Nachdem wir jetzt schon so entspannt Sätze bilden und mit Adjektiven umgehen können, wird es eigentlich Zeit, dass wir uns mal damit auseinandersetzen ein 1. Aufeinandertreffen mit Menschen absolvieren zu können, die des Japanischen mächtig sind. Heißt: sich vorstellen können. Dazu zählen zum Einen Floskeln – wir können ja erstmal den Anschein wahren, dass wir uns an Gepflogenheiten halten können 😉 Damit beschäftigt sich die heutige Ausgabe. In der nächsten geht es dann ans konkrete Eingemachte: da wollen wir dann lernen wie man Fragen stellt und wie man ein paar Details zur eigenen Person sagt (Name, Alter, …). Aber heute erstmal die formale Vorstellung. Vielleicht nicht so interessant, aber nicht verkehrt, wenn man einen guten ersten Eindruck machen will. Außerdem setzen wir uns nochmal genauer mit Hiragana auseinander. Das Kanji was wir heute lernen wird hingegen erst in der nächsten Ausgabe richtig interessant. Bisher vorgestellte Vokabeln und Schriftzeichen findet ihr auf einer Extra-Seite im Blog: Japanisch-Lektionen
Unsere Vokabeln für heute
ja: hai
nein: iie
Guten Morgen: Ohayou (gozaimasu)
Guten Tag: Konnichi wa
Guten Abend: Konban wa
Urlaub, Ferien, Erholung: yasumi
Gute Nacht: Oyasumi nasai
Auf Wiedersehen: Sayonara
Bis bald: Mata ne
bitte: douzo, oder: onegai shimasu
danke: doumo arigatou (gozaimasu)
Nett, Sie kennenzulernen.: Hajimemashite (douzo yoroshiku, oder: yoroshiku onegai shimasu)
ganz meinerseits: kochira koso
Tag: hi (siehe Kanji)
Floskeln
Floskeln wie Nett, Sie kennenzulernen kann man nur schwer übersetzen. Selten ist das so stringent möglich wie im Deutschen. Manche klingen dann zwangsläufig sehr hochtrabend oder ergeben aus heutiger Sicht wenig Sinn. Sie sind ein Teil der Sprache, den man zwangsläufig akzeptieren muss. In der Vokabelliste seht ihr oftmals einen Teil ausgeklammert – das ist jeweils der, der die Floskel noch höflicher macht. Spricht man mit einem Vorgesetzten, sollte man sie lieber mitnehmen. Doumo arigatou würde man beispielsweise einfach mit danke übersetzen. Doumo arigatou gozaimasu eher mit Vielen Dank.
In Japan ist es üblich, sich beim Nachnamen zu nennen, es sei denn ihr seid BFFs. Um jemanden als Herr xy/Frau xy anzureden, stellt man die Silbe „-san“ an den Nachnamen. Es gibt noch mehr Anreden, aber für heute gehen wir erstmal nur von einem business-mäßigen Szenario aus. Mit unseren einfachen Mitteln ergeben sich noch nicht unendlich viele, abwechslungsreiche Dialoge. Aber irgendwie muss man ja mal anfangen. 🙂 Nachfolgend findet ihr daher zwei Beispieldialoge für eine Vorstellungsrunde. Der erste ist relativ fantasielos und das simpelste was das Lehrbuch hergibt, der zweite ist schon ein klein wenig interessanter. Als Übung für heute: lest und versteht bitte die Dialog.
Dialog 1
Frau Meier: Tanaka-san, Konnichi wa . (Guten Tag Herr Tanaka.)
Herr Tanaka: Konnichi wa. (Guten Tag.)
Frau Meier: Hajimemashite douzo yoroshiku, Meier desu.
Herr Tanaka: Hajimemashite.
Frau Meier stellt sich also vor. Herr Tanaka scheint der Vorgesetzte zu sein … . Man benutzt übrigens nie bei sich selber -san. Frau Meier hätte natürlich auch sagen können: Watashi wa Meier desu. Aber Meier desu ist kürzer und valide. Zuviel Ich, ich, ich klingt auch im Deutschen seltsam.
Dialog 2 (Übung: lesen!)
Hiragana, die noch nicht in den Lektionen besprochen wurden, stehen in Romaji. Die die wir heute neu lernen, findet ihr weiter unten. Bisher besprochene findet ihr hier.
A: こんにちは。
B: こんにちは。
A: はじめまして。 私 は Schmidt です。
B: こちら こそ。 すずき です。
A: あ。。。また ne、すずきsaん。
B: はい、また ne。
Und hier nochmal ein Video zur Veranschaulichung des Themas und damit ihr eure Aussprache üben könnt 😉
Unsere Schriftzeichen für heute
Hiragana
ji: じ
me: め
ma: ま
te: て
ko: こ
n: ん
ni: に
chi: ち
so: そ
Hilfestellung zu Hiragana: so werden sie geschrieben
Kanji
hi (Tag), ni, nichi: 日
Hilfestellung zu Kanji: so wird es richtig geschrieben und gelesen
Was sind die Striche und Punkte neben den Hiragana wie bei じ (ji) und で (de)?
Die Striche heißen Dakuten (゛). Es gibt auch noch Handakuten (゜), auch wenn wir die bisher hier noch nicht gesehen haben. Falls es schlecht zu erkennen ist: Dakuten sind zwei schräge Striche, Handakuten ist ein Kreis (nicht ausgemalt!). Die sind diakritische Zeichen und verändern die Aussprache der Hiragana. Dakuten macht die Silbe stimmhaft. In den meisten Fällen bedeutet das, dass sie weicher werden – te wird dadurch beispielsweise zu de. Ko zu go. Die Silben te und de sind also dasselbe Hiragana und unterscheiden sich nur dadurch, dass man de mit Dakuten schreibt und te ohne. Eigentlich prima – heißt man muss weniger lernen, oder? 😉 Einen Haken gibt es noch: Bei Silben, die mit h beginnen wie ha, macht Dakuten daraus ein „ba„. Nur bei diesen kommt auch Handakuten zum Einsatz. Der kleine Kreis macht daraus nämlich ein pa. Also merken: h-b-p. Total verwirrend? Einfach nochmal in Ruhe die Beispiele anschauen:
て (te) -> で (de)
こ (ko) -> ご (go)
た (ta) -> だ(da)
き (ki) -> ぎ (gi)
Achtung bei den folgenden:
す (su) -> ず (zu)
そ (so) -> ぞ (zo)
„shi“ hat eine eigene Bildungsregel:
し(shi) -> じ (ji)
Silben, die mit ha beginnen:
は (ha)
-> ば(ba)
-> ぱ (pa)
Na? Wars schwer? 🙂 Nicht aufgeben und im Zweifelsfall nochmal in die vergangenen Lektionen reinschauen. Ich habe gesehen, dass die 6. Lektion nicht so besonders gut angenommen wurde. Mal sehen wie sich die Reihe entwickelt und ob noch ein wenig Zuspruch da ist. Ihr seht: auch wenn das heutige Thema nicht der allerinteressanteste Knaller ist, ich meine es ernst mit den Lektionen hier 😉
In „Und jetzt auf Japanisch!“ widme ich mich in unregelmäßigen Abständen der japanischen Sprache und versuche euch näher zu bringen, was ich an der Sprache spannend und großartig finde, aber auch, was einem manchmal echt Kopfzerbrechen bereiten kann. 🙂 Hier gehts zu allen Artikel der Reihe.
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