Und jetzt auf Japanisch! Lektion 1: Schriftzeichen

Juhu, eine neue Kategorie auf dem Blog. 😀 In „Und jetzt auf Japanisch!“ gibt es in unregelmäßigen Abständen Infos über die japanische Sprache. Wahrscheinlich Informationen von denen du nicht wusstest, dass du sie brauchst 😉

header_nihongo

Wer sich an die japanische Sprache rantastet, weiß meistens, dass es Schriftzeichen gibt. Was du eventuell nicht wusstest: es gibt gleich 3 SchriftzeichenSYSTEME denen du deine Aufmerksamkeit widmen darfst. 🙂

hirakata

Hiragana und Katakana sind zwei solche Schriftzeichensysteme. Sie sind quasi Silbenalphabete/ -symbole. Das heißt es gibt für jede Silbe ein Schriftzeichen. Beispielsweise für a (あ), he (へ), nu (ぬ), ki (き), tsu (つ), … . (In den Klammern stehen entsprechende Hiragana.) Das gute daran: bei diesen Systemen ist man irgendwann mal fertig mit dem Lernen, denn es gibt so um die 50. Jeweils. In dem Bild oben ist mal dasselbe Wort in beiden Systemen geschrieben: es heißt „Japan“ = „Nihon“ und setzt sich jeweils aus den Schriftzeichen für die Silben ni + ho + n zusammen.

Optisch kann man die Schriftzeichen daran unterscheiden, dass Hiragana geschwungener geschrieben sind, Katakana meist ohne viele Kurven. Sie wirken eckiger. Tatsächlich nutzt man Katakana ausschließlich für ausländische Begriffe und Eigennamen. Manchmal auch um etwas besonders hervorzuheben. Hiragana sind sowas wie eine Allzweckwaffe. Man kann sich an einigen Stellen in Büchern und im Alltag retten, wenn man wenigstens Hiragana kann. Denn: alles was man nicht in Kanji und Katakana schreibt, wird in Hiragana geschrieben. Zumindest theoretisch.

kanjiromaji

Wobei wir dann bei Kanji wären. Das sind DIE berüchtigten Schiftzeichen. Die bei denen eines alleine nur für eine Silbe, oder auch nur für ein ganzes Wort stehen kann. Und in Verbindung mit anderen Schriftzeichen direkt was ganz anderes bedeutet. Zu allem Übel haben sie meistens auch noch 2 Lesarten – eine chinesische und eine japanische. Aber ich will euch ja nicht erschrecken, also sprechen wir darüber später. 😉 Oben seht ihr wieder das Wort für Japan, Nihon, das sich aus zwei Kanji zusammensetzt. Das linke kann als Ni, Hi und Nichi gelesen werden und bedeutet Sonne oder Tag. Während das rechte als Hon gelesen wird und im heutigen Sprachgebrauch meist nur noch „Buch“ bedeutet, aber auch als Ursprung gelesen wurde. Jetzt können wir ja mal gemeinsam überlegen, was das mit „Japan“ zutun hat. 🙂

Den krönenden Abschluss machen Romaji. Das ist eine Bezeichnung für lateinische Buchstaben – die machen uns also eher weniger Sorgen. Und wegen der Kanji … keine Angst. Hin und wieder werden neben oder über Kanji ganz kleine Hiragana gedruckt, damit das Wort auch lesen kann, selbst wenn man das Kanji nicht kennt. Diese „Lesehilfen“ werden Furigana genannt.

Habt ihr gewusst, dass es verschiedene Arten von Schriftzeichen in der japanischen Sprache gibt? Lernt ihr vielleicht sogar Japanisch? Habt ihr Vorschläge oder Wünsche für zukünftige Artikel?

In „Und jetzt auf Japanisch!“ widme ich mich in unregelmäßigen Abständen der japanischen Sprache und versuche ich euch näher zu bringen, was ich an der Sprache spannend und großartig finde, aber auch, was einem manchmal echt Kopfzerbrechen bereiten kann. 🙂

29 Antworten

  1. Ich finde es cool, dass du Japanisch lernst!

    Das mit den Schriftzeichen wusste ich, im Studium mal gehört. Aber das ist eher zufall 😉

    1. Dankeschön 🙂
      Aaaah, eine Wissende! 😀

  2. Genial. Wie lange widmest du dich schon der japanischen Sprache?

    Ich find die Rubrik klasse. Wäre unglaublich toll, wenn du mich/die Welt daran teilhaben lässt, wie du an die Sprache herangehst. Wie man am besten den Lernprozess in Schwung bringt.

    1. Also angefangen habe ich vor 9 Jahre – aber nicht erschrecken: Ich habe große Pausen zwischendrin eingelegt. Und auch einfach mal zwischendurch vieles vergessen. Und und und. Deswegen kann ich leider nicht behaupten, dass ich Japanisch fließend sprechen kann. Ich kann höchstens fließend Essen bestellen … das ist ja schon mal was. XD Zum Überleben und so.

      Gute Idee, das mache ich gleich mal zum Thema des nächsten Beitrags. 🙂

  3. Interessant. Japanisch ist zwar jetzt keine Sprache, die ich dringend können muss, aber ein paar Grundkenntnisse können ja nicht schaden. Kannste ruhig öfter was von bringen.

    1. Werde ich machen, danke 🙂

  4. Ich bin ja großer Linguistikfan und finde gerade unterschiedliche Sprachsysteme total spannend. Über Japanisch weiß ich gar nichts, von daher freue ich mich schon auf den Artikel, in dem du erläuterst, wie es mit Wortbildung (und Deklination/Flexion, falls im Japanischen dekliniert und flektiert wird… :-D) und Syntax aussieht in dieser Sprache. Grammatik ist doch was Feines! 😉

    1. Oh, das freut mich, dass die Kategorie so gut ankommt! War mir nicht sicher, ob das so sein würde XD
      Aber ich bin gerade sehr begeistert von euch Linguistikfans 😀
      Tatsächlich wird im Japanisch dekliniert etc., aber das geschieht ganz anders. Es ist eine agglutierende Sprache (ich hoffe ich werfe jetzt nicht mit den falschen Fachwörtern außerhalb meines Fachs um mich …), weshalb sich viel Grammatik durch das Anschließen von bestimmten Wortendungen äußert. Um nur ein Beispiel zu nennen. Es funktioniert sehr anders als die Sprachen die man so in der Schule lernt, weswegen ich jedes Mal aufs neue überrascht bin. 🙂
      Hach ja Grammatik … warum nur erkennen so wenige die Schönheit der gut gesprochenen und geschriebenen Sprache und Grammatik!? <3

      1. Klar, die Kategorie ist toll! Und Grammatik an sich ist sowieso immer spannend – ist doch faszinierend, wie man aus Lauten Wörter und Sätze machen kann, die Sinn ergeben. Ich mag Linguistik ♥
        „Agglutierend“ ist übrigens fast richtig, es heißt eigentlich „agglutinierend“, aber da sind wir nicht pingelig, ist ja nicht dein Fachgebiet. 😀 Das sind Sprachen, in denen für jede neue grammatische Info eine weitere Silbe angehängt wird, wie du schon schreibst; also z.B. für das Genus oder die Person. Türkisch ist so eine Sprache, ich wusste aber nicht, dass es im Japanischen auch so gemacht wird. Dachte immer, das wäre dem Chinesischen näher, und die Chinesen machen das ja nochmal anders (isolierender Sprachbau). Ham wir wieder was gelernt auf einem Samstagnachmittag. Gerne mehr davon. 🙂

        1. Oh je – soviel Bildung an einem Samstagnachmittag 😉 i like.
          Und danke für die Korrektur! Den falschen Begriff hätte ich ansonsten wahrscheinlich noch eine Weile mit mir rumgeschleppt, bis es irgendwann mal peinlich geworden wäre XD

          1. Ach was – ist ja nicht dein Fachgebiet! Da sehen wir das nicht so eng. 🙂 Freu mich auf den nächsten Bildungsartikel zum Thema Japanisch! 🙂 Vielleicht sollte ich auch eine Sprachen-Kategorie einführen…wäre bestimmt interessant.

            1. Ui, da wäre ich sehr dafür! 😀

  5. Seufz, ich hab hier ein Japanisch-Lehrbuch von Pons samt CD liegen. Mein erster Versuch endete bei ein paar Schriftzeichen. Im Moment fehlt die Zeit für einen neuen Versuch. Mal sehen, vielleicht im Winter 🙂

    1. Echt? Cool 😀 Auch wenn man manchmal das Gefühl hat nur schleppend voranzukommen, weil man pro Woche nur 2, 3 neue Schriftzeichen schafft und eine handvoll Vokabeln, aber nach einem Monat sieht das schon nach ganz schön viel aus. Irgendwie ist es dann eben doch eine Vorwärtsbewegung. 🙂

      1. Solange man dran bleibt, schon 😉

  6. Ui cool! Da hast du dir aber was vorgenommen – ich wünsche dir viel Erfolg bei dem Projekt! Schließe mich obigen Kommentaren an: Wie lange lernst du denn schon Japanisch? 🙂 Ich fände es ja auch total toll das zu können, konnte mich bisher aber noch nicht dazu durchringen mich wirklich ernsthaft damit zu befassen. 🙂 (Und natürlich will ich das NICHT lernen, um Animes im Original zu schauen. Also bitte! Ich möchte das wegen … weil … aus Gründen und so! ^^)

    1. Danke – das Projekt Japanisch lernen hat vor etwas über 8 Jahren angefangen. Aber jetzt nicht erschrecken: ich habe zwischendurch immer mal ein Jahr nicht gelernt, ein halbes Jahr nicht gelernt usw. Da sind viele viele Lücken und etliches wurde schon zweimal vergessen und dann wieder gelernt. Ich kann also nicht perfekt Japanisch sprechen. (Leider) Und ich würde mich sooo freuen, es mal in Japan auszuprobieren 😉 Und nein … ich hab das natürlich auch gaaar niiiiicht angefangen, um Anime im Original zu hören oder so… niemals nie, haha XD

      Achso: falls du auch nur Ansatzweise Lust hättest Japanisch zu lernen, kann ich es dir sehr empfehlen. Durch das ständige Auseinandersetzen mit Manga, Anime, japanischen Filmen, Zeitungen etc. bekommt man viel Rückenwind. So war jedenfalls meine Erfahrung.

      1. Ah, hab ich doch glatt vergessen dir wieder zu antworten, weil meine WP-App mal wieder unpraktisch war! 🙁
        Aber trotz Lücken kannst du nach 8 Jahren sicher mehr als allein durchs Anime-gucken zustande käme! 😉 Sehr beeindruckend. Und Japaner freuen sich doch angeblich immer, wenn man ihnen was auf Japanisch vorradebrecht. Also auf auf! 😀
        Ja,es steht auf jeden Fall auf meiner wackligen „Würde ich unglaublich gerne machen und spricht auch nix gegen, wenn man jetzt nur mal den Hintern hochbekäme!“-Liste 😀

        1. Ach, die Liste kenne ich auch 😉

  7. Ich bin gerade mächtig beeindruckt!! 🙂

    1. Haha danke 🙂 aber hab noch viel zu lernen 😉 viiieeeel

  8. Klasse Rubrik und wirklich guter Artikel! 🙂 Ich bin gespannt, was da noch so kommt… Vielleicht kannst du ja mal darauf eingehen, wie du die Sprache lernst/gelernt hast? Da könnte man sich bestimmt viele Anregungen holen 🙂

    1. Gutes Thema, werde ich in dem nächsten Artikel wahrscheinlich mal erzählen. Wobei das eine lange Geschichte voller Missverständnisse ist XD Lernst du Japanisch oder hast es vor?

      1. Ich lerne schon seit 2 Jahren Japanisch^^ Hatte 4 Semester an der Uni nen Japanischkurs belegt… Aber viel hängengeblieben is leider nicht xD Deswegen versuch ich’s jetzt nochmal mit der „Japanese from Zero“-Reihe. Die ist echt super und mit Vorkenntnissen kommt man am Anfang auch sehr schnell voran beim Lernen 🙂

        1. Oh, die Reihe kenne ich noch gar nicht!
          Das höre ich ziemlich oft, dass es heißt „nicht viel hängen geblieben“. Das Problem sind wahrscheinlich die zahlreichen anderen Sachen mit denen man sich im Studium auseinandersetzen muss XD Leider…

  9. Finde ich eine echt tolle Idee. Mich reizt es ja schon seit Ewigkeiten die japanische Sprache zumindest etwas genauer kennen zu lernen. Über Karate kenne ich zwar schon einige kleinere Begriffe, aber diese sind dann doch eher weniger Alltagstauglich.
    Und so nebenbei immer mal wieder ein kleines bisschen dazu lernen, ist ja auch immer schön.

    1. Vielleicht kann ich dir dabei helfen, die Sprache etwas besser kennen zu lernen. 😉 Zumindest insofern, dass es eine Entscheidungshilfe sein wird, ob man sich doch mal mehr damit beschäftigt oder nicht.
      Das mit den Begriffen aus dem Karate höre ich aber bei vielen 😀 Beim Lernen empfand ich das immer als sehr motivieren, wenn da mal ein Begriff fiel, den ich kannte. Obwohl es mir eher kein Karate war, sondern Sprachfetzen aus Anime oder so 😉

  10. […] aus ande­ren Spra­chen wer­den in Kat­akana geschrie­ben — und zwar nicht nach der gän­gi­gen Schreib­weise, son­dern so wie es […]

  11. […] Keine Ahnung was Hira­gana und Kanji sind? Mal hier lesen: Lek­tion 1: über Schriftzeichen […]

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