Fantastischer Film: Searching for Sugar Man
Inhalt
Stephen Segermans Jugend ist geprägt von Sixto Rodriguez’ Songs. Aber wer ist der Folk-Singer-Songwriter wirklich? Es ist fast mystisch wie sich Geschichten um ihn ranken. In Südafrika, Segermans Heimat, ist er bekannt wie Elvis Presley. Seine Songs begleiteten die Anti-Apartheid-Revolte und kennzeichneten das Gefühl einer Ära. Wie kann es aber sein, dass er in Amerika praktisch unbekannt ist, obwohl er dort lebte? Man sagt Sixto Rodriguez habe sich aus Gram wegen des Misserfolgs in Amerika auf der Bühne erschossen. Andere sagen er habe sich vor dem Publikum mit Benzin übergossen und angezündet. Wusste er denn nichts von seinem Erfolg in Übersee? Segerman sucht nach Informationen über die südafrikanischen Landesgrenzen hinaus und überrascht nicht nur einmal mit den Wahrheiten über Rodriguez.
Hintergrund
Wer derzeit das Radio anschaltet, kommt an dem Remix von Avener kaum vorbei. „Hate Street Dialogue“ ist ein Song von Rodriguez. Ich persönlich mag Rodriguez‘ Songs, aber sie sind nicht so ganz mein Beuteschema. Nichtsdestotrotz hat mich die Doku von Malik Bendjelloul sehr berührt und in ihren Bann gezogen. Der ausbleibende Erfolg eines Künstlers ist auch ein Thema, dass mich entfernt betrifft. Nur dass es bei mir das Zeichnen ist und nicht die Musik. Umso schöner, dass später das Werk eines Künstlers doch noch gewürdigt wird. Und umso bitterer die Erkenntnis, wie berühmt Rodriguez in anderen Teilen der Welt wirklich ist! 2013 wurde Searching for Sugar Man mit dem Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Sugar Man ist übrigens einer der bekanntesten Songs von Rodriguez:
Meinung
Die Suche nach dem Sugar Man Sixto Rodriguez beginnt ruhig und sachlich wie man es von einer Dokumentation erwartet, gipfelt aber in mehreren Wendungen die eine bewegende Geschichte erzählen. So unglaublich es auch sein mag: eine wahre Begebenheit, eine Erzählung geschrieben vom Leben. Auch wenn Rodriguez‘ Musik nicht 100%ig euer Fall ist, hat der Dokumentarfilm und Rodruguez unglaubliche Geschichte viel zu bieten. Großer Tipp! Und noch größerer Tipp: lest so wenig wie möglich über die Geschichte oder über Rodriguez, falls ihr vorhabt euch den Film zu Gemüte zu führen. 😉 Verzichtet vielleicht sogar auf den Trailer …
Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆
Über den Film habe ich in diversen Podcasts der Celluleute schon viel Gutes gehört. Nun auch noch du. Scheint so, als müsse ich den tatsächlich mal schauen… 🙂
Ja auf jeden Fall! Ist sehr sehenswert. 😀 V.A. sicherlich dann, wenn einen die Musik anspricht. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob mir die Doku gefallen würde, weil es nicht 100% meine Musik ist. Wirkte anfangs etwas bedrückend. Aber da wusste ich ja noch nicht was für Wendungen das dann noch nimmt.
Ich habe die Dokumentation fast ohne Vorwissen gesehen und Ist (vielleicht auch deshalb) komplett eingeschlagen. Unglaubliche Geschichte, schön in Szene gesetzt.
Gegen Ende standen mir tatsächlich sogar leichte Tränen in den Augen..
Sollte man sich in jedem Fall ansehen. 🙂
Film und Soundtrack stehen bei uns auch seit einer Weile im Regal. Unser Plattenverkäufer hatte uns im vergangenen Jahr monatelang davon vorgeschwärmt, bis wir uns schließlich selbst davon überzeugen wollten. „Searching for Sugar Man“ ist zwar kein Film, den ich wieder und wieder sehen würde, was aber nur daran liegt, dass es eine Doku ist und die schau ich grundsätzlich nur ein oder zweimal. Sehenswert ist der Film aber allemal, da geb ich dir Recht. Eine einfach unglaubliche Geschichte. Da lebt jemand ein ganz einfaches, bescheidenes Leben, in dem er es alles andere als leicht hat – und in einer anderen Ecke der Welt ist er seit Jahrzehnten eine Legende. Das klingt so surreal, dass es fast einem Hollywooddrehbuch entstammen könnte.
Seit ich deinen Beitrag vor ein paar Tagen las, habe ich übrigens ständig den Titelsong im Kopf und singe permanent von „sweet Mary Jane“ und „silver magic ships“.
😀 Yeah, Ohrwürmer gepflanzt, Ziel erreicht 😀
Stimmt was du sagst mit dem Hollywooddrehbuch – wenn sie es allerdings verfilmen würde, wäre es sofort eine Schmalzstory, würde ich drauf wetten. 🙂 Aber denkbar ist es schon, dass der Stoff vielleicht mal für einen Film „basierend auf wahren Begebenheiten“ herhalten muss. Und irgendjemand bekommt dann den Oscar dafür, dass er Rodriguez verkörpert hat und die Songs auch selber gesungen hat :’D
Ja, ein toller Film. Vor allem, wenn man sich überlegt wie absurd die Geschichte in der völlig überdrehten Star-Welt wirkt – a la: „Du bist ein Star und weisst nichts davon. Eine Story, wie sie nur das Leben schreibt. Zwar war der Sound von Rodriguez auch nicht unbedingt mein Fall, hab mich aber reingehört. Es sind ziemlich coole Songs.
Du sagst es. Wobei mich aber immer noch brennend interessiert wie Rodriguez wohl heute über all das denkt. Und wohin damals die ganzen Gelder verschwunden sind … .
[…] Searching for Sugar Man ist eine tolle Doku, über die ich hier im Blog schon mal geschrieben habe. Anfangs dachte ich, dass mich die Geschichte über das Verschwinden des Musikers Rodriguez nicht weiter berühren würde, weil ich ihn gar nicht kannte und die Musik nicht so ganz meins ist. Aber es kam dann doch anders. Ist nur schwierig zu erklären warum ohne am Ende zu spoilern. Lasst euch am besten überraschen. […]