Und jetzt auf Japanisch! Lektion 3: Wichtige Tipps für das Lernen und weit verbreiteter Humbug

Bevor dann im nächsten Artikel endlich Japanisch gelernt wird (und nicht nur darüber geredet 😉 ), muss ich aber heute unbedingt noch mit einigen Irrtümern aufräumen.

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  • Nebenbei Schriftzeichen lernen: unabdingbar.

Japanisch heißt: Schriftzeichen benutzen. Was hilft es dir, wenn du die Sprache sprechen lernst, aber nichts lesen kannst? Am besten von Anfang soviel wie möglich und wann immer es geht die Schriftzeichen nutzen, damit sie sich regelrecht einbrennen.

  • Kanji immer im Kontext lernen.

Bücher die sich nur mit Kanjis beschäftigen sind in den seltensten Fällen hilfreich und höchstens für Kalligrafie zu gebrauchen. Es gibt soviele mögliche Kombinationen, die andere Lesungen für dasselbe Kanji zur Folge haben: immer im Kontext lernen! D.h. zusammen mit der Übersetzung und den Lesarten (sogenannte On- und Kun-Lesung) und Erläuterungen im Lehrbuch.

  • Von Anfang an Verb- und Adjektivgruppen unterscheiden.

Wir kennen das aus anderen Sprachen: es gibt unterschiedliche Verbgruppen, anhand derer es Unterschiede bei Grammatikregeln gibt. Man spart sich viel Ärger, wenn man von Anfang an aufschreibt zu welcher Gruppe hier was gehört.

  • Wörter aus anderen Sprachen werden in Katakana geschrieben – und zwar nicht nach der gängigen Schreibweise, sondern so wie es ausgesprochen wird!

Ein Beispiel dazu
jeans
Jeans wird zwar mit ea geschrieben, aber nicht so gesprochen. Das klingt eher wie ein i und wird dann in der japanischen Schreibweise auch so dargestellt. Der lange horizontale Strich bedeutet, dass man das i lang ausspricht. Am Ende steht ein „zu“ weil man das z weich ausspricht wie bei uns ein s. Und da es kein alleinstehendes S gibt (wir erinnern uns: das japanische Alphabet besteht aus Silben) muss hinten ein u ran. Macht auch Sinn, weil das u oft nicht mit ausgesprochen wird. Die Transkription der Katakana habe ich euch unten drunter geschrieben. Gesprochen wirds folglich ungefähr so: jiinsu.

  • Kontext! Kontext! Kontext!

Im Japanischen gibt es keinen Genus oder expliziten Numerus. D.h. kein männlich, weiblich, sächlich, keine Einzahl oder Mehrzahl. Daraus ergibt sich automatisch: man muss immer ein bisschen interpretieren.

  • Den Höflichkeitsgrad hinterfragen.

Oftmals existieren im Japanischen mehrere Wörter für ein- und dieselbe Sache. Eine überaus höfliche, eine neutrale und nach unten gehts immer: viele unhöfliche und umgangssprachliche Worte. 😉 Wer sich von der Fülle an Übersetzungen erschlagen fühlt, richtet sich am besten nach der neutralen Variante. Das ist idR auch die, welche man in Anfängerlehrbüchern oder Kursen findet.

  • Dranbleiben.

Egal ob es Riesensprünge oder Babyschritte sind: dranbleiben ist alles. Insbesondere, damit bei den Schriftzeichen nicht nochmal bei Null anfängt. Selbst wenn ihr pro Woche nur einmal die Hiragana übt oder das Buch kurz aufschlagt. Apps helfen – die gibt es wie Sand am Meer. Der Aufwand sich eine App zu installieren und da in der Straßenbahn, im Wartezimmer usw. mal ein paar Vokabeln oder Kanji zu üben ist echt gering.

Die Dinge die man meiner Meinung nach beachten sollte, klingen möglicherweise nach viel Arbeit. Aber im Endeffekt ist es gar nicht anders als bei anderen Sprachen. 🙂 Was sind eure Tipps – was ist beim Sprachen lernen unabdingbar? Habt ihr vielleicht sogar insbesondere Tipps fürs Japanisch lernen? Und welche Apps zum Lernen kennt ihr?

In „Und jetzt auf Japanisch!“ widme ich mich in unregelmäßigen Abständen der japanischen Sprache und versuche ich euch näher zu bringen, was ich an der Sprache spannend und großartig finde, aber auch, was einem manchmal echt Kopfzerbrechen bereiten kann. 🙂 Vielleicht eine Lernhilfe, wahrscheinlich Informationen von denen du nicht wusstest, dass du sie brauchst 😉

2 Antworten

  1. Die Tips könnten für Neueinsteiger alle hilfreich sein. Ich allerdings hab bis heute nicht „aufgeschrieben“, was ein Verb oder ein Adjektiv ist o.0

  2. Avatar von Miss Booleana
    Miss Booleana

    Wenn du nach dem Rosetta-Stone-Prinzip lernst, dann wird ja auch keine Grammatik gelehrt. Aber irgendwann kommen eben fragen auf … man brauch mal ein bestimmtes Wort, dann schlägt man das nach … dann müsste man das anpassen und z.Bsp. verneinen. Und dann weiß man eben nicht: wie geht das nun? Dass da na- und i-Adjektive ne Rolle spielen. Oder die Verbgruppe. Und dann sagts man evtl. falsch. Deswegen habe ich mit Rosetta Stone nicht weitergemacht. Fand ja früher den „Schul“-Weg eine Sprache zu lernen und Grammatikregeln aufschreiben zu müssen auch langweilig und trocken. Aber nach ner Weile klappts dann auch sehr intuitiv. Mich hats immer etwas genervt, weil ich mich ständig bei RS gefragt habe „warum ist das so?“ oder „warum sagen die das jetzt so und vorhin wars anders?“ Weiß nicht … das war irgendwie nix für mich. Obwohl der anders schon geil ist, einfach einschalten und loslegen und die Sätze intus haben. Frage mich wieviel man davon noch weiß, wenn man das Monate lang mal nicht probiert. Wie ist das bei dir?

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