7ème art: Cate Blanchett

Cate Blanchett hielt ich schon immer für eine gute Schauspielerin. Ihr elegantes Auftreten und ihre smarte Ausdrucksweise sind auffällig. Aber ich habe meine Filme nicht nach ihr ausgesucht. 2014 hat sie aber für Blue Jasmine den Oscar bekommen und etwas gesagt, dass bei mir einen Nerv getroffen hat. Nämlich dass sie dankbar dafür ist, dass der Film soviel Unterstützung bekam und ein großer Erfolg wurde und lange im Kino lief. Das beweise, dass Filme die sich Frauen widmen und weibliche Hauptdarsteller haben keine Nischenproduktionen sind. Woah. Da hatte Cate Blanchett mich. Die unterschwellige Nicht-Gleichberechtigung im Kino ist ein Thema und hat mir seitdem immer mal wieder einen kleinen Stich versetzt, wenn ich meine 7eme-art-Beiträge geschrieben habe, denn hier waren leider bisher wenige Frauen-zentrierte Ausgaben. Das soll sich ab heute ändern. ‚7ème art‘ – das sind sieben Filme mit einem gemeinsamen Nenner. Diesmal: der australischen Schauspielerin Cate Blanchett. Und die nächsten Monate drehen sich ebenfalls um Frauen in Kino.

Elizabeth (1998)

Shekhar Kapurs Film erzählt davon wie Elizabeth I. an die Macht kam: sie war die Königin von England von 1558 bis 1603. Die als illegitim erklärte Tochter Heinrich VIII. und von Anne Boleyn wuchs getrennt vom Rest ihrer Familie auf. Als ihre Schwester, die Regentin Maria I. (Mary Tudor), erkrankt, fürchten die katholischen Geistlichen nichts mehr, als dass Elizabeth (Cate Blanchett) zur Königin gekrönt wird. Sie ist eine Protestantin und die Umwälzungen in Europa sind nicht nur politischer, sondern zunehmend religiöser Natur – die katholischen Geistlichen halten den protestantischen Glauben für Kätzerei. Aber Elizabeth wird Marys Nachfolgerin und sieht sich am Hof Feindseligkeiten gegenüber, Vorurteilen, schlechten Beratern – es scheint jeder ein eigenes Interesse zu verfolgen und erklärt sie nur dann für eine vollwertige Regentin, wenn sie endlich geheiratet hat. Aber Elizabeth geht andere Wege.

Ich mag Filme, bei denen man nicht dümmer wird – man lernt eine ganze Menge, auch wenn sich die Macher einige mehr oder weniger große künstlerische Freiheiten erlaubt haben. Was aber durchaus gelingt, ist den Ton und die vergiftete Atmosphäre einzufangen, die Elizabeth entgegen gebracht wird. Sie wird eine sehr harte Regentin sein und ein goldenes Zeitalter einläutet (so auch der Beititel des Sequels). Ein bisschen Interesse für Geschichte sollte man für den Film aber schon mitbringen, denn ansonsten vermag er es nicht so recht einen bei Laune zu halten. Wers nicht so mit Geschichte, dem Mittelalter und Königshäusern und politischen Ränkespielen hat, der könnte den Film wahrscheinlich eher als langweilig empfinden. Ich nicht. Ich fand die Umsetzung sehr gelungen, die Kostüme meisterhaft und das Schauspielerensemble allererste Sahne. Ich habe fast vergessen wie gut Christopher Eccleston (hier als Herzog von Norfolk) intrigant sein kann. Cate Blanchett spielt alle Facetten der jungen und zerrissenen Königin – verängstigt, am Rande der Mächtigen aufgewachsen, überfordert, hintergangen, verletzt und zu wahrer Größe aufsteigend.

(8/10)

Sternchen-8

The Gift – die dunkle Gabe (2000)

Annie Wilson (Cate Blanchett) lebt nicht unbedingt in der schicken Vorstadt-Siedlung, sondern eher am Rande der Gesellschaft. Sie ist alleinerziehende Mutter dreier Kinder und versucht sich irgendwie durchzuschlagen. Dabei ist ihre Einnahmequelle vor Allem ihre besondere Gabe. Sie sieht Dinge. Und dafür bezahlen sie auch hin und wieder die Leute. Sie kommt nicht in allen Fällen weiter, beispielsweise im Falle der psychischen Probleme ihres Bekannten Buddy (Giovanni Ribisi). Aber eines Tages wird ihr ihre Gabe fast zum Verhängnis, als sie Vorahnungen über ein bevorstehendes Unheil hat. Nur kurze Zeit später erfährt sie vom Tod einer Bewohnerin der Kleinstadt: Jessica (Katie Holmes). Die war kein Kind von Traurigkeit, Visionen von ihr verfolgen aber Annie und sie will sich davon erlösen und Jessicas Fall aufklären. Dabei wird Annies Gabe von einem gehüteten Nachbarschaftsgeheimnis u.a. zum Gegenstand in einer Gerichtsverhandlung und zu einem Damoklesschwert.

The Gift basiert auf einem Drehbuch von Billy Bob Thornton (Überraschung!) und spielt in einem rauen Milieu. Affären, Probleme, Lügen, Kinder die misshandelt werden und Frauen die von ihren Männern verprügelt werden. Man beneidet Annie und ihre Freunde und Familie nicht gerade um ihre Kleinstadt. Man könnte schon fast meinen, dass das Milieu etwas überzeichnet daherkommt und der Film etwas zu simpel gestrickt ist. Mich hat er aber überrascht und ich empfand die Geschichte sehr stimmig erzählt. Und (Achtung … pun intended) gar nicht mal so vorhersehbar. Cate Blanchett spielt hier nicht eine der eleganten Rollen, die später ihr Fluch und Segen sein werden. Typecasting. Hier spielt sie eine Frau, die irgendwie versucht durchzukommen und in eine Sache verwickelt wird, die ihr an die Substanz geht. Sie ist eine sympathische Figur – so wie sie sich für die geschundenen und betrügenden einsetzt, selber aber eine verletzte Seele und keine Heldin ist. In einer Nebenrolle ist auch Keanu Reeves zu sehen. Wird Annie als eine ihrer Vorahnungen sehen wie letztendlich alles gut wird? Oder eher einen bösen Ausgang?

(7/10)

Sternchen-7

Die Liebe der Charlotte Gray (2001)

In der Literaturverfilmung aus dem Jahr 2001 verkörpert Cate Blanchett die titelgebende junge Schottin Charlotte Gray zur Zeit des zweiten Weltkrieges. Sie ist keine leichtgläubige junge Frau, vorsichtig und intelligent. Aber auch solche können sich Hals über Kopf verlieben. Aber der Pilot, mit dem sie zusammen war, muss wieder an die Front und gilt bald als verschollen. Da Charlotte keine Auskunft bekommt und keine Chance besteht genaueres zu erfahren, beschließt sie, sich mustern zu lassen und hofft darauf sich bei einem ihrer Aufträge als Botin und Spionin auf die Suche nach ihm zu machen. Ein gefährliches Unterfangen.

Wenn man so die Inhaltsangabe liest, denkt man, dass Die Liebe der Charlotte Gray eine extrem kitschige Geschichte über eine eher etwas leichtgläubige Frau sein muss, die etwas extrem leichtsinniges macht und nicht im mindesten ahnt, was sie eigentlich tut. Dem ist aber nicht so. Gillian Armstrongs Film zeigt uns eine eher etwas kühle Frau, die aus einer Überzeugung handelt, die nachdenkt – aber die auch verzweifelt wissen will, dass diesem einen Mann widerfahren ist. Cate Blanchett spielt eine Frau, die bereit ist große Opfer auf sich zu nehmen und den Krieg keinesfalls unterschätzt. Das bewahrt sie aber nicht davor, dass sie sich für ihre Mission Gräueln gegenüber sieht, die ihr ansonsten nicht begegnet wären. Auch die Widerstandskämpfer denen sie begegnet, dargestellt von Billy Crudup oder auch dessen Film-Vater Michael Gambon, sind starke Figuren! Das Schicksal all dieser Charaktere hat mich sehr berührt. Leider ist das Drehbuch nicht so stark. Es gibt einige Szenen die doch eher naiv wirken wie beispielsweise Charlottes Ausbildung nach der Musterung – um nur ein Beispiel zu nennen.

(7/10)

Sternchen-7

Wer ist Hanna? (2006)

Hanna (Saoirse Ronan) ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater (Eric Bana) in Finnland. Man kann nicht unbedingt behaupten, dass sie die üblichen Probleme einer 16-Jährigen hat. Sie lebt mit ihrem Vater in vollkommener Abgeschiedenheit, ohne Elektrizität oder Medien. Sie wurde zur perfekten Kampfmaschine erzogen. Da sie und ihr Vater von der CIA gejagt werden, lebten sie praktisch unauffindbar in der Wildnis. Eines Tages stellt ihr Vater sie vor die Wahl sich ihrer größten Aufgabe zu stellen und ihren Standort zu übermitteln. Das ruft die CIA-Agentin Marissa Wiegler (Cate Blanchett) auf den Plan, die ab diesem Zeitpunkt alles tut, um das Mädchen zu fangen. Hanna steht an der Schwelle zu der Aufgabe, für die sie ihr ganzes Leben trainiert wurde, herauszufinden wer ihre Eltern wirklich sind und warum alle hinter ihr her sind und dem Leben eines Teenagers, das sie zuvor nicht ansatzweise kennengelernt hat.

Der Film hat einige Zutaten, die mich sehr neugierig gemacht haben: gute Darsteller, einen Score der Chemical Brothers und wurde an zahlreichen deutschen Standorten gedreht, u.a. in Görlitz und Berlin. Wie ich erst heute erfahren habe auch in meiner neuen Stadt Magdeburg! Überraschung. All diese Zutaten werden auch konsequent eingesetzt – aber leider zu absolut. Wenn die Musik der Chemical Borthers läuft, dann wird direkt alles andere ausgeblendet und die Reizüberflutung droht bei den rasanten Kämpfen. Die gefühllose Hanna ist zu kalt, ihr Vater wirkt irgendwie austauschbar – obwohl Cate Blanchett als CIA-Agentin noch tiefere Intention durchschimmern läßt, verebbt auch hier die Chance auf einen tiefschichtigeren Charakter. Von allen kriegt sie es aber noch am besten hin ihrem Charakter Leben einzuhauchen. Das Drehbuch schwächelt für mich extrem. Warum eine Killerin, eine Superagentin, ein Über-Mädchen ausbilden, das nicht mal weiß wie ein Lichtschalter funktioniert? So fällt man natürlich überhaupt nicht auf. Für mich eher eine Enttäuschung, hat der Film aber rasante Action zu bieten. Die Schauplätze sind mal ungewöhnlich anders, kantig und unverbraucht und die Symbolik ist irgendwie zu offensichtlich (Freizeitpark und gestohlene Kindheit … halloooo?) – aber gut in Szene gesetzt.

(6/10)

Sternchen-6

Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008)

1918 in New Orleans — Ben­ja­min wird als Sohn des Knopf-Moguls Tho­mas But­ton gebo­ren. Die Umstände sind tra­gisch, denn seine Mut­ter stirbt bei sei­ner Geburt. Ben­ja­min sel­ber hat zwar die Sta­tur eines Babys, sieht aber wie ein Greis aus — der Kör­per und das Gesicht vol­ler tie­fer Fal­ten, arthri­tisch, rheu­ma­tisch und wahr­schein­lich nicht in der Lage lange zu leben. Sein Vater ist erschüt­tert, packt das Bün­del und legt das Neu­ge­bo­rene vor einem Alters­heim ab. Die Che­fin Quee­nie (Taraji P. Henson) fin­det Ben­ja­min (Brad Pitt) und nimmt ihn zu sich. Nie­mand glaubt daran, dass das Neu­ge­bo­rene ein lan­ges Leben erwar­tet aber Quee­nie läßt sich nicht erschüt­tern. Ben­ja­min lebt von da an in einfachen Verhältnissen. Aber er wird grö­ßer, stär­ker und im Gegen­satz zu allen ande­ren auch jün­ger. Seine Uhr läuft rück­wärts. Er über­dau­ert die Kon­stan­ten in sei­nem Leben wie bei­spiels­weise seine Zieh­mut­ter Quee­nie. Nur eine Per­son taucht immer wie­der in sei­nem Leben auf: Daisy (Cate Blanchett). Aber wird es je einen Zeit­punkt in ihrem Leben geben, an dem sie sich auf sel­ber Augen­höhe tref­fen? Und wenn ja, ist es vor­pro­gram­miert, dass die­ser Moment nicht lange andau­ert? Eine bit­ter­süße Geschichte nimmt ihren Lauf.

Ich liebe diesen Film. David Finchers in der Mitte deutlich zu langatmig geratenes Werk erzählt von einem unmöglichen Leben. Vorlage für das Drehbuch war eine Kurzgeschichte von F. Scott Fitz­ge­rald, die ausgebaut und durch zahlreiche Charaktere erweitert wurde. Eingebettet in zwei Rahmenerzählung erfahren wir vom kompletten Leben dieses unmöglichen Mannes. Ohne CGI wäre diese Geschichte kaum zu erzählen. Der seltsame Fall des Benjamin Button ist deswegen so wunderbar, weil er die Widrigkeiten und Unvermeidbarkeit des Lebens metaphorisch anpackt und uns damit konfrontiert, dass wir nicht alles ändern können, aber versuchen sollten trotzdem zu leben. Und das in allen Zügen. Unsere Zeit wird kommen. Vielleicht so wie die von Benjamin und Daisy? Cate Blanchett spielt eine wunderbar jugendliche, frische, begeisterungsfähige Tänzerin und im nächsten Moment eine arrogante Frau, die denkt, dass sie schon alles gesehen hat und unverwundbar ist und dann: eine geläuterte Seele. Brad Pitt spielt reduziert und in sich gekehrt alle Stadien dieses unmöglichen Lebens. Philosophisch, zuviel Interpretationsspielraum, zu lang? Alles. Und das konsequent und visuell atemberaubend.

(9/10)

Sternchen-9

Robin Hood (2010)

Der Soldat Robin Longstride (Russell Crowe) kämpfte an der Seite von Richard Löwenherz und begegnet auf der Heimreise einem sterbenden, englischen Soldaten, der ihn bittet seinen Vater aufzusuchen, vom Tod seines Sohnes zu unterrichten und ihm sein Schwert zu überbringen. Der Name des Soldaten: Robert von Loxley. Da Robin selbst Soldat ist, will er dem Wunsch des Sterbenden nachkommen und sucht den Familiensitz des verarmten Adels auf. In Nottingham angekommen, bittet der Vater (Max von Sydow) ihn aber sich als sein Sohn auszugeben und auch die Frau Robert von Loxleys zu heiraten. Marion (Cate Blanchett) ist wenig begeistert. Aber die Umwälzungen im Land erschüttern die Gemeinde und Robin beschließt zu bleiben. Und seine Hilfe wird bitter nötig sein.

Ridley Scott hat eine sehr gelungene Version der altbekannten Geschichte von Robin Hood geschaffen, indem er dem Stoff neue Wendungen und Zusammenhänge gegeben hat. Reale Personen der damaligen Zeit und echte Konflikte wurden in die Geschichte eingewoben. Das Darsteller-Ensemble passt, auch wenn ich ein bisschen den Eindruck habe, dass hier jeder für sich statt zusammen spielt. Die mittelalterlichen Kulissen und politisch-humanitäre Botschaft zusammen mit einer Prise Geschichte und Moralpredigt geben eine gute Mischung – um ehrlich zu sein habe ich das nicht erwartet. Eine erneute Verfilmung des Stoffs war mir irgendwie zuwider. Jetzt denke ich, dass wir eine realistischere Variante als Kevin Costners Robin Hood gut vertragen konnten. Da aber die Geschichte so stark konstruiert ist, wäre es mir auch sehr lieb gewesen, wenn andere Figuren außer Robin Hood etwas mehr Screentime haben.

(8/10)

Sternchen-8

Blue Jasmine (2013)

Jasmine (Cate Blanchett) zieht aus der New Yorker Upper Class zu ihrer Schwester Ginger (Sally Hawkins) – die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein. Jasmine ist Prunk und Reichtum gewöhnt, ihre Schwester Ginger versucht vorrangig sich und die Kinder zu versorgen und lebt in geordnetem Chaos. Jasmines Lebensumstände haben sich leicht geändert, nachdem bekannt wurde, dass der Reichtum ihres Mannes (Alec Baldwin) auf halbseidenen Geschäften fußt. Sie fängt neu an und wird Sprechstundenhilfe. Aber das alte Leben steckt ihr in den Knochen. So belehrt sie ihre Schwester was deren Männerwahl betrifft und ihr Leben und überhaupt. Und das ist sehr amüsant und sehr tragisch zugleich.

„Blue“ Jasmine – das ist sie wirklich. Jasmine kann es nur schwer verkraften wie sehr sich ihr Leben geändert hat. Obwohl sie Familie hat und nicht alleine durchs Leben gehen muss, hadert sie extrem mit dem abhanden gekommenen Reichtum. Dass sich dahinter noch eine ganz andere Tragödie verbirgt, erfährt der Zuschauer in Rückblicken. Ihre Schwester hat auch nicht das perfekte Leben, in dem alles glatt läuft. Aber Ginger geht damit anders um. Cate Blanchett spielt eine herrlich neurotische und verwöhnte Edel-Zicke, während Sally Hawkins locker rüberkommt und so, als ob sie das echte Leben etwas besser verstanden hätte. Man könnte fast denken, dass beide Schauspielerinnen Opfer von Typecasting geworden ist. Aber sie perfektionieren ihre Rollen. Cate Blanchetts Darstellung einer Frau, die mit dem Leben da draußen nicht klarkommt hat ihr letztendlich einen Oscar beschert. Zu Recht.

(9/10)

Sternchen-9

Cate Blanchett wird oft als Frau aus vergangenen Jahrzehnten gecastet. Sie hat eine elegante Erscheinung und ein edles Gesicht – aber man sollte sich nicht täuschen lassen. Ihr liegt alles, was sie anpackt. Ob die Elbin in Herr der Ringe und dem Hobbit; eine miese Fremdgeherin in Schiffsmeldungen, ein sympatischer Charakter oder ein unsympathischer: sie kann alles. Am besten hat sie mir in Der seltsame Fall des Benjamin Button gefallen. In Coffee & Cigarettes zeigt sie mehr von ihrem Repertoire, obwohl ihr Auftritt nur kurz ist. In Babel spielt sie einen unsympathischen Charakter, dem etwas schlimmes widerfährt. Eins steht aber fest: sie ist ein Charakter, der einen Eindruck hinterläßt und es ist schade, wenn sie in belanglosen Nebenrollen versauert wie in Monuments Men. Was sind eure Lieblingsfilme mit ihr? Welchen der oben genannten kennt ihr? Welchen nicht? Was denkt ihr über die Unart, dass oftmals Filme mit Frauen in den Hauptrollen durch Studios abgelehnt werden, weil die denken „dass Frauen in Hauptrollen niemanden interessieren“? Und was denkt ihr in Bezug dazu über Blanchetts Aussage bei den Oscars? (s. Einleitung)

„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.

10 Antworten

  1. Oh man… bei Genderdebatten bin ich ja immer sofort dabei 😉 Und ja, ich rege mich in letzter Zeit auch immer öfter auf, dass Frauen auch in der Filmbranche all zu oft unterschätzt werden. Man sieht es ja schon allein an der Zahl der Leinwand-Superhelden: wie viele sind Männer? Und wie viele sind Frauen? Wie viele weibliche Bösewichte gibt es? Und wie viele männliche? Dabei glaube ich, dass Frauen eine gewisse Feinsinnigkeit in ihren Rollen tragen können, die Männer nicht verwirklichen können. Und nicht nur aus rein emanzipatorischen Gründen wäre deshalb schön, sondern auch, weil es Abwechslung bringt und sich nicht wie eine Rolle anfühlt, die man schon tausendmal gesehen hat.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Jepp – sehe ich genauso wie du. Mich macht die Aussage auch sehr wütend, dass angeblich „niemand Frauen in Helden- oder Hauptrollen sehen will“. Weiß gar nicht mehr bei welchem Film die Debatte startete und jemand sich erdreistet hat diesen Satz zu bringen.
      Im Prinzip hat Cate Blanchett Klischees bedient, indem sie eine hysterische Frau spielt, die es nicht ertragen kann, dass sie am Rande der Gesellschaft (zumindest aus ihrer Sicht ist es der „Rand“, nicht aus meiner) angekommen ist. Aber in jedem haben die Zahlen bewiesen: natürlich wollen wir Frauen in Hauptrollen sehen!
      Sehr traurig, dass das nicht durchklingt. Insbesondere wenn andere Rollen gehypt werden. Viele fanden Lucy supertoll. Warum wohl? Weil Scarlett Johansson mitspielt. darauf wette ich. Denn der Film war wirklich nicht gut mMn. Das ist eine große Unehrlichkeit in der Branche und die hängen aus Geldgier gerne freiwillig viele Jahrzehnte zurück in ihrem Denken. Traurig!
      Gerade wo du die Superhelden ansprichst: soviele Fans von Marvel-Comics warteten darauf, dass eine Heldin zentriert wird. Jetzt wurde für … keine Ahnung 2018 oder so ein Film angekündigt, in dem nun erstmals Ms Marvel auftaucht. Eine weibliche Heldin. Und wie heißt der Film? Captain Marvel.
      Ich kenne mich bei den Comics leider gar nicht aus, aber … was soll uns das sagen? Heißt die Heldenfigur einfach Captain Marvel (neutral)? Oder wurde das wieder so angeleiert, damit ein Held (männl.) erwartet wird???

  2. Cate Blanchett finde ich von Grund auf faszinierend. Sie ist ein Allroundtalent, dass ich leider erst spät (in „Robin Hood“) zu schätzen gelernt habe. Auch wenn sie sich in ihrer Dramakiste wohlzufühlen scheint, so könnte ich sie mir auch sehr gut als Böse in einem knallharten Actionfilm vorstellen. Sie wickelt den Zuschauer sowieso von Anfang an um ihren Finger und das gefällt mir so an ihr. Tolle Frau in starken Rollen.

    PS: Schiffsmeldungen ist auf meiner imaginären Watchlist gleich ein großes Stück nach oben geklettert. 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Das stimmt … ich bewundere sie auch sehr. Wenn man liest, dass sie mitspielt, ist es in den meisten Fällen eine sichere Bank. Aber so richtig Respekt und Bewunderung für sie habe ich v.A. seitdem sie diese Rede bei den Oscars gehalten hat. Und ich beneide sie ein klitzekleines bisschen um ihre Eleganz XD

      Und als Böse funktioniert sie bestimmt gut. Das sieht man ja ab und zu durchschimmern, z.B. in Wer ist Hanna? Und in Cinderella spielt sie wohl die böse Stiefmutter!? Das ist irgendwie schon ein Grund den zu gucken. Die Rolle steht ihr bestimmt gut. Hat ja in Blue Jasmine geübt. 🙂
      Schiffsmeldungen kann ich sehr empfehlen! War überrascht wie gut mir der Film gefallen hat, obwohl ich anfangs dachte, dass es ein 0815-Drama wird.
      Ursprünglich habe ich den geguckt, damit ich hier in meine Cate-Blanchett-Mini-Werkschau noch ein paar mir bisher unbekannte Filme von ihr unterbekomme. Aber ihre Rolle in dem Film ist sehr sehr klein. Sie hat vielleicht 15 min effektive Screentime. Aber ihre Rolle … wenn mans nicht weiß, erkennt man sie nicht. XD Sie spielt einen grottigen Charakter und sieht auch ein bisschen so aus XD
      Der Film wird aber Teil einer anderen Runde in der Kategorie hier …

      1. Stimmt, ihre Eleganz behält sie in 20 Jahren bestimmt auch noch. 🙂
        War letztens ganz verblüfft, als ich sie im Trailer zu „Cinderella“ sah. Vielleicht sollte ich den doch gucken…? Sie macht schon ordentlich was her und ich war überrascht, als ich sah dass sie mitspielt. ^^

        Hmm, okay. 15 Minuten sind schade, aber habe gerade mal nachgeschaut. Ich meine den Film habe ich sogar schon mal gesehen, aber die Erinnerung… ist so gar nicht mehr vorhanden.

  3. Eine tolle Schauspielerin hast du da ausgewählt, wenn auch ganz ohne „Der Herr der Ringe“… 😉

    „The Gift“ hatte mich damals extrem gegruselt, obwohl es tatsächlich nur ein netter Mystery-Thriller ist. Fand ich dennoch nett.

    Stimmt, du warst ja die ( 😉 ), die „Wer ist Hanna?“ nicht mochte. Ich fand den Film ja herrlich, gerade weil er sich eben auf kein Genre festlegen lässt und oft groteske Komödie mit hartem Thriller und Actionfilm mischt.

    Dafür freut es mich umso mehr, dass dir Benjamin Button gefallen hat. Damit sind wir in der Blogosphäre wahrlich in der Unterzahl… 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, ich habe lange mit mir gerungen, ob ich irgendeinen HdR oder Hobbit-Teil hier mit reinnehmen soll, da sie schon irgendwie unvergesslich als Galadriel ist. Kann mir niemand anders in der Rolle mehr vorstellen. Aber dann dachte ich, dass sie schon ziemlich wenig Screentime in all den Filmen hatte. Und so ein bisschen wollte ich mir noch die Option offen halten vielleicht mal eine Kategorie nur mit den Mittelerde-Filmen zu füllen. Das macht 6 Filme … muss ich noch vielleicht den Zeichentrick schauen!? Und dann sinds 7!? mal gucken XD

      Von The Gift war ich extrem fasziniert – als ich ein Teenager war. Und ich fand den auch sehr gruselig. Aber wenn ich so den Trailer schaue, hab ich den Eindruck, dass der Film denselben Eindruck bei mir heute nicht mehr wecken kann. Weiß auch nicht … manchmal schwierig mit den Filmen die man früher gesehen hat.

      Ja – Wer ist Hanna war nicht so meins. Wo hast du denn da eine Komödie gesehen in dem Film? 😉

      Benjamin Button ist ein zauberhafter Film. Ich verstehe die Kritik der anderen, genauso wie ich verstehe, dass du Wer ist Hanna? magst. Der Film machts einem nicht so einfach mit all den sehr laaaaangen Nebenhandlungen und Stationen. Aber das ist irgendwo auch cool … man ist wirklich bei seinem ganzen leben dabei. Und das unter der ungewöhnlichen Prämisse. Zauberhaft. Ich mag die Rahmenerzählung mit dem Bahnhof und der Uhr sehr sehr gern.

  4. Für mich hatte „Hanna“ durchaus komische Momente, wenngleich auch nicht Haha-komisch, sondern eher absurd-komisch/märchenhaft.

  5. […] Javier Bardem, James McAvoy, Robin Williams, Alan Rickman) und sieben weibliche (Charlize Theron, Cate Blanchett, Mia Wasikowska, Scarlett Johansson, Kate Winslet, Marion Cotillard, Julianne Moore). Von März bis […]

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