Inhalt
Rush handelt vom Werdegang der Rennfahrer James Hunt (Chris Hemsworth) und Niki Lauda (Daniel Brühl), die sich das erste Mal 1970 über den Weg laufen und schnell merken, dass sie sich nicht riechen können. Während Niki Lauda sehr diszipliniert ist und seiner Aufgabe ernst und gewissenhaft nachgeht, ist James Hunt eher ein Partylöwe und Aufreißer. Der Zuschauer verfolgt die Beiden von der Formel-3 zur Formel-1. Niederlagen wechseln sich mit Siegen ab – sowohl was die Formel-1, als auch das Privatleben betrifft. Die beiden Rivalen verlangen sich viel ab. Bis es zu einem furchtbaren Unfall kommt.
Hintergrund
In den Medien wurde mit Details und Anekdoten über den Film regelrecht um sich geworfen. Zum Beispiel habe ich in einem Interview gehört, dass Chris Hemsworth eigentlich zu groß und zu muskulös war und nicht in die Rennautos passte. Er hat abgenommen (sieht man ihm gar nicht so an 😉 ), so sehr, dass er am Set zusammengeklappt ist. Überall war zu hören, dass Daniel Brühl sich mit Niki Lauda auseinandergesetzt hat, um sich in ihn versetzen zu können und den Akzent zu lernen. Außerdem, dass einige der rasanten Rennszenen 3D-Animationen sind. Was ich allerdings nicht wusste und recht schade finde, ist dass sich einige Details anders abgespielt haben. Wikipedia weiß beispielsweise, dass Hunt und Lauda eigentlich gut miteinander befreundet waren. Zwar Rivalen im Beruf, aber nicht so drastisch wie im Film dargestellt. Natürlich macht man im Film einige Abstriche was die korrekte technische Darstellung betrifft, wenn aber Beziehungen zugunsten der Dramaturgie verändert werden, finde ich kann man auch einen Film über fiktive Rennfahrer drehen. Hier will ich aber mal nicht so sein, denn unterschwellig vermittelt der Film insbesondere in der zweiten Hälfte, dass die Beiden eben doch was verbindet.
Meinung
Der Hauptgrund warum ich diesen Film hier heute vorstelle ist (wie immer in dieser Kategorie) weil ich ihn fantastisch fand. Außerdem aber weil ich es schade finde, dass Daniel Brühl nicht für einen Oscar nominiert wurde. Seine Leistung in dem Rennfahrer-Drama war sehr mitreißend und intensiv und er hat alle Arbeit dabei geleistet sich den Dialekt Laudas anzutrainieren. Sein Werdegang lässt einen keine Minute lang kalt, obwohl Niki Lauda als eine Person portraitiert wird, der nicht gefallen will und der keinesfalls das Ziel verfolgt sich Freunde zu machen. Die anderen Oscar-Nominierten überflügeln ihn zwar, aber die Leistung von Christian Bale in American Hustle hat er meiner Meinung nach schon Mal getoppt. Der andere Aspekt, der mich wirklich überzeugt hat, waren die Kameraeinstellungen. Ego-Perspektive, rasante Schnitte und Blicke in das Innere der Maschinen nehmen den Zuschauer vom Fleck weg mit. Ich bin absolut kein Formel-1-Fan, aber der Film hat die Faszination greifbar gemacht. Und wenn man so die flirrende Luft sieht, glaubt man das Gummi schmoren und die Reifen quietschen zu hören. Ja, selbst für Leute wie mich, die den Sport regelrecht doof finden. Das is ’ne Leistung. Und handwerklich wirklich gut gemacht.
„Stärker als die Angst vor dem Tod ist der Wille zum Sieg“, heißt es im Trailer. Die Botschaft ist ja eigentlich nich so doll, was? Aber der Film … !
Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆
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