Fantastischer Film: Ziemlich beste Freunde

Inhalt

Ziemlich beste Freunde erzählt die Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Driss ist gebürtiger Senegalese und fristet ein Leben im Pariser Banlieue bei dem es an viel fehlt. Aufgrund der großen Familie mangelt es an Platz, die meiste Zeit aber vor allem an Chancen und Perspektiven. Philippe hingegen ist reich, er hat Familie und es fehlt ihm in materieller Hinsicht an nichts. Er ist jedoch querschnittsgelähmt, kann sich Hals abwärts nicht bewegen und ist stets auf Hilfe angewiesen.

Auf der Suche nach einem neuen Pfleger hört sich Philippe in Bewerbungsgesprächen also die selben herzerwärmenden Storys an wie schon tausende Male zuvor. Bis Driss erscheint. Der junge Mann macht keine Anstalten eine gute Figur abzugeben, nett zu sein, Einfühlsamkeit zu heucheln und fordert einfach nur die Unterschrift ein, die seine Anwesenheit bekundet. Schließlich muss er die einreichen, um Arbeitlosenunterstützung zu erhalten. Nach der Absage. Von der er selbstverständlich ausgeht. Driss‘ unverblümte und unverschämte Art amüsiert Philippe und er stellt ihn sozusagen vom Fleck weg ein, auch wenn der angehende Pfleger die Tragweite seiner Aufgaben noch nicht realisiert hat. Er schreckt vor den einen oder anderen Aufgaben zurück, für manche Dinge ist er sich hingegen überhaupt nicht zu schade und hat manchmal seltsame Methoden, seinem Arbeitgeber das Leben zu erleichtern (Joints). Das Aufeinanderprallen der beiden Welten sorgt auf jeden Fall für Heulkrämpfe vor Lachen.

Trotz ihrer komplett unterschiedlichen Lebensläufe finden beide zusammen, werden so ziemlich beste Freunde und eröffnen dem jeweils anderen was das Leben noch zu bieten hat.

Hintergrund

Die Entstehungsgeschichte kann Wikipedia besser erzählen als ich. Ich versuch’s trotzdem.

Der Film beruht auf wahren Begebenheiten. Philippe Pozzo di Borgo war es, der eine neue Pflegekraft suchte und den Algerier Abdel Yasmin Sellou fand. Er war tatsächlich 10 Jahre lang der Pfleger des Querschnittsgelähmten und für ihn eine große Stützen in schweren Situationen. Viele Teile der Geschichte beider wurden sehr realitätsnah nacherzählt. Beispielsweise, dass Philippe zum Tetraplegiker wurde durch einen Unfall beim Paragliding oder dass Abdel gar nicht wollte. Oder einfach die Tatsache, dass eine ungewöhnliche Freundschaft entstand. Der „echte“ Philippe schrieb seine Biografie, es gab Dokumentationen über den ungewöhnlichen Fall und letztendlich auch den Film. Ziemlich beste Freunde wurde einer der größten Hits der Kinojahre 2011 und 2012 und weist zu Recht die längsten Spielzeiten in Kinos auf. Olivier Nakache und Éric Toledano führten Regie und wir sollten dankbar sein, dass sie Philippe überzeugen konnten der Verfilmung zuzustimmen.

Auch hierzulande hat der Film mit rund 80 Mio. $ Einspielergebnissen (Quelle s.o.) begeistert. Monatelang gab es kaum eine Zeitung, die nicht davon berichtete oder die „realen“ Charaktere interviewte. Eine Geschichte von zwei Unberührbaren (frz. Originaltitel: les intouchables – die Unberührbaren) hat über die Landesgrenzen hinweg berührt.

Meinung

Ich habe schon sehr sehr viele Filme gesehen und war wirklich oft im Kino aber niemals habe ich so ein Gelächter und soviel Freude in einem Kinosaal erlebt. Schon alleine das Erlebnis war einmalig. Ziemlich beste Freunde vermag es zu berühren und gleichzeitig soviel Hoffnung mit auf den Weg zu geben. Er hinterläßt Menschen die mit einem guten Gefühl und Lächeln auf den Gesichtern zurückbleiben. Dafür wurde der Film erfunden. Insbesondere der Begriff Feel Good Movie. Wenn es einen Tag gibt, an dem du das Gefühl hast, dass dir etwas fehlt: guck diesen Film! Selbst, wenn du nicht weißt was dir fehlt … oder du glaubst, dass du aus der Nummer nie wieder rauskommst: guck einfach diesen Film! Es ist wie eine Kur.

Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆

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