… Was haben die denn alle gegen M. Night Shyamalan?
Shyamalan erlangte große Bekanntheit als Regiesseur von The Sixth Sense. Seine Folgeprojekte kamen leider an diese Einspielergebnisse nie wieder heran, dennoch haben mich einige davon sehr begeistert. Unbeakable, The Village und Devil (hier war er Produzent und an der Story beteiligt) waren meine Highlights. The Happening hat mich enorm schockiert und eine unheilvolle Atmosphäre ausgelöst – der Film ließ sehr viel Interpretationsspielraum aber ich habe ihn mit Spannung gesehen. Einzig bei Das Mädchen aus dem Wasser war ich etwas ratlos. Ich kann also insgesamt nichts schlechtes über seine Filme behaupten. Da war mal eine Ente dabei – na und? Über Die Legende von Aang kann ich wenig sagen. Es ist ein schöner Unterhaltungsfilm – da ich den Zeichentrick nicht kenne, kann ich kaum eine fundiertere Meinung dazu abgeben. Seine Quoten sinken aber bei (insbesondere) amerikanischen Kritikern ins Bodenlose. Ist denn Aang nicht ein schöner Fantasy-Film für groß und klein mit ans Herz gehender Botschaft? Man könnte meinen sowas mögen viele.
Jetzt steht sein neuestes Projekt in den Startlöchern: After Earth.
Und wie kann es anders sein – natürlich schreibt kaum eine Webseite oder Filmzeitschrift einen Artikel ohne dabei Shyamalan zu zerreißen. Wie gesagt, ich mag die Filme wirklich und finde, dass diese Analyse es gut ausdrückt:
Franz Everschor, Redakteur der Filmzeitschrift film-dienst, hat die amerikanischen Kritiken analysiert, die von Film zu Film immer ablehnender werden. Er kam zu dem Schluss, dass die Filme von Shyamalan immer auf dem Spirituellen und Mystischen aufgebaut seien und dass sie zwei Seiten hätten – eine beunruhigende und eine kontemplative.[95] Die nacherzählbare Handlung sei bei Shyamalan immer nur der halbe Film. Und da Amerikaner wenig Sinn dafür hätten, würden die Filme deshalb oft auf eine Mauer der Ablehnung stoßen wie im Sommer 2010 sein Film Die Legende von Aang, der mit Einmündigkeit verdammt worden ist.
Nach: Everschor, Franz: Irrgärten der Fantasie. In: film-dienst 10/2010, S.48
gefunden auf/zitiert von folgender Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/M._Night_Shyamalan
Das lustige ist, dass ich mich noch gut erinnern kann, dass es nach The Sixth Sense einen echten Shyamalan-Hype gab. Niemand hat sich getraut Signs – Zeichen oder The Village – Das Dorf einer überkritischen Vorabanalyse zu unterziehen, geschweigedenn danach eine üble Bewertung auszusprechen. Und jetzt? Jetzt trauen sie sich. Es ist leichter auf dem rumzutrampeln, worauf schon andere rumtrampeln. Und das machen nicht nur die Amerikaner, sondern auch fleißig deutsche Kino-Portale. Pfui Heuchler.
Umso gespannter bin ich auf After Earth – zum Einen weil ich mir von der Geschichte viel verspreche, zum anderen weil ich auf die Zuschauerreaktionen gespannt bin.
Könnte After Earth nicht auch vor unserer Zeit spielen?
Shyamalans Filme haben meist einen genialen End-Twist. (Bei The Happening hab ich den aber irgendwie verpasst.) Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Hammer-Wendung von The Sixth Sense dazu beigetragen hat, dass der Twist wieder in Mode ist und ein möglichst genialer nun in jedem dritten Film versucht wird. Schaut man sich die Handlung von After Earth und die Trailer an, wird stark darauf hingewiesen, was für ein menschenfeindlicher Ort die Erde in dieser Zukunftsvision ist. Fast schon zu häufig. Hier drängt sich mir eine Theorie auf.
Was zeigt erstmal der Trailer?
Wir Menschen sind ja gerade leider dabei den Planet zu ruinieren. Wir tuen das schon erfolgreich seit hunderten von Jahren. Im Trailer und auf der Website, in Features etc. wurd angedeutet, dass ein Krieg die Erde ruiniert hat. Vielleicht wehrt sich der Planet gegen eine neue Seuche Mensch.
Und nun meine Theorie …
Was ist wenn Will und Jaden Smith sowas wie die ersten Menschen sind, die anschließend für eine Neubevölkerung der Erde sorgen? Ich sage deswegen Neubevölkerung, weil im Trailer impliziert wird, dass schon einmal Menschen dort lebten und evakuiert werden mussten. Der Twist wäre bestimmt cool. Die ganze Zeit im Glauben gelassen zu werden, dass es in weiter Zukunft spielt und dann kommt raus, dass es eigentlich weite Vergangenheit ist und wir alle sowas wie Nachfahren der Schiffbrüchigen sind. Das erste Mal bekam ich den Gedanken, als ein Tierchen im Trailer stark nach Säbelzahntiger aussah. Das würde aber auch bedeuten, dass die Neusiedler Aliens sind. Das würde bestimmt einige Leute glücklich machen.
Naja – so meine Theorie. Aber ich denke das wurde schon widerlegt. Zuerst gab es eine Facebook-Kampagne die eine Timeline zeigt usw. Und die würde es wohl kaum geben, wenn A.E. vor unserer Zeit (d.h. vor Facebook) spielt. Außerdem kann man anhand dieser Kampagne und auf der offiziellen Website sehr genaue Zeitangaben lesen. Beispielsweise, dass die Erde 2025 AD evakuiert wurde. Das ist dann doch viel konkreter und meine Theorie bleibt ein wäre es nicht cool, wenn … .
Aber es wäre cool wenn es so wäre, oder was meint ihr?
Werden wir einen Riesen-Twist am Ende des Films sehen?
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