Netzgeflüster: Frauen der Informatik I – Ada Lovelace

Ab heute startet die letzten Monat angekündigte Reihe zu Frauen, die im Bereich Informatik tätig sind und dort etwas bewegt haben. Heute starten wir mit einer der Frauen, die schon zum Paradebeispiel geworden ist und wenn es um die Rolle der Frau in dem Gebiet geht, fast immer als erstes genannt wird. Auch ich beginne heute mit der Britin Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, auch genannt: Ada Lovelace.

Image copyright is public domain. Found on: de.wikipedia.org, link to Image Source
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Ada ist die Tochter des britischen Dichters Lord Byron, hatte aber quasi kaum Kontakt zu ihrem Vater. Sie wurde maßgeblich durch ihre Mutter geprägt, die selbst Unterricht in Naturwissenschaften und Mathematik erhielt und das an ihre Tochter weitergab und als sehr wichtig empfand. So wurde Ada dazu ermutigt sich auf diesen Feldern umzusehen, bis sie schließlich Mathematik studierte und Charles Babbage kennenlernte. Beide werden häufig als die ersten Programmierer bezeichnet. Babbage entwickelte die Ideen für mehrere mechanische Rechenmaschinen (difference engine, analytical engine), die nie funktionsfähig fertiggestellt wurden. Ada beschrieb währenddessen wie man algorithmisch ein Problem lösen könnte, was als der erste Versuch der Programmierung und die Geburtsstunde der Programmiersprachen gilt, vorrangig wegen der sprachlichen Einfachheit der Anweisungen und der Verwendung eines Befehlssatzes. Beide waren damit ihrer Zeit voraus. Babbages Maschinen hätten wahrscheinlich fertiggestellt werden können, wenn die Technik und Mechanik etwas weiter gewesen wäre. Adas Beschreibung von Programmen bzw. Programmierung hätte theoretisch an den Maschinen Anwendung finden können.

Sie arbeitete einige Zeit mit Charles Babbage zusammen, verfasste einige Schriftstücke und Lösungsansätze für mathematische Probleme und übersetzte wissenschaftliche Texte. Äußerte sie sich aber öffentlich zu wissenschaftlichen Themen, erregte das Ärgernis. In der damaligen Zeit war Frauen selbst das Betreten einer Bibliothek verwehrt. Aber ähnliche Geister finden sich meist: Ada heiratete Byron William King, den 8. Baron King, der 1838 zum 1. Earl of Lovelace wurde. Er hatte selbst ein großes naturwissenschaftliches Interesse und schrieb Texte in der Bibliothek für sie ab, damit sie sie später lesen kann. Nichtsdestotrotz war sie später sehr unglücklich damit sich dem häuslichen Leben zu widmen und nicht weiter Mathematik studieren zu können oder sich überhaupt dazu äußern und austauschen zu dürfen. Sie stürzte sich in Affären und verstarb mit nur 36 Jahren.

Nach ihr wurde unter anderem die Lovelace Medal benannt, ein Preis der für Errungenschaften auf dem Gebiet der Informatik verliehen wird. Bekannte Preisträger sind beispielsweise Tim Berners-Lee oder Linus Torvalds. Außerdem existiert eine imperative, objektorientierte Programmiersprache, die nach ihr benannt wurde: Ada. Die Sprache findet hauptsächlich in sicherheitskritischen Industrien Verwendung.

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Ankündigung

Netzgeflüster ist eine Kategorie meines Blogs in der ich mich immer zwischen dem 10. und 15. eines jedes Monats Themen rund um IT, Forschung, Netzwelt, Internet und eben auch Gerüchten widme. 🙂

6 Antworten

  1. Ein Dichter als Vater und eine naturwissenschaftlich ambitionierte Mutter klingt nach einer guten Vorraussetzung für Informatik

  2. Sehr interessant, aber natürlich auch ein wenig traurig. Wenn sie doch nur in einer etwas fortschrittlicheren Zeit gelebt hätte..

  3. […] Tri­logy 2015 Part 2: Under­stan­ding the Ana­lyti­cal Engine. Nach­dem ich gerade erst über Ada Love­lace in der Reihe Frauen der Infor­ma­tik berich­tete, geht es im Arti­kel auf The Renais­sance […]

  4. […] klar, daran besteht kein Zweifel. Aber was ist mit den Namen der Frauen, die etwas geleistet haben? Ada Lovelace, Hedy Lamarr und Grace Hopper kennt man ja vielleicht sogar, wenn man aus der IT-Branche kommt. Wer […]

  5. […] Teil I: Ada Lovelace Teil II: Grace Hopper Teil III: Hedy Lamarr Teil IV: Marissa Mayer Teil V: Jade Raymond Teil VI: […]

  6. […] Teil I: Ada Lovelace Teil II: Grace Hopper Teil III: Hedy Lamarr Teil IV: Marissa Mayer Teil V: Jade Raymond Teil VI: […]

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