„Die kleine Prinzessin Sara“ – Worum gehts?
„Die kleine Prinzessin“ ist Sara Crewe, die Tochter eines Engländers, der mit ihr zuvor in Indien lebte. Saras Mutter verstarb sehr früh und ihr Vater ist alles was Sara an Familie hat. Die Trennung fällt beiden schwer, als Mister Crewe beschließt, Sara in Miss Minchens Institut für junge Damen zu schicken – ein Mädcheninternat. Er selbst geht zurück nach Indien. Zwar bekommt sie in dem Internat die eine oder andere Sonderbehandlung, ist aber an und für sich kein verwöhntes oder egoistisches Mädchen. Sie ist sehr lieb, hat keine Vorurteile und freundet sich auch mit Schülerinnen an, die nicht mit soviel Schönheit, guten schulischen Leistungen oder reichen Eltern auftrumpfen können. Es ist als würde die Sonne aufgehen, wenn Sara den Raum betritt. Aber nicht nur zur Freude aller – so ist sie dem Mädchen Lavinia ein Dorn im Auge, da sie es so empfindet, als würde Sara ihr den Rang ablaufen. Selbst die Institutsleiterin Miss Minchin ist nicht ihr größter Fan. Sie sieht das Mädchen als mögliches Aushängeschild und belächelt ihre Gutmenschen-Attitüde eher. Eines Tages bekommt Sara die Schreckensmeldung, dass ihr Vater in Indien verstorben ist und ihr kein Geld hinterlassen hat. Sara steht plötzlich ganz alleine und ohne alles da. Miss Minchin gibt sich gutherzig und erklärt ihr, dass sie im Internat bleiben darf, aber von da an als Dienstmagd arbeiten muss. Für Sara beginnt eine schwere Zeit.
Hintergrund
Die etwa um 1900 (Vermutung meinerseits) spielende Geschichte basiert auf Frances Hodgson Burnetts Buch A Little Princess. The Story of Sara Crewe bzw. Die Lumpenprinzessin. Die Autorin ist den meisten wahrscheinlich noch eher durch ihre Romane Der kleine Lord (ja genau der Fauntleroy) oder Der geheime Garten bekannt. Die Idee ausgerechnet diese Geschichte als Anime umzusetzen, kommt nicht von ungefähr. Der 1985 produzierte Anime (älter als ich!) ist Teil des World Masterpiece Theatre, indem ab 1974 japanische Zeichentrickfilme produziert wurden, die überwiegend auf Romanen basieren und insbesondere japanischen Kindern und Jugendlichen einen Einblick in das Leben auf anderen Kontinenten und in anderen Epochen geben sollen. Einige berühmte Produktionen dieser Reihe dürften auch deutschen Nicht-Anime-Fans bekannt sein, so zum Beispiel Heidi, da viele Serien auch im deutschen Fernsehen liefen. Von 1997 bis 2007 pausierte das World Masterpiece Theatre, wurde aber mit Die Eleneden (Les Misérables) neu belebt. Übrigens gibt es auch einen später produzierten Spielfilm mit dem selben Titel.
Fazit
Der Anime hat natürlich einige Jährchen auf dem Buckel und ist heute was die Technik und Auflösung betrifft nicht mehr state-of-the-art, die Geschichte von Sara geht aber sehr ans Herz und hat mich in meiner Kindheit begleitet. Ist man selber ein Kind, ist die Geschichte auch mit Sicherheit mitreißender, als wenn man sich die nun in etwas fortgeschrittenerem Alter anschaut. Der Charme und das Gefühl eines Historiendramas für Kinder bleibt aber und die Inszenierung ist sehr sehr liebevoll. Da ich mit den Anime des Worlds Masterpiece Theatre aufgewachsen bin, sind sie für mich pure Nostalgie und wenn ich sehe was für Trickfilme heute teilweise produziert werden, bin ich doch manchmal sehr froh, dass solches Qualitätsfernsehen meine Kindheit begleitet hat.
Kennt ihr den Anime auch noch aus eurer Kindheit? Oder vielleicht sogar das Buch oder den Film? Mochtet ihr die Geschichten und kennt vielleicht sogar noch mehr aus dem World Masterpiece Theatre?
Wo schauen?
Die Serie ist in Deutschland auf DVD erhältlich und kann über Streamingplattformen oder Verleihe wie Lovefilm bezogen werden. Wer nur einen ersten Einblick sucht, dem wird bestimmt bei Youtube geholfen.
Außerdem gibt es noch eine sehr gute, umfangreiche Webseite zum Anime.
Anime sind unheimlich vielseitig – genau das möchte ich in „The Anime Diversity“ ausdrücken und stelle jeden Monat einen Anime vor. 😀 Lustig, kultig, alt, neu, grenzwertig, gruselig, romantisch, verrückt: Anime eben.
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