ausgelesen: Jonas Jonasson „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“

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Neulich war in einer Bahnhofsbuchhandlung eine wunderhübsche Auslage mit Spiegel-Bestsellerlisten-Bestsellern aufgebaut. Darunter war auch (immer noch) „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson. Und ein Riesenstapel des Romans extra nochmal daneben. Das Buch habe ich vor über einem Jahr gelesen und das war doch eine nette Erinnerung. Und wie der Zufall so spielt: direkt danach unterhielten sich im Zug welche über das Buch und dass sie es demnächst lesen wollen. Immer noch so ein Hype und so eine Begeisterung Dann kann man auch nach über einem Jahr mal einen „ausgelesen“-Artikel drüber schreiben. 🙂

Inhalt

Allan Karlsson fristet sein Dasein in einem Altersheim, das er nicht besonders mag. Alkohol mag er hingegen sehr. Ob er seinen 100. Geburtstag mag? Naja, vielleicht wenn er Alkohol hätte. Die Anmeldung der Lokalprominenz zur Gratulation ist ihm auf jeden Fall so ziemlich egal und er möchte einfach auszubüchsen. So mag Allan bis jetzt wie ein normaler Hundertjähriger wirken. Der Unterschied: er büchst wirklich aus. Nicht nur aus dem Altersheim, sondern aus der Stadt. Und dabei bestielt er halb aus einer Laune heraus und halb aus Zufall einen grantigen Verbrecher. Der Koffer den Allan mitgehen ließ, sieht unauffällig aus. Der Inhalt nicht: 50 Millionen Kronen. Von nun an hat der Rentner eine Gangsterbande und die Polizei an den Hacken. Na immerhin trifft er auf seinem Weg eine ganz Horde an Verbündeten, die diesen Road-Trip nicht weniger chaotisch machen. Tipp: der Elefant auf dem Cover ist da aus gutem Grund. 😉 Nebenbei erzählt der Politik-resistente Rentner immer mal wieder aus seiner Vergangenheit. Und mit der Zeit dämmert es einem wie stark Allan Karlsson doch in die bewegenden historischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts involviert war.

Hintergrund

Tatsächlich ist es so, dass in Jonas Jonassons 2009 (hierzulande 2011) veröffentlichten Roman zwei Geschichten erzählt werden. Zum Einen Allan Karlssons wahnwitziger Road-Trip im Hier und Jetzt, zum Anderen in Rückblicken chronologisch seine Lebensgeschichte. Und die hat es in sich, bedenkt man wen er alles getroffen hat. Um mal nur drei schwergewichtige Namen zu nennen: Truman, Churchill und Stalin. Das krasse ist wahrscheinlich wie er das Leben der großen Persönlichkeiten durcheinander gebracht hat und wie er auch aktuell im Buch mit noch ganz lebendigen Personen tut.

Jonas Jonassons Bestseller ist das meistverkaufte Buch Schwedens im Jahre 2010 und war unendlich lange in der Spiegel-Bestsellerliste. Derzeit schreibt der Autor an seinem zweiten Buch.

Meinung

Diese Geschichte und ihr Hauptcharakter Allan Karlsson sind auf authentische Weise verrückt und liebenswürdig. Karlsson ist ein Mensch der von vielen Sachen keine Ahnung hat, trotzdem eine Menge rumgekommen ist und erlebt hat. Trotz vollkommener Unwissenheit hat er überlebt und eine ganze Menge bewegt. In dem Buch ist alles mögliche ersponnen und erlogen worden (Stichwort Einstein) aber nur zum besten Zweck: unschuldiger Unterhaltung. Dass Allan Karlsson soviele historische Ereignisse unbeschadet überstanden hat (und soviele krasse Begegnungen) macht ihn auch zu einer Art Dickhäuter. Und das Buch zu einer herrlich unbeschwerlichen Lektüre – endlich mal ein Buch, das einfach nur zum Lachen bringt. Kein belehren, kein schockieren – einfach nur Spaß.

Also insgesamt: Ein großer dicker fetter Tipp!

„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr denhbar. So wie die Themenvielfalt meines Blogs. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein.

2 Antworten

  1. Ich habe das ungekürzte Hörbuch gehört und musste mich schier zusammenreißen nicht laut aufzulachen. Mein dreistündiges unterdrücktes Dauerprusten war allerdings während eines Fluges nicht immer angenehm zumindest nicht für meine Mitflieger. Ich fand die Geschichte mit der Kühltruhe sowie den Charakter Bennie sehr äh überraschen bzw. liebenswert und irgendwie echt. Zumindest Bennie.

  2. […] Titel zu suchen. „Good Omens“ von Terry Pratchett und Neil Gaiman beispielsweise. Oder Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand – das ist schon ziemlich „in your face“, da braucht niemand eine Erklärung. Man […]

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