht sie zweimal sterben, sie kann sich offensichtlich nicht an ihn erinnern. Das Rätsel macht ihn nervös und er will es lösen – the impossible girl Clara wird seine Begleiterin, auch wenn er den Schmerz um den Verbleib von Amy und Rory nur schwer verkraften kann. Zusammen mit Clara geht er den Geschehnissen in einem Spukhaus auf den Grund, sitzt in einem U-Boot fest und erkundet die Innereien der TARDIS.
Das war eine klasse Staffel. Auch wenn ich die paar Folgen mit Amy und Rory am Anfang irgendwie seltsam platziert fand. Es waren zu wenige, um den Zyklus der sporadischen Besuche des Doctors zu erzählen. Der Abgang von Amy und Rory als Companions war auf jeden Fall mit einem richtig lauten Knall und hat mich auch nicht kalt gelassen. Das war dramatisch und soviele Schocker und Twists habe ich selten in einer Who-Folge gesehen. Clara empfinde ich als Companion von der ersten Sekunde an aber sehr sehr sympathisch, das hat es mir etwas leichter gemacht. Storytechnisch war diese Staffel unheimlich stark! Kein Wunder, dass es zu jeder Folge ein eigenes ‚Promo-Poster‘ gab. Es gab kaum eine Folge die ich als Trash bezeichnen würde. Meine Liste an Lieblingsfolgen ist dementsprechend lang … The Angels Take Manhattan, The Rings of Akhaten, Hide, Journey to the Centre of the TARDIS und The Crimson Horror. Besonders schön fand ich mal die Wendungen in Hide. Das Staffelfinale kann sich auch sehen lassen – John Hurt (!!!!!!!!!!!!!) tritt dort als Gast auf und seine Rolle wird angedeutet aber nicht richtig aufgelöst. Meine Theorie scheint zumindest halb richtig gewesen zu sein – es wurde bereits ausgeplaudert, um wen genau es sich dabei handelt. Insgesamt hat mich die Story vom Staffelfinale nicht besonders umgehauen. Ich war eigentlich sehr enttäuscht, da ich vom Titel The Name of the Doctor auch erwartet hätte, dass dieser HÖRBAR ausgesprochen wird. Nein. Natürlich nicht. Sicher, es ist kein Bluff gewesen – sein Name spielt hier eine essentielle Rolle. Aber es geht dabei eher um das ‚Doctor‘. Immerhin wurde aufgeklärt warum Clara schon mehrmals existiert hat. Da nun bekannt wurde, dass Matt Smith abgelöst wird und auch der 50. Geburtstag der Reihe ansteht, bin ich enorm gespannt was uns alles bevorsteht. *_* Kaum zu glauben…Doctor Who ist die am längsten existierende TV-Serie. *.*
Pretty Little Liars (Season 3)
In Staffel 3 müssen die Mädchen erstmal die jüngsten Geschnisse verkraften. Hanna lernt nur mühsam damit umzugehen, dass Mona hinter ‚A‘ steckte; genauso wie Emily kaum einen klaren Gedanken fassen kann, weil ihr Maya genommen wurde. Aber keine Bange: ‚A‘ ist nicht fort. Der Übeltäter ist sogar so lebendig, dass er Alisons Grab öffnet und ihre Leiche entwendet. Die Mädchen sind erschüttert und verzweifelt, weil der Albtraum immer noch nicht zu Ende ist. Wer ist A, wenn Mona nun schon in der Nervenheilanstalt sitzt? Das normale Leben der Mädchen bietet wie immer genug Angriffspunkte für ‚A‘ zur Erpressung. Arias Welt wird z.B. davon durchgerüttelt, dass ihre Mutter und ihr Vater sich nun doch scheiden ließen. Und als sie Ezras Familie kennen lernt, erlebt sie mehr als nur eine böse Überraschung. Spencer verzweifelt außerdem an dem Umstand, dass Gareth frei gelassen wird. Er wurde entlastet und kann den Mord an Alison und Maya nicht begangen haben. Doch das wird nicht die einzige Entdeckung sein die Spencer in dieser Staffel machen muss, denn es ist mehr als nur eine Person im ‚A‘-Team. Darunter ist auch jemand, der ihr sehr nahe steht.
Pretty Little Liars ist eine Serie, zu der ich eine sehr gespaltene Meinung habe. Ich denke, dass es sich eher an Teenie-Publikum richtet. Hätte ich die Serie mit 16 entdeckt, wäre ich wahrscheinlich glühender Fan. Stattdessen hatte ich einen schweren Start mit der Serie. Die Handlungen der Mädchen waren mir zu naiv, sie selber manchmal zu tussig. In den ersten Folgen empfand ich sie außerdem als sehr unsympathisch, zumal sie ja nicht mal wirklich Freunde waren. Ihre Handlungen waren für mich unlogisch und ich hätte die Serie fast nicht weitergeguckt nach den ersten Folgen. Meine Neugier ist aber ein starker Antrieb und ich wollte wissen, ob meine Ahnung richtig ist. Ja, ich lag richtig. Mona war A, aber das ist noch nicht alles gewesen. Ganz klar, dass ich dann weiterschauen musste, oder? 😉
In Staffel 3 haben einige der Mädchen eine Entwicklung durchgemacht, namentlich Emily und Spencer. Hanna und Aria bleiben meines Erachtens nach naiv wie immer. Insbesondere Hanna reißt mitunter komische Sachen (Stichwort Polizeiauto). Eines zeichnet sich aber deutlich ab: die Serie ist etwas gewachsen, genauso wie die Mädels älter geworden sind. Vorherige Staffeln haben einen immer einen Brotkrumen zugeworfen und alle möglichen haarsträubenden Theorien aufgeworfen wer A sein könnte. Und das in einem irrwitzigen Tempo. Immerhin ist das nicht mehr ganz so schlimm. Stattdessen wird stetig etwas ermittelt und Spuren nachgegangen. Kleine Totalausfälle sind zu entschuldigen (Bitte … Arias Dad??? Komm schon.) Mit der Halloween-Folge und Spencers schrecklichem Verdacht und Monas Entlassung aus der Klinik sowie dem Staffelfinale sind aber einige wirkliche spannende Episoden dabei gewesen. Ich denke, dass PLL auch für 20+ – Zuschauerinnen in eine gute Richtung geht. Etwas irritierend ist aber das frühe Okay für eine 5. Staffel … bitte? Noch längeres Hinauszögern der Auflösung? Früher hatten Serien nicht immer gleich 20 Staffeln. *Hust* Und dann noch ein Spin-Off mit noch mehr Rätseln namens Ravenswood? Määääh. Aber erstmal sage ich: Weiter so! Außerdem will ich wissen, ob meine Theorie stimmt…
Parades End
Arte hat uns diese 6-Folgen-Miniserie ins deutsche Free-TV gebracht. Müsste ich Parades End einordnen, dann als historische Dramödie. Der Ton und die Dramatik ist die Englands vor dem 1. Weltkrieg und dementsprechend nicht gerade einer Sitcom oder eines hochmoderenes Sci-Fi-Thrillers. Eher etwas trocken aber keineswegs langweilig, man muss sich nur etwas dafür begeistern können. Parades End handelt von dem britischen Gentleman Christopher Tietjens, der die Bekanntheit mit der gerüchte-umwitterten Sylvia macht. Nachdem beide miteinander geschlafen haben, ist Sylvia natürlich sofort schwanger und eine Hochzeit wird angezettelt. So will es ja schließlich der gute Ton. Christopher ahnt: er wurde reingelegt und das Kind ist bestimmt nicht von ihm. Aber wissen kann er es nicht. So geht er eine Ehe mit ihr ein, glücklich ist diese aber nicht. Sylvia brennt sogar einmal kurzfristig mit einem anderen durch. Christopher will sich von ihr aber nicht scheiden lassen, weil er der Meinung ist, dass ein Gentleman eine Parade zu bedienen hat. Er redet von Würde, Ehre und Anstand. Gleichzeitig lernt er aber auch die Sufragette Valentine kennen. Eine zarte, liebevolle Person, die sich für etwas einsetzt und von der er verzaubert ist. Nichts kann aber seine Parade brechen. Bis der Krieg ausbricht und er an die Front muss.
Man muss historische Stoffe abkönnen. Ich weiß nicht, ob man denen viel abgewinnen kann, wenn man eher auf Berlin Tag und Nacht steht. Parades End ist eine sehr stille Inszenierung, die sehr dramatisch ist und einen Einblick in eine Gesellschaft gibt, deren Werte gerade einen Wandel unterlaufen. Christopher will das noch nicht akzeptieren und diese Werte in die Zukunft transportieren. Erst als er realisiert, dass es sein Leben ist, dass er vergeudet, ändert sich vieles. Der Cast von Parades End ist mit Benedict Cumberbatch als Christopher und Rebecca Hall als Sylvia wirklich sehr gut. Sylvia ist ein einfältiges Biest, das ihresgleichen sucht und Christopher wortwörtlich der letzte Gentleman. Es ist nicht leicht sich anzusehen wie seine Gutmütigkeit gleichzeitig ausgenutzt und verspottet wird. Da ich Historienfilme und -serien sehr mag hat mir Parades End sehr gut gefallen. Aber es ist nur etwas für Genrefans. Für alle anderen wird die Serie wahrscheinlich etwas zu still und steif sein.
Fazit
Das mit den Kurzreviews muss ich noch üben. Außerdem habe ich noch einige Serien ausgelassen, die ich kürzlich geschaut habe. Das muss aber erstmal reichen. Challenge: DONE!
Immer zwischen dem 5. und 10. eines jeden Monats mache ich einen kleinen Ausflug in die Serienlandschaft. Ob aktuelle Serien, all-time-favorites, irgendeine TOP-5 oder einfach ein paar zerstreute Gedanken: es ist alles dabei :).
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