Mama Booleana 😉
Immer noch unfassbar. Wir sind jetzt zu dritt. Kein Wunder, dass der ganze Januar eine Gefühlsachterbahn war. Jede Frage oder Bemerkung im Stile von „Ist denn euer Kind schon da?/Sollte euer Kind nicht schon da sein?“ hat mich genervt. Genauso hat es mich genervt, wenn niemand fragt oder sich interessiert. Das meine ich mit Achterbahn. 😅 Ich ging in den Tagen nach dem errechneten Termin viel spazieren, obwohl nicht mehr sehr beweglich. Kochte Gerichte mit reichlich Ingwer und befolgte noch so manch anderen Mythos wie man das Baby motivieren könnte zu kommen. Dann war es soweit.




Über Geburt gibt es ja viele Weisheiten. Die wenigsten, die man fragt, können sich überhaupt noch zuverlässig erinnern. Ja, es tut weh! Und wie! Das Ausmaß an Freude, wenn man das kleine Wesen in Händen hält ist kaum in Worte zu fassen. ♥ Die Geburt verlief glücklicherweise rascher als die 10 Stunden, die im Lehrbuch stehen. Dafür habe ich andere Unpässlichkeiten davongetragen und lag erstmal flach. Aber wir haben uns durchgewurstelt. Das Gefühlschaos geht weiter. Unendliche Liebe gemischt mit viel Sorge, ob wir alles richtig machen. Die ersten Tage zu dritt sind und waren intensiv. Manchmal schaue ich auf die Uhr und staune, dass es schon abends um 6 ist. Habe ich überhaupt was anderes gemacht als gekuschelt, gefüttert, Wäsche gewaschen und Windeln gewechselt, frage ich mich dann. Ich will nicht so tun als ob: das fühlt sich manchmal etwas rau an. Aber so klischeehaft es klingen mag, wenn „Schnubbi“ (nicht der echte Name 😉) dann was niedliches macht, ist das auch vergessen. Und wie ihr seht, klappt es manchmal sogar noch mit dem Bloggen.
Weltgeschehen
Wenig überraschend habe ich Anfang Januar ganz viel fernsehen geschaut und Nachrichten gesehen und gehört und dann quasi gar nicht mehr. Als ich den Fernseher und Social Media wieder angeknipst habe, war da überall Donald Trump und das war zum Erbrechen. Get ready for crazy: Trump will mal wieder Grönland kaufen und Kanada zu einem US-Bundesstaat machen. Ähnlich krass war der Gegensatz des Wetters in den USA: Extremwinter im Osten, Brände im Westen. Schaltete man die Nachrichten ein, zeigte sich der Januar allgemein nicht unbedingt von seiner besten Seite. Nach der Amokfahrt in Magdeburg im Dezember folgte ein Angriff in Aschaffenburg und alle hängen sich v.A. an einem Detail auf: dem Migrationshintergrund der Täter. Migration wird also weiter heiß diskutiert – Parteien wie die CDU/CSU halten sich nicht an den Gedanken einer Brandmauer gegen die #NoAfD und legen irgendwelche Pläne vor, die in meinen Ohren menschenverachtend klingen und es geht mit großen Schritten auf die Bundestagswahl im Februar zu. Leute, wählt – es war noch nie so wichtig. 😣Die elektronische Patientenakte startete in einigen Regionen Deutschlands im Modellversuch. Irgendwie könnte es mehr positive Nachrichten in den Nachrichten geben? Stimmt.
Filme, Bücher, Serien, IT und alles andere was Spaß macht
Zumindest Anfang Januar habe ich auch noch Serien geschaut. 😅 Genauer den Anime Dandadan Season 1, der den Hype verdient hat. Squid Game Season 2 hat mich gut unterhalten, aber durch den Cut am Ende der Staffel wünscht man sich die dritte noch abgewartet zu haben. Irgendwie haben wir dann doch Parks and Recreation angefangen zu schauen. Die erste Season ist ja überraschend kurz, sehr witzig und hat (ja nicht zufällig) The Office-Vibes. Danach/seitdem machen wir weiter mit Deep Space Nine, inzwischen mitten in Season 5. Passend zum Japanuary habe ich dann noch irgendwann angefangen Asura zu schauen, eine Serie von Hirokazu Koreeda, die mir sehr gefallen hat. Sie verbreitet sowohl den Vibe von Koreedas Filmen, obwohl sie (anders als diese) in den 70ern spielt. Schaut man die, versteht man sehr gut, warum Koreeda so oft mit Yasujirō Ozu verglichen wird. Ein paar Minuten, mehr nicht, habe ich bisher von Tokyo Vice Season 2 geschaut – die gibt es seit Mitte Januar in der ARD Mediathek. Passt auch sehr schön zum Japanuary.
Mit Baby und Japanuary vor der Nase, ging ich dann irgendwann dazu über immer mal abschnittsweise Filme zu schauen, also beispielsweise in 30-Minuten-Abschnitten. Das passt besser zur aktuellen Wein/Windel/Tröst/Kuschel/Schlaf-Situation hier zu Hause. Ich dachte eigentlich nicht, dass das klappt, aber ich habe dann tatsächlich doch alle Filme geschaut, die ich mir für den Japanuary vornahm. Es war eben so in Häppchen gerade das was möglich war und gerade Ausgleich genug. 😅 Das Fazit folgt sicherlich Anfang Februar. Ein paar wenige andere Filme habe ich auch geschaut, beispielsweise Blink Twice, der im Sortiment von Amazon Prime auftauchte. Hat mir gut gefallen.


Was sich nun schwerer so nebenbei realisieren lässt ist Lesen. Mit zwei Händen den Kleinen wiegen, füttern und nebenbei ein Buch aufschlagen ist halt nicht. Ich muss gestehen: ich vermisse meine eine Lesestunde am Tag. Denn wenn ich die derzeit bekomme, ziehe ich es vor andere Bedürfnisse zu befriedigen wie duschen. 😅 Aber ich bin mir sicher, dass die Lesestunde wiederkommt. Immerhin schaffe ich jeden Tag mal ein paar Seiten, wenn der Papa mit dem Kleinen spielt. So lese ich auch sehr langsam, aber mit Interesse Asako Yuzukis Butter. Auf den Roman brachte mich Sabine und ich finde die Geschichte sehr spannend, in der zwei drei sehr unterschiedliche Frauen, Geschlechterbilder und Weltvorstellungen aufeinander treffen. Eine von ihnen ist eine potentielle Mörderin. Außerdem habe ich den Manga Wolfs Rain angefangen zu lesen, der mich angenehm an meine Teenagerzeit erinnert. Damals als man noch die Anime auf MTV und VIVA auf VHS aufnahm … .
Hörbücher gehen z.Zt. etwas einfacher, aber beide im Januar Gehörte waren für mich so-so. Zu Jenseits der Zeit (letzter Teil der Trisolaris-Reihe) gibt es meine Gedanken schon im Blog. Dörte Hansens Zur See war unser Buchclub-Buch und mir für meine aktuelle Lebenssituation zu deprimierend. Ich kann mir aber vorstellen, dass ich es zu einem anderen Zeitpunkt mehr geschätzt hätte.
Und sonst so?
Ja, das Bloggen hat sich schon ein wenig verändert und wird sich weiter verändern. Mein Netzgeflüster-Beitrag erschien halt irgendwann statt zum typischen Datum, weil ich ihn (anders als andere Posts) nicht vorgeschrieben und nicht gescheduled hatte. Es wird niemanden wundern, dass ich mich in nächster Zeit sicherlich oft nicht an die von mir selbst gesteckten Pläne von früher halte. Kommentare spät beantwortet werden, usw. Ich finde ich habe gute Gründe. 😉 Ich kann auch schon sagen, dass im Februar keine Blogophilie erscheinen wird, weil ich einfach kaum Blogs gelesen habe. Aber das heißt nicht, dass ich das nicht mehr tue – es wird nur wie so manches später. All das wird sicherlich wiederkommen, sich eingrooven. Es ist ein Abenteuer. Ich schaue sehr gern jeden Tag meinem Kind beim Wachsen zu. Und auch wenn es hier künftig etwas anders läuft als bisher ist es ja vielleicht auch ein wenig nahbar oder rührend, dass wir hier in unserer kleinen Ecke des WWW an diesen Ereignissen teilnehmen. That’s life.
In dem Sinne: habt einen schönen Februar, geht wählen – ich bin mir sicher, dass wir alle sehr gespannt auf das Ergebnis sind. Und nicht zu vergessen die Frage: wie war euer Januar? Macht ihr euch Neujahrsvorsätze? Schaut ihr eigentlich noch Nachrichten? 😅
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