Zwischen den Prüfungen und der Fertigstellung und Verteidigung der Bachelorarbeit haben sich noch einige andere Ereignisse eingereiht: Wettbewerbe.
Genauer gesagt Manga-Wettbewerbe. Normalerweise empfinde ich das immer als sehr spannend und auch das Zeichnen während Prüfungszeiträumen ist nichts grundverkehrtes. Ich empfinde das eigentlich immer als sehr befreiend, wenn man nach vielen Stunden des Bücher wälzens, auswendig lernens oder rechnens mal den Zeichenblock und die Feder zur Hand nehmen und etwas anderes als Formeln zu Papier bringen kann. Normalerweise mache ich das dann abends, wenn nichts weltbewegendes los ist. Der große Vorteil ist auch vor Allem das Abschalten. Manchmal fühlt es sich ein bischen wie Urlaub machen an. Insbesondere wenn die Lernergebnisse sich nur schleppend einstellen, ist es schön den Block aufzuschlagen und die fertig getuschten oder skizzierten Seiten vor sich zu sehen. Das gibt irgendwie Aufwind. Und eigentlich bin ich auf die fertig gestellten Beiträge immer sehr stolz. Da ich auch sonst immer recht zeitig mit dem Zeichnen angefangen habe, ist die Qualität immer recht gut. Anstatt mir für Wettbewerbe immer etwas neues auszudenken, benutze ich außerdem in der Regel Geschichten, die mir schon länger im Kopf rumschwirren, die sich weder für große Projekte lohnen oder die aus Zeitmangel nicht in großen Projekten umgesetzt werden können.
Damit bin ich für meine Verhältnisse ganz gut gefahren. Gewonnen habe ich bis jetzt zwar nicht mal einen Blumentopf aber ich war immer zufrieden. Nur, dass ich eben gerne mehr Chancen nutzen wollte, sprich: an mehr Wettbewerben teilnehmen wollte. Haha. Naja :(, wie zuvor gewünscht habe ich also an allen möglichen Wettbewerben teilgenommen dieses Jahr.
So ziemlich gegen Ende der Vorlesungszeit (Juni/Juli) habe ich die Chance genutzt und eine von mir sehr lange geplante Steampunk-Story für Pimp My Character umgesetzt. Ein Wettbewerb der von der Zeitschrift AnimaniA veranstaltet wird. Wer den Contest kennt, weiß, dass man dort eher das Design eines Charakters vorstellt und ansonsten nur ein paar „Kennenlern-Mangaseiten“ mitschickt. Et violà: Ulysses.
Es geht um einen Rebellen, der im totalen Überwachungsstaat gegen das Bücherverbot kämpft.
Der Beitrag ist mein absoluter kleiner Favorit und ich möchte das ganze unbedingt später einmal in ein größeres Projekt verwandeln, mich damit vielleicht sogar mal später bewerben.
Mitlerweile habe ich dank dem Animexx-Buschfunk erfahren, dass ich auch hier wieder nichts gewonnen habe. Und nein, auch keinen Blumentopf. Aber das macht nichts, der Wettbewerb hat viel Spaß gemacht.
Das war also alles noch ganz human. Zum Ende des Monats August wurde dann aber der nächste Beitrag fällig, nämlich der für Manga Magie. Ein Wettbewerb unter der Schirmherrschaft der Ludwig-Buchhandlungen. Eigentlich bin ich durch die Comicstars-Platform darauf aufmerksam geworden. Dort habe ich einige Geschichten gelesen, die mir ausgesprochen gut gefallen haben. Eine Geschichte hatte ich auch, von der zumindest ich schon mal ziemlich überzeugt war. 😉
Aber da fängt es schon an zeitplanmäßig zu krieseln. Das blättern im Timer begann. Ende August? Stellte fest, dass ich da gerade in Österreich bin, im Urlaub. Eine Woche. Vorher bin ich ein paar Tage zuhause und davor? Oh oh. Da stand im Timer „Abgabe Bachelorarbeit“. Daraus folgt: nach Beenden der Bachelorarbeit muss ich fix den Manga zeichnen und bevor ich in den Urlaub fahre fix in den Briefkasten werden. Äh toll. Begeisterung! Ich habe das Drama auf mich zurollen sehen und etwas dagegen getan. Solange es meine Zeit zuließ, habe ich den Beitrag bearbeitet – jeden Abend ein Stückchen. Irgendwann verdrängte aber die Bachelorarbeit meine Freizeit nicht nur über den Tag verteilt, sondern nun auch in den Abendstunden. Sprich: ich habe Bachelor-Nachtschicht geschoben und hatte keine Zeit mehr zu zeichnen, weshalb ich diesen Beitrag dann noch fertig stellen musste in den paar freien Tagen zwischen Bachelorarbeitsabgabe und Urlaub. Alles tuschen, rastern, Text setzen und eintüten macht aber nochmal ganz schön Arbeit. Daher war ich nach Beenden der Bachelorarbeit erst richtig ein Zombie, da ich die paar Tage durchgeacktert habe und mir den Buckel über meinem Schreibtisch krumm gemacht habe. XD
Da aber zumindest das Vorzeichnen noch „in Ruhe“ entstanden ist, bin ich auch auf diesen Beitrag ziemlich stolz. (Ich sage das so, weil ich der Meinung bin, dass aus übermäßig gehetztem Zeichnen keine gut durchdachten Beiträge entstehen, sondern eher Dahingeschmiertes. Profi-Mangazeichner wissen was von ihnen verlangt wird und geben idR immer viel Zeit für das Zeichnen her, die fügen sich in das Zeichnen unter Druck ein. Ein Hobbyzeichner neigt, denke ich, eher dazu zu sagen „Ach, für den Wettbewerb ist das schon okay“. Daher ist zeitiges Anfangen eigentlich für mich sowas wie ein Qualitätskriterium. Wer nicht die Fähigkeit besetzt zu planen, hat sowieso verloren. Wer nicht die Möglichkeit besitzt zu planen, auch. Aber in dem Fall ist es fieser. ;)) Et violà: MIDAS.
Der Kurzmanga handelt von einem Jungen, der sich Reichtum wünscht und plötzlich alles durch Berührung in Gold verwandeln kann.
Was ich an Manga Magie jetzt schon schätze, ist, dass sie einem eine Empfangsbestätigung schicken. Außerdem kann man auf der Facebook-Page des Wettbewerbs immer mal etwas über den Status lesen – sehr angenehm. Bei anderen Wettbewerben kommt man sich verglichen damit im Regen stehen gelassen vor.
Das war also schon alles etwas schwieriger. Beim Gedanken an den nächsten Monat (September) und den Zeitplan bekam ich schon ein irres, nervöses Zucken im linken Auge. Da würde ich meine letzten 3 Prüfungen machen müssen und an dem Wettbewerb der DJGB (Deutsch-Japanische-Gesellschaft-Berlin) teilnehmen. (Nagut, dass nervöse Zucken hatte ich vielleicht auch deswegen, weil ich absolut urlaubsreif war und etwas angespannt, weil ich von diesen 3 Prüfungen erst für eine einen Termin hatte. 😮 .)
Auf diese Gesellschaft und diesen Wettbewerb bin ich durch meine deutsche Lieblings-Mangazeichnerin aufmerksam geworden: Margarita Till. (Sie hat einen schnörkellosen Stil der an „die guten alten Mangazeiten“ erinnert. Außerdem ist sie sehr sicher und hat einen gefestigten Stil. Ihre Geschichten sind immer kurz prägnant, stilsicher und haben einen angenehmen Erzählfluss. Dass sie so sicher zeichnet und einen so festen Stil hat, sorgt dafür, dass ihre Manga sehr japanisch wirken. Vermutlich japanischer als das, was so teilweise im Regal der deutschen manga-publizierenden Verlage steht und von Deutschen kommt.)
In Margarita Tills Blog habe ich immer wieder von den Programmen und Veranstaltungen des Manga-Clubs der DJGB gelesen und von dem Manga-Band, den sie immer mal wieder rausbringen: Baito-OH! Auch in meiner Sammlung gibt es ein Band von Baito-OH! mit Autogramm von Margarita. Weil ich Stalker bin und ihr auf der letzten Leipziger Buchmesse aufgelauert habe. Naja. Ganz so wars nicht. ^^“ Sagen wir es mal so: Margarita muss keine Angst haben. ^^“
Okay. Jedenfalls würde ich auch sehr gerne dort mitmachen und lernen. Mir fehlt das: mich mit anderen zusammen setzen und über das Gezeichnete und das „Wie“ und „Ob“ und „Aber“ diskutieren. Ich hatte eigentlich immer, egal wo ich war, einen Manga-Freund oder eine Manga-Freundin, die immer ihre Meinung mit mir geteilt haben aber in letzter Zeit nicht mehr. Hach. So ein Klub würde auch wesentlich zur Verbesserung beitragen. Aber immer von hier nach Berlin gurken? Nee. Das ist etwas umständlich. Dabei bin ich Brandenburgerin. Wäre ich in der Heimat, könnte ich schnell mal rüber. Aber so? Nee.
Aber mit dem Wettbewerb des DJGB wäre das alles schon Mal ein großer Trost. 🙂 Nur habe ich dann im September noch viel mehr anderen Spaß gehabt, als erwartet. Da ich auch noch meine Bachelorarbeit verteidigt habe. Also das war wirklich eine stressige aber sehr spannende Zeit. Jede Woche eine neue Baustelle. 🙂 Nur hat der Manga darunter absolut gelitten. Ich war etwas erschöpft und das hat sich auf mein Werk übertragen, finde ich. Nun denn. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Bedingungen des Wettbewerbs richtig verstanden habe aber ich glaube, dass ich nichts veröffentlichen darf, ehe der Ausscheid und ggf. die Ausstellung durch ist (sofern es dafür reicht ^^“). Zu einem späteren Zeitpunkt nehme ich das Werk vllt. nochmal genauer auseinander.
Auf jeden Fall habe ich einen Tag vor Einsendeschluss das Ganze zur Post geschafft. Puuuh. Und dann dachte ich mir so: hach toll. Jetzt bist du mit allem fertig und kannst in Ruhe mal wieder was an deinem Herzensstück von Projekt machen, ohne Deadlines, Fristen und Stress.
Da gucke ich doch so, nur so, auf die Website von Comics in Leipzig (CIL) und schaue nach, ob denn die Ausschreibung für Manga-Talente 2012 (Wettbewerb der Leipziger Buchmesse) raus ist. Und was lese ich da? EINSENDESCHLUSS 31. OKTOBER 2011??? Na herrlich. Mahlzeit. ó_O
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