Inhalt
Skandal auf der alljährlichen Thanksgiving-Parade von Macys: das Aushängeschild, der Weihnachtsmann, ist betrunken und kann sich kaum auf den Beinen halten. Die Organisatorin Doris Walker (Maureen O’Hara) sucht händeringend nach einem Ausweg. Da kommt ihr der gutmütige alte Herr (Edmund Gwenn) ganz recht, der den Trunkenbold entlarvt hat. Sie engagiert ihn, kein Wunder – er sieht auch aus wie der Weihnachtsmann höchstpersönlich. Und die Kinder lieben ihn, auch als er später den Kaufhaus-Weihnachtsmann bei Macys gibt. Als sie aber bemerkt, dass er sich wirklich für den einen, einzigen Weihnachtsmann hält, sich Kris Kringle (in der deutschen Synchro Christ Kindl) nennt und seinen Wohnort mit Nordpol angibt, wittert sie Ärger. Noch schwieriger ist es aber für sie, dass ihre Tochter Susan (Natalie Wood) durch Kris wieder beginnt an den Weihnachtsmann zu glauben. Doris glaubt an die Wahrheit und nich an Märchen und möchte das auch an ihre Tochter weitergeben. Als aber publik wird, dass sich Kris für den echten Weihnachtsmann hält, nimmt ein Skandal seinen Lauf. Ist es möglich? Kann er der Weihnachtsmann sein oder ist Kris ein liebenswürdiger Spinner?
Hintergrund
Der im Original Miracle on 34th Street (Standort von Macys) betitelte Film entstand in der Nachkiegszeit und versucht wieder Hoffnung, Leichtigkeit und Glauben zu lehren. In Großbritannien erschien der Film sogar unter dem Titel The Big Heart. Und das gibt den Gedanken des Films ziemlich gut wieder. Inwiefern da die Profitgedanken der Studios und Produzenten Platz haben … weil im Sommer mehr Leute die Kinos besuchen, sollte der Film im Mai in die Lichtspielhäuser kommen. Das Weihnachts-Setting hat man weitestgehend versucht zu verschleiern. So entstanden das nicht besonders weihnachtslastige Poster (s.o.) und der ebenso nebulöse aber zu offensichtlich gestrickte Trailer (s.u.) Nichtsdestotrotz ist Das Wunder von Manhattan ein Klassiker, der 1994 eine Neuverfilmung erhielt und den bestimmt gerade erst wieder gestern tausende gesehen haben. Das Original kann man auf DVD beispielsweise in der Schwarz-Weiß- und in der nachkolorierten Version begutachten.
Meinung
Wie vermutlich die meisten da draußen habe ich zuerst die Neuverfilmung aus dem Jahr 1994 kennengelernt und geliebt. Aber das Original hat einen ganz eigenen Charme, auch wenn der Hauptteil der Handlung relativ ähnlich verläuft. So ist der Film von 1947 wesentlich bodenständiger und etwas weniger verkitscht und nimmt sich an manchen Stellen weniger ernst. Beispielsweise wenn es darum geht Susan mal etwas Fantasie beizubringen und Kris Kringle mit ihr übt wie man Tiere nachäfft oder sich Kris seinen Bart ganz wunderbar mit einem von Susans Kaugummis verklebt. Die Liebesgeschichte zwischen Doris Walker und ihrem Nachbarn Fred Gailey steht weniger im Vordergrund und wird weitaus weniger dramatisch inszeniert. Kleine Bemerkung am Rande (Achtung Ironie): beobachtet mal wie unglaublich liebevoll und mütterlich Doris mit Susan in dieser Version umgeht. Wahrscheinlich der einzige Widerspruch zur Aussage des Films – das war wohl damals einfach so.
Nicht, dass ich die Interpretation der Neuverfilmung nicht schätzen würde 😉 aber der Film aus dem Jahr 1947 ist doch bodenständiger. Die Auflösung und finale Beweisführung vor Gericht finde ich im Original wesentlich gelungener und schlüssiger. Somit ist auch das Original ein Film, der ans Herz geht und weniger verkitscht den Gedanken des Wehnachtsfestes lehrt und als Botschaft mit auf den Weg gibt, dass es gut ist an etwas zu glauben. Was, dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber ich muss sagen – ich liebe sie beide. Das Original und die Neuverfilmung.
Die Gelegenheit nutze ich, um euch ein ganz wunderbares Weihnachtsfest zu wünschen – lasst es euch heute und in den kommenden Feiertagen gut gehen.
Ihr habt wie Wahl zwischen dem zweiten Trailer, der zuviel verät:
https://www.youtube.com/watch?v=TjmMMa5u5hA
und dem ersten (Sommer-)Trailer, der zu wenig verrät, aber eine ’schöne‘ Werbeveranstaltung ist 😉
https://www.youtube.com/watch?v=-ce_op2qG24
Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆
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