Blogophilie November 2015

Es ist mal wieder soweit – der kleine Monatsrückblick auf das was gewesen ist in der Blognachbarschaft. 🙂 For non-german-readers / linked blogs: ‚Blogophilie‘ is a collection of blogs I read recently and liked. I’m just sharing the love. 

blogophilie

Filme, Serien, Lite­ra­tur, Manga, Anime und andere Sachen die Spaß machen

Der bestgestaltete Roman des Jahres Auf dem Literaturblog Günter Keil wurde J.J. Abrams und Doug Dursts Buch Das Schiff des Theseus vorgestellt und ich bin sehr sehr neugierig. Bücher, die aus dem gewohnten Erzählschema ausbrechen finde ich sehr spannend. Auch wenn House of Leaves meine Nerven schon ziemlich strapaziert hat …. .

MINISERIE: WASTELANDER PANDA – EXILE (2014) Ich habe seit meiner Kindheit einige Spleens. Zum Beispiel mit Füchsen, Pandas und Zebras. Panda!! Jacker hat eine Miniserie vorgestellt, in der ein Mensch-Panda in der Ödnis die Hauptrolle bekleidet. Vorher noch nichts davon gehört. Und weil das selten ist und ich das spannend finde, musste ich das mit euch teilen.

Graphic Novel: Li Kunwu: Lotusfüsse Nicht nur, dass Anette eine interessante Graphic Novel vorstellt, von den sogenannten Lotusfüßen hatte ich bis dahin noch nicht gehört und war schockiert über diesen Körperkult.

Real Life

Es gibt Tage an denen ist das echte Leben einen Tick zu echt und ich wäre glücklich, es wäre nur ein düsteres Szenario aus einem Film. Man macht den Fernseher aus und es ist nie geschehen. Dem war leider nicht so und das Geschehen sehr real. Und brutal. Stattdessen haben sich viele Leute in der Blogosphäre mit dem 13.11. und den Anschlägen auf Paris auseinandergesetzt. Ein paar Artikel trage ich hier nochmal zusammen.

Paris sera toujours Paris! Stepnwolf fasst zusammen, was uns zusammenhalten lässt: das was die Menschen in Paris getroffen hat, das hat Menschen wie Du und mich getroffen. Und – so wie so oft bei Stepnwolf – ist das geschriebene Wort unterlegt mit wunderbarer Musik.

AN MANCHEN TAGEN IST WIRKLICH FREITAG DER DREIZEHNTE so gelesen bei CRAZYTH1NGS – ebenso mit dem Vergleich zu den Machtspielen, die wir sonst auf der Leinwand sehen.

#PARISISABOUTLIFE Katrin erinnert daran, dass Paris durch seine Weltoffenheit und das Lebensgefühl, das die Stadt ausstrahlt möglicherweise zur Zielscheibe geworden ist. Aber gleichzeitig setzt sie ein Zeichen, dass man dieses Paris niemals aus den Köpfen der Menschen bekommt und untermauert das mit Filmschnipseln, die allesamt in Paris spielen und den joie de vivre ausstrahlen.

Infor­ma­tik und alles rund ums Inter­net und die Bloggerei

Selbst ist der Autor In ihrem Blog hat Cathrin einige Selfpublishing/BOD-Anbieter verglichen – besonders lesenswert, da Cathrin schon selber veröffentlicht hat und in den Kommentaren eine bunte Diskussion entstanden ist.

WAS ICH AUF DER #BLOGST15 GELERNT HABE Mara hat ihre Erlebnisse und die wichtigsten Erkenntnisse vom Besuch der #Blogst2015 zusammengetragen – einige davon wurden auf Twitter diskutiert und auch ich frage mich, ob ich tatsächlich eine Telefonnummer in meinem Impressum haben will oder haben sollte. In jedem Fall spannend. Und jetzt hätte ich auch extrem Lust auf einen Event rund ums Bloggen.

Und weil das Video derzeit in aller Munde ist und im Internet massiv die Runde machte, frage ich euch hier nochmal: #heimkommen, der traurig-rührende und auch kritische Weihnachts-Werbespot von Edeka. Touch too much? Findet ihrs gut oder schlecht? Ich muss gestehen, dass ich den Clip ziemlich hart finde und da ganz schön mit mir kämpfen muss.

Kunst, Design, Life­style, Musik

Ausstellung: Anton Corbijn Retrospektive Die liebe Friedl von Grimm hat uns mitgenommen in die Ausstellung. Allround-Talent Anton Corbijn ist einer von den wenigen Fotokünstlern, die man an ihren Fotos erkennen kann: das ist was besonderes. Achtet mal auf die gelebte Schwermut und unpopuläre, ungeschönte Posen.

Lus­ti­ges, Kurio­ses, Fantastisches – weil wir was zu lachen gebrauchen können und das auch tun sollten, undzwar laut

16 cm Nochmal Cathrin! Diesmal geht es darum wie Anzugträger zusammen kommen, um über Kondome zu sprechen. Jepp. 🙂

100 Years Ago, Artists Were Asked to Depict the Year 2000, These Were the Results Twisted Sifter hat zu dem Thema eine Bilderreihe aufgetrieben, bei denen einige Sachen sehr weit hergeholt wirken, andere schon fast realistisch und wieder andere … krass. ich sage nur soviel: der Haarschneidemaschine würde ich mich nicht auf 10m nähern.

Mädchen (2008/2009) vs. Mädchen (2015) Unsere Frau Friedl von Grimm hat die Zeitschrift Mädchen aus den Jahren 2008/09 und 2015 verglichen. Und ich weiß nicht worüber ich mir mehr Sorgen machen soll. Über die Mädchen, die das Zeug lesen (unzwar nicht zur Belustigung wie Frau von Grimm, sondern aus purem ernst) oder über die Leute, die das Zeug zusammenschreiben. Jaja … ich weiß, sie machen nur ihren Job. Aber ich wette nach einem Arbeitstag mit solchen Themen und Texten ist ihr Ego-Leben nicht mehr so extrem gechillt, wenn sie nach Hause zu ihren Traumboys gehen. *räusper*

Was hat euch im November bewegt? Habt ihr etwas gelesen, dass euch nachhaltig im Gedächtnis geblieben ist? Wie steht ihr zur Bloggerei und dem Impressum? Muss die ganze Welt eure Adresse wissen? Ja? Nein? Vielleicht? Wie stellt ihr euch das Jahr 2050 vor? (Ich dachte ich frage mal nicht nach dem Jahr 3000, das kommt mir so … weit weg vor 😉 ) Lest ihr eigentlich Zeitschriften? Und wie habt ihr vom 13.11. erfahren? Wo wart ihr?

19 Antworten

  1. Ich finde den Clip total heftig. Aber was mich am meisten stört: Was hat das mit einem Supermarkt zu tun?!

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Aus dem Supermarkt kommt wahrscheinlich das Festmahl 😉 Denn mit Weihnachten im Kreis der Familie verbindet man ja beisammen sein, gut essen usw.
      Und ja, ich hab auch ganz schön am Clip zu knabbern. 🙁

      1. Aber wer denkt denn nach dem clip: Okay, geh ich mal zum Edeka essen kaufen???
        Es bleibt einfach verstörend…
        😉

  2. Sehr spannende Links! 🙂
    Das mit den gebundenen Füßen hatte ich schon öfter gehört. Es gab und gibt schon grausame Schönheitsideale … :/
    Über die Impressumspflicht habe ich vor kurzem noch diskutiert. Ich finde sie sehr schwierig. Zwar verstehe ich, dass falls ich etwas anstellen würde, ich irgendeine Adresse bräuchte, damit ich belangt werden kann. Andererseits habe ich absolut keine Lust, dass jeder, dem meine Artikel nicht passen (oder meine tausenden Fans ;)) einfach bei mir vor der Haustür stehen können. Ich blogge zwar nur so semi-anonym, aber was wäre denn, wenn ich ultrateures Equipment besäße und auf meinem Blog erzähle, dass ich nun 3 Wochen im Urlaub bin. Theoretisch eine gute Gelegenheit bei mir einzusteigen. Von den verbalen Angriffen auf Feminismus-Blogger*innen möchte ich gar nicht erst anfangen … Ich gehe zwar nicht davon aus, dass gerade meine Leser insgeheim ganz furchtbare Menschen sind, aber ich finde man sollte nicht jeden zwingen dürfen, online seine Adresse und Telefonnummer zu posten. Und wenn ich mit meinem Blog kein Geld verdiene, miete ich mir doch keine Büroadresse und kaufe mir eine Prepaid-Sim … oder wer tut so etwas? O.o
    Ein Bloggingevent hätte ich aber trotzdem gerne. Um mal hier nicht komplett griesgrämig zu klingen. 😀

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke, das freut mich. 🙂
      Ja, das mit dem Impressum löst auch einen Konflikt in mir aus und ich habe aus genau den Gründen, die du genannt hast auch immer tunlichst vermieden zu schreiben, wann ich in den Urlaub fahre. Bei mir im Impressum habe ich als Minimum-Zugeständnis meinen echten Namen und die Stadt angegeben, in der ich wohne. Wer mich also wirklich anschreiben muss, weiß zumindest an welches Einwohnermeldeamt er sich wenden muss, wenn ers unbedingt wissen will. Der Gedanke, dass jeder vor meiner Tür stehen kann, schreckt mich aber extrem ab. Soviel Schutz sollte für die Privatsphäre des einzelnen da sein. Und ich kann auch nur schwer nachvollziehen, dass es unbedingt mehr sein muss. Warum beispielsweise eine Telefonnummer? Wer verlangt das denn von mir als Privatperson eine angeben zu müssen? Warum reicht keine Mail? Gerade bei einem Non-Profit-Blog. Und dann kommt noch dazu, dass es in dem Feld so unterschiedlich gehandhabt wird. Heute habe ich einen Blog mit allem gesehen: Adresse, Tele-nr. , Mails und der Adresse des Anwalts sowie Umsatzsteuer-ID. Ich würde mal sagen: das ist gründlich. Aber eben auch kommerziell. Dann sehe ich wiederum Blogs, die gar keinen Hinweis auf Identität des Bloggers geben (ohne größere Umwege zu gehen wie den Quelltext der Webseite).
      Und wenn wir mal ehrlich sind: falls ein Blogger Dreck am Stecken hat, gibt es ja wohl genug Wege, ihn/sie zu belangen und eine Adressauskunft zu fordern. Beispielsweise vom Provider.

      ich steck da auch nicht so ganz drin bei den Events und werde gar nicht unbedingt drauf aufmerksam. Bei IT-Messe und Manga-Conventions bekomme ich das eher mit. Schade. Muss mal die Augen offen halten. Vielleicht sehen wir uns ja auch mal bei so einer Veranstaltung.

      1. Das habe ich mir auch immer gedacht. Wozu gibt es denn nun schon wieder die vermaledeite Vorratsdatenspeicherung und den ganzen Käse, wenn man dann auch noch alles im Impressum angeben soll. Die Telefonnummer verstehe ich auch nicht. Vermutlich ist das so etwas, weil man in manchen Dingen „persönlich“ mit dem Blogger reden muss oder so. Aber wirklich sinnvoll finde ich das alles nur, wenn man einen Blog betreibt, der eine Arbeitsadresse des Bloggerbüros und eine Geschäftstelefonnummer hat, für Kundenanfragen oder so etwas. Wenn man einfach nur bloggt, ohne Aufträge zu bekommen oder wirklich Geld damit zu verdienen, dann sehe ich da keinen Sinn drin. Vielleicht wird diese Regelung ja irgendwann mal überarbeitet …

        Ja, das wär cool! ^^ Also falls du mal zu so einer Veranstaltung fährst, dann kündige das doch vorher an. Dann bekomme ich es vielleeeiiicht auch mit. 😉

  3. Eigentlich wollte ich nur auf den Edeka-Spot eingehen, über den ich mich beim ersten Mal noch geärgert habe und bei dem beim zweiten Anschauen ein schales Gefühl bei mir zurückbleibt. Ich glaube, was mich daran so stört, ist das schlechte Gewissen und schlechte Gefühl, das beim Zuschauer gegen Ende des Spots erzeugt werden soll – losgelöst vom Produkt Edeka.

    Dass es auch anders geht, zeigt der Spot der britischen Supermarkt-Kette „Sainsbury’s“

    http://www.brigitte.de/kultur/lifestyle/chaos-katze-mog-im-weihnachts-spot-1262769/

    Der rührt mich zwar auch zu Tränen, aber dass die Nachbarn in ihrer Not von den Nachbarn geholfen bekommen, kommt für mich einem Happy End gleich. Zwar auch losgelöst vom Produkt Sainsbury’s, aber ein kleiner Lichtblick zwischen all den Horrorszenarien und schlechten, deprimierenden Nachrichten.

    LG
    Ulrike

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke für das posten des Videos – das ist wirklich sehr süß gemacht. 🙂 Die Spots gibt es ja jedes Jahr und es bleibt immer ein emotionaler in meinem Kopf hängen. Besonders schön finde ich den hier aus dem Jahr 2013, der eine schöne Botschaft hat, die man auch abseits von Kommerz auslegen kann und die einen rührt, aber seelig zurückläßt und ohne schlechtes Gewissen:

      https://www.youtube.com/watch?v=XqWig2WARb0

      Hach… *schnief* schön. 🙂
      Liebe Grüße

  4. Über Paris und die aktuellen Ereignisse in Deutschland (Bundeswehreinsatz in Syrien) möchte ich besser nicht reden, sonst rege ich mich wieder viel zu sehr auf…
    Manchmal ist es dann doch ganz schön, sich mit ein paar positiven Dingen abzulenken. Ich hab dafür ein Ausmalbuch für Erwachsene 😉
    Bei der Impressumspflicht finde ich ehrlich gesagt, dass das viel zu eng gesehen wird – gerade bei uns, die das ja als Hobby machen und nichts mit dem Blog verdienen. Ich halte es ja ähnlich wie du, weil ich genau wie Outofjoint nicht möchte, dass irgendwann irgendjemand bei mir vor der Tür steht. Ich finde, eine E-Mail-Adresse reicht da völlig.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Haha, hab auch zwei davon und es wird höchste Zeit, dass ich dann mal Gebrauch davon mache 😉 Gute Idee
      Absolute Zustimmung was das Impressum betrifft. Ich verstehe es bei Blogs, die kommerziell sind, aber ich persönlich möchte da auch mich als Privatperson schützen. Auch vor Identitätsdiebstahl und allerlei social engineering. :-/

  5. Da sind wieder einige Links dabei, denen ich gleich mal folgen werde 🙂

    Der Edeka-Spot ist ja momentan echt überall… mir gefällt er nicht so gut, ich glaube es ist auch wegen dem schlechten Gewissen, das erzeugt werden soll, wie im Kommentar von blaupause beschrieben wurde. Für mich ist da wenig festliches dran, eher trauriges und deprimierendes.

    Ich mag ja die „keiner mag Socken zu Weihnachten“-Werbung 😀

    1. au ja, keiner mag socken – ich mag die auch nicht, aber den spot find‘ ich coool

    2. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Geht mir ähnlich, ich sehe das auch sehr zwiespältig mit dem Edeka-Sport. Man fragt sich auch: wer sind die Leute, die dann hinterher friedlich feiern können. Und will man überhaupt noch mit den Kindern feiern, die einen jedes Jahr sitzen lassen?? Keine Socken zu Weihnachten … sagt mir jetzt gar nichts, muss ich direkt mal suchen 😉

  6. Den Edeka Spot betrachte ich sehr zwiespältig. Ich verstehe die Botschaft und finde sie auch gut, aber andererseits passt es mir gar nicht wie der alte Mann alle an den Tisch bekommt. Ich würde mit ihm nicht so friedlich essen und feiern, wenn ich eines seiner Kinder wäre. Die Kinder müssen diese Beerdigung nun 2 mal mit machen. Das finde ich sehr schlimm 🙁

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, das ging mir auch durch den Kopf: wer sind die Menschen, die 1. den Menschen soviele jahre hintereinander alleine lassen und 2. wie können die dann nur ruhig feiern? Ich meine … gut, sie sind wahrscheinlich wahnsinnig erleichtert, dass er noch lebt und ihr eigenes gewissen wurde vielleicht erstmal beruhigt, aber trotzdem. Ziemlich harter Stoff. Dann vielleicht doch lieber …

  7. Die Punkte aus Maras Beitrag „WAS ICH AUF DER #BLOGST15 GELERNT HABE“ waren total hilfreich. Gerade in der Findungsphase ist es schwer das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und da bestätigt sich meine Ahnung durch den Ratschlag „Qualität statt Quantität“ *puh*. ^^ Versucht man die Leser so oft es geht (am besten jeden Tag) zum Lesen zu bewegen, egal was…oder lässt man sich Zeit und gibt den Lesern zwischendurch Pausen?

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Mh … naja, es führen viele Wege nach Rom. 🙂 Generell finde ich Qualität auch wichtiger als Quantität. Und Regelmäßigkeit. In der ganzen Zeit habe ich schon viele Blogs gesehen, die Artikel produzieren ohne Ende, mehrere am Tag, viele viele Tage die Woche, die aber eigentlich wenig sagen. Wer wiederum zu wenig Quantität anstrebt, wird zu schnell vergessen. Man muss so einen Mittelweg finden. Ich denke aber, dass du einen sehr guten Weg gefunden hast 😉

  8. Und wieder sehr viele wundervolle, interessante Beiträge! Danke! Da kann man fast gar nicht auf sein Ego-Leben chillen. Und ja, ich würde die Mitarbeiter dieser Magazine auch gerne mal befragen, ob sie sich ihrer Verantwortung etc. bewusst sind.

  9. Danke für die Verlinkung 🙂
    Hast du dir die Serie schon besorgt?

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