Inhalt
Mavis (Charlize Theron) trinkt viel, raucht viel, schläft viel und führt ein ziemliches Lotterleben. Sie ist zwar Autorin einer Jugendbuchreihe aber auch der Job geht flöten. Genauso wie Mavis’ Anstand vor einer Weile verloren gegangen ist. Zwar ist sie eine schöne Frau aber ihr verlotterter Lebensstil zehrt an ihrem Äußeren. Als sie eines Tages eine Email von Buddy Slade (Patrick Wilson) bekommt, weckt das ihre Lebensgeister. Während der Schulzeit war sie mit ihm zusammen und das war noch eine richtig geile Zeit. Sie beschließt zu ihm nach Mercury zu fahren, wo sie beide aufgewachsen sind und er nach wie vor lebt, um ihn zurück zu gewinnen. Dabei lässt sie außer Acht, dass die Email lediglich eine Rundmail war, um alle seine Freunde davon in Kenntnis zu setzen, dass seine kleine Tochter gerade geboren wurde. Buddy Slade lebt in einer glücklichen Ehe — was Mavis vehement verneint und ausblendet und ein Himmelfahrtskommando startet. Lediglich ihr ehemaliger Schulkamerad Matt (Patton Oswalt) versucht ihr klarzumachen, dass ihr Vorhaben vergeblich ist.
Hintergrund
Das Drehbuch zu Young Adult lieferte Diablo Cody, die bereits mit ihren Büchern Candy Girl und Nackt für Aufsehen sorgte. Sie steuerte ebenfalls Drehbücher für die Filme Juno und Jennifers Body bei. Was ich an ihr besonders schätze: ihre Hauptcharaktere sind Frauen, die entweder wegen ihres Charakters herausstechen oder wegen der Situationen, die sie auf die Probe stellen und wie sie damit umgehen. Alle diese Geschichten zeigen deutlich zu was Frauen in der Lage sind. Codys Charaktere sind edgy, besonders komisch, besonders ignorant, besonders gestört, besonders zerstört, besonders verletzlich und am besten alles zusammen. Die Facetten die Cody den Frauen in ihren Geschichten auf den Leib schneidert wirken lebensnah und gleichzeitig überspitzt und extrem. Das geht — sie zeigt es! Und das finde ich sehr spannend.
Meinung
Die Geschichte von Young Adult hat mich im ersten Moment so gar nicht interessiert – irgendeine ignorante Highschool-Tussi, die als Erwachsene nicht klarkommt? Nah. Aber dann fand ich den Trailer einfach zum totlachen. Tatsächlich ist das Drehbuch tragisch, bitterböse und lustig. Die Ignoranz und Rotznäsigkeit die Mavis ihren Mitmenschen gegenüber zeigt ist unschlagbar und läßt den Zuschauer abwechselnd laut lachend oder kopfschüttelnd zurück. Oder auch mal alles beides. Sie erinnert uns an das Mädchen, dass uns in der Schulzeit immer gemobbt hat. Zu sehen wie sie im Erwachsenenleben nicht klarkommt, kann manchmal schon Schadenfreude verursachen. Zunehmend sehen wir aber wie sie an der Vergangenheit mit Buddy Slade verzweifelt festhält — in einem Maße, dass schon fast weh tut und nur erahnen läßt wie sie vom Leben enttäuscht wurde. Charlize Theron spielt oft die Rolle der schönen, toughen Frau – einer Femme Fatale, die weiß wie gut sie aussieht aber auf die Meinung der anderen pfeift. Eine Frau die aneckt. Somit war das praktisch hier ihre Paraderolle, wenn nicht sogar eine Parodie auf die selbstsicheren Zicken, die sie manchmal spielt. Ein Trumpf ist außerdem Patton Oswalt, den wir noch als Spence Olchin aus King of Queens kennen. Er ist die Stimme der Vernunft. Der, der daran erinnert wie grausam Kinder in der Schulzeit sein können und spielt seine abgeklärte, tragische Rolle perfekt und ohne Scham. Eine Ode an die Existenzen, die unsere Schulzeit aus uns gemacht hat.
Jeden Monat stelle ich einen Film vor, den ich für einen fantastischen Film halte – losgelöst von Mainstream, Genre, Entstehungsjahr oder -land. Einfach nur: fantastisch. 😆
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