Wenn ich reise, verlasse ich mich nur bedingt auf das Internet. Auf einem Berg in Norwegen hat man das nicht zwingend zur Hand und die Datenrate ist nicht immer die, die ich mir wünsche, wenn ich gerade in einer fremden Stadt stehe und den Weg wissen will. Auf Reisen greife ich daher eigentlich ganz gerne zu dem guten alten, analogen Reiseführer. Neulich habe ich das vierte Mal den Reiseführer bzw. ‚City-Atlas‘ von National Geographics Explorer gekauft, die sich meines Erachtens nach gut für Städtereisen eignen und eine Aufmachung und ein System haben, dass sich ein wenig von anderen Reiseführern absetzt. Und da Urlaubssaison ist … warum nicht mal Reiseführer reviewen. Als Beispiel soll mir heute der Städteführer London sein, wobei die anderen Bücher eine ganz ähnliche Aufmachung haben.
Die National Geographic Explorer richten sich an aktive Reisende, die einen Städtetrip machen und dabei die Stadt zu Fuß erkunden oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Der Städteführer ist ein kleines, handliches, dünnes Buch, dass aus ausklappbaren Karten besteht. Ausgeklappt sind die nur ein wenig größer als ein A4-Blatt und somit noch sehr handlich. Sie sind nicht zu groß und man versperrt sich nicht die Sicht oder wirkt wie ein Slapstick-Touri. Aber sie sind auch nicht zu klein. Im Innenteil des Buchs, auf einer der ersten Umschlagseiten findet man eine Übersicht welche der ausklappbaren Karten welche Stadtteile abdecken. An den Rändern der ausgeklappten Karten findet man Hinweise auf die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in dem Gebiet und am unteren Rand stehen Texte mit wissenswerten Informationen, Preisen, Öffnungszeiten etc. Hat man die Karten zugeklappt, kann man das Buch normal durchblättern und findet auf den umgeklappten Seiten Informationen zu Kneipen und Gaststätten, Trends, Shopping-Tipps, kulturellen Einrichtungen und Insider-Infos. Die Aufmachung ist ziemlich hochwertig. Die Karten sind dick und der Umschlag wasserabweisend. Man muss keine Angst haben, dass die Karten leicht einreißen oder sich die Bindung lockert. Auf den Umschlag-Innenseiten gibt es außerdem generelle Informationen zu Land, Leuten, Währung, öffentlichen Verkehrsmitteln, Trinkgelder, wie teuer ist in der Regel ein Taxi oder ein Kneipenbesuch etc.
Die Informationen sind durchaus etwas verknappt im Gegensatz zu anderen Städte- oder Reiseführern, in denen man stundenlang lesen kann. Es empfiehlt sich den Stadtführer zu benutzen, wenn man schon ungefähr weiß, was man sich von dem Urlaub erwartet. Es ist mehr ein handlicher Begleiter und eine Stütze für die Reiseplanung, aber es nimmt einem nicht die gesamte Reiseplanung ab. Man kann schnell auf einen Blick nachschauen wie man von A nach B kommt, nicht zuletzt weil eine Karte der öffentlichen Verkehrsmittel auf den hinteren Seiten ist. Dass man hier Karten und bspw. eine Übersicht der Londoner Tube zur Hand hat, macht die Orientierung sehr einfach und schnell. Wo bin ich? Was ist die nächste U-Bahn-Station? Wo will ich hin? Was gibt es noch in der Nähe und hat es gerade geöffnet? Das geht ziemlich fix.
Das einzige, was man in den schmalen Reiseführern nicht findet ist eine Übersicht mit wichtigen Sätzen in der Landessprache – das fehlt ganz. Ansonsten kann er mit den anderen üblichen Verdächtigen Reiseführern gut mithalten. Die geschichtlichen oder kulturellen und gesellschaftlichen Randnotizen, die man über das Reiseziel wissen sollte, vermittelt er auch und das auf weitaus weniger Platz. Von allen Reise- bzw. Städteführern habe ich die hier mit Abstand am meisten genutzt, weil sie v.A. der Orientierung dienen und sehr handlich sind. Große Tipp für alle, die auch oft zu Fuß Städtetrips machen.
Fazit
Schmales Heft, das viel kann.
„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr dehnbar. So wie die Themenvielfalt meines Blogs. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein. 🙂
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