Bereits in den letzten zwei Jahren, habe ich die damals 15 bzw. 16 guten Gründe genannt – Filme und Serien, auf die ich mich in dem Jahr sehr freue. Und das war wie gewohnt sehr durchwachsen. Da habe ich v.A. die großen Blockbuster genannt, von denen ich mir einiges versprochen habe. Und ich denke immer noch, dass 2016 nicht das beste Filmjahr war und die Lücke zwischen Indie und Blockbustern unangenehm groß. Im 2016er Artikel habe ich u.a., ob etwas den Platz der kürzlich abgesetzten Lieblingsserien von mir (Hannibal, Downton Abbey, etc.) einnehmen kann. Tja so ganz kann man das nicht sagen. Stattdessen ging 2016 eine weitere: Penny Dreadful. Den Platz haben Serien eingenommen, die gar nicht erst den Anspruch erheben über viele Staffeln fortgesetzt zu werden. Sprich: ich habe viele erste Staffeln geschaut, die andeuten, dass mehr kommen kann. Beispielsweise Preacher, Dirk Gentlys Holistic Detective Agency und The OA. Mal sehen wie es bei denen weitergeht. Lieblingsserien könnte sie alle werden. Inzwischen bin ich aber auch gar nicht böse, wenn ich sie nicht zwölf Staffeln lang verfolgen muss. Darf. Muss. Schauen wir mal was für 2017 auf der Merkliste steht – es darf gern indie-lastiger sein. (Die Startdaten varriieren ggf zwischen US- und Deutschland-Startterminen.)
- Die Taschendiebin (ab 5. Januar)
Der Film erschien im Ausland bereits 2016, aber jetzt dürfen auch wir Zeuge von Park Chan-wooks (Oldboy, Stoker) neuestem Streich sein. Ich bin ein großer Fan des Regiesseurs und tatsächlich war ich gerade erst im Kino – die Review folgt. Er ist wieder ziemlich brutal, aber diesmal auf die körperlich-erotische und perverse Art.
- La La Land (ab 12. Januar)
Nach seinem großartigen Film Whiplash macht Damien Chazelle mit dem Thema Musik weiter, vereint mal wieder Emma Stone und Ryan Gosling und versetzt uns in einem Musical in das Showbiz und das Leben aufstrebender Talente, die sich verlieben. Nach diversen Preisen und Vorschusslorbeeren schreit der Film irgendwie Oscar. Aber was soll ich sagen … Whiplash war mein Lieblingsfilm 2015, das ist schon alleine deswegen ein Must-See.
- Manchester by the Sea (ab 19. Januar)
Das offensichtlich ruhige Drama mit Casey Affleck hat viele Vorschusslorbeeren genossen und erzählt eigentlich eine Geschichte, die schon tausend Mal erzählt wurde. Aber irgendwas an dem Trailer wirkt sehr überzeugend und vereinnahmend.
- Split (ab 26. Januar)
M Night Shyamalan is back … und er hat diesmal James McAvoy mitgebracht, der eine vielfach gespaltene Persönlichkeit hat. Shyamalan und seine Filmografie sind ja sehr kontrovers und die meisten fanden ihn zu Zeiten von The Sixth Sense großartig und hielten ihn für ein Genie, danach haben ihn alle nur noch gehasst. Mir egal. Ich mag seine Filme mit tatsächlich nur wenigen Ausnahmen. Und dass McAvoy in neuen Film dabei ist, macht mich nur noch gespannter. (Übrigens eigentlich auch ein 2016er-Film.)
- Silence (ab 2. März)
Mit fast drei Stunden Laufzeit und einem Thema, das nach Tour-de-Force klingt, wird das bestimmt kein gemütlicher Spaziergang, was Martin Scorsese uns dieses Mal präsentiert. Aber es klingt dafür nach einem eindrucksvollen Film, der die Ausdauer belohnt. In den USA ist er scheinbar schon gestartet und ich vermute, dass er ins Oscar-Rennen geht, wobei deutsche Zuschauer da wenig Chancen haben ihn vorher zu sehen.
- The Beauty and the Beast (ab 16. März)
Awww, einer meiner Lieblings-Disney-Animationsfilme reiht sich ein in die Riege der Märchen-Realverfilmungen. Aber mit Everybodys Darling Emma Watson als Belle kann eigentlich wenig schief gehen, behaupte ich. Es macht den Eindruck, als ob sie hier keine Experimente wagen und das finde ich gut.
- „Iron Fist“ Staffel 1 (ab 17. März)
Nach Daredevil, Jessica Jones und Luke Cage, darf nun auch Iron Fist sein Debut auf Netflix in diesem Jahr feiern. Er ist das Mitglied der Defenders, das mir bisher absolut gar nichts sagt. Aber da ich bisher absolut alle Marvel/Netflix-Superhelden-Serien bei weitem besser als so manchen Superheldenfilm fand, freue ich mich drauf.
- Ghost in the Shell (ab 30. März)
Wow – ein Cyberpunkt-Klassiker und einer meiner Lieblings-Anime bekommt eine US-Live-Action-Umsetzung. Wahrscheinlich der Film auf den ich mit Abstand am meisten gespannt bin. Der Look sieht gut aus, die Geschichte ist scheinbar eine Mischung aus dem 20 Jahre alten Animefilm und der jüngeren Anime-Serie. Mal schauen was die daraus machen und ob sie die Philosophie des Meisterwerks verstanden haben.
- The Zookeepers Wife (ab 31. März)
Niki Caro (Kaltes Land) ist wieder da und hat eine Literatur-Adaption mitgebracht, deren Trailer atemberaubend aussieht und die Geschichte der Besitzer des Warschauers Zoo erzählt, die unter Einsatz ihres Lebens Mensch und Tier vor den Nazis zu retten versuchten.
- The Handmaidens Tale (ab 26. April)
Liegt es daran, dass ich gerade ein Buch von Margaret Atwood lese? Ich bin allgemein extrem gespannt auf die Umsetzung der Dystopie aus ihrer Feder.
- King Arthur: Legend of the Sword (ab 11. Mai)
Okay okay … Guy Ritchie hat vielleicht der Arthus-Sage ein bisschen stark seinen Stempel und die Popkultur aufgedrückt. Solche Frisuren, Musik und Klamotten gab es damals möglicherweise nicht. Aber hey – ich finde den Trailer irgendwie großartig, energiegeladen und ich möchte es sehen. So einfach ist es manchmal.
- Twin Peaks (2017) (ab 21. Mai)
Die Serie habe ich damals geschaut, als mein Blog noch nicht mal annähernd ein Thema war. Und da mich das Ende der Serie damals sehr geschockt und mitgenommen hat, bin ich extrem gespannt wie es soviele Jahre später weitergehen soll in Twin Peaks. So wirklich vorstellen kann ich es mir ehrlich gesagt noch nicht.
- Wonder Woman (ab 2. Juni)
Prinzipiell erwarte ich von Superhelden-Filmen nicht mehr allzu viel. Auf Doctor Strange, Black Panther und die Marvel/Netflix-Serien bin ich nach wie vor sehr gespannt. Aber lediglich die Serien schaffen es noch mich zu überraschen. Hier ist es aber etwas anders, denn das erste Mal in der Superhelden-Schwemme sagen sie endlich ja zu seiner Superheldin und ihrem Solo-Film. Und zumindest der Trailer wirkt so, als ob sie das gut gemacht haben. Auch wenn es sicherlich wieder eine sehr geradlinige, vorhersehbare Handlung geben wird.
- „Game of Thrones“ Staffel 7 (ab 25. Juni)
Nachdem die sechste Staffel mal einen ordentlichen Fortschritt in der Handlung gezeigt hat, sich Allianzen gebildet haben und sich die Akteure langsam zum Finale rüsten, bin ich wirklich so gespannt wie bisher selten auf die neue Staffel. Da bewegt sich was!
- Blade Runner 2049 (ab 5. Oktober)
Normalerweise würde ich es ziemlich ätzend finden, dass zu so einem grandiosen Sci-Fi-Klassiker ein Sequel gemacht wird. Das einzige, was mich milde stimmt, ist dass Denis Villeneuve Regie führt.
- The Bookshop
Isabel Coixet ist 2016 eine meiner Lieblingsregiesseurinnen geworden. Ihr Film The Bookshop steckt zwar scheinbar noch in der Post-Produktion und es gibt kein Startdatum, außer die wackelige Angabe 2017 – aber hey, Lieblingsregiesseurin und Buchhandlung, ich bin jetzt schon sehr gespannt. Es geht wohl um eine Frau die im England des Jahres 1959 trotz aller Widrigkeiten einen Buchladen eröffnet.
- „American Gods“ Staffel 1
Bis jetzt ist das Datum nicht bekannt, wann die Adaption von Neil Gaimans Fantasy-Götter-Clash ausgestrahlt wird. Aber ich bin extrem gespannt, weil es eins meiner Lieblingsbücher ist. Und ich finde es extrem vielversprechend, dass Bryan Fuller nach Hannibal nun hier Hand anlegt. Da ich seinen Stil in der lecterschen Umsetzung großartig fand, war ich extrem überrascht und freue mich sehr. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung möglichst schnell rund gemacht und abgeschlossen wird. Irgendwo habe ich aber gelesen, dass es mehr als eine Staffel geben soll. Oh je …
„Ghost in the Shell Official Trailer 1 (2017) – Scarlett Johansson Movie“, via Movieclips Trailers (Youtube-Channel)
„The Handmaid’s Tale First-Look Teaser (Official) • The Handmaid’s Tale On Hulu“, via Hulu (Youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=Dre0wQmLGe8
„American Gods | First Look Trailer | STARZ“, via Starz (Youtube)
Honourable Mentions
Natürlich kommt 2017 auch Christopher Nolan wieder mit einem Film, bei dem ein Twist schwierig anzustellen ist. Mit Dunkirk wagt er sich auf das Gebiet des Kriegsfilms vor. Sofern das 2017 noch kommen kann, wäre Bohemian Rhapsody mit Rami Malik als Freddie Mercury sicherlich extrem sehenswert. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der 2017 kommt. Vielversprechende stillere Filme sind wahrscheinlich The Sense of an Ending, die feministisch angehauchten Filme Hidden Figures und 20th Century Women oder auch der mysteriöse A Cure for Wellness. Da ich mir ja vorgenommen habe mehr für Indie ins Kino zu gehen, wäre Personal Shopper bestimmt eine lohnenswerte Idee. Aber auch das große Blockbuster-Kino lässt sich nicht lumpen. Guardians of the Galaxy Vol. 2 lädt ein wie auch Kingsman 2: The golden circle und Star Wars: Episode VIII. Ich muss zugeben, dass ich wahrscheinlich nur für letzeren ins Kino gehen würde, die anderen reizen mich gar nicht so wahnsinnig. Trotz Baby Groot. Aber 2017 bietet noch mehr und man darf gespannt sein, ob das was wird. Mit Der dunkle Turm kommt eine extrem lang ersehnte Verfilmung eines Stephen-King-Stoffs. T2 setzt außerdem Trainspotting fort und auch bei Alien: Covenant habe ich so meine Befürchtungen, ob das lohnenswerte Fortsetzungen sind. Logan ist mal wieder ein weiterer Wolverine-Film und obwohl ich normalerweise jedem zu den Filmen abraten würde, hat der Trailer was ziemlich cooles und abgewetztes. Ob das vielleicht sogar dieses Mal gut wird? The Last Face sieht vom Trailer her extrem gut aus, hat aber bei IMDB gerade zwei Sternchen von zehn … wie passiert denn sowas? Haters gonna hate? Hier gehts um Ärzte ohne Grenzen … . Worauf ich allerdings gerne verzichte sind die tausendsten Prequel und Sequel irgendeines Franchise. Für mich wird es definitiv kein Pirates of the Carribean 5, Fast and the Furious, xXx und Konsorten geben. Nicht nur nicht im Kino, sondern wahrscheinlich nie.
Was Serien betrifft freue ich mich neben den oben genannten sehr auf eine zweite Staffel Jessica Jones. Doctor Who und Sherlock S4 wären normalerweise bei mir ganz weit oben auf der Liste, aber meine Begeisterung über die Serien ist etwas abgeflaut. Orphan Black S5 markiert 2017 das Ende der grandiosen Sci-Fi-Serie, die langsam etwas abbaut. Ich finde gute Serien haben ein frühes Ende verdient und bin gespannt. Ziemlich interessant könnten Jean Claude van Johnson, Taboo, The Terror und Legion werden.
Worauf wartet ihr schon gespannt? Habe ich was fundamentales in meiner Liste vergessen? Was war es eigentlich worauf ihr im vergangenen Jahr am gespanntesten gewartet habt und war es das wert?
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