Das Kapitel Künstliche Intelligenz ist noch nicht so ganz abgeschlossen. Wir legen diesen Monat nur mal eine Pause ein aufgrund der Aktualität des Themas Suchmaschinenoptimierung. Google, die wahrscheinlich bekannteste Suchmaschine im Netz, hat ihren Algorithmus umgestellt und bezieht jetzt Webseiten stärker ein, die auf Mobilgeräte angepasst sind. Wer jetzt nur Bahnhof versteht, dem versuche ich das Thema verständlich näher zu bringen.
Wie funktioniert Google?
Die Erklärung von Wikipedia halte ich für so ziemlich perfekt in der Kürze:
„Das Grundprinzip lautet: Je mehr Links auf eine Seite verweisen, umso höher ist das Gewicht dieser Seite. Je höher das Gewicht der verweisenden Seiten ist, desto größer ist der Effekt. Das Ziel des Verfahrens ist es, die Links dem Gewicht entsprechend zu sortieren, um so eine Ergebnisreihenfolge bei einer Suchabfrage herzustellen, d. h. Links zu wichtigeren Seiten weiter vorne in der Ergebnisliste anzuzeigen.“ gefunden auf: de.wikipedia.org/wiki/PageRank
Dieses Vorgehen ist der sogenannte PageRank-Algorithmus – nach diesem Prinzip ermittelt Google wie weit oben auf der Ergebnisliste euer Blog oder eure Webseite landet. Also ganz simpel erklärt: desto mehr ihr auf anderen Seiten verlinkt wurdet, desto eher landet ihr auf Platz 1 der Suchergebnisse. (Mathematiker würden mich für diese Vereinfachung des Prinzips wahrscheinlich hauen… .)
Algo…what?
Nicht verwirren lassen: Algorithmus ist die Bezeichnung für ein abstraktes, schrittweises Vorgehen. Stellt euch einen Algorithmus wie ein Kochrezept vor. Da steht auch ganz klipp und klar was die Zutaten sind und die eindeutige Reihenfolge in der etwas gemacht werden muss. 1. Gemüse schnippeln, 2. Backofen vorheizen, 3. Ofenform mit Folie auslegen, … usw. Im Kontext von Mathematik und Informatik spricht man vom Algorithmus, der eben eindeutig sein muss und meistens mit mathematischer Präzision und Formeln untermauert wird. So wie der PageRank-Algorithmus, der erklärt wie Google den sogenannten PageRank ermittelt. (Page kommt übrigens nicht von Webpage, sondern von Larry Page, dem Erfinder des Algorithmus und aktueller CEO.)
Random Surfer vs Rational Surfer
Lasst ihr euch die Beschreibung des Algorithmus da oben etwas auf der Zunge zergehen, heißt das natürlich, dass man sich mit mehr Links, die auf die eigene Seite verweisen auch sozusagen mehr Aufmerksamkeit erspielt. Deswegen nutzen das zahlreiche Bots, um Webseiten ohne Schutzmaßnahmen zuzuspammen. Habt ihr Spam-Kommentare in eurem Junk-Ordner, in denen übermäßig viele Links stehen? Na dann wisst ihr jetzt was das ganze soll. Das ist auch gleichzeitig einer der Kritikpunkte an Googles Algorithmus. Außerdem ist der Surfer in diesem Modell ein Random Surfer. Einer dem es scheinbar egal ist, was verlinkt ist. Alle Verlinkungen sind gleich wichtig. Sind sie aber nicht! Man ist ja aus Gründen auf einer Webseite unterwegs. Deswegen aktualisiert Google seine Algorithmen. So wurde aus dem Random Surfer Model ein Rational Surfer Model. Stärker gewichtet sind hier beispielsweise Menüs, Sidebars, Header und Footer. Die Orte wo jemand hinschaut, der etwas bestimmtes sucht.
Wieder ein Update
Diesmal wird etwas ganz spezielles stärker gewichtet: nämlich ob eure Webseite an mobile Endgeräte angepasst ist. Das sind übrigens viele WordPress-Themes automatisch. Wenn nicht, gibt es einige Kriterien dafür. Zum Beispiel sollte eure Seite auf einem Tablet oder Smartphone leicht anzuschauen sein. Ohne zoomen oder horizontales scrollen. Die Aulösung sollte selbstredend angepasst sein, d.h. die Seite nicht den Rahmen sprengen, wenn ihr sie auf einem Handy anschaut. Auch schnelles Laden kann von Vorteil sein: also besser nicht tausend Bilder auf der Startseite unterbringen. Mobile-Friendly ist das Zauberwort. Wer selber Designs schmiedet und programmiert, muss das also auch selber berücksichtigen. Wer ein WordPress-Theme benutzt hat das meistens schon integriert. Anhand des Gerätetyps lädt der Server auf dem eure Webseite gehostet wird automatisch die Ansicht für das passende Gerät. Das wird als responsive Design bezeichnet.
Und was geht mich das an?
Google ist nach wie vor eine von überdurchschnittlich vielen Users genutzte Suchmaschine und hat die Nase bei den Nutzerstatistiken weit vorn. Wenn du weiterhin deinen Blog auf Seite 1 der Google Ergebnisse sehen möchtest, dann solltest du dir zumindest Gedanken darüber machen. All die oben beschriebenen Faktoren kennzeichnen eine Webseite als mobile-friendly und Beeinflussen euer Ranking.
Bin ich ‚mobile-friendly‘?
Der einfachste Test ist natürlich, sich die eigene Webseite mal am Smartphone anzuschauen und sich zu fragen: kann ich die überhaupt selber gut bedienen? Ansonsten helfen auch Ratgeber. Google stellt auch eine Webseite bereit, mit der ihr ganz fix testen könnt, ob ihr mobile-friendly seid.
Zum Nachlesen:
Test-Webseite von Google – seid ihr mobile friendly?
Tipps und Meldung auf dem Google Watch Blog
Ich beschäftige mich selber nicht so schwerwiegend mit dem Thema SEO (search engine optimization, Suchmaschinenoptimierung). Nur insofern, dass ich einige Richtlinien beachte. Aber die Einführung von mobile-friendliness empfinde ich schon als eine beachtenswerte Neuerung. Zum Einen weil damit auch den mobilen Endgeräten ein gewisses Maß an Bedeutung eingeräumt wird. Wie seht ihr das? Ist es euch egal, ob man euch schnell ergoogeln kann oder achtet ihr auch ein wenig darauf? Und mit was für einem Gerät lest ihr in der Regel Blogs?
Netzgeflüster ist eine Kategorie meines Blogs in der ich mich immer zwischen dem 10. und 15. eines jedes Monats Themen rund um IT, Forschung, Netzwelt, Internet und eben auch Gerüchten widme. 🙂
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