Tatsächlich möchte ich ja gar nicht behaupten, dass das Leben mit einem selbstgehosteten bzw. selbst administrierten WordPress schwer wäre. Schließlich gibt es einem eine enorme Menge an Freiheiten den Blog zu gestalten. Aber es gibt schon so ein paar Spitzen, wo man mal plötzlich mehr zutun hat als sonst. Das Gute daran: man lernt in der Regel Dinge. Und wer nicht mehr lernt, bleibt schließlich stehen im Leben. 😉 Im Laufe der inzwischen doch einigen Jahre in denen ich selbst hoste, gab es ein paar Plugins, die mir doch sehr geholfen haben und die ich mit euch teilen möchte.
WP-Optimize zum Löschen von Revisionen
Meine Backups mache ich tatsächlich doppelt und dreifach. Die effektivste Methode ist aber das Datenbank-Backup, das eigentlich auch teure Backup-Plugins und -Dienste überflüssig macht. Bloggt man nun schon eine ganze Weile, dann häufen sich aber die Einträge in den Tabellen enorm. wp-posts
enthält die Beiträge und war in meiner Datenbank so groß, dass ich meinen Export manuell in kleinere Scheibchen zerlegen musste, damit ich die Tabelle überhaupt exportieren kann. Es war klar, dass das nicht so sein soll. Wer ein bisschen rechnet, merkt auch, dass die Zahlen nicht passen. Ich hatte mehr als zehntausend Zeilen in der Tabelle, wo der Blog doch eigentlich „nur“ an die 1500 Beiträge zählt. Woher kommen die alle? Ganz klar: Revisionen. Man bekommt sofern derart konfiguriert immer einen Verlauf der Beiträge während des Schreiben und Speicherns angelegt. Dank dieser sogenannten Revisionen, kann man zu früheren Versionen eines Beitrags zurückkehren. Eigentlich eine sehr nützliche Sache, wenn man beispielsweise mal einen guten Gedanken aus Versehen gelöscht hat, aber die Revisionen werden eben alle als eigenständige Beiträge gespeichert und müllen die Datenbank zu.
WP-Optimize ist ein Plugin, das vieleFunktionen hat; von denen ich aber lediglich die benutzt habe, die einem erlaubt Revisionen zu löschen. Das funktionierte für mich zuverlässig und sorgte dafür, dass meine Backups etwas einfacher werden und sogar die Seite etwas schneller lädt. Die Seite wpbeginner.com erklärt wie man es benutzt. Aber Achtung: am besten vorher nochmal ein Backup zur Sicherheit machen und sich bewusst sein, dass man damit alle Revisionen aller Artikel verliert. Außerdem ist noch etwas Vorsicht angebracht bei der Benutzung. Wollt ihr nämlich wieder Revisionen haben, müsst ihr das Plugin deaktivieren. Bei mir trat auch außerdem der Bug auf, dass andere Funktionalitäten wie beispielsweise das schedulen von Beiträgen ausgeschaltet waren und erst wiederkamen als ich das Plugin deaktiviert hatte. Allgemein ist es aber ratsam Plugins zu deaktivieren oder gar zu löschen, die man nicht verwendet.
PHP Compatibility Checker
Eigentlich sollte man seine PHP-Version immer aktuell halten, da WordPress auf PHP läuft und man schließlich gegenüber Exploits safe sein möchte. Am Anfang meiner „Selbsthoster-Laufbahn“ hatte ich das allerdings mal nicht im Blick. Die WordPress-Community ist sehr wachsam in punkto Sicherheit und es werden sehr oft mögliche Backdoors und Bugs reported. Außerdem achtet man auf die Abwärtskompatibilität, sodass das schon mal durchrutschen kann, dass man nicht auf der aktuellsten PHP-Version mitschwimmt. Als ich mal aktualisieren musste und wollte, half mir das Plugin. Es bietet eine Menge Optionen an um beispielsweise „sichere“ Umgebungen zum Abtesten von custom code zu schaffen, aber es bietet eben auch einen Check für diverse PHP-Versionen an. Damit kann man feststellen, ob es zu irgendwelchen Warnungen und Fehlern bei der Ausführung der Skripte kommt, insbesondere auch in Hinblick auf die Fülle an anderen Plugins, die man installiert hat und die eventuell unerwünschtes Verhalten bei anderen PHP-Versionen an den Tag legen. Das Plugin generiert einen Report über mögliche Probleme.
Duplicate Post
Ein Plugin, das ich wortwörtlich jedes mal verwende, wenn ich blogge ist Duplicate Post. Da ich einige wiederkehrende Kategorien im Blog habe, die ich mit einer ganz bestimmten Formatierung und wiederkehrenden Einleitungs- oder Fußtexten versehen möchte, habe ich Muster-Artikel. Die dupliziere ich einfach jedes Mal, wenn ich wieder einen Beitrag der Reihe schreiben möchte. Den Effekt kann man natürlich auch mit Copy und Paste haben, aber so muss man nur unter Beiträgen auf duplizieren gehen und bekommt automatisch den Beitrag angelegt.
Classic Editor
Inzwischen wäre es der Gutenberg-Editor wahrscheinlich mal wert sich mit ihm zu beschäftigen. Hier und da höre ich inzwischen, dass man sich mit dem arrangiert und einige seiner Features als ganz gut befunden hätte. Ich selber sah bisher keinen Mehrwert in dem Editor für mich. Da ich meistens keinen visuellen Editor verwende, sondern den Text-Editor und meine Formatierung auch in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle selber in HTML (und auch mal durchaus CSS) schreibe, empfinde ich den Gutenberg-Editor sogar eher als Kontrollverlust, auch wenn er ebenso zulässt den Code des Beitrags direkt zu bearbeiten. Als ich ihn kurz nach dem Update mal ausprobierte, generierte er jede Menge CSS-Klassen und Container, die mir überflüssig und eher wie Ballast erschienen. Vielleicht ist das heute anders? Ich würde gern von euren Erfahrungen in den Kommentaren lesen. Aktuell verwende ich jedenfalls noch den Classic Editor, der einem erlaubt die altbekannte Funktionalität zu benutzen.
Welche Plugins benutzt ihr, die euch das WordPresser-Leben erleichtern und auf die ihr nicht mehr verzichten möchtet? Was benutzt ihr zur Absicherung eurer Seite und zu „Pflege“ und Backup? Gegen welche technischen Probleme seid ihr schon mal gelaufen? Benutzt ihr eigentlich auch den guten alten klassischen Editor oder ist Gutenberg inzwischen euer bester Freund? Wir reden zu selten darüber wie wir das am Laufen halten, was wir benutzen um unsere Gedanken mit der Welt zu teilen. 🙂
Netzgeflüster ist eine Kategorie meines Blogs in der ich mich immer zwischen dem 10. und 15. eines jedes Monats Themen aus IT, Forschung, Netzwelt und Internet widme genauso wie Spaß rund um die Arbeit mit Bits und Bytes. 🙂
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