Eher kurzfristig hat sich ergeben, dass ich im August für ein paar Tage nach Paris fahre – ich nutzte die Chance und ließ mir nochmal einen Prüfungstermin geben. Sozusagen damit sich die Reise lohnt und ich nicht einen Schock erlebe, wenn ich wieder komme. Und mir „die Reise verdiene“. Erleichtert und erschöpft saß ich im Flieger. Relativ unvorbereitet und noch müde von den Prüfungsanstrengungen. Gerade mal meine Französisch-Aufzeichnungen aus dem Sprachkurs habe ich durchgeblättert und Metro-Stationen rausgesucht, die mich zu Sehenswürdigkeiten führen. Ich wusste vorher, dass die Stadt toll sein muss – aber ich ahnte nicht damit, dass diese Stadt so fantastisch ist.
An Orten wie der Avenue des Champs-Élysées merkt man wie eng Tourismus und das stylsichere, modische, hektische Alltags-Paris verzahnt sind. Weder das eine noch das andere fällt durch irgendetwas negativ auf – perfekt verdrahtet und aneinander gewöhnt. Nur dass alles doch verdammt teuer ist.
Ich frage mich immer noch wie es sich anfühlt in der Stadt zu wohnen, in der man täglich einfach so einen Blick auf bspw. den Eiffelturm erhaschen kann. Wie hier vom Arc de Triomphe. Gewöhnt man sich daran? Ist es vielleicht irgendwann nichts besonderes mehr? Ich kanns mir nicht vorstellen.
Eine der Stationen, die ich zeitlich nicht mehr geschafft habe: Basilique Sacré-Cœur de Montmartre. Auf dem Plan stand sie natürlich, am Pigalle hätte ich auch vorbeigehen wollen 😉 genauso wie am Moulin Rouge. Aber wenn man durch die Straßen wandelt, findet man im 5-Minuten-Abstand Dinge, die den Titel Sehenswürdigkeit entweder sowieso schon tragen oder verdient haben.
Das was in Paris wirklich preisgünstig ist: mit der Métro fahren. Vielleicht lag es daran, dass sich hier so wenig zwielichtige Gestalten rumgetrieben haben und es so sauber war im Gegensatz zu anderen U-Bahnen die ich aus Deutschland kenne – aber schon allein wegen dem Verkehrsnetz ergibt sich hier ein ganz anderes Lebensgefühl. In die Metro einsteigen, entspannen und nicht viel mitschleppen zu müssen, erscheint mir plötzlich so viel einfacher und lockerer als der Alltag den ich und die meisten die ich kenne leben.
Die Métro-Stationen sind teilweise sehr unterschiedlich und manchmal künstlerisch gestaltet. Die hier abgebildete Station ist direkt am Arc de Triomphe, 5 Minuten zu Fuß von meinem Hotel. Nicht schlecht, wenn man dort rauskommt und erstmal den Triumphbogen sieht. 😀
Blick vom Eiffelturm – das einzig was mir in Paris die Laune hätte verderben können waren die enorm langen Zeiten, die ich in Warteschlangen verbracht habe. Der Blick entschädigt natürlich – kann nur nicht so genossen werden wie man es gerne hätte, wenn einem jemand gerade den Ellbogen in den Rücken rammt aufgrund des Platzmangels.
Hier hätte man sich vermutlich Wochen aufhalten können – immerhin habe ich La Joconde guten Tag gesagt. Eine der größeren Überraschungen waren Eintrittspreise – die haben sich gewaschen. Ist man aber zwischen 18 und 25/26 und EU-Bürger kann man seinen Perso als Eintrittskarte benutzen. Man kommt einfach so rein.
In Versailles schnuppert man die Luft aus so vielen Jahren Prunk, Protz und Herrschern, die geschichtsträchtige Entscheidungen getroffen haben. Ob sie ahnten, dass einmal Reisende durch den Spiegelsaal gehen würden, statt aufgebretzelten Herrschaften und Damen?
Am Pont Alexandre III kann man flanieren mit Gedanken an die Botschaft von Filmen wie Midnight in Paris – die letzte Szene spielt hier nachts und im Regen. Außerdem spielte hier auch Angel-A.
„I can never decide whether Paris is more beautiful by day or by night.“ (Adriana, Midnight in Paris)
Au revoir Paris.
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