Liebster Award VIII – über Urlaub in Hamburg, Beruf, …

Als ich vor ein paar Tagen bei der Auswertung der letzten Blogparade darüber fachsimpelte, dass ich demnächst wieder eine Blogparade und/oder einen TAG in die Welt schicken möchte, fiel mir schlagartig ein, dass ich da noch was vergessen habe … nämlich ein paar Liebster Awards. Während ich vor ein paar Monaten noch sagte, dass ich nominiere, wenn ich alle Fragen fertig beantwortet habe, sehe ich das mittlerweile anders. Ich habe mich sehr über jede einzelne Nominierung gefreut, aber ich werde niemanden taggen, denn ich glaube, dass der Liebster Award einfach zu lange durch die Runde kreiste. In jedem Fall bedanke ich mich auch bei Getlacky für die Nominierung – ich habe das Beantworten viel zu lange aufgeschoben, Entschuldigung dafür!

1. Welche Stadt würdet ihr zum Städtetrip empfehlen und warum? Oder: Wo würdet ihr gerne mal einen Städtetrip hin machen und warum?

Schöner Zufall! Ich war vor 2 Wochen im Urlaub in Hamburg und das war wirklich toll und ich habe mich ein bisschen in die Stadt verknallt. Die Hambuger Innenstadt hat durch den Hafen und die Speicherstadt gepaart mit den Altbauten so einen industriellen, historischen Charme, der mir enorm gut gefällt. Der Nahverkehr lässt kaum Wünsche offen, ich konnte alles gut erreichen. Und habe das erste Mal ein Musical besucht! Da in Hamburg praktisch zu jeder Zeit verschiedene Musicals laufen, ist bestimmt für jeden was dabei. (Sofern man sich mit Musicals allgemein anfreunden kann.) Shoppen und sich am Hafen eine Attraktion anschauen (Hafenrundfahrten, maritimes Museum o.Ä.) oder einfach „An den Landungsbrücken“ (am Hafen) einen Spaziergang machen ist schon eindrucksvoll. Die Hafencity mit der sich (schon länger 😉 ) im Bau befindlichen Elbphilarmonie ist es ebenso. Und wenn man schon da ist, unbedingt durch den alten Elbtunnel unter der Elbe durchgehen und das Hafenpanorama mal von der anderen Seite aus betrachten. In der Speicherstadt gibt es viel zu entdecken, auch wenn das anfangs versteckt wirkt. Das Miniaturwunderland empfehle ich sehr früh zeitig zu besuchen, am besten direkt nach Öffnung. Ansonsten ist es dort wahrscheinnlich überlaufen. (Bereits um 10 konnte man unter der Woche dort kaum treten.) Danach vielleicht in den Hamburg Dungeon, wenn ihr euch traut 😉 Und ebenfalls sehr sehenswert: Planten un Blomen. Ein sehr großer Park mit vielen verschiedenen Anlagen. U.a. japanischer Landschaftsgarten. In der Saison ist dort täglich nachts ein Wasserspiel mit musikalischer Untermalung (kostenlos) zu betrachten.

2. Wo kauft ihr am liebsten Eure Klamotten?

Puh … da muss ich mich als H&M-Victim outen. Ich schaffe es immerhin aus dem Laden zu gehen ohne was zu kaufen und mir zu sagen „Du brauchst nicht wirklich was, lass es einfach“. Davon mal abgesehen rede ich mir ein, dass die Politik und Arbeitsbedingungen der Leute die für H&M arbeiten besser sind als bei anderen Konsorten wie bei Primark. (Hoffentlich ist das wirklich so und ändert sich nicht schlagartig, wenn Fabriken einstürzen 🙁 .) Wenn ich mal ein bisschen mehr ausgeben will, gehe ich gern zu Mango. Teurer dürfen Klamotten bei mir aber nicht sein. Ich bin nicht bereit Geld für Designerklamotten auszugeben.

3. Gibt es etwas was ihr in Eurem Leben anders machen würdet wenn ihr es könntet?

Jain, natürlich gab es so ein paar Entscheidungen im Leben, an die ich oft zurückdenke und mich frage „Hättest du nicht lieber dieses oder jenes tuen sollen“. Aber so richtig bereuen kann ich nichts.

4. Was glaubst du was andere immer für einen ersten Eindruck von dir haben? Ist dieser richtig?

Ehrlich? Ich hab keine Ahnung. Nur eins: Wenn ich jemanden noch nicht so sehr kenne, halte ich mich meist bedeckt und lasse erstmal die anderen reden. Vermutlich entsteht dann oft der Eindruck, dass ich still bin oder mich nicht durchsetzen kann oder oder oder. Wenn man mich aber ein kleines bisschen besser kennt, weiß man, dass das nicht stimmt. Ich denke, dass mich viele anfangs unterschätzen und das kann ich gar nicht leiden.

5. Da ich in letzter Zeit wieder mal was damit zu tun hatte: Wie steht ihr zu Veränderungen im Beruf oder der Ausbildung? Habt ihr schonmal sowas mitgemacht? Fürchtet ihr euch vor beruflichen Änderungen? Wie geht ihr mit sowas um?

Man kann schon sagen, dass ich mich vor beruflichen Veränderungen fürchte. Ich gehöre zu den Menschen, die sich sehr stark mit ihrem Beruf identifizieren. Wenn es auf Arbeit nicht klappt und mich die Arbeit unglücklich macht, dann komme ich nur schwer davon los und es nagt an mir. Wenn es einfach mal nur etwas stressiger ist, dann lasse ich das zum Feierabend hinter mir. Aber wenn die Arbeit mit keinen Spaß macht (oder noch schlimmer ich die Arbeit hassen würde) dann setzt mir das sehr zu. Man verbringt soviele Stunden seines Lebens mit der Arbeit, da sollte man schon zusehen, dass sie einen glücklich macht. Wenn nicht, dann sollte man etwas verändern. Undzwar dringend. Das ist unbequem und die Unsicherheiten die Veränderungen mit sich bringen, sind meistens abschreckend, aber nicht zu versuchen seine Situation zu verbessern wäre fatal. Natürlich trägt man im Beruf Verantwortung, muss seine Arbeit erledigen und das mit einer gewissen Professionalität. Wir werden nicht für Party machen bezahlt – so funktioniert das Leben nicht. Und wenns so wäre, wäre ich nicht stolz drauf.

Wenn man aber merkt, dass man nur noch die Zähne zusammenbeißt und sich ständig nur überwinden muss und morgens schon unglücklich aufsteht, dann läuft was schief. Ich sage ja nicht, dass man sofort kündigen sollte. Aber an sich arbeiten, sich umschauen oder mit den Menschen reden, mit denen man zusammenarbeitet und schildern was nicht funktioniert. Das ist jetzt kein leeres heile-Welt-Gewäsch: Es gab einmal eine Situation, in der ich sehr unglücklich war und es mir so ging wie eben beschrieben. (Nicht falsch verstehen: ich bin sehr sehr sehr gerne Softwareentwickler, das hatte andere Gründe, aus denen es mir schlecht ging.) Ich habe mit meinen Vorgesetzten gesprochen, es wurde etwas geändert und alles war wieder gut (echt jetzt). Wenn man mit den Menschen reden kann ist das ein großer Vorteil und bedeutet durchaus eine 180°-Wendung. Das ist ein Punkt, den man nicht auslassen darf: drüber sprechen. Wenn man aber beispielsweise merkt, dass man gar nicht in das passt, was man tut, sich falsch entschieden hat oder ähnliches (Studiums- und Berufswahl), dann würde ich dazu raten die Situation lieber früher als später zu ändern. Aber das kommt alles sehr auf die Einzelfälle an.

Wie seht ihr das? Wie geht ihr mit eurem Beruf um? Ist euer Beruf eine Berufung? Habt ihr schon Mal einen radikalen Cut in eurem Leben gemacht und habt alles umgestürzt?

10 Antworten

  1. Oh, dein Punkt 4, den hätte ich ganz genauso schreiben können, so bin ich auch. 😀

    Ja, wenn man sich überwinden muss, seine Arbeit zu machen oder auch nur hinzugehen, dann ist das das Zeichen, sich zu überlegen, ob man so weitermachen will.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ach cool. 🙂 Und machts dich auch wahnsinnig, wenn die Leute dann gleich denken sie wissen alles über dich? 😉

      1. Jepp. Bzw. werd ich dann recht schnell als „uninteressant“ eingestuft, weil ich mich zu Beginn eben zurückhalte (ich hab auch einen sehr eigenen Sinn für Humor, mit dem nicht jeder kann, also halt ich den im Zaum), und bekomm dann bei manchen Menschen gar keine Chance. Das find ich auch so ärgerlich, dass zwischenmenschliche Kontakte so dermaßen schnelllebig sind.
        Aber hey, die wissen gar nicht, was sie an uns verpassen! 😉

  2. Bei Punkt 5 sehe ich es ganz ähnlich: Die meisten von uns verbringen ca. 40 Stunden pro Woche auf der Arbeit. Wir sind also unter der Woche mehr im Büro als Zuhause. Und da muss man sich einfach damit wohlfühlen. Ich hab Ende letztes Jahres einen Cut gemacht und seit Januar einen neuen Job in einem etwas anderen Bereich – genau aus diesem Grund. Und für mich ist das auch mehr eine Berufung, weil ich merke, wie wichtig mir dieser Job ist und wie sehr ich mich damit identifizieren kann.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Klingt so, als ob das ein notwendiger und wichtiger Schritt war! Und schön, dass es dir jetzt damit besser geht und du dich besser mit deiner Arbeit identifizieren kannst. Wars schwer sich umzuorientieren?

  3. Früher war es mein Studium jetzt ist mein Beruf die mit Abstand wichtigste Komponente meines Lebens. Ich arbeite ebenfalls als Software-Entwickler und die Möglichkeit Dinge zu erschaffen empfinde ich als sehr reizvoll. Auch mag ich die Tatsache, dass man Software für unterschiedlichste Bereiche entwickeln kann und somit flexibel ist.

    Wenn ich sehe das Dinge nicht so laufen wie sie sollten, dann kann ich mich kaum von meiner Arbeit trennen, was einem leider auch auf Dauer sehr zusetzen kann, insbesondere wenn man dadurch immer mehr Probleme und Verantwortlichkeiten übertragen bekommt. Das ist mein derzeitiges berufliches Problem.

    Ich habe schon mal einen radikalen Cut gemacht, da ich mein Studiengang gewechselt habe.
    Es wird sicherlich nicht der letzte Cut sein. Zur Zeit bin ich mit meiner Lage zwar nicht unzufrieden und möchte in den Bereichen in den ich tätig bin noch ein paar Dinge ausprobieren, aber auf lange Sicht möchte ich gerne im Bereich Bildverarbeitung / 3D Rekonstruktion / 3D graphics tätig sein. Meine jetzige Anstellung wird sich nur unwahrscheinlich in diese Richtung entwickeln lassen. Für den Wechsel werde ich allerdings vermutlich die Stadt wechseln müssen – schön wäre aber auch mal eine Zeit ohne ständige Änderungen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ach du bist auch Software-Entwickler? Mir sind deine Kommentare unter Fotos etc. aufgefallen, aber ich wusste nie wie ich dich einordnen soll. Und wenn ich fragen darf: wie bist du auf meinen Blog aufmerksam geworden?

      Ja, das Gefühl kenne ich, dass man die Arbeit nicht liegen lassen will, wenn man kurz vor der Lösung des Problems steht beispielsweise. Und ja, das kann ein echter Teufelskreis sein. Gute Arbeit machen => mehr Arbeit bekommen.

      Schwierig zu sagen auf was man setzen soll. Eine ruhigere Zeit, keinen Stadtwechsel, keine Umzüge, keine Unsicherheiten die mit dem Wechsel in das andere Fach verbunden sind… aber gerade was Bildverarbeitung betrifft, kann ich das gut nachvollziehen. Virtuelle Realität und KI waren so ein paar Themen, mit denen ich im Studium viel zutun hatte und lange dachte, dass es mich in die Forschung verschlagen wird. Letztendlich habe ich gemerkt, dass mir beim Abschlussarbeit schreiben, das Programmieren letztendlich mehr Spaß macht als der ganze andere Rest. das war ein erster Hinweis, wo ich besser aufgehoben bin. Aber ich denke irgendwann kommt dann einfach die Zeit wo du das Startsignal bekommst oder du merkst, dass die Veränderungen vielleicht doch nicht der Weg sind. Du hast aber keine Bauchschmerzen, wenn du früh zur Arbeit gehst, oder?

      1. Ich habe Deinen Blog über Google bei der Suche nach OpenSceneGraph + Unity3D gefunden.

        Nein, Bauchschmerzen habe ich nicht dabei.

  4. Der Punkt 5 passt bei mir gerade sehr gut. Ich quäle mich seit 14 Jahren in einem Beruf, den ich hasse. Liegt viel an mangelnden Alternativen und daran, dass ich nicht belastbar bin (woran freilich auch die Depression schuld ist, die ich eben unter anderem aufgrund meines Jobs habe). Trotzdem wünschte ich, ich hätte früher einen Schlussstrich gezogen und was anderes gemacht. Seit einem Meeting am Freitag weiß es, dass es für mich wahrscheinlich nun wirklich nicht mehr in dieser Firma weitergehen kann, die mir nur noch zuwider ist. Zumal andere, die sehr viel mehr verdienen als ich, wegen schlechter Bezahlung auf die Straße gehen. Jetzt muss ich mal schauen. Es kann durchaus sein, dass ich demnächst erst einmal zu den Arbeitslosen gehöre 🙁 Ich kann nur jedem empfehlen, sich frühzeitig umzuorientieren!

  5. Avatar von Miss Booleana
    Miss Booleana

    Oh nein … ich hab das schon in deinem Tempus Fugit gelesen, glaube ich und war da schon geschockt. Auf Arbeit wird die Situation wohl noch schlimmer? Das finde ich sehr traurig und ich hoffe, dass dich all das nicht zu sehr mitnimmt. Falls es wirklich zum äußersten kommt, kannst du dich vorbereiten? Dich umschauen, Stellen suchen? Dass Veränderungen manchmal zwingend sein müssen, steht außer Frage, aber Timing ist auch wichtig. Schließlich ist man an einen Ort gebunden, hat Familie und will nicht plötzlich ohne alles dastehen. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man in der Gesellschaft ein wenig anders behandelt wird, wenn man arbeitssuchend ist. Aber falls es wirklich so kommt … vielleicht hilft dir der Gedanke, dass das ein Neuanfang werden kann? Die Unsicherheit kann ich aber noch sehr gut nachvollziehen aus der Zeit, in der ich mir nicht sicher war wie es für mich weitergehen soll.

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