Montag werde ich wieder versuchen allen Medien (v.A. dem Internet) weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Und nach Feierabend dann endlich die Oscars anschauen *_* . Ich bin schon sehr gespannt – dieses Jahr erst recht! Es sind einige für mich besonders überraschende Nominierungen dabei – u.a. The Grand Budapest Hotel. Beim besten Film und bei den männlichen und weiblichen Hauptdarstellern finde ich die Wahl am schwierigsten. Sehr enttäuscht hingegen bin ich von der Auswahl der Nominierten in der Kategorie der weiblichen Nebendarstellerinnen. Wie ist das bei euch? Und was sind eure Vermutungen, wer aus den jeweiligen Kategorien den Goldjungen mitnehmen wird? Fachsimpeln in den Kommentaren höchst erwünscht. 🙂
(Fett geschriebene habe ich gesehen (bzw. die Songs gehört etc.) und unterstrichenen wünsche ich den Oscar. Also eigentlich sollte ich meine Wahl zwischen den „fetten“ Nominierten treffen. Da halte ich mich nicht immer dran … wie ihr merken werdet. Quelle Nominierte: Wikipedia)
Bester Film
American Sniper
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Boyhood
Die Entdeckung der Unendlichkeit
Grand Budapest Hotel
The Imitation Game
Selma
Whiplash
Sehr schwierig dieses Jahr, oder? Prinzipiell wünsche ich es eigentlich allen, die ich gesehen habe. Stelle ich mir dann aber die Frage ‚Welcher Film ist das perfekteste Gesamtpaket?‘ komme ich immer wieder bei dem Film an.
Beste Regie
Wes Anderson – Grand Budapest Hotel
Alejandro González Iñárritu – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Richard Linklater – Boyhood
Bennett Miller – Foxcatcher
Morten Tyldum – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
Linklaters Gedanke hinter Boyhood und das Experiment 12 Jahre an einem Film zu arbeiten ist einfach einmalig und sollte belohnt werden.
Bester Hauptdarsteller
Steve Carell – Foxcatcher
Bradley Cooper – American Sniper
Benedict Cumberbatch – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
Michael Keaton – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Eddie Redmayne – Die Entdeckung der Unendlichkeit
Puuuh … sehr schwierig. Irgendwie haben sie es alle sehr gut gemacht. Aber Redmaynes Aufgabe erschien mir als die schwierigste. Dass Benedict Cumberbatch nominiert ist, freut mich zwar sehr, aber ich finde er wurde nicht gut beraten was die Darstellung Turings betrifft. Seine Leistung hat mich viel zu stark an Vorzeige-Nerds wie Sheldon Cooper erinnert. Das kann nicht so gewollt sein. (Und wenn, dann wäre das traurig.)
Beste Hauptdarstellerin
Marion Cotillard – Zwei Tage, eine Nacht
Felicity Jones – Die Entdeckung der Unendlichkeit
Julianne Moore – Still Alice – Mein Leben ohne Gestern
Rosamund Pike – Gone Girl – Das perfekte Opfer
Reese Witherspoon – Der große Trip – Wild
Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits fand ich Felicity Jones großartig, andererseits denke ich, dass Julianne Moore mit Sicherheit eine großartige Leistung zur Schau gestellt hat. Aber Rosamund Pike hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Kann aber die Darstellung einer kalten, unberechenbaren Frau, die zu allem fähig ist die Leistungen der anderen überstrahlen? Von Rollen, die leiden und alles geben, um zu überleben oder für das Leben ihrer Familie?
Bester Nebendarsteller
Robert Duvall – Der Richter – Recht oder Ehre
Ethan Hawke – Boyhood
Edward Norton – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Mark Ruffalo – Foxcatcher
J. K. Simmons – Whiplash
Ich hab Whiplash nicht gesehen, aber ich empfand die anderen Darstellungen längst nicht so polarisierend wie J. K. Simmons schon alleine im Trailer und Ausschnittens des Films.
Beste Nebendarstellerin
Patricia Arquette – Boyhood
Laura Dern – Der große Trip – Wild
Keira Knightley – The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben
Emma Stone – Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
Meryl Streep – Into the Woods
Eigentlich bin ich hier mit keiner der Nominierten 100%ig einverstanden. Zwar würde ich Patricia Arquette und Meryl Streep und Emma Stone den Oscar sehr wünschen, finde aber nicht, dass das ihre stärksten Rollen waren. Keira Knightleys Nominierung kann ich gar nicht nachvollziehen.
Bestes Originaldrehbuch
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) – Alejandro G. Iñárritu, Nicolás Giacobone, Alexander Dinelaris, Jr. & Armando Bó
Boyhood – Richard Linklater
Foxcatcher – E. Max Frye und Dan Futterman
Grand Budapest Hotel – Wes Anderson; Story: Wes Anderson & Hugo Guinness
Nightcrawler – Jede Nacht hat ihren Preis – Dan Gilroy
Bestes adaptiertes Drehbuch
American Sniper – Jason Hall
Die Entdeckung der Unendlichkeit – Anthony McCarten
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben – Graham Moore
Inherent Vice – Natürliche Mängel – Paul Thomas Anderson
Whiplash – Damien Chazelle
Ich würde es The Imitation Game von dem Standpunkt her wünschen, dass endlich die Geschichte von Alan Turing auf dem großen Screen erzählt wurde. Aber das Drehbuch steckt voller Ungenauigkeiten und hollywood-mäßiger Verweichlichungen. Die Entdeckung der Unendlichkeit unterstütze ich da eher.
Bester Animationsfilm
Baymax – Riesiges Robowabohu – Don Hall, Chris Williams, Roy Conli
Die Boxtrolls – Anthony Stacchi, Graham Annable, Travis Knight
Drachenzähmen leicht gemacht 2 – Dean DeBlois, Bonnie Arnold
Die Legende der Prinzessin Kaguya – Isao Takahata, Yoshiaki Nishimura
Song of the Sea – Tomm Moore, Paul Young
Ih bin mir sicher, dass alle diese Geschichten Herz haben, aber im Speziellen dieser Ghibli-Anime sieht aus wie Kunst + Herz. Die Knetfigurengesichter von beispielsweise ‚Drachen zähmen …‘ und ‚Baymax‘ empfinde ich da eher austauschbar.
Bester fremdsprachiger Film
Ida – Polen (Regie: Paweł Pawlikowski)
Leviathan (Левиафан) – Russland (Regie: Andrei Swjaginzew)
Tangerines (Mandariinid) – Estland, Georgien (Regie: Zaza Urušadze)
Timbuktu – Mauretanien (Regie: Abderrahmane Sissako)
Wild Tales – Jeder dreht mal durch! (Relatos salvajes) – Argentinien (Regie: Damián Szifron)
Sehr sehr schade, alle nicht gesehen! 🙁 Will ich nachholen.
Bester animierter Kurzfilm
The Bigger Picture – Daisy Jacobs, Christopher Hees
The Dam Keeper – Robert Kondo, Dice Tsutsumi
Liebe geht durch den Magen (Feast) – Patrick Osborne, Kristina Reed
Me and My Moulton – Torill Kove
A Single Life – Joris Oprins
Mal abgesehen von ‚Feast‘ habe ich alle nur ausschnittsweise gesehen (das was Youtube eben so hergibt). Das was ich gesehen habe, fand ich aber sehr toll. Den bleibendsten Eindruck hat ‚The Dam Keeper‘ hinterlassen. Wegen der schönen Story und der aufwendigen Machart. Die Einzelbilder sind gemalt und die Arbeit hat über 9 Monate gedauert.
Bester Kurzfilm
Aya – Oded Binnun, Mihal Brezis
Boogaloo and Graham – Michael Lennox, Ronan Blaney
Butter Lamp (La lampe au beurre de yak) – Hu Wei, Julien Féret
Parvaneh – Talkhon Hamzavi, Stefan Eichenberger
The Phone Call – Mat Kirkby, James Lucas
Bestes Szenenbild
Grand Budapest Hotel – Adam Stockhausen, Anna Pinnock
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben – Maria Djurkovic, Tatiana Macdonald
Interstellar – Nathan Crowley, Gary Fettis
Into the Woods – Dennis Gassner, Anna Pinnock
Mr. Turner – Meister des Lichts – Suzie Davies, Charlotte Watts
Also … wer, wenn nicht der?
Beste Kamera
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) – Emmanuel Lubezki
Grand Budapest Hotel – Robert Yeoman
Ida – Łukasz Żal, Ryszard Lenczewski
Mr. Turner – Meister des Lichts – Dick Pope
Unbroken – Roger Deakins
Auch falls ich mich jetzt wiederhole, aber: wer, wenn nicht der?
Bestes Kostümdesign
Grand Budapest Hotel – Milena Canonero
Inherent Vice – Natürliche Mängel – Mark Bridges
Into the Woods – Colleen Atwood
Maleficent – Die dunkle Fee – Anna B. Sheppard, Jane Clive
Mr. Turner – Meister des Lichts – Jacqueline Durran
Aah … ich glaube hier befindet sich ‚The Grand Budapest Hotel‘ in guter Gesellschaft.
Bester Dokumentarfilm
Citizenfour – Laura Poitras, Mathilde Bonnefoy, Dirk Wilutzky
Finding Vivian Maier – John Maloof, Charlie Siskel
Last Days in Vietnam – Rory Kennedy, Keven McAlester
Das Salz der Erde (The Salt of the Earth) – Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, David Rosier
Virunga – Orlando von Einsiedel, Joanna Natasegara
Leider weiß ich nur etwas über ‚Citizenfour‘, denke aber, dass das Projekt über Edward Snowden und die Spionageaffäre etwas besonderes ist. Bin ehrlich gesagt etwas überrascht, dass es nominiert ist.
Bester Dokumentar-Kurzfilm
Crisis Hotline: Veterans Press 1 – Ellen Goosenberg Kent, Dana Perry
Joanna – Aneta Kopacz
Our Curse (Nasza klątwa) – Tomasz Śliwiński, Maciej Ślesicki
The Reaper (La Parka) – Gabriel Serra Argüello
White Earth – J. Christian Jensen
Bester Schnitt
American Sniper – Joel Cox, Gary D. Roach
Boyhood – Sandra Adair
Grand Budapest Hotel – Barney Pilling
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben – William Goldenberg
Whiplash – Tom Cross
Bei der Kategorie habe ich fast keine Meinung – die Arbeit der Cutter fällt mir immer dann am meisten auf, wenn sie irgendwie aus der Norm fällt und hervorsticht. Kann ich diesmal nicht sagen. Ich kenne zwar einige Stilmittel, wahrscheinlich beschäftige ich mich aber noch zu wenig mit der Technik des Filmemachens.
Bestes Make-up und beste Frisuren
Foxcatcher – Bill Corso, Dennis Liddiard
Grand Budapest Hotel – Frances Hannon, Mark Coulier
Guardians of the Galaxy – Elizabeth Yianni-Georgiou, David White
Ihr habts schon geahnt: Wer, wenn nicht der?
Beste Filmmusik
Die Entdeckung der Unendlichkeit – Jóhann Jóhannsson
Grand Budapest Hotel – Alexandre Desplat
The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben – Alexandre Desplat
Interstellar – Hans Zimmer
Mr. Turner – Meister des Lichts – Gary Yershon
Bester Filmsong
„Everything Is Awesome“ aus The LEGO Movie – Shawn Patterson
„Glory“ aus Selma – John Stephens und Lonnie Lynn
„Grateful“ aus Beyond the Lights – Diane Warren
„I’m Not Gonna Miss You“ aus Glen Campbell: I’ll Be Me – Glen Campbell und Julian Raymond
„Lost Stars“ aus Can a Song Save Your Life? (Begin Again) – Gregg Alexander und Danielle Brisebois
Bitte nicht den Lego-Song …
Bester Ton
American Sniper – John Reitz, Gregg Rudloff, Walt Martin
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) – Jon Taylor, Frank A. Montaño, Thomas Varga
Interstellar – Gary A. Rizzo, Gregg Landaker, Mark Weingarten
Unbroken – Jon Taylor, Frank A. Montaño, David Lee
Whiplash – Craig Mann, Ben Wilkins, Thomas Curley
Fand ich einzigartig.
Bester Tonschnitt
American Sniper – Alan Robert Murray, Bub Asman
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit) – Martín Hernández, Aaron Glascock
Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere – Brent Burge, Jason Canovas
Interstellar – Richard King
Unbroken – Becky Sullivan, Andrew DeCristofaro
Hier noch verdienter als in der Kategorie ‚Ton‘.
Beste visuelle Effekte
Guardians of the Galaxy – Stephane Ceretti, Nicolas Aithadi, Jonathan Fawkner, Paul Corbould
Interstellar – Paul Franklin, Andrew Lockley, Ian Hunter, Scott Fisher
Planet der Affen: Revolution (Dawn of the Planet of the Apes) – Joe Letteri, Dan Lemmon, Daniel Barrett, Erik Winquist
The Return of the First Avenger – Dan DeLeeuw, Russell Earl, Bryan Grill, Dan Sudick
X-Men: Zukunft ist Vergangenheit – Richard Stammers, Lou Pecora, Tim Crosbie, Cameron Waldbauer
War wirklich visuell überwältigend, wenn ihr mich fragt!
Hach Mensch … ich wollte unbedingt noch „Wild“ und „Whiplash“ sehen, bevor die Preise verliehen werden. Hab ich zeitlich einfach nicht geschafft. Dabei erwarte ich mir von Whiplash sehr viel. Schon der Trailer hat mich echt umgehauen. Wer sind eure Oscar-Favoriten? Gibt es eine/n Nominierte/n, dessen Sieg ihr euch extrem wünscht? In welcher Kategorie findet ihr die Nominierungen ungerechtfertigt? Fehlt eurer Meinung nach ein Film, der es sehr verdient hätte? Wo seid ihr mit meiner Wahl einverstanden und wo nicht?
Schreibe einen Kommentar