Die Filmchallenge ist vorüber, lang lebe die Filmchallenge! Nach der Filmchallenge ist vor der Filmchallenge! Dem Horrorctober 2018 habe ich gestern das endgültige Fazit verpasst und habe nun Phantomschmerzen. Nicht, dass ich meine regelmäßigen Werkschauen jetzt plötzlich so langweilig finde, aber sagen wir mal: ich bin fast fertig damit für dieses Jahr. Und da kommt es mir gerade recht, dass sich an den gruseligen, halloween-gefärbten Oktober normalerweise der noirige November anschließt. Letztes Jahr habe ich das erste Mal am NOIRvember teilgenommen und bin dieses Mal wieder dabei.
Back to Black – NOIRvember 2018
Tatsächlich weiß ich immer noch nicht, was die Regeln des NOIRvember sind und ob es welche gibt, außer „Noir-Filme im November schauen“. 😉 Scheinbar ist es etwas lockerer als der #Horrorctober und der Challenge-Aspekt etwas weniger streng. Ich halte das so wie letztes Jahr und habe mir eine Liste aus Noir-Filmen (und Filmen, die ich einigermaßen dafür halte) zusammengestellt, die ich im November schauen möchte. Anders als beim Horrorctober werde ich die nicht jedes Wochenende besprechen, sondern wann es passt. Zu „Noir“ zähle ich sowohl die abgründigen Schwarzweiß-Krimis düsteren Tons der 40er und 50er Jahre, die den Begriff geprägt haben, aber auch Neo-Noir (besonders gern mit Science-Fiction- oder Horror-Einflüssen) und Filme der Neuzeit, die eine Hommage an das Noir-Kino sind oder sich derselben Stilmittel bedienen. Noir hat ja nie wirklich aufgehört, oder? 😉
Filmliste
Da ca. 8 Filme pro Monat so meine Wohlfühl-Grenze sind, stand die Anzahl quasi fest. Bei der Erstellung der Filmliste habe ich mich dieses Mal etwas schwer getan, da die gängigen Streamingportale leider nicht soviel Augenmerk auf die Filme der 40er und 50er Jahre legen. Leider! Daher muss ich dieses Mal ganz schön jonglieren, damit es passt das alles im November zu schauen und hoffe auf den Online-DVD-Verleih meines Vertrauens. Die Auswahl ist leider dieses Mal gänzlich ohne Neo-Noir-Sci-Fi, obwohl das eines meiner liebsten Subgenres ist. Entweder habe ich etwas übersehen oder ich habe sie tatsächlich schon alle gesehen (kann kaum sein, oder?). Jedenfalls lässt sich die Filmliste sauber in klassisches Noir der 40er und 50er trennen und modernes Noir-Kino.
- Der dritte Mann (1949)
- Live by Night (2016)
- Shanghai (2010)
- L.A. Confidential (1997)
- Im Zeichen des Bösen (1958)
- Shimmer Lake (2017)
- Rififi (1955)
- Asphalt-Dschungel (1950)
Unter den Klassikern fiel die Entscheidung auf Asphalt-Dschungel, weil ich Norma Jeane schon lange nicht mehr gesehen habe. Außerdem auf Im Zeichen des Bösen, weil ich mir für 2019 vorgenommen habe mich u.a. mal mehr mit Orson Welles auseinanderzusetzen. Außerdem klingt der Originaltitel Touch of Evil so, als ob man das unbedingt an einem regnerischen November-Abend schauen sollte. Der dritte Mann wurde mir letztes Jahr im NOIRvember so oft empfohlen, dass ich das schwer ignorieren kann 😉 Zudem spielt Orson Welles dort mit. Rififi habe ich irgendwann mal als Noir-Klassiker aufgeschnappt und die Handlung klang sehr spannend.
Unter den modernen Filmen ist L.A. Confidential dabei, der gefühlt in jeder „Noir-Filme, die man gesehen haben muss“-Liste drin ist und genau aus diesem Grund jetzt auch in meiner Liste. Dass Live by Night dazugestoßen ist, ist mehr Zufall genauso wie Shanghai (2010). Wobei letzterer mehr wegen seines Schauplatzes eine Trotzreaktion darauf ist, dass ich alle asiatischen Noir-Filme, die ich sehen wollte, wahrscheinlich nicht bekomme. Naja. Manchmal nimmt man, was man kriegen kann. Shimmer Lake ist mir im Internet als Noir-Geheimtipp im Stile Nolans Mementos präsentiert worden, was mich neugierig macht. Und das wär’s dann. Wenn ich mir die Liste jetzt so anschaue, denke ich aber, dass es nächstes Jahr mal Zeit für Nordic Noir wird. 🙂 Habt ihr Tipps?
Mal abgesehen von Filmen …
Ob ich eine Serie mit Noir-Anleihen finde, weiß ich noch nicht bzw. habe ich aktuell keine geplant. Aber ich werde mit Sicherheit das Buch „White Tears“ von Hari Kunzru lesen, in dem ein paar Musiker einen Jazz-Song stehlen, dessen Urheber plötzlich auftaucht. Klingt vielversprechend, nicht zuletzt weil der November und die kühleren Jahreszeiten für mich oftmals nach Jazz klingen und ich mit Jazz in den Ohren durch die Straßen laufe. Ich freue mich drauf!
Zu den NOIRvember-Artikeln 2017 (und meinen Tipps für euren NOIRvember)
Ankündigung
Recap Woche 1 mit „Die Spur des Falken“, „Tote schlafen fest“, „Mulholland Drive“, „Mord im Orient Express“
Recap Wochen 2-4 & Fazit mit „Dark City“, „Chinatown“, „Blade Runner“, „Der unsichtbare Dritte“
Zu den Artikeln des NOIRvember 2018
Ankündigung und Filmliste
Besprechungen zu „Der dritte Mann“, „L.A. Confidential“, „Asphalt Dschungel“, „Shimmer Lake“
Besprechungen zu „Shanghai“, „Im Zeichen des Bösen“, „Rififi“, „Live by Night“ und Fazit
Header Image Photo Credits: Djim Loic
Wie sieht’s bei euch aus? Nehmt ihr auch Teil? Welche Noir-Filme muss man eurer Meinung nach gesehen haben? Stört ihr euch auch daran, dass die „guten alten Filme“ auf den Streamingplattformen so unterrepräsentiert sind? Kennt ihr vielleicht die Regeln des NOIRvember, die scheinbar an mir vorbeigegangen sind? Durch Twitter etc bekomme ich den Eindruck, dass es eher eine Aktion aus dem amerikanischen Raum ist, der sich dort auch viele Kinos anschließen. Übrigens kann man das Schauspiel auf Twitter unter #NOIRvember bzw. #noirvember beobachten.
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