Eine verrückte Geschichte über Prüfungen, Aufträge und Schmerzen

geschichte

Die letzte Zeit war verrückt.
Erste Anzeichen hätte ich in den Semesterferien bemerken sollen.

Ein altes Überbleibsel meiner Semesterferien war eine ausstehende mündliche Prüfung, für die ich partout keinen Termin finden konnte. Beziehungsweise wenn ich Zeit hatte, so leider der Prüfer nicht. Wie dem auch sei, Ende Oktober sollte es soweit sein. Ich ließ die Irrungen und Wirrungen des Semesterbeginns an mir vorbeiziehen. Dabei profitierte ich schön davon, dass man in den ersten Semesterwochen hier und da nochmal frei hat, weil viele Übungen noch nicht stattfinden. Und ich habe gelernt. Alles wovon ich dachte, dass es darauf ankommen würde in dem Fach. Bis zum Erbrechen (fast). Durch unglückliche Umstände mussten wir den Termin dann verschieben. Kurz vorher hatte ich mir leider großen Stress gemacht und die Verschiebung kollidierte so ziemlich mit allem, was ich sonst noch so geplant hatte. Aber da hilft alles nichts. Ich wollte nur noch, dass es vom Tisch ist und nun sollte es eben eine Woche später soweit sein. In diesem kleinen Delay zog ich mir allerdings leider eine Nackenblockade zu. Obwohl jeder (angehende) Informatiker wissen sollte wie schädlich Fehlhaltungen am PC sind, ließ ich es drauf ankommen.

Warum? Kurz vorher bekam ich meinen ersten richtigen Auftrag bzgl. Zeichnen und grafischer Gestaltung. (Mit richtig meine ich, dass es eine größere und ernstzunehmendere Aufgabe ist. Nicht sowas wie „Machste mir mal nen Wallpaper mit Photoshop oder so?“ Sondern etwas, dass sogar später gedruckt wird.) Überhaupt den Auftrag zu bekommen, hat mich riesig gefreut. Es war auch eher der Silberstreif meines Alltags zu der Zeit – vormittag bis nachmittag Uni, dann Lernen und ab um 8 am Auftrag zeichnen. Für die Korrekturen packte ich dann mal mein Grafiktablett aus und sah mich mit der Aufgabe der optimalsten Arbeitsplatz-Aufteilung konfrontiert. Meine Layoutplanung scheiterte. Sprich: ich hatte keinen Platz. So setzte ich mich irgendwie schräg an den Schreibtisch. Das wird schon mal gehen… keine Zeit sich jetzt was anderes zu überlegen. Jaja. Was über mehrere Stunden und Abende dann seine volle Wirkung entfaltete: einmal falsch bewegt und plötzlich Nackenblockade. So ging ich auch zur Prüfung aber es hat keiner gemerkt. Dafür lief meine Prüfung bescheiden.

Normalerweise sehe ich mündliche Prüfungen als meine Stärke. Ich streue gern mein Wissen und kann glaube ich allgemein ganz gut zusammenhängend reden. Nur ging ich mit ziemlich falschen Vorstellungen an die Prüfung ran. Ich habe den Themen die wir lange in der Vorlesung behandelten sehr viel Gewicht zugeordnet und dabei zum Beispiel die Themen Hardware deutlich niedriger angesetzt, was absolut nicht gut war. Hier liegt also klar mein Fehler. Ansonsten hatte ich ab und zu das Gefühl im falschen Film zu sein. Wenn sich die Prüfung in fast philosophischen Grundsatzdiskussionen fern ab der Vorlesung bewegt, kommt man schon ins Grübeln. Insbesondere wenn der Blick auf die Uhr verrät, das man fast keine Zeit mehr hat und bisher nur 2 wirkliche Fragen gestellt bekam. Wie auch immer, es gibt eben manchmal Sachen die klappen nicht. Obwohl ich hart dafür gearbeitet habe. Die Note ist noch akzeptabel. Aber unserstes Niveau in meinem Notenspiegel. Zum Ärgern. Meine Nackenblockade ist nicht aufgefallen. Und eine Krankschreibung hätte ich mir im Leben nicht holen wollen. Danach war es aber höchste Eisenbahn zum Arzt zu gehen.

Kaum war allerdings die Prüfung vom Tisch hat mein Körper protestiert. Es blieb nicht nur bei den Nackenschmerzen, sondern es kam mein Weisheitszahn hinzu. Und der furchtbare Moment in dem du realisierst, dass dein Zahnarzt wegen Weiterbildung geschlossen hat. Und dass an einem Freitag. Ein Wochenende voll Ibuprofen, Mund-nicht-öffnen-können und Suppe. Danach eine ledierte Schulter und noch eine saftige Erkältung. Insbesondere beim Weisheitszahn und der Erkältung habe ich sogar unbeabsichtigt abgenommen. Aber warum denn nur? Ich treibe Sport, ich achte auf meine Ernährung und ansonsten bin ich doch nicht so oft krank. Kreuz gefährlich dieses Ruhekissen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mein Körper mir das erste Mal so richtig signalisiert hat, dass ich an mich denken muss. Ich war mitgenommen. Meine Familie und Freunde waren zwar alle ganz lieb, spöttelten aber etwas rum von wegen alte Frau usw. 😉 Na wartet.
Die Kernaussage war denke ich, dass man einfach an Auszeiten denken muss.

So pünktlich wie möglich mit allen Prüfungen fertig zu sein hat entsetzlich wenig damit zutun auf sich aufzupassen.

Vielleicht habe ich meine Lektion jetzt gelernt?
Das Pensum was ich schaffen wollte, habe ich gelernt auch mit weniger reservenzehrender Hektik zu bewältigen. Der Auftrag hat weiterhin Spaß gemacht und ist abgeschlossen. Jetzt heißt es: das Ergebnis abwarten. 🙂 Neben all diesen Handlungen in meinem kleinen Roadmovie habe ich natürlich auch eine ganze Menge tolle Erlebnisse gehabt. Sensationelle Abende mit Freunden, hübsche cineastische Perlen gekostet und gute Manga gelesen. Nebenbei habe ich auch an einem Karrierecoaching teilgenommen und mich bei einem Mentoringprogramm angemeldet. Außerdem bei solchen Aktionen wie einem „Speed-Dating mit Unternehmen“.

Manchmal frage ich mich jetzt noch wie ich meine Gesundheit vergessen konnte. Den Feierabend habe ich mir jedenfalls zurückerobert und gebe ihn nur ungern wieder her. Höchstens fürs Bloggen 😉 ab jetzt wieder. Wo ich zu der Frage komme, wie ich die Filme, Manga, Serien und Bücher verarbeite, die ich inzwischen gesehen/gelesen habe? Ich lasse mir was einfallen. Dank meinen Vorlesungen und deren Lokalitäten gibt es jetzt auf jeden Fall erstmal wieder die Collectibles.

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