Ich hasse es, wenn das passiert. Gerade erst über Apps zur Selbstorganisation geschrieben und Springpad hochgelobt und dann kommt plötzlich eine Mail der Entwickler rein: Springpad geht offline, sichern Sie Ihre Daten. Oh nein 🙁 ich mag Springpad! Und was nun?
Das Leben nach Springpad …
… benötigt Vorbereitung! Die Entwickler haben einen Export-Dialog erstellt. Loggt man sich auf der Seite ein oder nutzt die App, kann man den Dialog kaum übersehen. Und falls doch, bekommt man ein oder zwei Mails mit der wenig frohen Botschaft und dem Link zum Export geschickt. Im Exportdialog kann man bis zum 25. Juni auswählen, ob man seine Daten lieber in Dateiform (HTML) exportieren möchte oder seine Daten zu Evernote migrieren lassen möchte. Evernote ist wahrscheinlich der Vorreiter unter den Tools zum Notizen teilen und in der Cloud transportieren. Ich selber habe früher Evernote genutzt und es dann später gegen das frischere, buntere Springpad getauscht. Nun habe ich beide Exportvarianten ausprobiert. Natürlich nur widerwillig. Eins vorweg: beide Exportvarianten funktionieren gut.
Die Daten im HTML-Export
Nutzt man die „normale“ Exportfunktion, bekommt man einen Ordner, der eine abgespeckte offline-Variante des Kontos enthält. Das ganze kommt in Form einiger HTML-Skripte mit reichlich Javascript, JSON und CSS daher und sieht okay aus. Man kann ziemlich gut durch seine Notizen, Kategorien etc. durchbrowsen. Es läßt sich über eine viewer.html öffnen und macht mir schmerzlich bewusst, dass ich mir mein „Springpad“ eigentlich auch selber coden könnte. Wenn ich Zeit hätte… . Nachdem man den Export in Auftrag gegeben hat, steht einem das Paket in einigen Stunden zum Download zur Verfügung (Benachrichtigung via Email).
Die Daten in Evernote
Wählt man diese Funktion, wird man zu einem Login-Dialog zu Evernote weitergeleitet und wird per Email benachrichtigt, wenn der Export abgeschlossen ist. Wie das ganze dann aussieht, seht ihr unten in der Abbildung. Geklappt hat alles bestens – ich kann mich nicht beschweren, es gab keine Fehler und der Export hat auch nicht lange gedauert. Ich finde es auch sehr gut, dass man eine Lösung und einen Export angeboten hat, statt einfach die Pforten zu schließen. Schade ist es aber trotzdem.
Was ich aber noch gern wüsste …
… warum gehts Springpad denn nun offline? War das Konzept nicht mehr rentabel? Es war ja auch irgendwie zu schön, was die App bzw. die Plattform an Möglichkeiten zur benutzerdefinierten Gestaltung bietet. Evernote ist für mich eine Alternative, einfach weil es funktioniert. Aber die Aspekte von Springpad wie das freie Gestalten, werde ich schmerzlich vermissen.
Habt ihr Springpad genutzt und seid jetzt so erschüttert wie ich? Nutzt ihr andere Apps zur Selbstorganisation? Oder hat generell mal ein Dienst dicht gemacht, den ihr oft genutzt habt?
Netzgeflüster ist eine Kategorie meines Blogs in der ich mich immer zwischen dem 10. und 15. eines jedes Monats Themen rund um IT, Forschung, Netzwelt, Internet und eben auch Gerüchten widme. 🙂
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