Auf ein Wort: Diese Sache mit den Bildrechten

Dem aufmerksamen Leser des Blogs dürfte aufgefallen sein, dass man hier kaum noch populäre Bilder von irgendwelchen Filmen findet, keine Screens aus irgendwelchen Serien oder sonstiges Bildmaterial, das offensichtlich nicht auf meinem Mist gewachsen ist, aber vor Jahren mal den einen oder anderen Blogartikel eventuell illustriert hat. Und wenn es doch irgendein Bildmaterial gibt, dann ist es gemeinfrei, wurde mir zur Verfügung gestellt und es stehen da Quellenangaben. Wie kommt das? Weil sie mich drangekriegt haben.

„Mich. Ausgerechnet mich.“

Als ich angefangen habe zu bloggen war ich irgendwie etwas schlauer und habe den Blog bewusster geführt. Klingt seltsam, ist meistens wahrscheinlich eher so, dass man später achtsamer ist, war aber so. Mir war eigentlich klar, dass ich keine Bilder verwenden darf, deren Urheber ich nicht bin. Es sei denn sie unterliegen beispielsweise der Creative Commons Lizenz und ich halte mich an deren jeweilige Auflagen. Beispielsweise den Urheber zu nennen etc. Aber dann habe ich unbedarftes Blogger-Küken mich in der Szene umgeschaut.

Um mich herum waren überall Blogs, die anziehender aussehen, weil bebildert. Da sah ich keine Quellenangabe, keine Hinweise darauf, ob das Bild zur Verfügung gestellt oder eine Erlaubnis erteilt wurde. Und da war es: „Und die anderen machen das ja auch!“ Das war der Fehler.

„Die anderen machen das ja auch“

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und sich darauf auszuruhen, dass es bei anderen ja auch klappt ist ein Trugschluss, der im schlimmsten Fall letzten Endes zu einer Strafe führen kann. Ich habe mich darauf ausgeruht, dass ich die Bildquellen angegeben habe, dass ich Disclaimer an die Bilder angebracht habe und deutlich gemacht habe, dass es nicht meine sind. Habe zu Serien bzw. Filmen den Verleih angegeben, das hat auch noch Arbeit gemacht, die im Grund keinen interessiert und im Falle eines Falles keinen Unterschied macht.

Butter bei die Fische

Was ist also überhaupt passiert? Eines schönen Tages trudelte bei mir ein Brief einer Kanzlei ein mit einer Forderung in Geldwert, aufgrund der Nutzung eines urheberrechtlich geschützten Bildes in einem Blogpost. Es war keine Abmahnung im üblichen Sinne, sondern ein „Entgegenkommen“, dem eine Abmahnung gefolgt hätte. Da ich weiß, dass das für Blogger, insbesondere für die non-profit-Blogger wie mich, wichtig ist: es war eine Forderung im unteren dreistelligen Bereich. Der Brief enthielt wenig. Da war nur der Link meines Artikels und der enthielt mehrere Bilder, es war nicht mal eine Angabe dabei um welches es sich eigentlich handelt.

Ich war geschockt, mir waren das irgendwie zu wenig Beweise, dass ich auch die Person hinter dem Alias bin und das ganze mein Server auf dem der Blog betrieben wird. „Da kann ja jeder kommen.“ Aber mein Denken war da viel zu kompliziert – wahrscheinliche habe ich zuviele amerikanische Anwaltsserien gesehen. Letzten Endes habe ich nach einigem Briefwechsel hin und her (und sich türmenden Kosten, denn die geforderte Summe wächst mit der Länge der Angelegenheit) die Summe bezahlt.

Und mir ging viel durch den Kopf

Was wenn jetzt noch mehr Forderungen kommen? Warum hab ich überhaupt angefangen Bilder zu benutzen, die mir nicht gehören? Bin ich ein böses, mieses Stück? Ich will kein böses, mieses Stück sein … ich habe doch meistens sogar angegeben welchem Verleih die Bilder gehören. Was mache ich jetzt? Alle löschen? Mit einem Schlag? Schreibe ich ein Skript das einfach alle löscht? Aber dann verliere ich auch die vielen Fotos, die ich selber gemacht habe und die daher absolut legitim sind. Lösche ich alles per Hand? Das dauert ewig. Und selbst dann – was wenn was gecached ist und trotzdem über Bilderjäger-Software angezeigt wird? Die sind wahrscheinlich effektiv sowas wie die Google-Bildersuche, die ähnliche/gleiche Bilder aufspürt und den Kanzleien wahrscheinlich nur den Link anzeigt. Schnelles Geld, wenn man so will.

Auf viele der Fragen hatte ich keine Lösung und habe mich letzten Endes einfach dafür entschieden die sauberste und gründlichste Methode zu benutzen, die mir volle Kontrolle erlaubt. Ich habe jedes Bild einzeln und händisch gelöscht. Und es hat sehr lange gedauert und mich von einer Menge anderer Projekte und Ideen abgehalten. Und ich habe mich wahnsinnig geärgert, eine Lehre daraus gezogen und mir einiges für die Zukunft hinter die Ohren geschrieben. Was bitter ist, war ich mir der Gefahr ja eigentlich bewusster als viele andere, die unbedarft Bilder in ihre Blogs klatschen. Außerdem habe ich mich geschämt, da ich ja selber auch zeichne, meine Bilder im Internet veröffentliche und nicht wünsche, dass die von anderen ohne meine Erlaubnis benutzt werden. Aber mein Akt war nicht als ‚böse Straftat‘ gedacht – weswegen mich das alles auch wiederum vor den Kopf stieß und traurig machte.

Wann ist ein Blog ein Blog?

Ich muss gestehen: mir erschien mein Blog ohne die Bilder weniger wert zu sein. Es gibt sogar Artikel, bei denen hätte ich am liebsten geheult (ja, ehrlich) als ich die Bilder rausgenommen und vom Server gelöscht habe. Beispielsweise bei diesem Artikel über eine Doctor-Who-Episode bin ich mir ganz sicher, dass ohne Bilder kaum klar ist, was mich berührt und veranlasst hat darüber zu schreiben. Es gab Gründe, warum die das Thema so gut unterstreichen. Und ohne sie kam es mir wie ein Flickwerk vor, wie eine halb-zerrissene Tapete, die von der Wand hängt, ein mitleidiges Ding. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass mein Blog und meine Artikel nun weniger attraktiv geworden waren. Das Internet, dass sich früher so frei anfühlte, kam mir plötzlich sehr klein, eng und weniger heimelig vor. Und über das Korsett des deutschen Rechts wollen wir mal gar nicht erst anfangen zu reden. Aber mit der ganzen Angelegenheit kamen auch bittere Erkenntnisse. Nein, er ist nicht weniger attraktiv geworden. Und es ist mein selbst gewählter „Job“ als Blogger auch ohne fancy Bilder klarzumachen, worum es mir geht.

Mythen und Tipps rund um Bilderrechte

Durch diverse andere Blogs haben ich von Seiten wie Pixabay und Unsplash erfahren. Dort kann man Fotos und Grafiken sogar hochaufgelöst herunterladen und benutzen. Wenn man will, kann man was spenden oder den Namen des Künstlers nennen, muss man aber nicht. Aber auch hier gilt: Vorsicht. Es hindert niemand einen Troll daran Bilder anderer hochzuladen und wer sie verwendet ist letzten Endes trotzdem der oder die Leidtragende. Am sichersten ist es nur seine eigenen zu verwenden, v.A. wenn diese keine Personen zeigen. Die Urheberrechtsfrage bleibt aber so oder so ein heißes Eisen. Zeigen deine Bilder beispielsweise urheberrechtlich geschütztes Material (beispielsweise ein Buchcover – hier müssten alle Buchblogger aufhorchen), dann kann auch das zu Problemen führen. Genauso wenn die Fotos und Grafiken existierende Menschen zeigen. Einfach ist es nicht.

Vielleicht ist es daher ein guter Grund sich daran zu gewöhnen etwas reduzierter zu bloggen. Mehr Text, weniger Schischi. Ich versuche es. Youtube-Videos scheinen laut eines Gerichtsbeschlusses save zu sein, solange sie keine illegalen Inhalte haben. Man sollte also beispielsweise tunlichst vermeiden einen illegal hochgeladenen Film einzubetten. Und außerdem habe ich eine Entdeckung gemacht bei der Aktion, die mich die letzten Monate auf Trab gehalten hat. Was für schöne Blogartikel ich im Laufe der Zeit geschrieben habe, die sogar ohne schöne Bilder eigentlich ganz schön schön sind. Zum Beispiel der über das Arbeiten und digitale Welten bauen mit der Gamedesign-Software Unity. Oder der über die künstlerisch wertvollen Musikvideos von Ane Brun. Auch mein kurzer Liebesbrief an Paris. Oder das hier: ein sehr persönlicher Moment – als ich mit den Lesern hier geteilt habe, dass ich das erste Mal einen Zeichenwettbewerb gewonnen habe. Und … happy end? Ich hoffe es wirklich. Denn was ich tue, tue ich nicht aus Profitdenken oder bösem Willen, sondern einfach weil ich gern schreibe und blogge. Das ist alles. Schauen wir mal, ob das reicht.

Was für Erfahrungen habt ihr mit dem Thema Urheberrecht gemacht? Verwendet ihr Bilder, die ihr einfach googelt? Könnt ihr Seiten ähnlich wie Unsplash empfehlen? Wie steht ihr zu dem Thema? Fragt ihr für jedes Buchcover, jedes Filmplakat, etc den Verlag bzw Verleih an? Wie handhabt ihr die Bildrecht-Frage?

53 Antworten

  1. Ich frage ehrlich gesagt nicht an, sondern verlinke die Grafik direkt über die Seite des Verlags. Da die Verlage ja ein Interesse an der Promotion ihrer Bücher haben, ist das normal kein Problem, ich bin mir aber nach wie vor unsicher dabei. Weiß auch nicht, wie die Regelung in den englischsprachigen Ländern ist, ich poste ja oft englische Ausgaben. Manche Verlage stellen die Buchcover sogar als Download bereit. Aber das Bild aus hunderten Artikeln löschen? Da bräuchte ich Ewigkeiten… 🙁

  2. P.S. Viele Verlage geben übrigens auf ihren Websites an, dass Cover zu Rezensionszwecken verwendet werden dürfen, erschöpfend ist das aber wahrscheinlich nicht. So viel wie ich weiß gilt im angelsächsischen Raum das Fair Use-Prinzip. Als ich mich das letzte Mal mit dem Thema beschäftigt habe, hieß es, der Blog darf keinerlei kommerziellen Zwecken dienen (also auch keine Werbung enthalten).

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Als Antwort auf deine beiden Kommentare:

      Ja, dass das Werbung für die Verlage und Verleihe ist, steht außer Frage. Die meisten werden auch sicherlich nicht unzufrieden damit sein oder zumindest nichts dagegen haben. Aber auch das angeben der Quelle oder Verlinken auf die Quelle ersetzt nicht das Verfügen über Bildrechte. Und das gilt auch, wenn der Verlag es zum Download zur Verfügung stellt. Das ist nicht dasselbe wie das explizite (ggf. schriftliche) Erteilen der Erlaubnis oder zuweisen von Bildrechten. Denk mal darüber nach was passiert, wenn der Verlag sich eines Tages umentscheidet. Dann hast du nichts in der Hand.

      Auf der diesjährigen LBM habe ich dazu einen Vortrag gehört, besser gesagt einen öffentlichen Dialog zwischen Buchbloggern und Anwälten, die mit vielen Mythen aufgeräumt haben. Wenn man das zusammenfasst, könnte man sagen, dass eigentlich nichts erlaubt ist. Nicht mal übermäßig viele Zitate. Aber Zitatrecht ist auch wieder so ein schwammiges, weites Feld.

      Was Bilder und deren Lizenzangaben im Ausland betrifft, dachte ich lange Zeit, dass man safe ist, wenn es public domain ist. Allerdings ist das auch ein Trugschluss. Bei der Verwendung in Deutschland/auf deutschen Servern gilt deutsches Recht. Da sind teilweise Bilder von Personen und Werke von Künstlern erst mehrere Jahrzehnte nach deren Tod „frei“.

      Um jetzt keine Panik zu verbreiten muss ja gesagt werden: mir ist von keiner Abmahnwelle gegen Buchblogger bekannt. Aber wenn sowas mal kommt, dann wird es natürlich hart.

      1. Ja, du hast schon recht. Ich muss darüber nachdenken. Ohne eine Coverabbildung finde ich meine Rezensionen einfach nicht so schmissig. Ich mache es bisher so, dass ich das Bild wirklich nur über die URL des Verlags hinzufüge, damit, falls der Verlag das Buch nicht mehr auflegt und dann auch keine Rechte mehr hat, das Bild auch automatisch gelöscht wird, wenn der Verlag es entfernt.

  3. Du bist weder böse noch mies noch irgendwas anderes.
    Und wie du weißt, habe ich wirklich arg mit dir gelitten, als diese Katastrophe dich ereilte.
    Ich leide immer noch mit dir, denn seitdem mache ich mir mehr Gedanken darüber. Deswegen kann ich deine Gedanken gut verstehen. Als ich dir zugehört habe, hatte ich genau dieselben Gedanken. Weniger wert und „Dann klickt doch niemand mehr auf deine Beiträge“… „visuell bringt Content“. Aber wie du du schon sagst. Dann setzt man auf eigenes und mir hat es bisher wirklich Spaß gemacht, eigene kleine Logos zu entwickeln etc.
    Auch wenn es dich nicht sonderlich aufmuntert. Mich hat das ganze ebenfalls sensiblert gemacht und dafür bin ich dir dankbar. Auch wenn das makaber klingt.
    Ich finde es zwar ebenso schade, dass man als Blogger so eingeschränkt wird, aber ich kann dir zu 200% versichern, dass deine Artikel keinen Funken Charme verloren haben. Sie sind immer noch so hochwertig wie vorher. Denn eins kann ich dir sagen: Ich bin damals nicht wegen der Bilder oder hübschen Videos auf deinem Blog geblieben, sondern weil mir dein Schreibstil so unglaublich gut gefällt. Er ist so vielseitig, tief und niveauvoll. Ich bewundere dich dafür. Und da braucht es keine Untermalung. Denn die passiert bei deinen Worten in meinem Kopf. <3

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ha XD dann bin ich meiner aufklärerischen „Pflicht“ wohl nachgekommen. In jedem Fall danke für deine Worte.
      Man nimmt das Internet als sehr frei wahr, aber das ist ein trügerischer Eindruck. So stark habe ich darüber noch nie empfunden wie seitdem.
      Danke auch für deine lieben Worte. 🙂 Das geht ja runter wie Öl 😉

      1. Aber natürlich, aber gerne, aber sicher 😀
        Ich bleib dir treu, ob mit oder ohne Bild!

  4. Ich Warum dieses Gedankenexperiment? Ich deutete oben an, es gibt Situationen, in denen ich Entscheidungen treffen muss, die Schuld auf mich laden, weil die Ressourcen begrenzt sind. Solche Verteilungsfragen sind grundsätzlich Gerechtigkeitsfragen. Der qualitativ denkende Utilitarismus argumentiert, dass vergangene Leistungen eine Bevorzugung in der Zukunft nach sich ziehen. Diese Forderung kann ich zurückweisen mit dem Hinweis, dass die vergangenen Leistungen durch erhöhtes symbolisches Kapital vergolten wurden. Es bin einigermaßen entsetzt, wie kleinkariert und engstirnig mache Menschen in Sachen kostenloses Marketing nach wie vor sind.

    Aber: Ich bin eh nicht so der Bildermensch. Ich habe selten mehr als ein Bild pro Artikel und die allermeisten sind meine eigenen … Deinen Content mag ich auch ohne zusammengesuchte nicht-CC-Bilder. ☺

    1. Geil … Sorry. Dein Kommentarfeld mag mein Chrome Mobile nicht. Ignoriert den philosophischen Einschub gleich im zweiten Wort bitte.

      1. Avatar von Miss Booleana
        Miss Booleana

        Ich muss zugeben ich konnte deinen ersten Sätzen anfangs nicht folgen, aber dann hat’s klick gemacht.
        Ja – mit der Handhabe bin ich auch nicht ganz einverstanden. Vor Allem mit dem Gefühl, dass man quasi nichts so richtig darf und wenn einem eines Tages was gegen einen einfällt, dann kriegt er es garantiert durchgeboxt was Bildrechte o.Ä. betrifft. Da würde ich mir mehr Aufklärung wünschen und v.A. tatsächlich sowas wie das „Internetministerium“ … auch wenns komisch und langweilig klingt. Da würde sich wenigstens mal jemand dazu Gedanken machen. Wie auch immer man dann Grundsätze durchboxt …

        1. Mal abwarten, was heute Abend passiert, vielleicht bekommst du dann ja eins. :-/

          1. Avatar von Miss Booleana
            Miss Booleana

            Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass die AfD nicht alleine regiert. Zumindest nicht in meinem Bundesland und überregional … Sachsen hat es aber hart erwischt. 🙁 Und im Wahlprogramm der AfD gab es auch nix zum www und digitalem. Was den Punkt betrifft, sind sie so weit hinterher wie in ihrer sonstigen Weltsicht …

            1. Ich meinte es eher positiv. Die FDP hatte das Ministerium für Digitales afair im Wahlprogramm. Und wenn wir wirklich Jamaika bekommen, sind mehr Ministerien „gut“ weil man mehr Posten unter den Parteien aufteilen kann.
              Davon ab war der Sonntag ganz große … Naja. Ich habe beschlossen, nicht mehr vulgär zu werden.

              1. Avatar von Miss Booleana
                Miss Booleana

                Achso 😉 Habe ich nicht rausgelesen. Aber ja, ich hatte auch das Gefühl, dass die FDP da sehr aufgeschlossen ist. Auch mit einigen Punkten der Linken konnte ich mich identifizieren. Es ist überraschend wie sehr die kleineren Parteien an die großen Themen wie Netzthemen denken, wo sich die alteingesessenen Parteien ausruhen. Ich hoffe auch auf Jamaika, bin aber von der Einstellung der Roten etwas enttäuscht. Das ist ja Kindergarten.

  5. Puh, da hast du ja etwas hinter dir. 🙁 Erstes Aber: Aus Fehlern lernt man. Klingt jetzt vielleicht nach dem Spruch der Großeltern, aber du hast ja bereits für dich erkennt, dass nicht immer alles bebildert sein muss. Zweites Aber: Das Urheber- und Verwertungsrecht ist leider noch nicht mal annähernd im digitalen Zeitalter angekommen. Ich finde es wichtig, dass die Werke auch online nicht willkürlich allem ausgesetzt sind, denke aber, dass es mehr Freiräume geben müsste (z.B. wenn das Bild – wie bei Filmbesprechungen – wirklicher redaktioneller Inhalt ist und der Veranschaulichung dient oder auch einfach die freie und legale Verwendung von Bild, Video, Text und Audio im Kontext von Bildung und Wissenschaft).

    Aufgrund von Panik vor genau so einem Fall nutze ich auch nur selbst gemachte Fotos (Ausnahmen sind in seltenen Fällen Buchcover – hier hatten aber die deutschen Verlage den Buchbloggern bereits vor etlichen Jahren versichert, dass die Einbindung von Covern für Besprechungen u.ä. nutzbar ist). Wie du schon sagst, ärgert man sich dann manchmal, wenn man vermeintlich „stylishere“ Blogs sieht, die durch viele fremde Bilder ansprechend gestaltet sind – vor allem in einer Zeit, in der viele User keine Lust auf langen Textfluss haben. Aber inzwischen sollte bei wirklich jedem angekommen sein, dass das illegal ist. Und mir persönlich ist Content auch wichtiger als Optik – und diejenigen, die deinen Blog schätzen, kommen wegen deiner Texte und nicht wegen ein paar Bildern. 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, wobei ich gelernt habe, dass man selbst bei selber gemachten Fotos nicht so ganz safe ist. Aber ich zumindest ist es mit brain-on gemacht und man erkennt die Absicht. Es ist auch zumindest nicht ganz so einfach die Bilder einfach irgendwo aus dem Web zu grabben. Falls die Abmahner doch eines Tages die Gesetzeslücken ausschöpfen und sich das als Ziel vornehmen, weiß ich allerdings auch nicht wie man das handhaben soll. Bisher dürfte die Lücke aber schwer auszuschöpfen sein, weil man die Bilder nicht so zuverlässig über Tools wie die Google-Bildersuche identifizieren kann. Außerdem meine ich, dass das Interesse der Verlage an Posts von Buchbloggern doch eher hoch ist. Wie hieß es in Effie Briest … das ist ein weites Feld. Mh. Mich macht das ganze Thema sehr sehr grummelig. V.A. weil es bei mir einen solchen ernsthaft-wissenschaftlich angedachten Artikel betraf.

      Danke auch für deine lieben Worte, da fühle ich mich gleich besser 😉

  6. Ich finde es ja nach wie vor völlig banane, dass es beim Urheberrecht keine richtigen „Gesetze“ gibt, was man darf und was nicht. Das ist alles so undurchsichtig und schwammig, dass da wohl jeder jeden verklagen könnte. Deshalb nutze ich auch kaum Bilder in meinen Blogs. Ich finde aber ohnehin, dass das geschriebene Wort ausreicht, um die Bilder im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, also mach dir nichts draus. Mehr als eine Ergänzung waren sie ohnehin nicht. Die Texte funktionieren auch wunderbar ohne Bilder.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja ich erinnere mich noch an unsere Diskussion als du mal ne Grafik aus dem Blog hier verwendet hast 😉 und ganz überrascht über das Thema Bildrechte warst 😉
      In jedem Fall danke für deine Worte. Es nervt schon das Thema und ich habe das Gefühl, dass einem als Blogger doch arg die Hände gebunden sind. Insbesondere wenn man das ganze zum Spaß macht und daraus keinen Geldwert schöpft.

      1. Stimmt. Das war ja mit dir. Ich bin übrigens auch immer noch nicht schlauer, was das Thema angeht. Aber wie gesagt, würde ich mir an deiner Stelle da keine allzu großen Gedanken machen, was die Qualität angeht. Du hast schließlich keinen Bilderblog. Worte funktionieren eben auf ihre eigene Weise als Bildlieferant. Und so lange du schreiben kannst, sollten da keine Probleme entstehen.

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Das ist ein starkes Zitat „Worte funktionieren eben auf ihre eigene Weise als Bildlieferant“. Ich meine auch, dass seitdem ich keine Bilder mehr suche, ich mehr Freiraum habe mich darauf zu konzentrieren und vielleicht sogar besser schreibe. Die Klickzahlen spiegeln das aber nur bedingt wieder. Zuerst dachte ich es liegt am Fehlen der Bilder. Dann fiel mir eine seltsame Übereinstimmung mit den Wetterverhältnissen auf … es stimmt also doch, dass mehr Leute lesen, wenn schlechtes Wetter ist. Da kann ich nur grinsend schulterzucken …

          1. Dann ist es ja gut, dass das Wetter gerade in Richtung Grauen driftet. Müssten die Klickzahlen ja demnächst wieder hochgehen.
            Und das Zitat darfst du gerne nutzen, wenn sich jemand über fehlende Bilder beschweren sollte.

            1. Avatar von Miss Booleana
              Miss Booleana

              Haha XD Danke dir, dass du mir das Zitatrecht einräumst 😉

              1. Immer gerne. Ich bin da nicht so kleinlich. Wenn sich das Zitat abgenutzt hat, hau ich halt einen neue Weisheit raus …

                1. Avatar von Miss Booleana
                  Miss Booleana

                  Die Einstellung gefällt mir! 😀

  7. Böse und mies? Oh je, denk doch nicht sowas. Weit gefehlt! 🙂 Die Kanzlei wird eben in erster Linie auf Profit aus sein und nutzt eben die Rechtslage. Ich kann mich an keinen Beitrag von Dir erinnern bei dem das thematisierte Werk in irgendeiner Weise durch den dargestellten medialen Content geschädigt hätte werden können. Tatsächlich habe ich mir aufgrund Deiner Reviews schon so manchen Film gekauft. 😉 Schade, dass die Rechtslage so unvorteilhaft ist.
    Auf jeden Fall vielen Dank für die Aufklärung zur Rechtslage.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Gern geschehen. Wenn ich irgendjemanden zum Umdenken bewegen kann, dann habe ich vielleicht meine eine gute Tat am Tag getan … . Ich weiß es nicht. Jedenfalls danke für deine Worte. Im Prinzip bin ich ja glimpflich davon gekommen, wenn man mal überlegt mit was für krassen Forderungen man bei der Gesetzeslage noch vor Jahren konfrontiert werden konnte für absolute Kleinigkeiten. Verrückte Welt. Im tumblr interessiert es keinen A**** salopp gesagt was da geteilt wird und wessen Urheber. Das Internet wirkt so frei und kann einem doch so plötzlich so eng vorkommen.

  8. Es war also eine gute Entscheidung, mein inaktives Filmblog mit vielen, vielen Screenshots mit einem Passwortschutz zu versehen. Wobei ich mich nun frage, ob die Bilder nicht trotzdem bei Google gefunden werden können und zu mir führen … ach je.

    Ich war auch immer der Ansicht, dass Film- und Serienbesprechungen ohne visuellen Anreiz nicht attraktiv sind, aber mittlerweile denke ich, das ist ein Irrglaube. Jedenfalls bei unserer Zielgruppe. Wenn man nur lifestylig vor sich hinplänkelt, werten Bilder den Beitrag definitiv auf, aber sobald Leser_innen wissen, dass informativer Inhalt geboten wird, werden sie nicht aufgrund der Bilder den Beitrag anklicken oder lesen, sondern weil sie etwas Neues erfahren möchten. Bei tiefer greifenden Analysen, besonders einzelner Szenen, hilft Bebilderung der Nachvollziehbarkeit allerdings enorm. Hier sollte aber eigentlich das Zitatrecht greifen, aber dieses ist ja dermaßen schwammig abgefasst, dass es beinahe nutzlos ist. Wie wissenschaftlich muss ein Text sein, wie sehr ins Detail gehend, dass ein Bildzitat angebracht und erlaubt ist? Es ist alles Ansichtssache.

    Im neuen Blog verwende ich nur noch eigene Bilder, Pressematerial und YouTube-Videos, wobei ich mir hier auch unsicher bin, wie viel Verantwortung für die Veröffentlichung bei mir und wie viel bei YouTube liegt. Ich bin mir nicht der Legalität aller Inhalte sicher, aber es muss doch wohl in YouTubes Hand liegen, diese zu unterbinden, oder? Bleibt das Pressematerial – besser als nichts, aber da man es nicht verändern darf ist Individualisierung ausgeschlossen. Und so kursieren eben dieselben fünf Filmbilder auf allen Seiten und sind dadurch auch beinahe reizlos. Bilder machen doch eigentlich nur Sinn, wenn sie etwas zeigen, was man woanders nicht sehen kann. Daher möchte ich in Zukunft zumindest für unsere Banner Illustrationen erstellen, die auch gleich implizit etwas über den Film aussagen und dadurch auf doppelte Weise einen Mehrwert bieten: als Eyecatcher und Kommentar. Aber noch fehlt mir das Talent und es ist natürlich auch ein erheblicher Zeitfaktor neben dem Verfassen des Textes selbst. Aber das scheint mir (zumindest für meine nicht unbedingt informativen, sondern eher auf subjektive Erfahrung ausgerichteten Zwecke) der ideale Ausweg aus dem Dilemma. Vielleicht ist das für dich auch eine Option.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Darauf weiß ich leider auch keine Antwort. Einerseits liegen die Bilder auf deinem Server, andererseits wird man beim Betreten der Seite auf den Passwort-Dialog weitergeleitet und sieht das Bild nicht. Damit fehlt vielleicht der schlussendliche „Beweis“ zumindest öffentlich. Kann also die richtige Entscheidung gewesen sein. Aber hat es nicht weh getan ihn quasi aus der Öffentlichkeit zu nehmen? Mir würde das körperliche Schmerzen bereiten.

      Im Prinzip bin ich da ganz bei dir – inzwischen jedenfalls, nachdem ich mir die Bilder abgewöhnt hatte. Dass es auf den Text ankommt, den Inhalt und nicht das nette Beiwerk ringsrum. Aber andererseits fühle ich mich in dem was ich aussagen möchte und könnte beschnitten. Es gibt Situationen da wäre das Bild Nachweis genug. Ich wollte mal einen Vergleich zwischen zwei Filmen machen. Einer hatte meiner Meinung nach heftig beim anderen abgekupfert. Tja. Und nun? Außerdem glaube ich leider immer noch, dass viele „Text-Angst“ haben und bei mehr Text, weniger Bild ganz schnell Strg + w drücken.

      Was Youtube betrifft ist man relativ safe – auch dank relativ neuer Beschlüsse. Auf Youtube gibt sich der Uploader damit einverstanden, dass die Videos eingebettet werden können und wenn man das nicht will, solle man die Funktion deaktivieren. Nur wenns illegal hochgeladene Filme sind, dann hilft das auch nichts. Dann ist das ein Verstoß. In erster Linie des Uploaders.

      1. Nein, das hat nicht so sehr weh getan. Ich kann sehr radikal sein, sobald ich mit Dingen abgeschlossen habe. 😀 Außerdem hatte ich nur eine Handvoll Leser und einige haben bereits das Passwort erfragt. Es war mir jedenfalls wichtiger, das Blog für mich selbst intakt zu erhalten, als es für die paar zufälligen Googler hin und wieder zugänglich zu lassen.

        Wie gesagt: Die einzige Lösung scheint mir eigenes, kreatives Bildmaterial oder (für größere Projekte) tatsächlich einfach bei den Rechteinhabern nachzufragen, ob man nicht doch mal ein, zwei Bildchen verwenden kann. Es ist alles irrsinnig, aber man lernt, damit zu leben, auch wenn es heißt, von manchen Ideen Abschied zu nehmen.

  9. Oh weh – das ist ja bitter. Ich hatte mal bei einer Buchrezi – da war ich noch ganz neu beim Bloggen – Winterkartoffelknödel als Bild gepostet. Das Bild wurde von WP gelöscht mit dem Vermerk, der Urheberrechtverletzung. Da war ich auch etwas irritiert. Ich hole mir auch oft Bilder von Pixabay und oft wurden die Bilder gelöscht, obwohl es keine Quellangabe benötigte. Keine Ahnung warum. Ich habe das mit der Quelle auch etwas schleifen lassen und erst seit einiger Zeit immer ein Quellverweis eingeführt auch bei Pixabay. Allerdings nicht bei Buch oder Filmcover. Ich finde es ziemlich übel, dass hier gleich mit Kanonen geschossen wurde – ein Hinweis und eine Strafe bei nicht Löschen.

    Da grübelt man doch eher. Ich werde wohl doch auch mal intensiver bei den Bildern schauen, die ich verwende. Danke für diesen Informativen Post. Nur ärgerlich, dass er überhaupt zustande kommen musste.

    Liebe Grüsse

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Hi,
      das habe ich gar nicht gewusst, dass WordPress.com da so durchgreift. Das ist mir damals als ich noch über wordpress.com gebloggt habe nicht passiert. Aber falls mich nochmal jemand nach den pro und contra Argumenten fragt, dann wäre das vielleicht noch zu erwähnen. Wie wurdest du über die Löschung informiert? Gabs da ne Mail? Oder war es einfach weg? Und war es ein von dir gemacht Foto oder ein Bild von Pixabay o.ä.? Sachen gibts …

      Freut mich jedenfalls, wenn ich ein bisschen zum Umdenken beitragen und die Erfahrung jemandem ersparen kann.
      ebenso liebe Grüße

      1. Ich hatte eine Nachricht bekommen. Es war ein gedownloadetes Bild. Die von pixabay sind dann einfach schwarz mit dem Hinweis dass ein Leben Quellenangabe fehlt. Dämlich da ich nur die nehme die frei sind. Aber da bekommt man auch keine Nachricht. Das fällt nur zufällig mal auf.

    2. Wenn du dir die Bilder zu Winterkartoffelknödel direkt hier holst, ist es legal: https://www.dtv.de/buch/rita-falk-winterkartoffelknoedel-25391/

      1. Hi. Danke für den Tipp. Ich hab mich blöd ausgedrückt. Es ging nicht um das Cover sondern um einen Teller mit Knödel. Der würde bemängelt. Liebe Grüße

  10. Huhu,

    das Thema ist ja gerade sehr in. Das ist echt bitter. Ich persönlich nutze schon lange für meinen Blog nur noch Bücher mit Verlinkung zur Seite des Verlages soweit vorhanden oder DVD Cover oder Logo zu Serien mit Verlinkung zur Seite, wenn man auf die Bilder klickt. Aber auch da bin ich ausser bei den Bücher mit Verlinkung unsicher ob ich da nicht doch zu viel mache. Andere Bilder verwende ich auch nicht mehr. Das ist mir alles zu unsicher. Aber bisher hat noch niemand was gesagt. Allerdings gibts jetzt bei der Google Suche schon viele Handicaps um an Bilder zu gelangen, die man benutzen kann. Viele werden beim Kopieren gleich geblockt und das geht gar nicht mehr. Aber ich denke Logo mit Schriftzug für Serien ist okay. Da sieht man ja nicht viel drauf. Aber ich bin da auch sehr vorsichtig geworden.

    LG Corly

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Hi!
      Ist das Thema so in? War mir gar nicht so bewusst. Hat mich nur leider sehr lange und viel in den letzten Monaten beschäftigt …
      Ja vorsichtig sein ist angebracht denke ich, denn nur weil man auf einen Verlag oder Verleih verlinkt, heißt das noch nicht, dass man irgendwelche Nutzungsrecht erworben hat. Klarzumachen, dass das Bild einem nicht gehört ist zwar nobel und ehrlich, aber der Rechtslage ist das wahrscheinlich im Ernstfall egal.
      Trotzdem liebe Grüße und danke für deinen Kommentar

      1. Zumindest Recht. Vielleicht nicht nur bei Bildern, aber allgemein. Eher das Thema was rechtlich erlaubt ist.

        Glaub ich, dass dich das beschäftigt hat.

        Doch, ich habe nachgelesen. Wenn man mit dem Verlag verlinkt ist es eigentlich erlaubt soweit ich weiß. Zumindest wenn es das selbe Cover ist. Ansonsten weiß ich es nicht. Aber andere Bilder nutze ich nicht mehr auf dem Blog.

        LG Und bitte.

  11. Oh Mann, wie ätzend, das tut mir echt leid.
    Ich bin bei sowas ja total schissrig und habe mich deswegen von Anfang an gegen Bilder entschieden, was aber oft dazu führt, was Du zB bei Deinem Dr Who Post erwähnst, ich habe das Gefühl, es kommt nicht richtig rüber. Manchmal sagt ein Bild eben doch mehr als 1000 Worte.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke für deine Worte – ein bisschen Balsam für die misgeleitete Blogger-Seele. Ich habe viel darüber gegrübelt und kam mir oft dumm vor. Und das tue ich noch, denn ich empfinde in vielen Situationen immer noch so, dass ich gern diese eine Szene oder dieses einen Screen aus dem Film teilen möchte, weil es so aussagekräftig und bedeutungsvoll war. Aber es geht nicht. Tz. Was soll man da sagen!?

  12. Ich hole die Bilder zu Filmen, DVD/BD und Büchern ausschließlich von den Presseportalen der Verlage, Labels und Verleiher.
    Das ist der einzig sichere Weg, keinen Ärger zu bekommen.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Oh je, das muss man wahrscheinlich alles extra anfragen bei jedem Verlag. Vielleicht nur einmal, aber da muss man vermutlich dieses eine Mal ein bisschen Zeit investieren. Wie bist du an die Presseportale gekommen? Haben ja meistens einen Login oder sowas? Alles einzeln angefragt oder dich als Blogger in irgendwelche Verteiler aufnehmen lassen?

      1. PM…

  13. Großverlage wie Random House haben Blogger-Portale, damit deckst du dann alle zugehörigen Verlage ab: https://blogger.randomhouse.de/

  14. Mist, das tut mir leid, dass dir das passiert ist :/. Genau wegen solcher Themen wünsche ich mir manchmal, ich hätte meinen persönlichen Anwalt für Telemedien- und Urheberrecht, den ich mit Fragen löchern könnte.

    Seit ich blogge, verwende ich aus Angst vor genau solchen Abmahnungen ausschließlich von mir selbst gemachte Bilder mit Ausnahme von Buchcovern, die ich aber nur dann nutze, wenn ich vom Verlag die schriftliche Erlaubnis habe. Alle Verlage, die nicht auf ihrer Website ausdrücklich Bloggern gestatten, ihre Cover zu Rezensionszwecken zu verwenden, habe ich daher angeschrieben und erfragt, ob und unter welchen Bedingungen ich die Cover verwenden könnte. Sicherlich ist auch das nicht rechtlich wasserdicht und ich bräuchte eigentlich ein juristisches Dokument, in dem mir die Nutzungsrechte übertragen werden. Nur bezweifle ich, dass ein Verlag sowas für jedes Bild für jeden Blogger ausstellen würde. Allerdings bezweifle ich auch, dass Verlage in den meisten Fällen Interesse daran hätten, Blogger, die im Grunde Werbung für ihre Bücher machen, abzumahnen. Darauf muss ich mich dann leider einfach verlassen. Ich handhabe das außerdem auch so wie jemand das schon oben geschrieben hat, dass ich die Cover nur über die Grafikadresse einbinde, sodass sie von meinem Blog verschwinden, wenn der Verlag sie von der Website nimmt.

    Zu Serien und Filmen poste ich dann leider, auch wenn ich es schöner fände, keine Bilder, weil mir das zu unsicher ist. Ich glaube, vor ein paar Jahren habe ich auch mal einen Filmverleih angeschrieben, aber keine Antwort bekommen.

    Zum Teil finde ich es auch immer lustig (im negativen Sinne), dass viele Blogger nicht zu wissen scheinen, dass die bloße Angabe, dass man sich bewusst ist, dass das verwendete Bild nicht das eigene ist, nicht vor Urheberrechtsverletzung schützt. Auch wenn ich natürlich hoffe, dass die meisten Filmverleihe und so genau wie Buchverlage dann eher den Nutzen sehen und sich keinen Anwalt besorgen, um die Blogger abzumahnen, auch wenn sie es könnten.
    Was auch total wichtig ist, ist dass ein selbstgemachtes Foto vom Buchcover oder so einen auch immer noch nicht die Rechte an dem Cover gibt. Aber was urheberrechtlich geschützte Inhalte, die in einen größeren Rahmen auf einem Foto eingebettet sind, angeht, gibt es bestimmt eh noch andere Regeln. So wie man auch ab einer bestimmten Gruppengröße Bilder von Menschen veröffentlichen darf, ohne diese zu fragen.
    Wie gesagt, ein eigener Anwalt wäre schon klasse.

    Auf jeden Fall kann ich mich den anderen hier anschließen, die schreiben, dass dein Blog mit weniger Bildern keinesfalls an Qualität verloren hat. Ich persönlich blogge ja aus besagten Gründen auch mit wenig Bildern und habe daher auch selbst kein Problem mit Blogs, die das genauso machen. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass man es schade findet.

    1. VETO: Ich erwarte zu einem Buch das Cover im Blog und zu einem Film das Plakat oder das BD-Cover. Das gehört für mich einfach dazu.

      1. Avatar von Miss Booleana
        Miss Booleana

        Warum? Aus Gewohnheit oder hast du das Gefühl, dass dir das irgendeinen Mehrwert gibt? Und wie siehts mit Trailern aus anstelle eines Filmplakats?

        1. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis, ich verbinde alles mit Bildern. Trailer sind äußerst zwiespältig: Sie enthalten meist die besten Szenen, bei vielen Filme reicht es daher, nur den Trailer zu gucken.

    2. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Hi Charlie –
      du sprichst mir aus der Seele. So eine magische Anwalts-Kristallkugel wäre in solchen Belangen schon ganz prima. Denn es gibt wirklich zuviele Grauzonen und „Es kommt darauf an“-Situationen. Irgendwie bin ich mal richtig erleichtert hier eine Stimme zu hören, die auch sagt, dass im Grunde nur vieles geduldet wird, aber wenig bis nichts wirklich erlaubt ist.

      Und danke, dass du eine der Stimmen bist, die für das Bloggen ohne den ganzen Grafik-Tünef spricht.

  15. Hi,

    ich bin durch Zufall auf deinen Beitrag gestoßen und stimme den meisten hier zu: Das Thema Urheber- und Bildrechte ist so schwammig und strikt, dass man sich manchmal unheimlich eingeschränkt fühlt. Auch wenn man natürlich umgekehrt verstehen kann, dass man die Recht an einem Bild nicht verlieren will – gerade bei Büchern und Filmen, bei denen dann aber das Marketing-Interesse im Vordergrund stehen sollte, sollte es doch anders sein …

    Ähnlich wie du habe ich eigentlich seitdem ich angefangen bin mit dem Bloggen Vorsicht walten lassen. Selbst Bilder zu erstellen habe ich relativ schnell aufgeben, da fehlen mir einfach die Bildbearbeitungsfähigkeiten. Schon so ein manches Mal dachte ich mir gerade bei längeren Texten, dass es schade ist, dass es so schwierig ist, den mit Bildern aufzupeppen. In letzter Zeit habe ich dann angefangen, manchmal Bilder von Seiten wie pixaby einzubinden, wo explizit neben steht, dass man sie verwenden darf (was man im Übrigen bei Google in den Sucheinstellungen auch festlegen kann). Hunderprozentig sicher ist das trotzdem nicht, trotz Quellenangabe.
    Cover sind noch so eine Sache. Die meisten (deutschen) Verlage erlauben immerhin die Nutzung und Fotografie ihrer Cover und auch wenn hier deutlich wird, dass das auch nicht wasserdicht ist, verlasse ich mich darauf, dass der Werbezweck im Vordergrund steht. Bei Verlagen, die das nirgends stehen haben, frage ich nach, oder fotografiere die Bücher selbst, ebenso wie wenn ich keine direkte Möglichkeit zum Download finde.
    Wobei bei Fotos die Rechtslage ja auch wieder schwammig ist, weil das Cover an sich ja wieder Urheberrecht hat, aber wenn man das Buch als Gegenstand fotografiert …

    Also ein sehr nachdenklich stimmender, frustrierender, aber auch aufklärender Beitrag von dir!

    Liebe Grüße,
    Dana

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Hallo Dana,

      vielen Dank für deinen Beitrag. Ich bin froh, wenn ich aufklären konnte, auch wenn ich merke, dass die meisten Kommentatoren (dich eingeschlossen) sich schon auskennen und über das Thema eine Meinung gebildet haben. Auch ich nutze die offensichtlich geduldeten Methoden wie das Fotografieren der Bücher hin und wieder, aber ich fühle mich trotzdem immer so als würde ich an der Klippe tanzen aufgrund der schwammigen Rechtslage. Hoffen wir das beste und versuchen weitestgehend „sauber“ zu arbeiten.

      Liebe Grüße,
      Booleana

  16. […] auf die Beiträge der anderen. Außerdem habe ich mal reinen Tisch gemacht und über den Rückschlag gesprochen, der mir was das Bloggen betrifft seit letztem Jahr zu schaffen gemacht hat. Aber es […]

  17. Dieser Beitrag ist so so so gut geschrieben und ich bin echt froh, dass du das geteilt hast, wo es zweifelsohne eine unangenehme Erfahrung war, die man wahrscheinlich nur ungern öffentlich äußert. Besonders in den Punkten „Das machen doch alle so, deshalb wird das schon okay sein“ und der Angst, dass Beiträge ohne Bilder nicht so gut ankommen könnten sprichst du mir aus der Seele. Ich werde auch versuchen, bewusster und sorgfältiger zu bloggen und bild-loser, denn der mögliche Stress ist es nicht wert. Und dein Blog ist defintiv ohne Be-bilderung auch angenehm, finde ich 🙂

    LG Katha

  18. […] schauen, was man für Informationen preisgibt. Das gilt auch für die Medien, die man verbreitet. Bildrechte ist da so ein Thema … . Teile einfach nichts, was dir nicht gehört ohne gefragt zu haben. […]

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