Literarische-Fundstücke: Sind Webtoons die Zukunft von Manga und Comics?

Late to the party? Ja, bin ich. Als ich vor vielen Jahren mal Comics über die „DC Comics“ App las, war das erschreckend fade. Ich wurde nie eine digitale Leserin. Auch nicht abseits von Comics (in welcher Spielart auch immer). Ich habe bis heute keinen eReader und will auch keinen. Aber seit ein paar Monaten lese ich Webtoons in Webtoon Apps. Optionen digital Comics zu lesen sind nicht neu. Der Begriff des „Webtoon“ und die entsprechenden Webtoon Apps auch nicht. Die boomen seit Jahren auf dem asiatischen und amerikanischen Markt. Aber trotzdem sind sie in Deutschland offenbar nicht stark verbreitet. Ich kenne tatsächlich abgesehen von mir nur eine einzige Person die Webtoons liest. Dabei habe ich den Eindruck, dass Webtoons (inzwischen) das Potential haben den klassischen gedruckten Comic oder Manga abzuhängen.

Was bezeichnet der Begriff „Webtoon“?

Webtoon ist ein Kofferwort aus Web und Cartoon, das digital angebotene Comics bezeichnet. Obwohl es schon länger Versuche und Ansätze gibt Comics digital zur Verfügung zu stellen, wurde der Begriff des Webtoons um die 2000er Jahre in Südkorea populär und bezeichnete anfangs auch ausschließlich südkoreanische Comics (Manhwa). Bedingt durch den zunehmenden Einfluss und die Popularität Südkoreanischer Kultur außerhalb Südkoreas, fanden Webtoons und entsprechende Apps auch großen Anklang im Rest der Welt. Inzwischen sind Webtoons mehr das was das Kofferwort impliziert: Sie sind digitale Comics, die nicht mehr nur zwingend aus Südkorea stammen.

Was macht Webtoon anders? (Und so erfolgreich?)

Zuerst einmal haben Webtoons den Zahn der Zeit verstanden. Sie gehen von Anfang an den Weg des digitalen, haben ein schnelles und zuverlässiges Veröffentlichungsmodell und sprechen die Generationen derjenigen an, die ihr Smartphone immer dabei haben und für die es praktischer ist, ihre Comics dort zu lesen. Ginge es nach Webtoons, wären eReader überflüssig. Webtoons sind cross-medial. Man kann sie am Computer im Browser lesen oder in diversen, mobilen Apps auf dem Smartphone oder Tablet. Während viele westliche und auch japanische Verlage und App-Anbieter nie wirklich von der sogenannten ersten Generation digitaler Comics weggegangen sind (mit digitalem Blättern durch den Comic oder mittels Flash-Animationen, die von Panel zu Panel springen), haben sich Webtoons schnell die zweite Generation zunutze gemacht. Hier sind die Panels als langer „Schlauch“ dargestellt, bei dem man sich nahtlos durch die Panels von oben nach unten hindurchscrollt. Die Darstellungsweise ist weich, nahtlos und durch das schlauchartige Format klar an vertikal gehaltene Smartphones angepasst.

Auch ich war anfangs skeptisch, gemessen an meinen bisherigen Erfahrungen mit digitalen Comics. Als ich selber versucht habe meine Manga vor Jahren über eine eigene Webseite der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war die Suche nach entsprechenden Plugins ein Graus. Es gab nur den Blätter-Ansatz und den fand ich in den Plugins wie auch damaligen Apps von bspw. DC Comics ähnlich umständlich und nicht schön zu bedienen. Trotz Zoomfunktion schien man immer etwas zu verpassen, was man bei der Printausgabe viel einfacher haben konnte. Webtoons haben aber das Modell neu gedacht und sich alte Best Practices zunutze gemacht.

Die Anbieter der Apps arbeiten mit Bezahlmodellen und haben frische Inhalte. So gibt es einige Apps, die sich beispielsweise auf einen bestimmten Markt oder ein bestimmtes Genre spezialisiert haben. Graphite wirbt beispielsweise mit einem Algorithmus der basierend auf dem Leseverhalten der Nutzer Comics empfiehlt. WEBTOON (bzw. Line WEBTOON) erlaubt sogar ohne Ameldung zu lesen und hat viele freie Reihen im Angebot, manche sogar übersetzt. Die Lezhin App beispielsweise erlaubt „Mature Content“ und das Filtern nach Girls oder Boys Love Inhalten. Je nach App kann man entweder alles für einen bestimmten monatlichen Obulus lesen oder bezahlt pro Kapitel. Natürlich werden potentielle Leser auch angefüttert, indem man sie beispielsweise wie auf Tapas oder Lezhin einige Kapitel kostenlos lesen lässt. Updates erfolgen bei vielen Apps und Webtoons wöchentlich, was den Eindruck von steter Verfügbarkeit und Fortschritt bei der Story erweckt und an den Veröffentlichungsrhythmus von japanischen Print-Manga-Magazin wie den Shounen Jump Comics u.a. erinnert. Eine schöne Abwechslung zum jahre- oder monatelangem Warten auf Fortsetzungsbände wie in Deutschland. (Sorry deutsche Verlage …)

Schöne neue Welt

Das bringt uns natürlich zu der Frage, wo man Webtoons lesen kann!? Ich selber lese hauptsächlich auf Tapas und Lezhin, aber da draußen gibt es noch soviel mehr. Übersichten welche Apps was tun, wie funktioneren und was ihre Stärken sind, haben schon andere aufgestellt. Nachfolgend ein paar Links mit Übersichten und Tipps.

freaksugar.com, 17. Juli 2019: 10 AMAZING WEBTOON APPS TO CHECK OUT!
bookriot.com, 28. Oktober 2020: 6 PLACES WHERE YOU CAN READ MANHWA

Ich kann mir nicht helfen, zwar durchschaue ich die Gamification und das Marketing hinter dem Anmelde-Zwang einiger Webtoon-Apps und die Bezahl- und Veröffentlichungsmodelle, aber mittels Webtoon Apps ließt sich schon wirklich angenehm flüssig und macht mir aktuell sehr Spaß. Mir erscheinen auch einige der Ideen frischer als vieles, was Print gerade bietet. Wie steht es aber um den westlichen Markt!? Ist der total raus!? Nein, ist er nicht. Es gibt mehrere bspw. amerikanische und französische Webtoon-Apps (s. Links oben). Webtoons sind allgemein nicht vom Auge der Öffentlichkeit unentdeckt geblieben. Seit 2017 wird beispielsweise der Eisner Award an Webtoons verliehen. Seltsamerweise immer noch in einer eigenen Kategorie. Also irgendwer will trotzdem noch eine Linie ziehen zwischen Webtoon und Print-Comics ziehen. Fühlt man sich bedroht? Ist das das Ende des gedruckten Comics oder Mangas?

Nein, ähnlich wie bei Aufkommen der eReader gibt es immer noch viel Nachfrage nach dem gedruckten Wort (und Bild). Manche Webtoon-Anbieter gehen Kooperationen ein oder lassen selber ihre Webtoons drucken. Das geschieht ähnlich dem japanischen Manga-Magazin-Modell. Ist genug zusammen gekommen und der Zuspruch groß genug, dann wird gedruckt. Deutsche Verlage haben sich noch nicht in die Gefilde der dedizierten Webtoon Apps gewagt, sondern bleiben bei eReader-tauglicher Verbreitung und Print. Aber die Popularität von Webtoons ist nicht unentdeckt geblieben. So hat Altraverse beispielsweise einige mit Preisen ausgezeichnete und sehr populäre Webtoons auf dem deutschen Markt veröffentlicht. Das sind Killing Stalking, Solo Leveling, Hyperventilation und der P18 Boys Love Titel BJ Alex (ab Dezember 2021) (Quelle 27. August 2021 altraverse).

Tatsächlich haben einige Webtoon Apps aus dem asiatischen Raum selber den Sprung gewagt und lassen übersetzen oder übersetzen selber, um auf dem westlichen Markt Fuß zu fassen. Lezhin beispielsweise übersetzt selber und hat neben den bereits existierenden chinesischen und englischsprachigen Apps auch eine spanische Version gelauncht. Wie gehen nun deutsche Anbieter an die Webtoons ran? Zaghaft. Wer in Deutschland Webtoons lesen will, hält sich vermutlich so wie ich an die englischsprachigen Ableger der Portale. Bei mir ist ab und zu Tapas und meist Lezhin im Einsatz. Ich lese dort beispielsweise gerade eifrig Murderous Lewellyn’s Candlelit Dinner, bei dem ein Mann entdeckt, dass sein seltsamer Nachbar höchstwahrscheinlich ein Mörder ist. Die Polizei glaubt ihm aber nicht und er will die Wahrheit herausfinden ohne das nächste Opfer des Nachbarn zu werden. Der erscheint aber eigentlich ansonsten sehr freundlich. Was steckt hinter dem mysteriösen Lewellyn? Außerdem lese ich dort noch Immortal Days, einen Action-Manhwa um eine Welt, in der es Unsterbliche gibt.

Vor- und Nachteile von Webtoons

Webtoons können schnell und zeitgemäß sein. Sie lesen sich besser als digitale Comics früher Generationen – soviel steht fest. Allerdings machen die Apps auch stark Gebrauch von Gamification und süchtig machenden Effekten. Die ersten paar Kapitel werden häufig zum freien Lesen angeboten, spätere muss man bezahlen. Die Updates sind wöchentlich und es gibt evtl sogar bestimmte Veröffentlichungstage (Comic A immer montags, Comic B immer dienstags, …) um zur Wiederkehr zu bewegen. Oder zum selben Zweck auch Belohnungen für ein In-App-Punktesystem, wenn man jeden Tag wiederkommt. Man muss gut rechnen, um einen Überblick zu behalten, wieviel man jetzt in Webtoons investiert hat. Ich selber habe mir eine Grenze gesetzt wie oft ich Geld für Webtoons ausgebe. Auch das hat sicherlich zur Popularität von Webtoons beigetragen: der Suchtfaktor. „Weiterlesen wollen, jetzt“.

Ein Nachteil für die Betreiber der Webtoon Apps und Nachteil des digitalen ist aber auch, dass Raubkopien bzw das was man früher „Scanlation“ genannt hat, nun einfacher ist. Zwar sperren die Apps progammatisch, dass man Screenshots von den Comics machen kann (weshalb ich auch nur so wenige Screenshots der App zeigen kann), aber es gibt Wege das zu umgehen (was ich nicht tun werde). Sucht man nach den Webtoons und will eigentlich eine Review oder ähnliches finden, sind die TOP 5 Suchergebnisse meist Webseiten, auf denen man die Webtoons illegal online lesen kann, wovon Künstler und Webtoon App Betreiber nichts haben. Hier kommen wir zum großen Vorteil von Webtoon Apps: sie sind legal. Und der Nachteil: ihre Inhalte sind schwer zu schützen, worunter die Künstler sehr leiden. (Quelle 26. August 2021 The Korean Times) Viele Künstler, die aktuell für Lezhin arbeiten haben neulich gar mit der Verschiebung ihrer Veröffentlichungen gedroht, wenn nicht die Webtoons von einschlägigen illegalen Online-Plattformen verschwinden.

Ein anderer Aspekt, der fast soviele Vor- wie Nachteile hat ist die Nachwuchsförderung und der Shift zur digitalen Arbeitsweise. Die digitale Darbietung der Webtoons ist eine Steilvorlage um direkt auch digital zu arbeiten. Stirbt traditionelles Rastern jetzt aus!? Bisher noch nicht, u.a. weil der japanische Markt relativ unempfindlich und bisher unempfänglich für den Webtoon Hype ist. Leider sorgt der digitale Shift aber auch für einen Qualitätsverlust. Ich sehe sehr häufig wie Künstler*innen Muster und offenbar vorgefertigte Bilder verwenden und recyceln. Das ist ihr gutes Recht, es kommt auf die Handhabe an. Was einigen hervorragend gelingt, sieht bei anderen billig aus. Aber auch das digitale hat einige Vorteile. So eröffnet es ein ganz neues Erzählmodell. Das vertikale Scrollen ist eine Möglichkeit um neue dramatische Effekte auszuprobieren und den „Weißraum“ zurückzugewinnen. Steht die Konvertierung in eine Printausgabe an, hat man es im Digitalen leicht die Anordnung der Panels anzupassen. Auch vollkommen neue Mixed-(Digital-)Media-Ansätze sind möglich. So berichtete The Comics Journal am 18. Juli 2016 in The Webtoon: A New Form for Graphic Narrative von Webtoons, die Musik abspielen oder gar Animationen enthalten.

Der Shift zum digitalen, die Suche nach frischen Inhalten und die allgemeine Veröffentlichungsgeschwindigkeit ist auch Ursache für die stete Suche nach jungen Talenten und Nachwuchsförderung. Manche Anbieter selektieren dabei offenbar und bieten konsequent hohe Qualität wie Lezhin. Andere wie WEBTOON oder Tapas öffnen sich im Grunde für jeden und erlauben daher auch, dass man manchmal eher amateurhafte Comics findet. Alteingesessene Comic-Größen findet man nicht allzu oft. Gerade im Bereich von „Mature Content“ arbeiten viele sogar unter temporären Künstlernamen. Unter diesen Namen wird man vielleicht nie eine zweite Veröffentlichung sehen und den Anschluss an Autor*innen verlieren. Ausnahmen gibt es aber. Sarah Andersen (bekannt für Sarah’s Scribbles und Fangs) veröffentlicht auf Tapas. Der Gedanke Inhalte frei und für jeden zugänglich zu machen ist erstrebenswert, aber wohl nicht immer haltbar.

Und sind Webtoons denn jetzt die Zukunft von Manga und Comics??

Ja wenn ich schon so eine Clickbait-Überschrift wähle, dann muss ich auch durchziehen, oder? Ja, ich denke schon. Das heißt aber nicht, dass Print durch Webtoon Apps abgelöst werden soll oder wird, das ganz sicher nicht. Aber Webtoons und Webtoon Apps funktionieren besser als ich erwartet habe und wirken sehr zeitgemäß. Ich denke die digitale Darbietung von Comics wird noch einige Transformationen unterlaufen, ist aber inzwischen auf einem stabilen, brauchbaren und charmanten Weg angekommen. Ich kaufe weiterhin Printausgaben, aber ich muss auch gestehen, dass ich zunehmend mehr in Webtoon Apps lese und würde mir wünschen, dass der deutsche Markt hier Anschluss sucht. Webtoons machen, dass sich Grenzen aufheben (man merkt häufig nicht, ob man jetzt Comic, Manga oder Manhwa liest) und sequentielle Kunst einfacher verfügbar und zugänglich wird. Das klingt für mich ziemlich gut.

Header image/photo credit: Janko Ferlič

Habt ihr schon Webtoons gelesen? Wenn ja, wo und wie lest ihr die? Interessanterweise scheint sich Japan sehr vor dem Webtoon-Markt zu streuben und eher seinem Print- und v.A. Magazinmodell treu zu bleiben. Das kann man so oder so sehen. Einerseits ist das langsam und unmodern, andererseits hält es die Fahne für größere Qualität hoch. Zumindest wage ich das mal zu behaupten … wie seht ihr das? Während des Schreiben ist mir mal wieder aufgefallen wie überflüssig ich eReader finde. Mit der Aussage ziehe ich mir wahrscheinlich viel Hass auf den Buckel. ^^‘ Aber gerade deswegen: warum nicht auf Tablet oder Smartphone lesen? Wegen e-Ink!? Ich kann mir nicht helfen, aber das wirkt auf mich nach sovielen Jahren und soviel Gesprächen mit begeisterten eReader-Fans immer noch wie der Versuch krampfhaft ein Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten, dass wenig Basis hat. Wie seht ihr das? Hier geht es übrigens zu allen anderen Literarischen Fundstücken.

7 Antworten

  1. Spannender Artikel und interessant, wie unterschiedlich Lesevorlieben und -gewohnheiten sind.

    Ich muss gestehen, ich hab mir nie so bewusst Gedanken über die Darstellung gemacht, mag dann aber doch eher das Wechseln von Panel zu Panel und die Möglichkeit, eine ganze Seite zu sehen (wo dann doch hin und wieder was Überraschendes oder Beeindruckendes zu sehen ist – auch wenn mir natürlich klar ist, dass online / vertikal andere visuelle Effekt möglich sind).
    Ich hatte vor 2, 3 Jahren mal zwei Webtoon-Apps ausprobiert. Aber einerseits mochte ich das Scrollen / vertikale lesen nicht so, weil ich jemand bin, die visuelle Struktur braucht, und ich bei Webtoons kein Gefühl dafür entwickeln konnte, wie weit ich im Comic/Manga bin. Und mich hat es extrem genervt, dass ich oft wirklich nur so ein paar wenige Panels lesen konnte und dann wieder Tage warten soll. Ich bin keine Häppchen-/schnell-nebenbei-Leserin, ich will bei Comic/Mangas alles am Stück lesen. Ja, das hätte ich bei älteren Titeln gekonnt. Trotzdem finde ich dieses Prinzip für mich im Alltag nicht dauerhaft praktikabel. Und ganz abgesehen davon, lese ich nur aller paar Monate mal etwas am Smartphone. Am Tablet oder PC les ich grundsätzlich nicht.

    Über die DC-Apps ärgere ich mich aber auch regelmäßig. Das liegt aber eher daran, dass DC aller paar Jahre eine neue App raushaut, die dann jedes Mal mit einem neuen Anmeldesystem verbunden ist. Ich hab inzwischen die dritte App von ihnen installiert und den dritten Accountanbieter. Beim ersten App-/Account-Wechsel war ich damals leider zu spät dran, konnte altes und neues Konto nicht mehr verknüpfen und meine gekauften (teils ungelesenen) Comics waren für immer weg. Der Nachteil an digitalen Inhalten…

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Wären die Lesegewohnheiten alle gleich, dann wäre das natürlich ganz fein für die Verlage, aber wir hätten erschreckend wenig zu reden. 🙂

      Die Webtoon-Apps (zumindest die, die ich mal getestet habe) haben sich schon ein bisschen weiterentwickelt. Bei Lezhin beispielsweise kann man auf den Comic tippen und sieht dann eine scrollbar und daher wo man ist im Comic. Auch kann man in die Panels reinzoomen und begrenzt rauszoomen. Wobei bei den „Schläuchen“ bzw vertikalen Comics ja der Eindruck der „Seite“ und des Gesamteindrucks einer Seite durch andere auch beeindruckende visuelle Konzepte abgelöst wird, siehe relativ mittig oder zweites Drittel in The Comics Journal, den „Tauchereffekt“ fand ich ganz beeindruckend.

      Früher hielt ich mich auch nie für eine digital-Leserin, zumal ich auch immer noch kein Verlangen nach einem eReader habe. Aber mir gefällt das Konzept. Ich freue mich jetzt darauf mehrmals die Woche Updates von bestimmten Serien zu bekommen. Generell lese ich aber auch lieber hintereinander weg und schaue eher auf Serien, zu denen schon 50+ Kapitel draußen sind.

      Es macht wahrscheinlich auch viel aus, ob man die für sich interessanten Geschichten findet. Bei manchen Webtoon Anbietern habe ich kein drittes Mal reingeschaut.
      Wenn du dich aber mit dem vertikalen Lesen gar nicht anfreunden kannst, dann ist das eben so. Wie oben erwähnt sind Vorlieben ja ganz natürlich unterschiedlich. Findest du es generell reizvoll digital Comics oder Bücher zu lesen? Oder gar nicht?

      Apps die Daten schlucken ohne vorher vernünftig Bescheid zu sagen haben bei mir auch auf lange Zeit verloren. Die DC App, Yazio hat irgendwann alle meine Fortschritte und Rezepte geschluckt, eine Fitness App deren Namen ich schon vergessen habe … da gebe ich selten eine zweite Chance….

      1. Vermutlich ist es eh nur eine Frage der Gewohnheit, was man bevorzugt. Ich habe für mich im Studium gemerkt, dass ich beim Lesen einen visuellen Anker brauche. Manche digitalen Texte habe ich mir daher ausgedruckt: weil ich mir die Inhalte so besser merken konnte (durch leichteres Zurückblättern, leichtere Notizen und weil ich bei einer Prüfungssituatiion wusste, welche Info ich in welchem Teil eines Buches oder auf welchem Teil einer Seite fand und die Infos dadurch leichter abrufen konnte.

        Ob ich digitales Lesen reizvoll finde? Hm, ja und nein. Nachrichten oder Kurzgeschichten lese ich tatsächlich lieber digital als gedruckt. Aber längere Inhalte und Comics oder Mangas bevorzuge ich gedruckt. Nur selten lese ich diese digital. Überhaupt hat das digitale Lesen für mich eher etwas mit Praktikabilität zu tun: Ich lese digital, wenn es aus Platzgründen von Vorteil ist (auf Reisen, beim Pendeln). Mit Genuss hat das digitale Lesen für mich meist wenig zu tun. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass mein Hirn digitales Lesen zu sehr mit Studium und Arbeit verknüpft und es daher eher mit „Nutzen“ als mit „Genießen“ assoziiert.

        Wie geht´s dir damit? Warum fehlt dir der Anreiz für einen E-Reaer?

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Für mich ist der E-Reader so ein monopolistisches Konstrukt. Ich weiß, dass das Wording nicht korrekt ist, aber es wirkt so unzeitgemäß ein technisches Gerät zu haben, dass „einen einzigen Use Case“ hat. Verstehe ich nicht. Wir haben Handys, wir haben Tablets, wir haben Computer, wir haben alles mögliche dazwischen. Da sollte es eher eine Lösung auf diesen Geräten geben. Und die gibt es ja. Die Möglichkeiten von e-Ink sind da nochmal was anderes, wo ich ansatzweise nachvollziehen kann, warum es als eReader nochmal eine eigene Techologie gibt. Aber auf lange Sicht glaube ich nicht, dass sich das hält, wenn es sich nicht revolutioniert und/oder mit anderen Handhelds verschweißt.

          Was digitale Inhalte und Nachrichten etc angeht, ist es bei mir eher die zweckdienlichkeit und das „Wegwerfen“ was zählt. Meine Tageszeitung brauche ich nicht gedruckt, das macht nur viel Müll. Über all das gibt es wahrscheinlich soviel Ansichten wie Menschen … (inzwischen). Dank der vielen Möglichkeiten.

  2. […] Affect Korean Webtoon Artists? Leider habe ich die Referenz auf den Beitrag in meinem Artikel über Webtoons vergessen aufzunehmen, aber Piraterie und Scanlation ist eh nicht neu. Alles, was sich irgendwie […]

  3. Avatar von BoomHoschi
    BoomHoschi

    Ich bin kein Freund von digitalen Comics oder Büchern. Habe es versucht und war, zumindest bei ein/zwei Comics (Fahrradmod, weil umsonst und richtig gut/The Wormworld Saga, noch nicht beendet) auch begeistert, aber mir fehlt dabei etwas.

    Ich bin wohl ein sehr haptischer Mensch, brauche das Gewicht des Buches, das Gefühl des Seiten blättern und, ganz wichtig, sobald ich ein Buch/Comic/etc. neu in der Hand halte muß ich daran riechen.
    Jede Verarbeitung bzw. jeder Verlag riecht anders. Das Papier, der Klebstoff, der Umschlag.
    Für mich ein Genuss, auch wenn es für andere schräg klingt.
    Wenn ich mir vorstelle vorm PC, dem Tablet oder dem Handy zu sitzen um ein Buch/Comic zu lesen, läuft es mir eiskalt den Rücken runter.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ging mir früher auch immer so, dass ich digital keine Comics lesen wollte. V.A. zu der Zeit der Apps, die immer einzelne Panels ranzoomten und das hat dann bei so 30% der Panels gut geklappt und der Rest war einfach Mist. Da kommt bei einem visuellen Medium keine Freude auf.

      Aber bei Webtoon-Apps mit vertikalem Scrollen habe ich schon deutlich mehr Freude. V.A. war ich überrascht über die Vielfalt. Jetzt ist es ja auch noch so, dass das Sortiment bei digitalen Comics begrenzt erscheint. Bei Webtoons meine ich sogar ein wenig mehr Diversität und Moderne in den Themen zu finden. Schwankt natürlich.

      Ein Buch in den Händen zu halten hat natürlich was ganz eigenes. Deswegen bin ich bis heute kein Fan von Ebook-Readern geworden. Aber von Webtoons auf dem Handy – das Endgerät ist dann wohl doch etwas flexibler in den Funktionen.

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