Oscar-Bohei hin oder her – wenn ich ein paar Lieblingsfilme habe, fiebere ich sehr gern bei den Oscars mit. Wenn ich nicht verschlafe, dann vielleicht sogar live dieses Jahr. 🙂 Man foltert sich ja sonst so wenig. Wie auch in den Vorjahren habe ich vorher versucht den einen oder anderen nominierten Film zu schauen und am Tippspiel und Raten teilzunehmen, wer wohl mit dem Preis nach Hause geht. Obwohl man durchaus behaupten kann, dass das unberechenbar scheint… .
Wie auch schon letztes Jahr benutze ich die Vorlage von Letterboxd. Habe ich ein X gesetzt, dann würde ich drauf wettern, dass die Academy den Preis an diesen Film oder Filmschaffende:n vergibt. Habe ich ein Herz (♥) gesetzt, dann würde ich den Preis hier vergeben, denke aber, dass die Academy eine andere Wahl trifft (X). Der Beitrag heißt nicht umsonst Wunschkonzert. Denn erstens habe ich nicht alles gesehen und zweitens spiegelt das eben meine eigene, subjektive Meinung wieder. Falls euch die im Detail interessiert und ihr wissen wollt, womit ich meine Wahl untermauere, findet ihr die Besprechungen der Filme unten verlinkt. Einzige den gestern gesehenen Die Fabelmans muss ich nachreichen. Nur soviel: ich fand, dass der zwar eine ganz schöne Hommage an das Filmemachen ist, aber das Schauspiel unheimlich theatralisch und den Fokus der Geschichte zu sehr in sich selbst verloren. Die Abwesenheit bestimmter Reviews erklärt, warum ich in manchen Kategorien keine Meinung habe.
Everything Everywhere All at Once | The Banshees of Inisherin | Im Westen nichts Neues | Elvis | Die Fabelmans (Review ausstehend) | Tár | Black Panther: Wakanda Forever | The Batman | Triangle of Sadness | Die Aussprache | Guillermo del Toros Pinocchio | RRR
Ganz kann ich es mir aber nicht nehmen lassen das eine oder andere zu diskutieren. Meine Wahl in den Actor-Kategorien erscheint mir selber etwas riskant. Aber sagen wir mal so: ich mag die Comeback-Storys oder Nominierten sehr gern, fand ihre Leistungen (sofern gesehen) sehr stark und ich denke die Academy liebt Comeback-Geschichten noch viel mehr als ich. 😉 Bei der Actress in a Leading Role kann ich mich selber absolut nicht zwischen Michelle Yeoh und Cate Blanchett entscheiden. Allerdings wurde so oft getitelt, dass Tár Blanchetts „Rolle ihres Lebens“ ist, sodass ich denke, dass auch die Academy das glaubt. Bei Cinematography hätte ich witzigerweise auf Empire of Light getippt, aber nur vom Trailer her. Aber weil mir das dann zu weit hergeholt erschien, ja, habe ich gewählt, was ich gewählt habe.
Costume Design, Make-up and Hairstyling, Directing finde ich unvorhersehbar wegen mehrerer starker Nominierter. Beim International Feature Film würde ich mir EO wünschen, aber ich denke, dass die Academy aus irgendwelchen Zeitgeistigen- und Statement-Gründen Im Westen Nichts Neues wählt. Allerdings halte ich ihn nicht für einen übermäßig guten Film, da er sich zu sehr auf die Anziehung von Gewalt verlässt und viele abschreckende (und unblutige) Aspekte des Buches auslässt zugunsten von Gore. Auch in Optik und anderen Aspekten ist mir Im Westen Nichts Neues dann doch irgendwie zuviel 1917. Gibt es beim Original Song eigentlich eine andere denkbare Wahl als Naatu Naatu? 🙂 Wobei ich ja den Song Dosti eigentlich noch besser fand, aber naja.
Bei den Visual Effects bin ich sehr unentschlossen und eigentlich mit allen Nominierten mäßig zufrieden. Am ehesten würde ich den beim Batman sehen, da Gotham in einem Volume entstand und dafür schon echt gut aussah. Aber mein Gefühl sagt, dass die Avatar nicht ohne Preis aus dem Abend gehen lassen. Da ist VFX die offensichtliche Wahl, schätze ich. Bei den Writing-Kategorien fiel mir die Wahl sehr leicht. Ob der Academy auch!? Beim Best Picture bin ich auch sehr hin- und hergerissen, weil auch mit der Auswahl der Nominierten eher unzufrieden. Zuviel Kommerz, zuviel Statement. Letzten Endes wäre es ein toller Gewinn für das Genre, wenn Everything … abräumt. Schon alleine weil Science-Fiction gefühlt nicht so oft abräumt. Aber werden wird es wohl etwas akademischeres wie Tár. Ganz unverdient fänd ich das auch nicht.
Jetzt bin ich gespannt: wo tippt ihr anders? Wo liegen wir gleich? Klingt der Text oben so, als hielte ich nicht soviel von der Academy!? Naja, ich diskutiere ja nur, wo ich die Wahl der Nominierten schon kontrovers finde. Was ich nicht kommentiert habe, finde ich also meist naheliegend. Insgesamt denke ich aber schon, dass bei der Auswahl immer ein gewisser Überhang zu Statement-Entscheidungen vorzuliegen scheint. Wie oft findet man in einem Jahrgang einen nominierten (Anti-)Kriegsfilm, ein oder zwei Filme über die Filmindustrie und einen über Machtmissbrauch? Oh richtig, auch 2023. 😉 Ich lasse mich mal überraschen. In jedem Fall bin ich sehr gespannt auf den Abend.
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