Wenn es auf das Ende des Jahres zugeht, dann stellt sich auch dezent die Frage nach den besten Büchern – oder dem besten Hörbuch im Speziellen. Und da liegt eines bei mir ganz vorn. 😀
Das heißt … man kam an Florian Illies Buch Zauber der Stille dieses Jahr eigentlich kaum vorbei? Genauso wenig wie an Caspar David Friedrich, denn 2024 wäre der 250 Jahre alt geworden. Daher widmeten sich viele seinem Leben und Schaffen, Ausstellungen wurden ihm zu Ehren zusammengestellt und sowieso überall wurde über ihn gesprochen. Da erschien das Buch zur rechten Zeit, gut kalkuliert und vom Titel zur Sicherheit her auch nochmal auserklärt. Denn das heißt in Gänze eigentlich Zauber der Stille: Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeiten. War mir nur zu lange für den Blogbeitrag. 😉
Immer im Wechsel zwischen Caspar David Friedrichs chronologisch erzählten Lebensstadien (und denen seiner Zeitgenossen) und der Moderne erklärt sich auch der Titel des Hörbuchs. Zwar hat es mich anfangs immer etwas rausgebracht, dass wir plötzlich von Caspar David Friedrichs Suche nach Mäzenen und dem nächsten Motiv wieder in die Neuzeit springen, aber irgendwann ergibt sich ein roter Faden. Auch wenn es mal in der Neuzeit Journalisten sind, die auf ihn aufmerksam werden, mal Adlige, mal Nazis, die sich von ihm inspirieren lassen. (Was ich übrigens nicht für möglich gehalten hatte.) Irgendwann ergeben sich aus den biografischen Details rührende Parallelen wie die, dass er große Angst vor Feuer hatte und ironischerweise viele seiner Bilder genau dem im Laufe der kommenden 250 Jahre zu Opfer fallen werden.
Das Hörbuch aus dem Argon Verlag wird gesprochen von Stephan Schad und vermittelt genau die Ruhe und Atmosphäre, die Caspar David Friedrichs Bilder zumindest auch auf mich ausüben. Allerdings ohne einschläfernd zu sein. In den biografischen Details liegt (sicherlich Spekulation, aber auch) eine empathische Sicht auf den Künstler, der sich dem „Zauber der Stille“ verschrieben hat. Dabei lädt das Hörbuch dazu ein, sich nebenbei auf’s Smartphone die Bilder (und Landschaften) aufzurufen und kurz in genau diesem Zauber zu verharren. Dabei tritt man unweigerlich eine kleine Deutschlandreise an – nicht nur, aber viel, zwischen Dresden und Rügen. Da habe ich doch tatsächlich ein bisschen Heimweh nach Ostdeutschland bekommen.
Drei Fun-Facts am Ende: ich habe das Hörbuch v.A. auch mit einem Laufband assoziiert, da ich zu der Zeit gerade im Fitness Studio v.A. Hörbücher gehört habe. In eine Caspar David Friedrich Ausstellung habe ich es 2024 leider nicht geschafft. Das Hörbuch hat mich aber zu Teilen darüber hinweg getröstet. Auch hat mir das Hörbuch geholfen mich so gut über ihn zu bilden, dass ich das Quiz auf dem Instagram-Profil von Arte 100% lösen könnte. Spricht für die Sache, oder?
Habt ihr das Caspar David Friedrich Jahr gefeiert? Oder eher das Kafka-Jahr? Wir hatten ja 2024 Auswahl an Jubiläen. Vielleicht habt ihr sogar das Buch „Zauber der Stille“ gelesen? Dieser Post ist Türchen 22 des Booleantskalenders 2024 – unter dem Link findet ihr die anderen Beiträge aus der Vorweihnachtszeit.
Schreibe einen Kommentar