Leipziger Buchmesse 2015 – der Messe-Freitag, wie wars?

Die Leipziger Buchmesse ist für mich immer einer dieser Höhepunkte des Jahres. Eines dieser dick im Kalender angestrichenen Ereignisse, zu denen man die Monate, Wochen und Tage herunterzählt. Früher war die Messe für mich ein Ort an dem man Mangafan sein darf, an dem Berge von Büchern rumstehen und noch mehr Literaturbegeisterte wandeln und das Wort Bücherwurm ein Lob ist. Hier habe ich auch vor einem Jahr das erste Mal eine andere Bloggerin live getroffen und bin früher zu Verlagen gegangen und habe meine Mappen sichten lassen. Mit der Messe sind schon viele Erinnerungen verbunden. In zwei Beiträgen erzähle ich euch von meinen jüngsten Buchmesse-Erinnerungen. Also – der Freitag der Leipziger Buchmesse 2015 (LBM), wie war das so?

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Akkreditierungsverwirrung

In diesem Jahr habe mich das erste Mal akkreditieren lassen. Dass es die Option überhaupt gibt, finde ich schon mal großartig und habe immer das Gefühl, dass die Presseakkreditierung von Bloggern eine Art Zugeständnis ist, dass wir eben doch was bewirken können und gehört werden. Die Akkreditierung habe ich über das Online-Formular der Messe beantragt und nach nur etwas mehr als einer Woche hatte ich schon den Presseausweis. Das ging wirklich extrem fix! 🙂 Was aus dem beiliegenden Schreiben nicht hervorging: der Ausweis muss freigeschalten werden. Das geschieht im Pressezentrum. Dort gibt es also nicht nur zusätzliches Material, so wie es der Brief vermuten läßt, sondern nur dort ist der Schalter Vorabakkreditierung. Hat erstmal für etwas Verwirrung gesorgt. 🙂 Was mich im Laufe meines gesamten Messebesuches dann aber sehr freuen sollte, war wie freundlich und natürlich man mit Bloggern umgegangen ist.

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Takeshi Obata signiert!

Takeshi Obata ist der Zeichner von solchen großartigen Manga wie Death Note und Bakuman und wurde als Gast für die Messe bzw. die Manga-Comic-Convention (MCC) angekündigt. Die MCC ist der Teil der Messe, der sich Manga, Comics und Graphic Novels widmet, wo Cosplay-Wettbewerbe ausgetragen werden, etc. Dort sind auch die Manga-Verlage vertreten. Der Verlag Tokyopop begrüßte als Ehrengast neben Mayu Sakai dieses Jahr also Takeshi Obata. Ein Highlight! Obata ist für mich einer DER Zeichner, die ich sehr bewundere und dem ich irgendwie versuche nachzueifern. Muss ich jetzt niemandem erklären, dass ich ihn unbedingt mal sehen will, oder? 😉 Täglich ab 10 Uhr sollte man am Stand von Tokyopop Karten für die Signierstunde erhalten. Ich war 10 nach 10 am Tokyopop-Stand und fand mich damit eigentlich ganz gut. Das war wohl etwas naiv. Und dafür erntete ich belustigte Blick am Stand von Tokyopop. Ein Trostpflaster, eine vorsignierte Karte, kann ich noch bekommen. Aber die Karten für die Signierstunde sind aus. Was ich machen muss, um eine zu bekommen, habe ich gefragt. Mich morgen nochmal mit all den Fans vor um 10 vor der Halle anstellen und dann … rennen. Jepp. Alles klar. Ich stelle mich mit den hunderten Fans und Cosplayern vor der Halle an, die schon an den Türen kratzen und mit den Hufen scharren. Die meisten von denen sind zwischen 12 und 18 – ey, die sind kleiner und flinker als ich. Brauch ich gar nicht erst versuchen. So starrte ich mein vorsigniertes Trostpflaster an, seufzte tief und schminkte mir den Gedanken ab. ‚Nur so ca. 100 Karten pro Tag‘ kommen mir auch verdammt wenig vor. Aber! Mein Veranstaltungskalender sagte mir, dass Obata am Samstag live zeichnen würde. Noch eine Chance.

Poetry Slam bei Arte

Meine Enttäuschung über die Sache mit der Signierstunde musste ich schleunigst verdrängen. Der Wake-Up-Slam von Arte musste helfen. Jeden morgen um 10:30 Uhr konnte man Poetry-Slammern bei Arte zuhören. Am Freitag waren das Franziska Holzheimer und Bleu Broode, dessen Geschichten von Hipstern und dem Orakel von Selfie mir wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert haben. 😀 Das schöne bei Poetry Slam ist: man hat in kurzer Zeit viel Geschichte mit auf den Weg bekommen.

Nächste Station: Workshop über Webcomics

Zum Thema Webcomic habe ich ja schon erste Gehversuche unternommen und möchte demnächst wieder aktiver werden. Da ich das Gefühl habe da noch viel besser machen zu können, kam mir der Workshop von ComicSolidarity gerade recht. Eve Jay und Haaiko Hörnig sprachen über die Frage „Wie kommt der Webcomic ins Web?“ Der Workshop startete mit sehr interessanten Ausführungen über verschiedene Formen von Comics, diverse Plattformen und wieviel Zeitaufwand man investieren muss. Auch das Thema social media wurde mit einem Hauch Marketing-Grundwissen angerissen. Das waren zum Großteil Dinge, über die ich bereits Bescheid wusste, aber für Einsteiger gut gemacht und sympathisch und locker rübergebracht. Was ich vorher nicht kannte waren vorgestellte Plattformen wie Tapastic oder auch Patreon. Tapastic ist eine Plattform, auf der man sich vernetzen und seine Webcomics hochladen kann, während Patreon eine Webseite ist bei der man seine Lieblingskünstler aus allen möglichen Bereichen mit einer kleinen Spende unterstützen kann. Sehr cool, dass es das alles gibt, aber irgendwie kamen diese Infos und diese Plattformen für mich etwas zu spät.

Die Veranstaltung war ab etwa der Hälfte sehr stark auf Tapastic ausgelegt, da die Organisatoren selber auf der Plattform arbeiten. Nun ist Tapastic aber eine englisch-sprachige Plattform und ich habe meine Web-Manga bisher lediglich im deutschen Raum und auch auf Deutsch verbreitet. Natürlich wäre es kein Ding sie zu übersetzen, aber in einem so großen See käme ich mir wie ein kleiner Fisch vor. Außerdem habe ich in meine WordPress-Webcomic-Page schon viel Zeit investiert und möchte die auch weiterbetreiben. Daher habe ich die Veranstaltung dann vorzeitig verlassen. Für Künstler, die noch gar keine Gehversuche im Web unternommen haben, war der Workshop vielleicht hilfreicher. Was ich vermisst habe waren die grundlegenden Informationen über dpi, Copyright, … etc. Vielleicht habe ich das aber durch mein vorzeitiges Gehen verpasst. Dass solche Workshops aber Platz auf der Buchmesse haben, finde ich toll und wünsche mir das umso mehr für die Zukunft.

Amos Oz auf dem blauen Sofa

Ich habe noch nie etwas von Amos Oz gelesen. Aber ich kenne seinen Namen und weiß, dass er einer der Gründer von Peace Now ist. Derzeit wird sein Roman „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ verfilmt – Natalie Portman führt das erste Mal Regie. Über sein Engagement weiß ich mehr als über seine Bücher. Ich weiß nicht, ob das schlecht ist. Ich gestehe: ich habe vor seinen Büchern bisher zurückgeschreckt, weil ich befürchtet habe, dass es schwere Kost ist und ich vielleicht einfach zu wenig über Israel weiß, um den Büchern wirklich folgen zu können. Du, lieber Leser, kannst mir in den Kommentaren gerne deine Einschätzung dazu verraten. Eins stand aber fest: Amos Oz möchte ich sehen und hören was er zu sagen hat, wenn er bei ZDF auf dem Blauen Sofa seinen neusten Roman ‚Judas‘ vorstellt. Wie erwartet, ist er ein charismatischer, intelligenter Mensch mit spannenden Gedanken über Religion und Zeitgeschehen. Und er hat eine Einstellung die mir sehr gefällt. Denn er sagte:

Wer sich in Menschen hineinversetzt ist ein besserer Mensch, als der der es nicht tut.

Außerdem sagte er: wer ein Buch liest, tut das um sich in jemanden hineinzuversetzen. Eine Eigenschaft, die ich wirklich oft bei den Menschen vermisse. Zur aktuellen Lage sagte er außerdem, dass die Juden und Palästinenser eine Familie sind, die sich aber gegenseitig nicht mögen, aber lernen müssen gute Nachbarn zu sein. Erinnert etwas an die unfreiwilligen und freiwillig zusammengeführten Familien in seinem Roman ‚Judas‘.

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Pause …

Nach diesem Veranstaltungsmarathon war ich erstmal etwas groggy und brauchte eine Pause. Die Hallen wollten auch mal besucht werden. So habe ich insbesondere im Abschnitt buch + art viele kreative Stände gesehen. Irgendwo saß tatsächlich Jussi Adler-Olsen und hat einfach mal signiert. Zu den Themenschwerpunkten gehörten u.a. die Beziehung zwischen Israel und Deutschland, was sich an echt vielen Veranstaltungen wiederspiegelte. Auch kleinere Ausstellungen gaben Einblick in ganz andere Themen. So zum Beispiel traditionelle koreanische Gewänder – wie sie getragen werden und hergestellt werden.

Und wer zur Buchmesse fährt und den ganzen Tag Bücher vor der Nase hat, möchte auch was kaufen. In der Messebuchhandlung habe ich diesmal nur einen Bruchteil dessen gefunden, wonach ich gesucht habe – die Ausbeute ist dieses Jahr eher bescheiden. Ist auch ein komisches Gefühl, wenn man zur Messe fährt und ganz genau weiß, welche Bücher man eigentlich am liebsten möchte – und das sind nun mal nicht gerade Kassenschlager, Neuerscheinungen oder Indie-Hits. Bei mir wurde es das Buch „Naokos Lächeln“ von Haruki Murakami, das ich zur Zeit wirklich ganz dringend lesen möchte und sehr froh war, als ich es tatsächlich dort irgendwo entdeckt habe. Zum Roman von Houellebecq: ich habe noch nie etwas von ihm gelesen. Aber als ich zur Zeit der Verfilmung von Elementarteilchen mal eine kurze Zusammenfassung gelesen habe, fand ich die Handlung so anders als alles was ich bisher kannte, dass ich mir immer gesagt habe ‚das liest du bevor du den Film schaust‘. Gesagt und vergessen. Dann lag das Buch einfach so in der Messebuchhandlung rum. („Einfach so“ – es sieht aus wie eine Neuauflage, sicherlich war die Veröffentlichung von „Unterwerfung“ der Anlass.) Irgendwie habe ich den tief-verwurzelten GLauben, dass wenn ich mal ein Buch von ihm lesen will, dass es dieses sein sollte. Keine Ahnung warum. Jetzt ist es da. Außerdem mussten auf der Buchmesse noch ein paar Notizbücher mit. Was ich sehr schade fand: die Manga-Verlage und Shops hatten kaum die Manga auf Lager, die ich kaufen wollte.

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Mangako – die ‚Manga-Konferenz‘

Eine Premiere und mein letzter Pflichttermin am Messe-Freitag; Auf der MCC in Halle 1 sollte das erste Mal die sogenannte Mangako stattfinden. Eine Art Podiumsdiskussion über den deutschen Manga-Markt. Mit dabei: Dr. Joachim Kaps (Verlagsleiter von Tokyopop), Melanie Schober (Zeichnerin bei Carlsen) und Stavros (Mitbegründer der Fan-Community Sailormoon German). Moderiert wurde die Veranstaltung von Mikiko Ponczek, die ebenfalls Zeichnerin ist (Crash’n’Burn) und u.a. bereits das J-Mag moderiert hat. (Und ich würde mir wünschen, sie würde es wieder tun.) Die Diskussion widmete sich zuerst dem Thema Manga-Community – wie wird die Fanbase von den verschiedenen Leuten gesehen? Allgemeines Fazit: die deutsche Community ist sehr lebendig (und das sieht man auf der MCC) und wenn sie nicht wäre, stünde es schlecht um das Thema Manga in Deutschland. Das sind ziemlich offensichtliche Wahrheiten, weswegen ich das Thema etwas fruchtlos finde. Am interessantesten war noch von Joachim Kaps zu hören, dass den Verlagsleitern sehr wohl das Getrolle auf Webseiten nicht entgeht, wenn beispielsweise deutsche Synchro oder deutsche Zeichner kritisiert werden. Aber das ist kein Phänomen der deutschen Manga-Community, sondern ein typisches Internet-Problem, wenn ihr mich fragt. Mikiko fragte ihn außerdem, ob in der Verlagsbranche die Häuser ernst genommen werden, die sich Manga widmen. Herr Kaps antwortete darauf, dass das anfangs sehr wohl für hochgezogene Augenbrauen gesorgt hat, aber nach nun 20 Jahren mitlerweile nicht mehr. Da wurde mir erstmal selber bewusst wie lange es Manga schon in Deutschland gibt. Außerdem kam Melanie Schober darauf zu sprechen, dass die Community nicht überall im deutschsprachigen Raum so lebendig ist. Sie als Österreicherin kennt das von Zuhause anders. Da wäre Manga nicht überall gleich bekannt und es gäbe nicht soviele Conventions. Teilweise wäre den Leute auch nicht Mal bekannt, dass es österreichische Zeichner gibt, die verlegt wurden – so wie sie. Das fand ich ziemlich überraschend.

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Wir ignorieren mal, dass das Datum nicht stimmt …

Noch interessanter war für mich das zweite Thema: deutsche Manga. Oftmals wird angekreidet, dass die Werke deutscher Zeichner nicht wie Manga aussehen oder die Handlung schlecht wäre. Insbesondere letzteres ist auch mein Problem mit deutschen Manga. Es gibt kaum welche, deren Szenarios mich ansprechen. Als Lösung schlägt Melanie Schober vor, dass man versuchen sollte sich der eigenen Kultur anzunähern. Deutsche Schauplätze und Namen zu wählen beispielsweise. Nicht ständig das Kopieren japanischer Themen. Da spricht sie ein gutes Thema an. Sie erwähnt auch, dass Manga in Deutschland immer noch eine Nische sind und von vielen nicht beachtet werden oder immer noch von Vorurteilen belastet sind. Deswegen werden erwachsenere Manga unter dem Schlagwort Graphic Novel veröffentlich (siehe beispielsweise Jiro Taneguchis „Der Gourmet“ bei Calsen). Das hilft wahrscheinlich den Verkaufszahlen, nicht aber dem Ruf von Manga. Dadurch wird verschleiert, dass Manga auch ernsthaft und erwachsen ist. Der (fehlende?) Mangazeichner-Nachwuchs wird außerdem angesprochen. Joachim Kaps spricht ein für mich fast utopisches Thema an. Nämlich, dass es keine Schulen oder Akademien gäbe, auf denen man das Mangazeichnen, Storyboards anfertigen, etc. lernen kann.  Zu dem Zeitpunkt habe ich nur auf die Möglichkeit gewartet Fragen stellen zu dürfen. Wer Akademien verlangt, muss auch Arbeitsplätze schaffen. Wer keine Aussicht auf einen Job hat, von dem man Leben kann, wird wohl kaum eine Akademie besuchen. Ich hätte Herrn Kaps gerne gefragt, warum dann nicht mehr deutsche Zeichner eine Veröffentlichung erhalten? Und vor Allem: warum sind es nicht mehr Neue? Der Trend geht zur Zeit eher dahin, dass Verlage kein Risiko eingehen und bevorzugt Zweit-, Dritt- oder Viertwerke von bereits bekannten deutschen Zeichnern veröffentlichen. Ich hätte gern gewusst, was er darauf antwortet. Damit kein falscher Eindruck entsteht: ich finde seine Ansichten gut, auch dass er sich als Fanboy bezeichnet und so mit der Szene auseinandersetzt. Nur fehlt mir dafür irgendwie die Unterstützung seitens der Verlage. Vielleicht klein anfangen, indem man den Zeichnern (bezahlte) Assistenten vermittelt. In Japan gängige Praxis. So lernen die einen und die anderen werden unterstützt.

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Wart ihr am Freitag auf der Messe? Oder generell auf der LBM? Ich fands am Freitag sehr angenehm. Nicht zuviele Menschen. Wie steht ihr zu den Aussagen von Amos Oz? Und zu den vielen auf der ‚Mangako‘ aufgegriffenen Themen? Seht ihr es ähnlich kritisch wie ich? Habt ihr euch schon einmal akkreditieren lassen?

23 Antworten

  1. Auf eine Buchmesse wollte ich auch schon immer mal. Und meine Frau noch mehr. Hat bisher nur leider nicht geklappt. Danke aber für deinen tollen Bericht!

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Gern geschehen! Freut mich sehr, wenn dir der Bericht gefallen hat. 🙂

  2. Also ich war ja an allen vier Tagen auf der Messe – allerdings ging das auch nur dank der diesjährigen Möglichkeit zur Akkreditierung für Blogger. Ich habe meinen Ausweis nicht per Post bekommen, sondern habe ihn selbst im Pressezentrum abgeholt 🙂

    Freitag fand ichs auch angenehm, zwar nicht so entspannt wie Donnerstag, aber im Vergleich zum Samstag die pure Erholung 🙂

    Zu Amos Oz – ich kannte ihn vom Namen her nicht, aber was du über ihn schreibst, macht ihn definitiv sympathisch. ICh bin ebenfalls der Ansicht, dass man sich in andere Menschen hineinversetzen sollte, um ihre Lage – und auch die eigene Situation – besser zu verstehen. Ich bin auch der Ansicht, dass so ein Verhalten den Politikern gut zu Gesicht stehen würde (wenn ich auch nicht viel mit Politik am Hut habe)!

    Bin schon gespannt auf deinen Bericht von Samstag 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Danke für deinen Kommentar!
      Ja – samstags ist es wirklich … speziell *_* da muss man viel Gelassenheit mitbringen. Ist mir ab und zu auch abhanden gekommen, muss ich gestehen. Wie ist es donnerstags? ich war schon lange nicht mehr am Donnerstag auf der Messe. Das letzte Mal muss vor Jahren gewesen sein. Und da habe ich es nicht soooo gut in Erinnerung behalten, weil viele Stände noch leer waren und es überall mal Lücken gab. War das am Donnerstag diesmal auch so?
      Stelle mir das entspanntere Donnerstags-Messegefühl aber sehr schön vor. 😀

      Da kann ich dir nur beipflichten. Sehr oft habe ich bei Menschen mit denen ich rede das Gefühl, dass es denen gut tun würde, wenn sie sich nur mal ansatzweise in andere Menschen hineinversetzen würden. Und Politiker ist da wirklich ein guter Vergleich. Die hättens bitternötig. Und: ich bin auch kein sehr politischer Mensch 😉

      Der Samstags-Bericht ist online 😀
      https://miss-booleana.de/2015/03/21/leipziger-buchmesse-2015-der-messe-samstag-blogger-treffen/

      1. Hallo 🙂
        Danke für die sehr ausführliche Nachricht 🙂 ist immer schön, wenn man die Nachrichten anklickt und dann kommt eine längere 🙂

        Zu deiner Frage: also dieses Mal gings Donnerstag eigentlich, nicht zu voll, aber schon alles am Laufen. Ich fand es schön entspannt – obwohl ich im Nachhinein gemerkt habe, dass ich mir einiges doch hätte besser anschauen sollen – die nächsten Tage war es dafür ja zu voll… Naja, das ist der Spagat zwischen den Lesungen und der Stöberei… mal schauen, wie ich das nächstes Jahr hinbekomme 🙂
        Oh schön, da kann ich mir gleich anschauen, wie du den Samstag erlebt hast – Kathrin haben wir ja nun beide getroffen – vielleicht schaffen wir es nächstes Jahr zu einem größeren Treffen 🙂

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Keine Ursache, gehört dazu – und ich freue mich auch immer über längere Nachrichten und Kommentare. Wobei ich gestehen muss, dass ich deutlich fauler bin als früher …

          Hey, das wäre doch cool! Ein Bloggertreffen 😀 Schöne Idee.

  3. Toller Bericht! Meine Schwester meinte letztens auch, sie würde sich nicht an Amos Oz ranwagen. Ich habe gerade mein erstes Buch von ihm – gehört. „Unter Freunden“, das sind Kurzgeschichten aus dem Kibbuz, gelesen von Christian Brückner. Das fand ich für den Einstieg wirklich gut, auch gar keine harte Kost. Werde aber wahrscheinlich auch noch ne Rezension schreiben 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Oh das passt ja! Hätte ich Instagram in den letzten Wochen nicht irgendwie vergessen, hätte ich es wahrscheinlich schon eher gesehen, dass du ein Hörbuch von Amos Oz am Wickel hast 😉 Das passt ja – schaue nachher gleich mal in deinen Artikel rein 😀

      1. Muss ich noch schreiben, sorry 😉 Ich hoffe, ich komme morgen dazu.

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Immer mit der Ruhe 😉

  4. Aaah, ich beneide dich so sehr! Als ich noch zuhause gewohnt hab und es zur Leipziger Buchmesse etwa 1,5 Stunden Autofahrt waren, bin ich jedes Jahr hingefahren. Hat wohl doch sein Gutes, wenn die Mama Lehrerin ist 😉 Und ich habe es geliebt – vor allem die Mangasektion und den Bereich mit der Jugendliteratur. Aber ich fand auch die ganzen Cosplays großartig.
    Und ich hab erst vor 2 Tagen bei Facebook gesehen, dass der Schriftsteller Patrick Rothfuss da war .___. Ich beneide dich wirklich! 😀

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Nicht verzagen – gibt es in deiner Umgebung nicht was äquivalentes? Du wohnst in Köln, oder? Frankfurt und die Buchmesse dort ist ja doch noch ein Stück von euch weg … :-/
      Musste allerdings auch frei nehmen für die Aktion, denn ich habs auch etwas weiter bis Leipzig und wollte diesmal einen etwas weniger stressigen Besuch …

  5. Danke, dass Du auch so ausführlich von der Manga-Konferenz berichtet hast! Sehr spannend… 🙂

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Echt? Ich habe befürchtet, dass das der Abschnitt ist, den ganz viele ganz öde finden werden. Freut mich umso mehr, dass du es interessant fandest 😀 Danke!

  6. P.S. Das mit der Freischaltung wusste ich nicht, das ist in Frankfurt nicht so – jedenfalls war es das bisher nicht…

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, das ging aus dem Schreiben auch nicht so ganz hervor. Da lag die Presse-Dauerkarte bei und im Brief stand, dass man sich am Schalter Vorabakkreditierung melden muss. Wo der ist stand nicht drin. Weiterhin hieß es: zusätzliches Material könne man sich im Pressezentrum abholen. Etwas unglücklich formuliert. Klingt so, als ob es optionale wäre das Pressezentrum aufzusuchen. Naja – insgesamt bin ich aber sehr sehr glücklich über das Akkreditierungsverfahren und dass ich so schnell Bescheid bekommen habe.

  7. […] Jahr war ich das erste Mal für meh­rere Tage auf der Leip­zi­ger Buch­messe. Wie der Frei­tag war, konn­tet ihr bereits nach­le­sen. Wei­ter gehts mit dem zwei­ten Teil und der […]

  8. Ooooh, wie gut! Mikiko Ponczeck UND Melanie Schober, wie cool! 😀 Vor allem Mikiko würde ich gerne mal sehen, die wirkt durch ihre Minicomics immer so niedlich. ^^ (–>Ich nehm mal den Vornamen, weil ich mich beim Nachnamen immer dreimal verschreibe …)
    Und so eine Konferenz würde ich mir echt gerne mal angucken. Also wenn ich nächstes Jahr nicht das arbeits- und geldlose Bloggerdasein friste, muss ich da freitags unbedingt hin, wenn dort wieder so eine Konferenz ist. O_O Un-be-dingt! Danke für den Bericht. 🙂 Und das mit den bezahlten Jobs sehe ich auch so. Leider ein schwieriges Thema, das in vielen Bereichen viel zu selten konstruktiv angesprochen wird. :/ Ich glaube viele Zeichner arbeiten ohnehin frei und müssen sich ihre Raster-Assistenten (oder wie auch immer man die nennt und was auch immer sie tun xD) selbst suchen und höööchstwahrscheinlich auch selbst von ihrem freien Gehalt bezahlen. Also nix mit Verlagen, die irgendwas für ihre Zeichner tun.

    1. Avatar von Miss Booleana
      Miss Booleana

      Ja, ich bin auch ein Fan von Mikiko als Mensch und ich mag ihren Zeichenstil sehr. Der von Melanie Schober sagt mir gar nicht zu, aber sie ist auch knorke als Charakter. 😉 Zumindest soweit ich glaube das einschätzen zu können XD

      Fand’s auch höchstinteressant, dass sie mal so eine Talkrunde veranstalten und so ernsthaft über die Situation sprechen. Hätte noch stundenlang zuhören können. Und am liebsten mitdiskutieren können. So von 14-17 hatte ich den ernsthaften Wunsch Mangazeichner in Deutschland zu werden. Danach hatte ich zumindest den Wunsch das nebenbei in den Griff zu kriegen (haha). Das sitzt mir immer noch in den Knochen. V.A. wenn ich sehe wie wenige neue Zeichner dazukommen. Vor ca. 3 Jahren lief das irgendwie besser … da war fast jeder Wettbewerb ein Sprungbrett für einen Zeichner. Er/sie hatte dann ein Jahr später irgendwo eine Veröffentlichung. Es gab auch mehr erfolgreiche, kleinere Independent-Verlage.
      Sehe das genauso wie du – die Verlage sollten mehr an der Stelle tun. Sonst brauchen wir auch keine „Mangazeichen-Schulen“. Aber gerade in dieser Gesprächsrunde wäre das wahrscheinlich fatal gewesen das anzusprechen. Lag bestimmt auch den Zeichnern auf der Zunge. Melanie Schober hat glaube ich an ihren letzten Reihen mit Assistenten gearbeitet und die auch dringend gebraucht, um im Zeitplan zu bleiben. Aber bei mir entstand irgendwie der Eindruck, dass Tokyopop doppelt stark dort vertreten ist – muss man schon etwas mutiger sein, um das Thema anzusprechen.

      1. Ja, der Zeichenstil von Melanie Schober ist schon speziell und man muss ihn mögen, aber sie wirkt auf jeden Fall nett. 🙂
        Wenn man bloß nicht für alles Geld bräuchte … 🙁
        Ich hab das ja früher gar nicht verfolgt, aber mir kommt es momentan so vor als gäbe es so ca. 10 deutschsprachige Zeichner, die zwischen 1-3 Manga/Kurzreihen veröffentlicht haben und das wars. Also jetzt auch nicht so, als wäre bei den fancy Neuveröffentlichungen mal wer dabei, der nicht zu diesen paar gehört. Kann mich aber auch irren, weil wenig Langzeiterfahrung! 🙂
        Independent…jaaa…das Problem mit Printsterben, Amazon4everything und Comicladenschwund trifft die independent Publisher sicher auch hart. 🙁 Da könnte man mal jemanden zu interviewen!
        Warum meinst du, dass es fatal gewesen wäre das anzusprechen? ^^ Bzw. für wen?
        Hmm…wer weiß wer da den größeren Marktanteil hat …

        1. Avatar von Miss Booleana
          Miss Booleana

          Ja das trifft es eigentlich ganz gut. Ich habe schon lange keine Erstveröffentlichung eines Zeichners mehr gesehen. Alle haben schon Mal was gemacht. Das wirkt nicht gerade mutig.
          Vor Jahren war die Masse da mutiger und verschiedene Plattformen haben dazu beigetragen. Comicstars hieß glaube ich eine Sparte von … Droemer Knaur? (Ich hoffe ich verwechsle es jetzt nicht) Die hatten eine Online-Plattform über die man seine Manga veröffentlichen konnte. Schön mit einem integrierten sozialen Netz. Und manche sind darüber bekannt geworden. Zum Beispiel eine gewisse Daniela Winkler mit „Grablicht“ … das war zu einer Zeit in der die Zeichner praktisch aus dem Boden geschossen sind.
          Und jetzt? Absolute Flaute.

          Ich denke es wäre fatal gewesen, weil die Aktion ja vllt. von Tokyopop ins Leben gerufen wurde. Und wenn dann Tokyopop dort kritisiert wird, weiß ich nicht ob es für die „Manga-Ko“ eine Zukunft gibt. Andererseits wirkt der Kaps schon wie ein cooler Typ und hat betont, dass er individuelle Typen und Meinungen unterstützt. Naja … wer weiß.

          1. Da ist die Frage, ob damals die Zeichner oder eher die Verlage mutiger waren. Oder vielleicht hat sich auch beides beeinflusst. Die Verlage wollten lieber nur noch bereits erfolgreiche Zeichner und die neuen Zeichner haben gesehen, dass sie als hauptberuflicher Zeichner gleich unter der Brücke schlafen können und sich lieber eine Alternative gesucht. „Grablicht“ hatte ich schon mal gesehen, als ich nach deutschen Mangaka gesucht habe, aber die Story wirkte auf mich glaube ich zu twilightig. ^^
            So ein soziales Netzwerk, das dann auch die Verlage erreicht, also das hätte schon was. Bei Animexx und so findet man ja jede Menge Doujinshis und Online-Serien (mehr als 10.000, sehe ich grade o.o), aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich keine Ahnung habe, wie viele davon gut sind und ob es für Verlage sinnvoll (aka „rentabel“) wäre, sich da durchzuforsten und nach welchen Kriterien man da gehen sollte. :/

            Ach so meinst du das. Ja, okay, das wäre nicht ganz so schlau gewesen. ^^ Das Publikum hätte das wahrscheinlich schon fragen können, denn die sind ja jobtechnisch nicht von ihm abhängig, sondern er wird im übertragenen Sinne vom Publikum bezahlt. Aaaaber da gab es wahrscheinlich keine Möglichkeit wirklich kritisch nachzufragen, oder? Ich bin dann dafür, dass wir unser „Let’s Interview“ einfach mit ihm oder einem anderen wichtigen Verlagsmenschen dort machen! So! 😀

          2. Avatar von Miss Booleana
            Miss Booleana

            Stimmt, Animexx hat das im Prinzip alles schon irgendwie. Aber da ist es zu überlaufen und es gibt zuviele, die das einfach so machen und zeigen wollen, ohne ernste Absichten. Da wirkte Comicstars oder wie die Plattform hieß ^^“ schon irgendwie professioneller. Weil man auch wusste, dass Verlagsaugen darauf schielen.
            Mensch … bei Animexx war ich auch mal angemeldet. Aber nach einer Weile, in der ich mich nicht groß integriert habe und keine Lust hatte in Foren rumzuschreiben, hat mein Profil nur noch Hater angezogen, die meinten über meine Bilder herziehen zu müssen. „Vielleicht solltest du lieber was tun, was du wirklich kannst“. Naja — wenn man denn so gaar niemaaaaandeeeen hat mit dem man über Manga etc. sprechen kann, dann ist es wahrscheinlich immer noch eine schöne Plattform.

            Ich weiß nicht, ob dann doch noch Fragen aus dem Publikum zugelassen wurden. Ich musste weg ca. 10 min bevor die Veranstaltung zu Ende war. :-/ Dabei wäre ich meine Fragen zu gern losgeworden.
            Daher bin ich stark für deinen Vorschlag mit dem Interview 😉

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