Ein neuer Teil der Frauenrunde hier in der Werkschau. Diesmal mit Kate Winslet, einer Schauspielerin, die für mich lange Zeit ’nur‘ Rose aus Titanic war. Erst einige Jahre später, lief sie mir durch meinen plötzlichen unstillbaren Filmdurst öfter über den Weg und ich realisierte, dass sie und ihr damaliger Filmpartner nicht nur Teenieidole wurden, sondern auch eine ganz großartige Rollenauswahl an den Tag legen. Codeknackerin, Verbrecherin, Träumerin, Mutter, … es gibt soviele spannende Geschichten zu erzählen.
Titanic (1997)
Auf der Suche nach einem wertvollen Diamantcollier, das mit der Titanic untergegangen sein soll, wird das Team um Brock Lovett (Bill Paxton) auf Rose DeWitt Bukater (Gloria Stuart, Kate Winslet) aufmerksam. Sie soll Licht ins Dunkel bringen wo das Collier abgeblieben ist und erzählt dabei die Geschichte der tragischen Jungfernfahrt der Titanic. Ihre Erzählungen machen die Atmosphäre der damaligen Zeit (1912) greifbar inklusive sovieler Menschen und Einzelschicksalen an Bord des Schiffs. Vor Allem ist es die Liebesgeschichte von ihr und dem Herumtreiber und Künstler Jack Dawson (Leonardo DiCaprio).
Gibt es irgendjemanden da draußen, der den Film noch nicht gesehen oder noch nie von ihm gehört hat? Im Erscheinungsjahr 1997 war Titanic eine Sensation. Der Titelsong My Heart Will Go On lief im Radio rauf und runter. Nicht nur einmal lief im TV eine Doku über die Titanic, die Erkundung des versunkenen Schiffs oder die CGI-Effekte mit denen die Menschenmassen an Bord animiert wurden. Aus heutiger Sicht ist Titanic kein Geniestreich mehr. Aber die Faszination ist da, denn er war lange der erfolgreichste Film aller Zeiten und wurde erst 12 Jahre später abgelöst (durch Avatar). James Cameron führte Regie und steuerte das Drehbuch bei und machte Kate Winslet und Leonardo DiCaprio unsterblich. Allerdings ist Titanic nicht so ganz mein Film. Die Liebesgeschichte ist mir einen Hauch zu kitschig, die Charaktere etwas zu plakativ und eindimensional, die Effekte reißen einen heutzutage nicht mehr vom Hocker … das einzige, was mich noch wirklich begeistert sind die Einzelschicksale und das Ausmaß der Tragödie. Die Leben, die an Bord der Titanic durch die Gewalt der Natur und unglückliche Umstände genommen wurden, diese sinnlosen Tode, das tut mir entsetztlich weh und drückt mir dann doch auf die Tränendrüse. Hach. Hat er mich doch gekriegt, der Film … tz. 😉
(7/10)
Enigma – Das Geheimnis (2001)
Tom Jericho (Dougray Scott) ist ein Mathematiker, der zur Zeit des zweiten Weltkriegs in Bletchley Park in der Nähe von London an dem Knacken der kodierten, deutschen Funksprüche beteiligt ist. An Enigma, der Verschlüsselungsapparatur der Deutschen, beißen sich die Mathematiker und Cryptoanalysten die Zähne aus. Bereits einmal gelang es Jericho und seinem Team die Nachrichten zu entschlüsseln, aber die Deutschen änderten das System. Nach einem Nervenzusammenbruch kehrt er wieder zurück und stellt sich den neuen Herausforderungen. Aber ist der Ruf erst einmal ruiniert … . Sein Zusammenbruch geht nicht auf die harte, zermürbende Kopfarbeit zurück, sondern auf eine Frau. Claire (Saffron Burrows). Die ist seit seiner Rückkehr wie vom Erdboden verschluckt. Zusammen mit ihrer Mitbewohnerin, der intelligenten und gewieften Hester (Kate Winslet), geht er ihrem Verschwinden auf die Spur und versucht zeitgleich die neue Verschlüsselung zu knacken.
Tom Stoppard (Anna Karenina, Parades End) schrieb das Drehbuch, basierend auf dem bekannten Roman von Robert Harris. Michael Apted (Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte) führte Regie und dank dieser Kombination gelingt es dem Film fast noch besser das Feeling in Bletchley Park einzufangen und v.A. mit weniger Hollywood-Pathos als in The Imitation Game. Davon mal abgesehen ist die Geschichte relativ frei erzählt und dient als Kulisse für einen Spionagekrimi mit seichter Erzählgeschwindkeit. Die Figur des Jericho ist sehr schnell als Alan Turing identifizierbar. Was waren die Beweggründe für den Autor der Vorlage und den Autor des Drehbuchs aus dem homosexuellen Genie einen liebeskranken Heterosexuellen zu machen, der sogar einen Zusammenbruch erleidet, weil seine Angebetete ihn abblitzen lässt? Jericho wirkt aufgeschmissen und ist ein Abziehbild seiner selbst. Man lernt ihn im Film schon so kennen und in Rückblicken wird deutlich: es geht noch schlimmer. Das wird entfremdet, da man in Claire als Zuschauer außer Schönheit vielleicht gar nicht so viel zu erkennen vermag. Dougray Scotts Darstellung ist wahrscheinlich so gewollt. (Hofft man.) Hesters Scharfsinn und Schläue bringt einen frischen Wind in das ansonsten von Männern überlaufene Genre. Wie die beiden gemeinsam ermitteln bringt die vermisste Spannung in die Geschichte und steigert sich enorm bis man die Stimmung in Bletchley Park auch fühlt. Bis sich das Ausmaß der Verschwörung vor einem entblättert. Nur durchhalten muss man bis dahin … .
(6/10)
Vergiss mein nicht! (2004)
Joel (Jim Carrey) trifft Clementine (Kate Winslet). Es ist Valentinstag, er ist einsam, sie laufen sich mehrmals über den Weg. Sind neugierig aufeinander. Später haben sie alberne, verrückte, verträumte Dates — gibt es sowas wie Schicksal? Vermutlich schon. Denn in Wirklichkeit haben sie sich nicht das erste Mal getroffen und auch nicht das erste Mal ineinander verliebt. Ein Mann, den Joel noch nie gesehen hat, gibt ihm eine Kassette mit brisantem Inhalt: Joel und Clementine waren vor Jahren schon einmal zusammen. Joel und Clementines Beziehung ging aber nicht gut aus, beiden waren gemein zueinander und taten sich nur noch weh. Und Clementine war bereit alles zu tun, um Joel für immer zu vergessen.
Michael Gondry begann als Regiesseur von Musikvideos und ist — wie noch heute bei Spielfilmen — für seinen Ideenreichtum und seine visionären Bilder bekannt. Dass er auch gute Geschichten verfassen kann, hat er bei Eternal Sunshine of the Spotless Mind (so der wesentlich originellere Originaltitel) bewiesen: er wurde für das beste Originaldrehbuch mit einem Oscar ausgezeichnet. Es gilt aber: nicht verwirren lassen! Der Film ist eine Rahmenhandlung eingebaut und der Großteil wird in Rückblenden erzählt. Vergiss mein Nicht ist ein Film, der sich in den ersten paar Minuten etwas schwer anschaut. Joel wirkt einsam, gebrochen und unnahbar. Man weiß nicht so recht, ob man diesen Film über diesen Kerl schauen soll, oder ob man danach genauso schwermütig aus der Wäsche guckt wie der Typ. Das wäre aber sehr sehr schade. Denn Vergiss mein Nicht ist ein Film über ein paar Menschen, die vielleicht anders durch das Leben gehen, als ich das tue und sich vielleicht Haarfarben aussuchen, von denen ich eher die Finger lassen würde, die uns aber aus der Seele sprechen. Wir erleben den wunderschönen Beginn und die Demontage der Beziehung von Joel und Clementine. Und als alles auseinander fällt, fühlen wir uns ebenso herzkrank, weil wir von Anfang an dabei waren. Und dann erahnen wir, dass Joel am Anfang des Film nur deswegen so verloren wirkt, weil ihm Clementine fehlte. Eine Frau, mit der er eine Zeit seines Lebens verbracht hat, sich aber nicht an sie erinnern kann und an etwas vergessenem so krankhaft festhält, dass es ihn meilenweit zurückwirft. Eigentlich eine extrem romantische Geschichte. Hinzu kommt auch noch, dass wir Kate Winslet und Jim Carrey in Rollen sehen dürfen, die sich nicht so oft spielen. Kate Winslet als eine dominante, aufmüpfige junge Frau mit Launen und Flausen und einer großen Klappe. Und Jim Carrey als einen sehr zurückhaltenden, teils verhärmt wirkenden Mann. Nicht unbedingt die Rollen für die sie weltbekannt sind — dabei machen sie das so gut! In Nebenrollen (mit viel Gewicht) sehen wir aber auch u.a. Mark Ruffallo, Kirsten Dunst und Elijah Wood. Auf die Nennung der großartigen schauspielerischen Leistungen kann ich nicht verzichten. Bei vielen Figuren erahnt man anfangs nicht wieviel sie bewegen werden und wie sehr sie bewegt sein werden — die Handlung mündet nicht nur was Joel und Clementine betrifft in einigen Twists. Dabei kleidet Gondry den Film mit grauen Bildern und nicht immer hübsch anzusehenden Kulissen ein — fast schon ein bischen wie das echte Leben an einem müden Montag morgen. Toller Film.
(9/10)
Little Children (2006)
Sarah (Kate Winslet) könnte nicht gelangweilter sein von den konformen, besserwisserischen Müttern in der Vorstadt, die scheinbar auf alles vorbereitet sind. Denen tanzt ihr Kind natürlich nicht auf der Nase herum. Auf dem Spielplatz taucht der junge Vater Brad (Patrick Wilson) auf, den alle Mütter heimlich anhimmeln. Sarah kommt mit ihm ins Gespräch und desto langweiliger ihr Alltag wird, desto mehr sehnt sie sich nach ihm und nach der Vorstellung auszubrechen. Ähnlich geht es Brad selber. Seine Frau ist Karrierefrau und verdient den Lebensunterhalt der Familie. Er selber scheitert gerade das dritte Mal an seiner Anwaltsprüfung. Die Affäre gibt ihm neues Selbstbewusstsein. Neben der Unruhe in ihrem Privatleben, ist in der Vorstadt kein Stein mehr auf dem anderen, seitdem der vorbestrafte Exhibitionist Ronnie McGorvey (Jackie Earle Haley) wieder in die Nachbarschaft gezogen ist. Ihm lastet der Ruf eines Triebtäters an und gefrustete Nachbarn lassen ihn das spüren. Die Luft wird dünner für alle an diesem Platz in der Welt.
Todd Field scheint ein Naturtalent zu sein. Er führte Regie bei Little Children und war auch am Drehbuch beteiligt. Außerdem war er auch lange als Schauspieler tätig und komponierte Filmmusik. Mir ist er einzig durch Little Children ein Begriff, denn den Film habe ich sehr geschätzt. Er zeigt die ganzen Grauschattierungen der Charaktere. Niemand in dieser Geschichte ist nur gut oder nur böse. Und trotzdem hat man für alle ein gewisses Mitgefühl. Zumindest erging es mir so. Wer ein Gesellschaftsportrait braucht, das einen nicht ganz so stark vernichtet zurücklässt wie Zeiten des Aufruhrs, sollte es mal mit dem hier probieren. Die Geschehnisse in der Vorstadt werden dabei stets von einem allwissenden Erzähler aus dem Off kommentiert und die Hauptdarsteller liefern eine großartige Leistung ab und changieren glaubwürdig und sehr natürlich zwischen ihrem Ich, das auf mehr im Leben hofft und dem Ich, dass nicht in der Lage ist, seine Situation zu ändern und sich den Konsequenzen zu stellen. Denn in diesem Punkt habe sie alle eine Gemeinsamkeit.
(9/10)
Zeiten des Aufruhrs (2008)
Kate Winslet und Leonardo DiCaprio sind dank Titanic für viele das tragische Paar der Filmgeschichte. 2008 sollten beide zurückkehren als die Hauptcharaktere des Films Revolutionary Road (dt. Titel s.o.) nach dem gleichnamigen Buch von Richard Yates, verfilmt durch Sam Mendes. Ist das jetzt das quasi-Happy-End, des Filmpaars, das in die Geschichte einging? Revolutionary Road, das ist die Straße, in der die netten Wheelers einziehen. Frank (Leonardo DiCaprio) arbeitet in einer großen Vertriebsfirma für frühe Computer in den 50er Jahren. Seine Frau April (Kate Winslet) wollte mal Schauspielerin werden und ist jetzt Hausfrau und Mutter. Ein paar Sekunden sieht der Zuschauer wie sie sich kennenlernen, danach ein paar Minuten wie sie sich bis aufs Blut streiten und sich fiese Dinge an den Kopf werfen und Frank die Hand ausrutscht. Das Märchen ist ausgeträumt. Ist es? Beiden wissen, dass sie anders sein wollten als diese anderen Paare. Sie sind die netten Wheelers! Sie kriegen das hin! Und sie schmieden den Plan auszuwandern und neu anzufangen. Also … ist das Märchen ausgeträumt?
Zeiten des Aufruhrs/Revolutionary Road ist ein unbequemer Film. Jeder denkt, er sei der schlauste. Hat mehr Verstand als die anderen. Hat Recht. Hat den Durchblick. Oder Pärchen. „Wir sind anders als die anderen. Wir sind glücklich.“ Bitter, wenn die Realität da ist: das dachten alle. Aber nicht alle kriegens wirklich in den Griff. Die Wheelers wollen sich das nicht geben und versuchen auszubrechen. Alleine schon die Reaktionen in ihrer Umwelt sprechen Bände und entlarven die kleinkarierte, neidische Gesellschaft. Michael Shannon als angeblich geisteskranker und von der Gesellschaft verstoßener Mathematiker John Givings scheint der einzige zu sein, der kapiert wo der Fehler im System ist. Oder dass das System der Fehler ist. Was die Träume und Hoffnungen aus dem Paar machen ist ein unbequemer Abwärtssog, der in bedeutungsschwangeren Szenen und beunruhigend ruhigen Bildern erzählt wird. Unsere Gesellschaft, unsere ach so großartigen Wertevorstellungen und was daraus gemacht wird, drückt sich in einer der stärksten Szenen am Ende eines Films aus, die ich jemals gesehen habe. Die Leistungen der Darsteller sind herausragend und schmerzlich. Der Film ist zu unbequem, um ihn ein zweites Mal zu sehen. Denn Gedanken wie „wir kriegen hin, woran die anderen scheitern“ sind ein essentieller Wunsch. Sind Hoffnung. Und ohne die gehts nicht.
(8/10)
Der Vorleser (2008)
1955. Als der 15-jährige Michael Berg (David Kross) auf dem Nachhauseweg zusammenbricht, offensichtlich krank, kümmert sich eine für ihn vollkommen fremde Frau um ihn. Hannah Schmitz (Kate Winslet) ist 20 Jahre älter, eher rau und schweigsam. Sie pflegt ihn kurze Zeit und nachdem er sich vollkommen erholt hat, kommt er noch einmal vorbei um sich zu bedanken. Die Frau wirkt auf ihn eine Anziehung aus – sie ist schön, undurchsichtig, erfahren. Es dauert nicht lange und sie landen im Bett. Und das wiederholen sie. Beginnen eine Affäre mit einem speziellen Ritual. Bevor sie miteinander schlafen, liest Michael ihr aus einem Buch vor. Doch eines Tages werden sich ihre Wege trennen und sie sich erst wiedersehen, wenn Hannahs Vergangenheit folgenschwer offengelegt wird.
Es gab nicht so besonders viele Bücher, die wir während meiner Schulzeit gelesen haben, die mich begeisterten. Aber Bernhard Schlinks Der Vorleser ist mir lange in Erinnerung geblieben. Die prominent besetzte international aufgestellte Verfilmung kam mir wie etwas ganz besonderes vor. Fast wie ein Ritterschlag für den Stoff, auch wenn das eine sehr naive Denkweise ist. Der Film hält sich sehr an die Vorlage, die Darsteller sind überzeugend – was kann man sich mehr wünschen? An dem Film wurde trotz der guten Zutaten sehr viel Kritik geübt. Hannahs Schmach und die Schwäche die sie verschweigt, die sie aber hätte retten können, ist wenn man es gegen ihre Taten aufwiegt nur ein sehr schwaches Gegengewicht. Dass sie das schlimmer findet als ihre Taten ist für viele nur schwer nachvollziehbar und wie ein Schlag ins Gesicht. Diese Argumentation kann ich nachvollziehen, aber ich interpretiere das Geschehen und ihre Beweggründe etwas anders und bin etwas traurig, dass alle diese Kritiker nicht mehr über die Beweggründe nachgedacht haben. In Der Vorleser werden scheinbar alle Fragen beantwortet – aber das denke ich nicht. Das Drama mit dem historischen Hintergrund lässt in Wirklichkeit einiges unbeantwortet im Raum stehen. Für mich in diesem Fall eine Stärke, die dem Zuschauer die Möglichkeit gibt nachzudenken.
(8/10)
Labor Day (2013)
In Labor Day begleiten wir im Jahr 1987 als stiller Beobachter die depressive Hausfrau und Mutter Adele (Kate Winslet). Sie ist vollkommen verängstigt und überfordert von allem im Leben und ihr Sohn Henry (Gattlin Griffith), den sie nichtsdestotrotz liebt, muss vieles im Alltag alleine bewältigen. Dabei immer seine Mutter im Blick, die viel schläft und zittert bei dem Gedanken, dass sie das Haus verlassen muss. Gerade ihr passiert das undenkbare – ein aus dem Gefängnis entlaufener Sträfling (Josh Brolin) zwingt sie ihn mitzunehmen und zu verstecken. Mutter und Sohn sind verängstigt, unternehmen zaghafte Versuche sich aus der Lage zu befreien, merken aber schnell, dass Frank kein Unmensch ist und ihnen nichts tun will. Er behandelt Adele sogar noch mit mehr Respekt und freundlicher als das viele andere taten, die sonst nur glotzen und sich fragen, was mit ihr nicht stimmt. Aus der unfreiwilligen, anfangs bedrohlichen Lage, entwickelt sich die Überzeugung, dass Frank kein schlechter Mensch ist und der Zuschauer erfährt nebenbei was Adele so zermürbt hat und was Frank in den Knast brachte. Zwei auf unterschiedliche Art verwundete treffen aufeinander und bauen eine zerbrechliche Beziehung zueinander auf.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch von Joyce Maynard und wurde von Jason Reitman umgesetzt, der uns zuvor schon solche Perlen wie Juno und Up in the Air bescherte. An Labor Day scheiden sich allerdings die Geister. Die einen finden ihn ganz schön blöd, die anderen superklasse. Und wie kommt meine Bewertung zustande? Ich mag den Film. Sogar richtig gerne! Aber er ist nicht perfekt. Lückenhaft und ein bisschen unglaubwürdig. Aber schön. Ich habe ihn gern geschaut. Meine Bewertung ist der perfekte Konflikt zwischen Vernuft- und Herzensentscheidung. Was sind das für gute Darsteller, die in so einer schwierig zu transportierenden, unwahrscheinlichen Geschichte glaubhaft darstellen, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelt? Das sind tolle Darsteller. Bei der Atmosphäre zwischen Brolin und Winslet und dem tiefsten innigen Wunsch, dass die Geschichte doch für sie gut ausgehen möge, war ich Feuer und Flamme. Und wir wissen ich mag Liebesfilme wirklich nicht. Aber besondere Liebesfilme haben bei mir einen Stein im Brett.
(7/10)
Von Rose zu Clementine. Spätestens da habe ich Kate Winslets Talent nie wieder in Frage gestellt. Als der Song „What if“ bereits ein großer Ohrwurm für mich war und mich Wochen begleitete, stellte ich fest, dass sie ihn für ‚A Christmas Carol‘ eingesungen hat. In „Der Vorleser“ spielt sie bravourös die Hauptfigur in der Verfilmung von einem der wenigen Bücher, welche wir in der Schulzeit lesen mussten und die ich sehr gut fand. Und kaum wünschte ich mir mal Kate Winslet in einer eher lustigen und leichten Rolle, da sehe ich sie in Liebe braucht keine Ferien. Insgesamt sucht sie sich sehr viele starke und schwierige Charakterrollen raus. Sie ist für mich ein großartiges Beispiel für die Vielfalt an großen Frauenrollen im Kino. Nicht umsonst war sie mit knapp über 30 Jahren schon 5 Mal für einen Oscar nominiert und gewann ihn auch für ihre Rolle in „Der Vorleser“. Was ich an ihr außerdem bewundere ist ihre Natürlichkeit. In wievielen Rollen sieht man sie mal ungeschminkt und realisiert: Schauspieler sind, wenn sie sich denn trauen, auch nur wie wir aus Fleisch und Blut sehen aus wie ich und du. Nichts anderes als diesen natürlichen Stolz habe ich von ihr erwartet. Kate enttäuscht mich nie. Wie siehts bei euch aus? Welche der Film mögt ihr/kennt ihr/habt ihr anders erlebt? Gehört ihr eigentlich zu den Leuten, die „Labor Day“ blöde finden oder zu denen, die dem Film viel abgewinnen können?
„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.
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