Am Freitag habe ich der Leipziger Buchmesse einen Besuch abgestattet und war extrem neugierig auf die Erweiterung um eine Extra-Halle für die (erstmalig in dieser Form stattfindende) Manga-Comic-Convention (MCC) und natürlich auch auf das kleine Treffen unter Bloggern mit Sani Hachidori. Der Tag war in dieser Woche noch einer der sich am ehesten wie Urlaub angefühlt hat, weil ich in derselben Woche schon ein Vorstellungsgespräch und die Verteidigung der Masterarbeit hatte ^^“ Juchu. Aber dann zur Messe habe ich frei gemacht, den Kopf geleert, das gute Wetter, ein bisschen J-Lifestyle-Wahnsinn und Bücher genossen. Lustig wars! 🙂
Schon auf dem Hauptbahnhof und in der Tram konnte man den ersten Cosplayern begegnen, eine Abby aus NCIS und einige Charaktere aus irgendeinem Vampirmanga konnte ich identifizieren. Und während ich mich drüber freute, sagten die älteren Herrschaften mir gegenüber nur kopfschüttelnd ‚Fremde Menschen‘. Zwar bin ich kein Riesenfan von Cosplay, aber in dem Moment waren mir die alten Leutchen die viel fremderen Menschen. Meine erste Station begann mit dem Mittagessen (was sagt das über mich aus? ^^) während ich noch etwas das schöne Wetter und den Blick auf die Messe im Außenareal genossen habe. Kurz darauf traf ich dann Sani und ihre Freundinnen. Das war das erste Mal, dass ich eine andere Bloggerin live und in Farbe getroffen hab‘ und Sani hatte ganz recht mit der Beschreibung, dass es fast wie bei einem Blinddate war. Sich so gegenseitig eine Beschreibung zu schicken, Ausschau zu halten und zu identifizieren – war wirklich ein bisschen so. 🙂 Hätte auch nie gedacht, dass wir uns dann doch so schnell finden und ich behaupte mal es war auf Anhieb lustig 🙂 und haben von da an die Messe unsicher gemacht. Als Erstes die MCC in Halle 1.
Die Halle war am Freitag vormittag nicht übermäßig voll – das war mal eine ganz angenehme Erfahrung, wenn man das Manga-Areal sonst nur mit viel Geschiebe und Gedränge erlebt hat. Sehr ungewohnt mal soviel Platz zur Entfaltung zu haben. Der Eindruck sollte sich auch weiterhin in den anderen Hallen bestätigen und ich habe die Messe insgesamt als entspannter empfunden, auch an den Nachmittagen wo es ansonsten auch freitags sehr eng wird. Halle 1 hat das Mangafeeling aber nicht so richtig wiedergespiegelt. Dafür gab es zuviele Lücken und kahle Plätze – vielleicht wird das im nächsten Jahr ja noch etwas konsequenter durchgezogen und mit mehr Leben gefüllt. Klar, an einem Samstag, wenn der Cosplay-Wettbewerb stattfindet, muss man für bunt nicht extra sorgen. Aber dem Freitag hätte das gut getan. Verschiedene Vereine haben für ein ständiges interessantes Programm gesorgt, so zum Beispiel das traditionelle Bogenschießen, Kalligraphie, kleine Workshops, GO-Spiele im Teegarten, Anime-Kino, ein Maid Café – das klingt toll, das war auch toll – aber auf die große Halle verteilt wirkte das alles optisch noch etwas zu karg, das verliert sich etwas auf dem Platz. Natürlich gab es unzählige Stände mit Merchandising und Manga, wo wir stets hängen geblieben sind :3 Ich hätte den Plüsch-Penpen doch kaufen sollen … aber 28€ für einen Plüsch-Warmwasserpinguin(!) aus einem Anime … dafür fühlte ich mich zu alt (und nicht reich genug). 😉 Was mir aber extrem aufgefallen ist, war die Größe des Zeichnerbereichs wo die Leute fleißig zeichnen und ihre Bilder verkaufen. Ansonsten war das ein abgetrennter Bereich, in dem die Zeichner wie in der Sardinenbüchse nebeneinander saßen, die Besucher noch gedrängter, es war stets das Recht des Stärkeren und des Lauten an der Tagesordnung, man kam nur schwer ohne Verletzungen dort raus und wer es gewagt hat ein Gespräch anzuzetteln oder länger als 30 Sekunden stehen zu bleiben, musste mit ernsthaften Konsequenzen rechnen. Naja oder so ähnlich. Diesmal war dort Plaaaaaatz. Viiiieeeeel Platz. Und daher auch viel weiße Fläche ^^“. (Und so friedlich…)
Danach haben wir noch die Hallen 2 und 4 unsicher gemacht und in der Messebuchhandlung habe ich zugeschlagen. Daniel Kehlmanns „F“ ist es geworden und Scott Hutchins „Eine vorläufige Theorie über Liebe“. Bei „F“ hat es mich zu hibbelig gemacht, dass es keinen Klappentext gibt. Die Neugier siegt. (Nagut, die Buchbesprechungen in der Zeit und auf Blogs haben den Rest erledigt 😉 ) Außerdem bin ich mal wieder nicht an einem hübschen Paperblanks-Journal vorbeikommen, dieses Mal eins aus der William-Morris-Reihe. Auf der MCC bin ich dann bei „Ousama Game Band 4“ schwach geworden. Der Manga ist zwar reißerisch und ich bin mir nicht sicher, ob es dort eine intelligente Auflösung geben wird, aber wenn man einmal angefixt ist … .
Die letzten Hallen wurden dann auch noch erkundet – es gab insgesamt aber soviel zu sehen, dass ich zu keiner Veranstaltung gegangen bin, obwohl der Buchmesse-Freitag einiges zu bieten hatte. Ansonsten lasse ich mal die Bilder für sich sprechen. 🙂
Wie siehts bei euch aus? Habt ihr die Leipziger Buchmesse besucht? Und wenn ja, wie fandet ihr sie? Was war euer Highlight? Habt ihr ein bestimmtes Messe-Ritual – etwas das ihr jedes Mal macht? Wenn ihr die LBM dieses Jahr nicht besucht habt, wart ihr früher Mal dort oder auf einer anderen Buchmesse? Wenn ihr vielleicht schon die Frankfurter Buchmesse und die Leipziger besucht habt, was würdet ihr sagen sind die größten | unangenehmsten | angenehmsten Unterschiede?
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