Rückblick: Februar 2018

Ein langer kurzer Monat

Wie ist es möglich, dass im kürzesten Monat des Jahres soviel passiert? Bei einer Freundin durfte ich neulich einen neuen, kleinen Erdenbürger begrüßen 😀 Hurra! Wir suchen weiter Wohnung – finden, bewerben, absagen, suchen, besichtigen, suchen, besichtigen, finden, bewerben, suchen, bewerben, besichtigen. Auf Arbeit ist es ein auf und ab mit Zwischenspielen von abgeschnittenen Krawatten, Muffin-Eskalationen, Deadlines und Semi-Deadlines, motivierten Praktikanten die Kuchen backen und der Gründung eines Buchclubs! Yeah. Und obwohl die Teilnehmerzahl noch verhalten war und eigentlich mehr Leute zugesagt hatten, finde ich es schon derb cool, dass Kollegen und ich uns nun ein Mal im Monat treffen und über Bücher quatschen. Da glüht mein Buchnerd-Herz vor Freude. Außerdem stand ein Heimatbesuch an, der sich in diesem Fall fast wie eine Woche Urlaub angefühlt hat. Sich willkommen zu fühlen, auch mal an den gedeckten Tisch setzen zu können und v.A. die meditativen Stunden Fahrt bis dahin … liebe Gesichter sehen, die man zu selten sieht. Das macht manchmal viel aus. Neben all den schönen Dingen, gab es aber auch den üblichen Stress. Es passiert selten, aber es passiert: dass man sich beim Arzt abgespeist und nicht ernst genommen fühlt. Neben vielen anderen kleinen Dingen, die den Ärger einfach nicht wert sind. Die Tage werden langsam länger und trotz der Kälte meine ich den Frühling zu sehen. Und der könnte gern etwas früher kommen.

Weltgeschehen

Neulich nachts habe ich nochmal durch die Nachrichten gezappt – ich weiß auch nicht, was mich da geritten hat nachts Nachrichten zu schauen. Da wurde gerade „frisch“ von dem grausamen Schul-Massaker in Parkland, Florida berichtet. Der jugendliche Amokläufer hat 17 Menschenleben genommen. Was mich aber noch mehr schockiert hat, ist dass die Nachrichtensprecherin sagte, dass es das 18. Massaker bzw. Amoklauf an amerikanischen Schulen allein dieses Jahr war. Und das Jahr ist eigentlich noch so jung. Bilder von Protesten sind da kein Wunder und vielleicht treten sie das längst überfällige los. Umdenken und Gesetze bzgl des Waffenbesitzes. Dafür scheint Trump aber eindeutig der falsche Präsident zu sein. (Wie für so ziemlich das meiste.) Er plädiert dafür Lehrer zu bewaffnen. Gewalt mit Gegengewalt zu quittieren ist wirklich eine glänzende Idee. (Ironie aus.) Der Februar stand abgesehen davon im Zeichen der Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang. Durch die Zeitverschiebung sind mir die meisten Dinge, die ich sehen wollte durch die Lappen gegangen bzw. fiel es mir schwer up-to-date zu bleiben wann genau welcher Wettkampf übertragen wird. Und sich hinterher die Clips auf Youtube zusammenzusuchen war eher schwer. Ich glaube ich habe keinen Wettkampf vollständig gesehen, obwohl mich eigentlich nur Eiskunstlauf interessiert hat. Ich bin doch ein kleiner Evgenia Medvedeva-Fan. Und das ist nicht dasselbe wie einen vollständigen Wettkampf zu schauen. Aber für Deutschland liefen die Olympischen Spiele eindeutig extrem gut. 🙂 Außerdem gab es im Februar einen Börsencrash und überraschenderweise kam Deniz Yücel nach einem Jahr Gefängnisaufenthalt in der Türkei frei!

Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht

Filmtechnisch war der Monat sehr durchwachsen. Normalerweise stehen Januar und Februar immer im Zeichen der Oscars und man sieht viel Gutes in den Lichtspielhäusern. Aber das meiste, was mich interessiert kommt leider erst im März oder sogar erst im April, was etwas enttäuschend ist. Stattdessen haben der Liebste und ich angefangen die Star-Wars-Filme beginnend bei Episode IV zu schauen. Das ist zumindest ein schönes Wiedersehen. 🙂 Genauso wie die Makoto-Shinkai-Werkschau. Eher ziemlicher Müll waren Flypaper und Ghost Rider: Spirit of Vegeance (nicht fragen, ich habe die nicht freiwillig geschaut). Da war es ja fast kein Wunder, dass ich diesen Monat deutlich mehr gelesen und Serien geschaut habe. Apropos lesen … ich habe Ende Januar mit Verspätung angefangen Die Ermordung des Commendatore Band 1 von Haruki Murakami zu lesen. Eigentlich habe ich mich sehr darauf gefreut endlich mal wieder ein Buch direkt zu seiner Veröffentlichung in den Händen zu halten und direkt zu lesen. Und dann vor Allem einen Murakami! Aber der große Internet-Online-Versandhandel hat es leider nicht mal innerhalb einer Woche geschafft das schon lange vorbestellte Buch zu liefern. Das war traurig. Seit längerem kaufe ich eigentlich bevorzugt im kleinen lokalen Buchhandel, aber diesmal dachte ich, dass ich durch das Vorbestellen das Buch vielleicht sogar früher bekomme. Auch weil nicht klar war, ob ich am Tag einen Abstecher zum Buchhandel machen kann. Aber Pustekuchen. Auch das vorbestellen kann man also beim Mega-Konzern stecken lassen. Wieder was gelernt. Der Murakami ist außerdem ein sehr spannendes Buch, was viele Motive vereint, die ich mag, aber ich finde die Heranführung an das Geschehen dieses Mal ein wenig zäh. Leider kam ich auch nicht so oft zum lesen, wie es mir lieb gewesen wäre.

Serientechnisch war es allerdings ein guter Monat. 🙂 Auch wenn es nicht wirklich ein kostengünstiges Vergnügen war, habe ich Channel Zero Staffeln eins und zwei geschaut. Die Serie scheint hierzulande bisher nicht bekannt zu sein. Es ist eine Horror-Anthologie-Serie, die aber etwas mehr Indie und weniger auf Schocker aus ist als Genre-Kollege American Horror Story. Ansonsten haben wir begeistert Altered Carbon geschaut, obwohl sich Zukunftsvisionen im visuellen Stil von Blade-Runner und Ghost in the Shell gerade etwas zu sehr häufen (ich denke auch an Mute). Anime-technisch habe ich mal eine Großnaustelle in Angriff genommen. Es hat mich wahnsinnig geärgert, dass ich bei dem Anime Naruto Shippuuden irgendwann vor Jahren den Anschluss verpasst habe. Da alle Episoden auf Crunchyroll sind, gab es also kein langes Zögern … da ich aber nicht mehr genau weiß wo ich aufgehört habe, schaue ich jetzt einfach ab der 12. Staffel. 12. Staffel!!! Die Anzahl an Episoden und Staffeln erschlägt mich ja schon etwas. Allerdings habe ich kein Herz für Filler. Die werden einfach übersprungen. Ansonsten konnten mich noch zwei Serien im deutschen Free-TV gewinnen und beide sind irgendwie bezeichnend für die deutsche TV-Landschaft. Die eine ist Sankt Maik, eine deutsche Produktion um einen Betrüger, der sich als Priester ausgibt und ziemlich für Aufsehen sorgt. In der ersten Folge war schon klar, dass man sich hier großzügig bei Sneaky Pete bedient hat. Die Serie ist zwar typisch deutsch geskriptet und gefilmt, aber hat sehr charmante Figuren. Und die andere Serie ist Medium. Staffel 7. Die Serie habe ich mit Begeisterung während des Serien-Booms um 2005-2009 geschaut. Und dann war plötzlich Sense. Ausgerechnet die letzte Staffel wurde nicht ausgestrahlt. Jetzt!! Nach Jaaaahren läuft zu einer ungnädigen Zeit wie samstags 3 Uhr morgens (!!!) diese Staffel. Unglaublich. Ich spare mir mal alle weiteren Kommentare zu diesem Unsinn, außer: die Serie ist gut, die Staffel auch. Ansonsten hat mich im Februar noch ganz gut das PS4-Spiel The Last Guardian beschäftigt. Wollte es endlich mal zu Ende spielen, aber ich muss schon sagen, dass mich das Spiel sehr zwischen Frustration und Begeisterung wanken lässt. Es ist wunderschön, es ist aber auch kein Wunder, dass es zwischendurch mal einen Monat nur bei mir in der Ecke lag und mitten im game play nicht angerührt wurde.

Und sonst so?

Anfang des Monats gab es das Fazit zum #Japanuary – eine coole Aktion, die meine To-Watch-Liste prall gefüllt hat. Außerdem durfte ich im Februar wieder bei den Filmischen Objekten mitschreiben – dieses Mal widmeten wir uns dem Spiegel im Film. Und ich habe seit langem mal wieder eine Blogparade gestartet: #NameYourGenre. Es gab zwar nicht soviele Teilnehmer wie bei früheren Blogparaden und ich hätte auch nicht erwartet, dass das Thema für viele so schwierig sein würde (immerhin durftet ihr quasi frei wählen worüber ihr schreibt 😉 ) aber die Leute, die mitgemacht haben und ihre Beiträge sind sehr sehr cool. Hier geht’s zur Auswertung mit allen Beiträgen. Leider habe ich wegen all dem was im real life so los ist echt Probleme mit dem Lesen anderer Blogs hinterher zu kommen, geschweigedenn Kommentare zu beantworten. Vielleicht bekomme ich jetzt bald wieder einen Modus rein. V.A. häufen sich bei mir aber die fertig geschriebenen Reviews. Vielleicht mache ich mal eine Serien-Themenwoche mit lauter fertigem Content, dann habe ich gaaanz viel Zeit zum selber lesen und kommentieren 😉 Der Februar hat mir außerdem gezeigt, dass es sich lohnt auch noch spät Kommentare zu schreiben, aber dazu später mehr 😉 Und es hat sich wieder eine Gemeinsam-Lesen-Aktion geformt 😀 Ich freue mich schon sehr drauf!

Kam euch der Februar auch so lang vor? Wie war euer Monat – zurückblickend? Hattet ihr die Gelegenheit viele der oscar-nominierten Filme zu schauen? Welcher ist euch durch die Lappen gegangen? Wo kauft bzw. leiht ihr eigentlich eure Bücher? Habt ihr schon mal bei einem Buchclub mitgemacht oder macht das vllt zur Zeit gerade? Wie laufen die Buchclubs bei euch üblicherweise ab? Und welches PS4-Spiel hat euer Frustrationslevel zuletzt empfindlich getroffen? Habt ihr die Olympischen Winterspiele verfolgt?

Eine Antwort

  1. Der Sonnenaufgang sieht super aus. 🙂

    Der Vorschlag die Lehrkräfte zu bewaffnen passt wie ich finde sehr gut zu der Lebenseinstellung die ich Trump unterstelle. Wenn ich mir vorstelle wie ein(e) Lehrer/in mit Pistole im Holster unterrichtet.. grotesk.

    Trotz der vielen Folgen finde ich Naruto (Shippuuden) großartig konstruiert, wobei die Filler wirklich die schlechtesten sind die ich je bei einer Serie gesehen habe. Was glücklicherweise auch den Vorteil hat, dass man sie schnell als solche erkennen kann. 😉

    Der Februar wirkte tatsächlich relativ lange auf mich, wobei er ja auch nicht so viel kürzer ist als andere Monate. 😉

    Die meisten Bücher kaufe ich bei Amazon, weil es am komfortabelsten für mich ist und nicht wenige meiner Bücher wären im Buchladen meiner Wahl wirklich unverhältnismäßig viel teurer gewesen.

    Je nachdem ist es sicherlich klug bei Ärzten wählerisch zu sein. Gute Besserung!

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