Scarlett Johansson war mir immer zu perfekt. Sie kann was, das stelle ich gar nicht in Frage. Aber ihre Paraderolle ist nun Mal die der attraktiven Frau, der Sexbombe, der sinnlichen Blondine, der alle Männer zu Füßen liegen. Das ist für mich, so wie für viele andere Frauen, nun Mal nicht DAS Argument um einen Film mit ihr zu schauen. Für Männer schon wie man hier und da hört. Dabei ist mir als Filmfan durchaus bewusst, dass sie auch einige klasse Filme aufzuweisen, die ihren Sex-Appeal nicht als Kassenmagnet brauchen, sondern ihre darstellerischen Fähigkeiten fordern. Oder gar reines Arthouse sind. Und deswegen geht es heute wieder mit einer Schauspielerin weiter, diesmal mit einer, die mehrmals zur sexiest woman alive gekürt wurde und die sicherlich verdammt oft unterschätzt wird was ihre anderen Qualitäten betrifft. Heute: sieben Filme mit Scarlett Johansson.
Der Pferdeflüsterer (1998)
Grace (Scarlett Johansson) und eine Freundin sind Pferdenärrinnen und gehen klammheimlich eines morgens im Winter reiten. An einem Hang nahe einer Straße kommen die Tiere aber ins Rutschen. Die Mädchen können sich nicht befreien und kollidieren mitsamt ihrer Pferde mit einem Truck. Ihre Freundin und deren Pferd sind sofort tot. Grace verliert ein Bein und sie und ihr Pferd Pilgrim sind schwer traumatisiert. Durch eine kleine Unachtsamkeit hat sich ihr Leben vollkommen verändert. Ihr Mutter Annie (Kristin Scott Thomas) will dem Mädchen ein bisschen Normalität zurückgeben und versucht ihr zu zeigen, dass sie trotz des Traumas, ihrer Behinderung und des Verlusts wieder „in den Stattel steigen“ und weitermachen kann. Sie denkt gar nicht daran den verstörten Pilgrim einzuschläfern. Stattdessen sucht sie den sogenannten Pferdeflüsterer Tom Booker (Robert Redford) auf, der Pilgrim und Grace helfen soll.
Der Pferdeflüsterer ist ein Film, der in meiner Kindheit eigentlich sehr gehypt wurde. Schaue ich mir heute die Bewertungen auf der IMDB an, so denke ich, dass es ein verstecktes Kriterium in der IMDB gibt. Die Zeit. Über die Zeit haben umso mehr Menschen Gelegenheit ihren Senf dazu gegeben. Will ein Film den Zahn der Zeit überstehen, so muss er schon ganz schön was leisten. Obwohl ich kein ‚Pferdemädchen‚ bin oder war, hat mich das Schicksal von Grace sehr beschäftigt. Und es war der erste Film in dem ich Scarlett Johansson sah. Zwar war es nicht ihr erster Film, aber einer der ersten so richtig erfolgreichen. Sie spielt das Teenagermädchen, das sich für unverwundbar hielt und dann unter einem Trauma leidet, gepaart mit der sowieso schwierigen Zeit des Erwachsenwerdens. Und das gelingt ihr sehr gut und glaubhaft wie auch allen anderen Charakteren. Im Prinzip ist der Film aber noch zu unkritisch und stellt sicherlich nicht die volle Bandbreite der Probleme dar, denen sich die Familie im Alltag stellen muss, wenn ein Familienmitglied plötzlich unter einer körperlichen Behinderung leidet und ein Trauma erleidet. Annies Bemühungen führen dazu, dass sich das Leben aller Beteiligten ändert. Man sperrt sich oft gegen Veränderungen. Notgedrungen verzichten hier die Personen auf vieles aus ihrem alten Leben. Und es funktioniert. Für manche sogar besser als vorher (Annie), andere lernen mit ihrem neuen Leben umzugehen (Grace). Ob das in bester Kitsch-Manier nun mit einem charmant-raubeinigen Rancher zutun haben muss, sei mal dahingestellt und ist letztendlich jedem selbst überlassen wie gern man das mag.
(7/10)
Lost in Translation (2003)
Der gealterte Hollywoodstar Bob Harris (Bill Murray) reist nach Tokio um einen Werbesport für eine Whiskey-Marke abzudrehen. Seine Popularität schwindet, er ist in einem fremden Land, dessen Kultur er nicht versteht – dessen Sprache er nicht versteht! Und die Telefonate mit seiner Frau rund um Teppichmuster und Wandfarben sind ernüchternd. Er hat keine Ahnung wie er dort hinkommt, fühlt sich wie ein Nichts und kann nirgends hin. Dieses Gefühl teilt die junge Charlotte, die ihrem Freund zuliebe nach Tokio gegangen ist, der dort als Fotograf arbeitet. Schlaflos und vom Jetlag geplagt treffen sie sich zufällig. Bald schon ziehen sie durch die Straßen der bunten Metropole, singen, tanzen und wenn sie sich ansehen, sehen sie einen Punkt des Lebens, der ihr eigener war oder ist.
Ich dachte anfangs „Wie können sich diese Beiden bloß langweiligen – sie sind in der (für mich) aufregendsten Stadt der Welt!“ Das ist aber etwas anders, wenn man das Gesehene nicht mit jemandem teilen kann. Und außerdem, wenn man realisiert, dass irgendwas im eigenen Leben in den falschen Bahnen verläuft. Niemand sollte sich so fühlen, als ob er nicht zählt. Das ist es was die Beiden teilen. Lost in Translation handelt genau davon und ist keinesfalls eine Geschichte über einen alten Sack (sorry Bill!) und eine junge Frau, die eine Affäre haben. Das ist das Besondere an Sofia Coppolas Film: so einfach ist die Geschichte nicht. Wo will ich hin? was fange ich mit meinem Leben an? Was läuft hier schief? Wie kann ich es wieder in Ordnung bringen? Klingt nach First-World-Problems, sind aber nicht trivial. Denn wir alle wollen doch, dass unser Leben etwas bedeutet. Wenigstens uns selbst. Dabei spürt man am herrlichen Spiel von Murray und Johansson was in ihnen vorgeht, wenn sie den jeweils anderen ansehen. Murrays ‚Bob‘ schaut eine junge Frau an, der noch alle Möglichkeiten offen stehen. Johanssons ‚Charlotte‘ muss sich fragen: wird meine Ehe auch mal so bedeutungslos sein wie seine? Die zelebrierte Oberflächlichkeit der Reichen und Schönen um sie herum gibt ihnen noch mehr zu denken. Der Zuschauer ahnt, was die Reise in ihnen bewegt hat. Coppola stellt Japan dabei manchmal als verrückt und verstrahlt dar, das ist das einzige an dem Film was mir nicht immer gefallen hat.
(9/10)
Das Mädchen mit dem Perlenohrring (2003)
Die junge Griet (Scarlett Johansson) beginnt im Haushalt des berühmten Malers Jan Vermeer (Colin Firth) zu arbeiten. Vermeer lebt eher zurückgezogen und ist still, läßt kaum durchschimmern, was in seinem Kopf vorgeht. Als sein Mäzen die Hausmagd sieht, gibt er ein Gemälde von ihr in Auftrag. Die junge und dezente Schönheit Griet und Vermeer sitzen sich stundenlang gegenüber und es macht fast den Eindruck, als ob die junge Griet von allen am besten versteht, was Vermeer da tut. Vermeers Frau sieht das nicht gern und Griet muss Anfeindungen über sich ergehen lassen.
Dabei ist der Zuschauer der einzige Zeuge der stillen Anziehung zwischen dem niederländischen Maler und des Mädchens. Die unerträgliche Familie Vermeers denkt an eine Affäre. Erstaunlich ist aber wie stark dann doch der Drang ist, dass Vermeer fleißig weitermalt, damit es in der Familienkasse klingelt. Tatsächlich ist bis heute nicht bekannt wer das Mädchen mit dem Perlenohrring tatsächlich war. Der Film basiert auf dem Roman von Tracy Chevalier und Figuren wie Griet sind fiktiv. Das daraus entstandene filmische Werk passt dabei in keine Schublade. Die ruhige Verfilmung fängt sehr gut das Leben in Delft im Jahre 1665 (ca.) ein und lässt sich somit am ehesten als Historiendrama einordnen, wenn man denn eine Einordnung braucht. Scarlett Johansson spielt hier eine junge Frau, die sich durch das leben schlagen muss. Wo sie nun bereits niemanden mehr hat, der sie beschützen kann, muss sie sich gegen ungewollte Verehrer wehren. Ihre Erscheinung wird dann selbst auf Arbeit zum Verhängnis. Während sie die Muse des Malers wird und sich zwischen Beiden eine nur sehr fein zu erahnende Anziehung entwickelt. Peter Webbers Film ist insgesamt sehr schön gespielt und in Szene gesetzt. Johansson spielt hier eine ihrer letzten sehr natürlichen Rollen bevor sie eine ganze Zeit lang als blonde Femme Fatale auf der Leinwand unterwegs ist. Und wenn ich mich entscheiden muss, bin ich ganz klar für ihr‚Mädchen mit dem Perlenohrring‘. Colin Firths Rolle des Jan Vermeer ist zwar nicht weit weg von seiner Verkörperung des steifen Briten (der ich auch viel abgewinnen kann), aber es ist mal etwas anderes ihn als den stoischen, zurückgezogenen Künstler zu erleben. Im Film sind des Weiteren noch andere berühmte Werke Vermeers zu sehen, aber auch einige fiktionale. Vermeers realistischer Malstil wird als (zu) fortschrittlich für die damalige Zeit angesehen, weil es stellenweise fotorealistisch anmutet. Bis heute denken Historiker, dass er sich Techniken wie die Camera Obscura zu Nutze gemacht haben könnte.
(8/10)
Lovesong for Bobby Long (2004)
Pursy (Scarlett Johansson) erfährt durch einen ihr unbekannten Anrufer, dass ihre Mutter gestorben ist. Für sie war die Frau wie eine Fremde, eine unbequeme Wahrheit. Das Mädchen kehrt in das Haus ihrer Mutter in New Orleans zurück. Dort wohnen zwei gescheiterte Existenzen: der ehemalige Literaturprofessor Bobby Long (John Travolta) und sein ehemaliger Assistent Lawson (Gabriel Macht). Die haben auch eine Botschaft für Pursy: ihre Mutter hat allen Dreien das Haus vermacht. Insbesondere Pursy hat damit ein gewaltiges Problem und die Männer spekulieren darauf, dass das Mädchen abhaut und ihnen die Hütte überlässt. Aber Pursy bleibt. Und beginnt in den Beiden scheinbaren Verlierern mehr zu sehen und entgegen ihres Vorbilds ihre eigene Zukunft in die Hand zu nehmen.
Lovesong for Bobby Long lebt, wie viele Filme die in New Orleans spielen, von der ganz eigenen Atmosphäre des Schauplatzes, aber auch von den hervorragenden Leistungen der Schauspieler. Im Prinzip sind die Drei bald schon eine kleine, manchmal mehr, manchmal weniger gut funktionierende Familie perspektivenloser Charaktere, die sich durch den Alltag treiben lassen. Jeder von ihnen hat so sein Päckchen zu tragen. Pursy hat nichts aus sich gemacht und keinen Abschluss und steht den beiden eigentlich gebildeten Philosophen gegenüber, die mit Alkoholproblemen kämpfen oder wie im Falle von Lawson eine Schreibblockade haben. Er schreibt seit 9(!) Jahren an einem Buch über den scheinbar versoffenen Bobby Long(!) Das Drehbuch des Dramas ist hierbei leider viel zu vorhersehbar, aber die Charaktere tragen den Film. Wer wollte John Travolta nicht schon immer in einer so richtig unglamourösen Rolle sehen? Und mit weißen Haaren? Ich empfehle den Film mit seiner fiebrigen Atmosphäre an einem schwülen Sommerabend. Prost.
(7/10)
Match Point (2005)
Chris (Jonathan Rhys Meyers) arbeitet nach einer gescheiterten Karriere als Tennisprofi nun als Tennislehrer. Er bekommt Zugang zu den Kreisen der Reichen und Schönen. Schon bald ist er in einer Beziehung mit Chloe (Emily Mortimer), der Tochter eines gut betuchten Industriellen. Es könnte nicht besser für ihn laufen. Auf den üblichen Familienfeiern macht er Bekanntschaft mit der eher erfolglosen Schauspielerin Nola (Scarlett Johansson). Er fühlt sich sofort von der attraktiven Frau angezogen und beide beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Dabei soll es aber auch bleiben, wenn es nach Chris geht. Er heiratet Chloe, er sieht sich als „Aufsteiger“, auch wenn er eigentlich nur Nola will. Irgendwann will sie nicht mehr nur die Affäre sein und Chris hat das Gefühl in der Falle zu sitzen. Er fällt eine folgenschwere Entscheidung.
Klingt nicht unbedingt nach dem üblichen Woody-Allen-Stoff, oder? Ist es aber. Und übrigens der erste Woody-Allen-Film, den ich gesehen habe. Meine Verwunderung war damals groß, schließlich hatte ich anderes über Woody Allen gehört. Match Point ist ein Thrillerdrama über einen Mann der alles geben würde, um seine neu gewonnene soziale Stellung zu behalten. Die Charaktere sind hier überkandidelt, verwöhnt, schick, gebildet, zielstrebig, und einige wenige auch skrupellos. Match Point ist härter und kompromissloser, als das was man sonst so von Woody Allen kennt. Es wird Tote geben. In dem Drama und der Verbissenheit der gut aber etwas stereotyp gezeichneten Charaktere erkennt man die großen Tragödien der Literatur wieder. Die Geschichte ist nicht neu, aber sehr gut inszeniert. Die Luft zwischen Rhys Meyers und Johansson brennt und der Film ist spannend. Ich könnte mich dran gewöhnen, wenn Woody Allen mal wieder zwischendurch so einen Streifen drehen würde.
(8/10)
Under the Skin (2013)
Eine junge Frau fährt einen Trasnporter, scheint etwas zu suchen, hält oft Männer am Straßenrand an und fragt sich durch: „Ich muss zur Autobahn, wie komme ich da hin? Können sie mir den Weg zeigen? Soll ich sie ein Stück mitnehmen?“ Sie gabelt Männer auf. Und wenn sie sie dann erstmal in ihr marodes Haus gelockt hat, werden sie dieses nie wieder verlassen. Scarlett Johansson spielt eine mysteriöse, namenlose Frau, die Männer ver- und dann entführt. Der Zuschauer ahnt anfangs nur, wer oder was sie ist und was mit den Männern geschieht. Es ist surreal und auch ein bisschen schaurig, auf eine seltsame Art auch ulkig wie sie die Welt um sich herum erkundet. Fast so, als ob sie in einer Welt umherirren würde, die sie nur aus dem Fernsehen kennt. Wie sich die Männer ihr nähern wirkt manchmal wie eine Satire auf das Paarungsverhalten der Disco-affinen Bevölkerung. Männerträume werden wahr, wenn Scarlett sie einfach so mitnimmt. Oder doch nicht? Sie ist fremd in dieser Welt und erkennt die Dringlichkeit bestimmter, schockierender Situationen nicht, in denen die meisten Menschen wohl gehandelt hätten. Ist sie also kein Mensch? Die Vermutung liegt nahe, bis die Situation kippt und sie sich ihrer selbst und ihrer Umgebung bewusster wird. Ein neues Jäger/Gejagte-Verhältnis entsteht und hat mich ehrlich überrascht von diesem stillen Arthouse-Spektakel mit eingängiger Filmmusik zurückgelassen. Interessant finde ich dabei auch, dass sich sicherlich viele ScarJo-Fans Nacktszenen wünschen. Die bekommen sie wohl in Under the Skin, ob das aber der Film ist, den sie sehen wollen? Under the Skin ist surreal. Es gab einige Szenen, die durchaus moralisch gruselig waren. Interpretiert man das Gesehene (denn geredet oder erklärt wird nicht viel), könnte man das durchaus als einen Film über Sex und Identität sehen. Das was sich unter der Haut abspielt und den Unterschied, den unsere äußere Erscheinung durchaus machen kann. Vielleicht auch als eine Geschichte von Akzeptanz und Gewalt.
(8/10)
Lucy (2014)
Die in Taiwan lebende Amerikanerin Lucy (Scarlett Johansson) wird von ihrem zwielichtigen Freund dazu überredet Drogenkurier zu spielen. Sie wusste schon vorher, dass das eine schlechte Idee ist. Als aber ihr Freund vor ihren Augen erschossen wird, ist sie sich bewusst, dass sie es vielleicht nicht überleben wird. Unerwarteterweise ist sie aber eine wichtige Ressource für den Drogenbaron Mr. Jang (Choi Min-sik bekannt aus Oldboy). Ihr wird die synthetische Droge CPH4 in den Körper eingenäht und sie soll um die Welt geschickt werden. Als sie aber verprügelt wird, platzen die Beutel in ihrem Inneren und sie bekommt die volle Wirkkraft der Substanz zu spüren.
Luc Bessons Film arbeitet mit dem eigentlich höchst interessanten Gedanken, dass der Mensch nur einen geringen Teil seiner potentiellen Hirnkapazität nutzt. Was würde passieren, wenn mehr genutzt wird? Die Droge soll Lucy dazu ermächtigen. Die Darstellungsweise ist allerdings meines Erachtens nach nichts anderes als eine überzogene Materialschlacht und ein Actiongewitter. Dass Lucy desto emotionsloser wird, desto mehr sie ihre Gehirnkapazität nutzt, mag ja ein vielleicht sogar plausibler Gedanke sein. Wie sich aber Scarlett Johansson dort durch den Film schnetzelt, ist eigentlich weit unter ihrem Niveau. Die roboterhafte Spielweise steht den wenigsten und erwärmt in der Regel das Publikum auch nur sehr wenig für das Schicksal des Charakters. Natürlich habe ich nicht nur zu meckern, ansonsten hätte ich wohl weniger Punkte gegeben: die Effekte machen wirklich Laune und es gab auch einige beeindruckende Szenen. Beispielsweise wenn „Lucy auf Lucy trifft“ gegen Ende. Aber im Großen und Ganzen finde ich Luc Bessons jüngsten Streich nicht gut gelungen. Er verschenkt viele Möglichkeiten, die die Grundprämisse bietet. Das einzige was ausgeschöpft wurde ist das Repertoire an Actionszenen und Effekt-Spielereien. ich würde durchaus davon sprechen, dass die Darsteller in diesem Film ‚verheizt‘ wurden.
(6/10)
Der Pferdeflüsterer ist der erste Film, den ich mit Johansson gesehen habe, als sie noch nicht die sexiest woman alive war und noch nicht den Beinamen „ScarJo“ bekam. Bevor ich Lost in Translation sah, kannte ich Johansson eher in ihren sexy, oberflächlicheren Rollen und konnte mich gar nicht mehr erinnern, dass sie dieses Mädchen ist. Erst nach und nach habe ich ihre ‚besseren‘ Filme gesehen und mir ein umfassenderes Bild gemacht. Sie ist schön und sie kann was. Sie kann was und sie ist schön. Selbstverständlich kenne ich also noch mehr Filme mit ihr, die hier aber schlicht keinen Platz haben oder die ich mir für eine andere Ausgabe von „7ème art“ aufsparen möchte. Da wäre beispielsweise Scoop – der Knüller und Don Jon, in denen sie ihr Image als Sexbombe persifliert, genauso wie eher stillere oder anspruchsvollere Stoffe wie Her und The Other Boleyn Girl oder auch Actionfilme, in denen sie ab- oder auch untergeht wie in den Avengers-Filmen. In den letzten zwei Monaten waren hier Darstellerinnen im Fokus, die nicht wegen ihres Sex-Appeals gebucht werden (Cate Blanchett, Mia Wasikowska), was nicht heißt, dass die nicht auch mit Typecasting zu kämpfen haben. Aber diesmal war es wohl Zeit für die Sexbombe, die auch noch mehr kann als gut auszusehen. Und ich finde, dass ihr die anspruchsvolleren Stoffe wesentlich besser stehen. Sie steht trotzdem seit neustem ein bisschen bei mir unter Beobachtung, da sie eine Figur aus einem meiner Lieblingsanime verkörpert wird: Major Motoko Kusanagi aus Ghost in the Shell. Wieder eine Actionrolle. Mal sehen, ob sie Scarletts Potential ausschöpfen oder sie als Leitfigur einer weiteren seelenlosen Actionproduktionen gecastet haben. Wie seht ihr das? Sind nur Männer ihre Fans? Seid ihr schon Mal einen Film gucken gegangen, nur weil sie mitspielt? Welche Filme mit ihr mögt ihr? Welche nicht? Wartet ihr auch noch darauf, dass sie in irgendeinem Film mal Mut zur Hässlichkeit beweist? Und weil sie alles kann, auch singen, gibt es jetzt zum Abschluss noch was zum anhören:
„7ème art“ (Sprich: septième art) heißt „siebte Kunst“. Gemäß der Klassifikation der Künste handelt es sich hierbei um das Kino. In dieser Kategorie meines Blogs widme ich mich also Filmen – evtl. dehne ich den Begriff dabei etwas. Regulär stelle ich zwischen dem 1. und 5. jeden Monats jeweils 7 Filme in kurzen Reviews vor.
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