Da das ja hier zum Teil auch ein Art-Blog ist (nicht nur Informatik und Filme), stelle ich heute mal ein kleines Making-Of zusammen. Im Oktober und November habe ich mich neben Uni und dem normalen Alltag mal mit einem ganz anderen Projekt beschäftigt: der Gestaltung des Digipaks (Album) der Dresdner Band SPUN mit dem Titel „All Inside“.
Es passiert nicht oft, dass man etwas für jemandem zeichnen soll und der Auftraggeber hat eine klare Vorstellung wie das Endergebnis aussehen soll. Oder trägt gar zur Ideenfindung bei. SPUN hat das gemacht. So bekam ich eine Skizze für einen Coverentwurf und habe auch einen eigenen Entwurf beigesteuert – letzterer ist dann die Tracklist bzw. Rückseite des Digipaks geworden. 🙂
Cover
Der Grundgedanken ist, dass jeder Song durch ein Motiv dargestellt wird. In einer Skizze, die ich vorgelegt habe (die man später noch in einer animierten Gif kurz sieht) war das so vorgesehen, dass alle Motive dabei ineinander übergehen bzw. zusammenspielen. Meine eigene provisorisch angefertigte Vorzeichnung/Interpretation habe ich am Leuchttisch nochmal auf besseres Papier übertragen, von diesem Schritt gibt es sogar ein Foto:
Anschließend nochmal alles neu mit Tusche und Feder nachziehen – an der Stelle stöhnen immer alle entnervt auf und rufen „Du zeichnest das noch ein drittes Mal???“ Ja. XD Das gehört dazu. Denn ich hatte einen Plan…
…das ganze habe ich gemacht, um anschließend mit Copic Markern zu kolorieren. Die funktionieren generell besser, wenn man das richtige Papier benutzt und mit einem wasser- und alkoholunlöslichen Medium die Linien nachzieht. Der Auftrag war zwar von Anfang an als schwarz-weiß angelegt aber ich wollte mir die Option offen lassen was mit Copic-Markern zu probieren. Ein kleines Experiment sozusagen. Leider sah das alles etwas zu verwaschen aus und war zu schwierig in der späteren digitalen Weiterverarbeitung. Also habe ich die Outlines bzw. Lineart benutzt und am PC nochmal digital koloriert. Die einzelnen Schritte zum finalen Layout zeigt diese kleine Gif-Animation (beginnend bei Skizze, Vorzeichnung, Outlines und die einzelnen Schritte der digitalen Kolorierung):
Man sieht das gegen Ende das eine oder andere verändert wurde … wenn man alle Zwischenschritte dazu zählt, habe ich eine ganze Menge Cover-Versionen hier rumliegen. Daraus könnte man eine schöne große Fototapete machen. 😉
Rückseite/Trackliste
Den Gedanken der Band jedem Song ein Motiv zuzuordnen habe ich zuerst etwas anders umgesetzt. Was nun die Rückseite und die Trackliste ziert, war also ursprünglich mein erster Coverentwurf. Hier habe ich jedes Motiv einzeln gezeichnet und dabei die Figur einem Kugelumriss angenähert. Die Zwischenschritte waren etwas unkomplizierter, weil ich von Anfang an digital kolorieren wollte. Und das auch nur minimal, denn viel Platz für tolle Verläufe und Übergänge ist einfach nicht. (Wenn man mal bedenkt, dass ein gesamtes Bild etwa 12x12cm groß sein wird.)
Und der Rest?
Bleibt geheim. Wer das Innenleben der CD sehen und hören will, sollte sich schleunigst mit SPUN in Verbindung setzen.
Mehr Informationen zur Band (und Hörproben!) gibt es unter: diesem Link
Insgesamt hat es mich 1. gefreut für eine Band ein Digipak zu gestalten, deren Musik ich mag. Das passt schon mal super. 😀 Dann war es auch schön zu sehen, dass jemand eine Vorstellung hat wie das ganze aussehen soll. Die Idee mit ein Motiv pro Song finde ich sehr gut. Ziemlich runde Sache, dass das Album dann auch noch „All Inside“ heißt. Ein bischen Zittern und Bangen schwingt natürlich auch mit: trifft man den Geschmack der ganzen Gruppe? Für eine Band ist ein Album ein wichtiger Meilenstein. Eben so wie für mich abgedruckt zu werden beispielsweise. Da kann man schon mitfühlen, dass Cover und Gestaltung da ziemich wichtig sind…
… das wars jetzt erstmal von meinem Making-Of. Wenn ich gaaaanz viel Lust habe, stelle ich mal alle alternativ entstandenen (verworfenen) Motive zusammen. XD
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