ausgelesen: Paul Auster „4 3 2 1“ (engl. Ausgabe)

Als ich das erste Mal von 4 3 2 1 hörte und im Zusammenhang damit von Paul Auster las, hatte ich das ungute Gefühl etwas verpasst zu haben. Paul Austers Bücher hatten bisher meinen Weg nicht gekreuzt. 4 3 2 1 klang besonders, mutig und ein bisschen speziell. Es handelt von vier Versionen des Lebens eines Menschen. Wie unterschiedlich kann ein und dasselbe Leben verlaufen? Sich ein und derselbe Mensch entwickeln? Und somit wurde das Buch eins der acht, die ich mir für 2018 als Leseziele vornehmen würde. Auch wenn es ein ordentlicher Türstopper ist und mir solche Schinken normalerweise nicht so gut liegen.

Das Leben des Archibald Ferguson …

Anfangs gibt es ein Kapitel null. Es schildert wie sich die Kinder zweier Familien, Rose Adler und Stanley Ferguson, fanden, verliebten und ein Kind bekamen. Einen Sohn, dem sie den Namen Archibald Ferguson gaben, der aber von allen Archie oder Ferguson genannt wird. Die Voraussetzungen und die Vorgeschichte ist also gleich. 4 3 2 1 schildert nun die vier möglichen Lebenswege dieses Jungen, die sich aus kleinen Entscheidungen ergeben, aus kleinen Abzweigungen auf der Karte des Lebens, die aber großen Einfluss auf Archie haben. Ab dem nullten Kapitel wird jedes weitere in vier Versionen erzählt. Als Leser blättert man also nicht nur durch Kapitel 1, sondern durch 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 bis Archies Geschichte in 7.4 zu ihrem Abschluss kommt. Zumindest für uns als Leser, denn da ist das in der englischen, gebundenen Ausgabe 866 Seiten starke Buch zu Ende.

„Such an interesting thought, Ferguson said to himself: to imagine how things could be different for him even though he was the same. The same boy in a different house with a different tree. The same boy with different parents. The same boy with the same parents who didn’t do the same things they did now. What if his father was still a big-game hunter, for example, and they all lived in Africa? What if his mother was a famous movie actress and they all lived in Hollywood? What if he had a brother or a sister? What if his Great-uncle Archie hadn’t died and his own name wasn’t Archie?“ p. 54

Die Varianten von Archies Leben sind vielfältig. So auch die Beziehungen. Während seine Mutter in allen Versionen seines Lebens eine wichtige und unerschütterliche Rolle spielt, ist v.A. die Beziehung zu seinem Vater durchwachsen. In einer Version entfremdet er sich von ihm und die beiden reden nicht mehr miteinander, in einer anderen sind die beiden ein Herz und eine Seele. Sein Vater Stanley ein stiller Held in Fergusons Leben. Amy Schneidermann ist in jeder Version von Archies Leben das Mädchen. Während sie aber in einer der Versionen ein Paar werden, geschieht das in den anderen nicht oder nicht in dieser Form. Das interessante, spannende, tragische sind immer wieder die Gründe. Die Ironie des Lebens, die Zufälle und die Umwege, die das perfekte Mädchen in einer der Versionen beispielsweise einfach mal zu seiner Stiefschwester machen. Es ist wahrscheinlich das erstaunlichste an dem Buch wie wenig es anfangs braucht, um in späteren Kapiteln eine ganze andere Geschichte für Archie zu schreiben. In frühen Kapiteln weichen die Varianten von Archies Leben kaum voneinander ab. Sein Vater Stanley hat zusammen mit seinen Brüdern eine florierende Firma gegründet, die Möbel und Geräte für den Heimbedarf anbietet. Seine Mutter hat Ambitionen als Fotografin und Archie wächst auf, interessiert sich früh für Sport und Bücher. Aber je nachdem wie sein Vater auf die miesen Absichten seiner Brüder reagiert, läuft die Geschichte auseinander. Die Familie wird arm oder reich oder es stirbt sogar jemand. Sie müssen umziehen, sie können umziehen oder alles bleibt wie es ist. Ferguson beginnt durch Zufall sich für Baseball oder Basketball zu interessieren und trifft dadurch andere Freunde. Andere Mädchen. Macht andere Erfahrungen. Und die reißen den Leser mit jeder Version und Variante umso mehr mit. Nicht zuletzt, weil wir von Anfang an dabei waren. Es gibt sogar Versionen, in denen uns Archie sehr früh abhanden kommt und ab da bleibt die Seite seiner Variante des Kapitels bis an das Ende des Buches leer. Soviele Möglichkeiten, Varianz, Chancen, Zukunft, verschwunden. Nie beschriebene Seiten. So ist das Leben. Ist so das Leben?

„[…] and now that Ferguson had come to know him as well as he did, he saw how often he seemed to look straight trough Aunt Mildred when she talked to him, as if he were searching for something behind her back, not able to hear her because he was thinking about something else, which was not unlike how his father often looked a this mother now, more and more often now, the glazed-over look of a man unable to see anything but the thoughts inside his own head, a man who was there but not there, gone.“ p. 92

… und das Leben eines Türstoppers

Als ich die englische Ausgabe aus dem Verlag Faber & Faber in einer der Buchhandlungen meines Vertrauens sah, musste ich sie einfach mitnehmen. Don’t judge a book by it’s cover heißt es. Und trotzdem habe ich deswegen zugegriffen. Der Türstopper ist massiv, großformatig, gebunden, dicht und klein bedruckt und verdammt schwer. Die Seitenzahl sieht noch moderat aus. 866 Seiten. Aber sie lesen sich wie viel mehr. Die deutsche Ausgabe hat wohl über 1000 Seiten. Ich kann verstehen warum. Zwei Monate habe ich daran gelesen. Vor Allem auch deswegen so lange, weil ich zwischendurch auch mal zu anderer Lektüre gegriffen habe. Das Cover sieht nach viel Leben aus, nach vielen Beziehungen und Geschichten. Und das steckt auch zwischen den Buchdeckeln. Die Aufmachung des Buches passt zum Inhalt. Es ist massiv. Es ist viel und vielleicht ist es auch eine große Geschichte.

Tatsächlich hat mich die Geschichte des heranwachsenden Archie so mitgenommen, dass ich die ersten dreihundert Seiten weggelesen habe als wäre es nichts. Wie ein Messer, das durch Butter geht. Es gibt so viele wunderbare, beängstigende, witzige Situationen, die man aus der eigenen Kindheit kennt. Ängste, die man auch ausgestanden hat und entlarvende Kommentare über die Erwachsenen, Beobachtungen voller kindlichem Scharfsinn – Archie ist ein guter. Umso krasser ist es seinen Lebensweg zu verfolgen und zu sehen, was er für Fehler macht und was für Fehler ihm angetan werden. Es ist schwer vorstellbar, dass das Buch irgendjemanden kalt lässt. Schließlich waren wir alle mal Kinder und Heranwachsende. Oder sind es immer noch. In der Mitte hinkt das Buch zumindest für die Autorin dieser Buchbesprechung. Es verfolgt mich wie ein Fluch: gibt es überhaupt irgendeine 1000-Seiten-Schwarte, die mich nicht in der Mitte hängen lässt? Hier ist es Archies Zeit als Teenager und junger Erwachsener, in der sich (fast) alles um Sex dreht. Mögliche Partnerinnen, Unsicherheiten, sexuelle Enttäuschungen oder Trennungen genauso wie das Hochgefühl, als es endlich passiert ist. Zwei finden sich, das erste Mal – wir kennen die Höhen und Tiefen alle aus der Teenagerzeit, das Warten auf die große Liebe oder/und das erste Mal. Aber nach über hundert Seiten voll hormongesteuerter Geilheit und hängenden Köpfen, weil die/der Auserwählte (richtig – das Buch und Archie in seinen vier Lebensvarianten ist nicht nur heterosexuell, was ich wichtig und richtig finde, wenn man aus mehreren Leben erzählen will) nicht will, wurden mir das Buch etwas zuviel Seiten mit zuviel Hormonen. Aber wie bei den meisten schwergewichtigen Büchern fängt es sich auch wieder.

Smells like Zeitgeist

Eine der großen Stärken (und für den einen oder anderen Leser größten Schwächen) des Buchs ist der Zeitgeist. Archie kommt 1947 in den USA zur Welt, d.h. er bekommt als Teenager und junger Erwachsener die Ermordung J.F.K’s mit, die Studentenunruhen und den Vietnamkrieg. Er muss darum bangen evtl eingezogen zu werden und ich empfinde es ein wenig als eine Schwäche des Buches, dass es dazu in keiner der vier Varianten kommt. Die amerikanische Geschichte ist vielleicht aber auch das, womit nicht jeder Leser etwas anfangen oder sich damit identifizieren kann. Archie ist außerdem Jude und setzt sich daher aktiv mit der Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus auseinander und mit Einwanderung, denn darin liegen die Wurzeln seiner Familien. Er entwickelt ein politisches Verständnis – zumindest einige seiner Varianten und ein entsprechendes scharfes Gespür, dass er trotz seines Allround-Talents meistens in Bücher, geschriebene Geschichten oder Ambitionen als Journalist einfließen lässt.

„[…] Ferguson and his friends understood that they were living in an irrational world, a country that murdered its presidents and legislated against its citizens and sent its young men off to die in senseless wars, which meant that they were more fully attuned to the realities of the present than their elders were.“ p. 520

Was ich über Paul Auster gelernt habe

Hört man da Paul Auster heraus? Es war schon etwas auffällig, dass Archies DNA ihn in jeder Variante den Weg eines Mannes gehen lässt, der schreibt. Man kann vermuten, dass darin ein wenig Paul Auster steckt. Und das tut es scheinbar, wenn man sich mit Austers Biografie auseinandersetzt und man identifiziert noch mehr Merkmale seiner Bücher. Beispielsweise ein plötzlicher Tod, ein großes Erbe, lose verbundene Geschichte – so tauchen scheinbar Charaktere aus Austers Büchern in wiederum anderen seiner Bücher als Nebencharaktere auf. Hier sind es Charaktere, die in der einen Variante von Archies Leben eine große oder kleinere Rolle gespielt haben, die in einer anderen wieder Auftauchen. Diesmal nicht als Stiefvater, sondern als Bekannter der Familie. Oder diesmal nicht als love interest von Amy, sondern Jahre später als Kommilitone, um nur zwei Beispiele zu nennen. Im letzten Kapitel verbirgt sich der vielleicht größte Hinweis auf die Verbundenheit zwischen Archie und Paul Auster.

Immer wieder werden im Buch Geschichten erwähnt, die Archie schreibt oder schreiben will, die postmodern klingen und Interesse wecken. Man wünscht sich fast das Buch von A.I. Ferguson (Archibald Isaac Ferguson) in der Buchhandlung nebenan kaufen zu können. Sie decken sich oftmals vom Ton und der Inhaltsangabe mit dem klassischen Schema Paul Austers. Nach der Recherche sind einige Bücher auf denen „Paul Auster“ steht auf meiner To-Read-Liste gelandet. Normalerweise dürfte ich erst dann Vermutungen anstellen wie so ein typisches Buch von Paul Auster geschrieben ist. Aber ich tue es trotzdem, weil es auf über achthundert Seiten so auffällt. Er mag offensichtlich Aufzählungen. Nicht selten findet man in Kapiteln Stellen wie „In diesem Sommer passierten Archie drei Dinge, die sein Leben komplett auf den Kopf stellten. 1. [… langer Absatz …] 2. [… langer Absatz …]. Und er neigt zu langen Sätzen mit vielen eingeschobenen Nebensätzen. Ich erinnere mich bitter an einen Aufsatz in der Mittelstufe, unter den meine Deutschlehrerin mir schrieb: „Ich verstehe deine Sätze nicht! Zu lang, zuviele Nebensätze.“ Im Gegensatz zu mir kann Paul Auster in seinen Bandwurmsätzen doch sehr gut rüberbringen, was er auszudrücken versucht. Und dass obwohl die gern mal eine Seite füllen. Das heißt: man erkennt einen Paul Auster. Was zu beweisen gilt – bei meinem nächsten Buch von Paul Auster.

Alles hat einmal ein Ende – selbst dicke Bücher und lange Buchbesprechungen (Fazit)

Als ich anfing das Buch zu lesen und ich die Seiten förmlich verschlang, war mir schnell klar, dass die Immersion bei mir vollkommen funktioniert. Und ich dachte mir, dass es sehr hart sein wird am Ende des Buches vielleicht alle vier Inkarnationen des Archibald Ferguson zu begraben. Ich war vollkommen überzeugt davon, dass das Buch das ganze Leben des Archibald Ferguson abdecken würde. Weit gefehlt. Erstens schafft es nicht jeder Archie bis zum Ende des Buches am Leben zu bleiben, zweitens endet das Buch als Archie gerade mal am Anfang seiner Zwanziger steht. Aber auch so ist es hart Archie gehen zu lassen. Oder die anderen zahlreichen Charaktere, die ihn begleiten und die man nicht weniger ins Herz schließt wie die selbstbewusste Amy, die sich als Aktivistin einsetzt. Oder seinen Kumpel Noah, von dem man zu gern gewusst hätte, ob er Schauspieler oder Regisseur wird. Es ist das Potential dieser noch nicht zu Ende geschriebenen Leben. Ich muss gestehen; ich hätte gern das ganze Leben des Archie Ferguson gelesen. Aber der Plan von 4 3 2 1 ist ein ein anderer wie man im letzten Kapitel liest. Und der ist auch eigentlich gut so. So lässt sich das Buch ein wenig mit Richard Linklaters Boyhood vergleichen. Im Gegensatz zu Boyhood liegt 4 3 2 1 ein gewisser Enthusiasmus inne. Und Introspektion. Der allwissende Erzähler lässt uns zu jeder Zeit in Archies Kopf schauen und wir wissen, was ihn rührt, was ihn beschäftigt und was ihn antreibt. Etwas, das in Boyhood fehlte und das dafür sorgte, dass der Film so vor sich dahinplätscherte, während 4 3 2 1 zieht, manchmal laut ist, nie stehen bleibt und Archie immer etwas will. Etwas versucht. Etwas tut. Das Buch greift Spannungspotential, Zeitgeist und Geschichte auf und es will mehr, es gibt einem mehr Botschaft mit auf den Weg statt nur unsere Gefühle über das Erwachsenwerden zu kitzeln.

„But one needs soul to accomplish even the smallest thing in this world, my dear, and from the way you’ve been acting tonight, I’m beginning to wonder if you have one.“ p. 220

Kann man aber den vier Varianten des Lebens des Archibald Ferguson folgen ohne sich Notizen zu machen? Ich kann nur für mich sprechen: ich war auf das schlimmste vorbereitet. Bei jedem größeren Lebensereignis Archies habe ich einen Klebezettel angebracht, in vier Farben – je eine Farbe für eine Version seines Lebens. Und danach eine Tabelle gefüttert. Letzten Endes war das aber nur am Ende des ersten Drittels des Buches notwendig. Da bewegen sich alle Archies in einem ähnlichen Lebensabschnitt und ob in dieser Variante Amy schon aufgetaucht ist oder in wen Archie verliebt ist oder wo er mit seiner Familie wohnt, das sind Details die man schon mal bei vier Versionen durcheinander bringen kann. Aber letzten Endes bekommt man es während des Lesens raus. Es ist vermutlich aber nicht schlecht sich vorzubereiten und die Taktik zu fahren, falls man doch beim Lesen Probleme bekommt. Ein Aspekt, den ich noch gar nicht erwähnt habe ist wie sehr Ferguson Medien inhaliert. Durch seine Liebe zu Literatur und Filmen wird er einem passionierten Leser und Film-Enthusiasten noch sympathischer. Es macht 4 3 2 1 zwischendurch zu einem Anfixer und Bilderbuch lesenwerter Literatur und schauenswerter Filme. Es ist quasi rekursiv wie einen das Buch wiederum mit Lesefieber ansteckt und erinnert was Bücher bewirken können..

„He was going to the movies, and few things in this world were better than going to the movies.“ p. 323

„[…] Crime and Punishment changed him, Crime and Punishment was the thunderbolt that crashed down from heaven and cracked him into a hundred pieces, and by the time he put himself together again, Ferguson was no longer in doubt about the future, for if this was what a book could be, if this was what a novel could do to a person’s heart and mind and inermost feelings about the world, then writing novels was surely the best thing a person could do in life […].“

Insgesamt war 4 3 2 1 ein spannender Ritt mit sovielen Tälern und Gipfeln wie das echte Leben. Es war seit langem mal wieder ein Buch, das bei einem Schicksalsschlag dieses beklommene Gefühl der Taubheit oder Lähmung hervorgerufen hat und mir lange nicht aus dem Kopf ging. Dass Zitate und Gedanken aufgegriffen hat, die mich aufhorchen ließen und mir lange im Kopf blieben. Es fühlt sich echt an und für mich ist es wahrscheinlich eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Insbesondere am Anfang dachte ich aber lange, dass Archie irgendwie etwas zu glatt und zu perfekt ist. Ein Goldjunge, der scheinbar alles kann, aber das bleibt nicht so. Später empfand ich es als etwas schade, dass sich Archies Leben in allen vier Geschichten doch in eine ähnliche Richtung entwickelt. Hätte es bei all diesen kleinen Veränderungen, die große Veränderungen nach sich ziehen, nicht noch sehr viel anders laufen können oder sogar müssen? Oder gibt es Elemente, die einfach in unsere DNA eingewebt sind? Wie zum Beispiel, dass Archie eben unbedingt Schriftsteller oder Journalist werden muss, also in jedem Fall schreibt? Das ist ein Aspekt, der mir immer noch etwas fremd ist. Irgendwie finde ich den Gedanken schön, tröstlich. Irgendwie befremdet er mich. Auch denke ich, dass aufgrund der Massivität des Buches und des Hintergrunds der amerikanischen Geschichte das Buch nicht jeden abholen kann. Aber was man dem Buch nicht streitig machen kann ist der sehr einnehmende, intelligente und lebhafte Schreibstil Austers und das Erwachsenwerden und Potential der Lebenswege, das er wunderbar abbildet. Was wäre wenn …

„[…] and as Ferguson listened to the mounting emotion in the minister’s voice, the drum-roll repetitions of the word dream, he wondered how two such oddly matched souls could have married and stayed married for so many years, and how he himself could have been born from such a couple as Rose Adler and Stanley Ferguson, and how strange, how deeply strange it was to be alive.“ p. 136

„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr dehnbar. So wie die Themenvielfalt meines Blogs. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein. 🙂

7 Antworten

  1. Sehr schöne Rezension. Ich mochte das Buch auch sehr. Das „zeitgeistige“ fiel mir auch auf, ich fand es allerdings nicht sehr störend.
    Ich glaube irgendwann möchte ich 4,3,2,1 noch einmal lesen und ja, da steckt in der Tat wohl eine Menge Paul Auster drin.
    Liebe Grüße, Sabine

  2. Avatar von voidpointer
    voidpointer

    4 3 2 1 fand ich schon in Deinen Buchvorsätzen von der Idee sehr interessant. Ganz unpassend empfinde ich es nicht, dass das Buch nicht die gesamte Lebensspanne abdeckt. Wie viel mehr Neues erlebt man in den ersten Jahren seines Lebens? Danke für das Artikel 🙂

  3. Muss ich noch lesen. Ich liebe Auster, obwohl ich mich gerade bei seinen neueren Werken immer etwas schwer mit ihm getan habe. Aber „4 3 2 1“ ist unbedingt dran.

  4. Du hast es also inzwischen beendet. 🙂 Und zwei Monate für einen 1000-Seiter finde ich mehr als in Ordnung. Ich brauch für solche Wälzer länger (weil ich zwischendurch auch regelmäßig in anderen Büchern lese und es genieße, wenn mich ein so dickes Buch über lange Zeit begleitet).

    Ich glaube, wir alle fragen uns hin und wieder, wenn in einem bestimmten Augenblick auch nur eine Kleinigkeit anders gewesen wäre: Hätten wir Person X je kennengelernt, wenn wir an jenem Tag beschlossen hätten, etwas anderes zu unternehmen? Hätten wir dieses oder jenes verhindern können, wenn wir in dem Augenblick anders entschieden/ reagiert hätten?
    Von daher ist es eigentlich erstaunlich, dass sich erst jetzt ein Schriftsteller auf diese alternativen Verzweigungen des Lebens gestürzt hat. Und das Ergebnis dieser Umsetzung klingt großartig! Nach deinen Worten habe ich nun richtig Lust auf diesen Schmöker bekommen. 🙂

  5. Hallöchen,
    du machst es mir wirklich nicht leicht! Eigentlich hatte ich „4321“ schon von meiner Wunschliste. Weil es eben ein fetter Schinken ist, weil ich dachte, dass mich diese vier Geschichten langweilen würden (zumindest ab der zweiten). Aber jetzt schreibst du so tolles über dieses Buch, sagst, dass es so vielfältig ist.
    Das mit den vierfarbigen Einmerkern ist eine großartige Idee. Das muss ich mir für den Zeitpunkt merken, wenn ich das Buch lese. Ich komme da sonst mit Sicherheit durcheinander!
    Ich bin neugierig, sehr sogar. Und bin fast traurig, dass ich diesen Monat schon so viele Bücher gekauft habe, die ich noch lesen muss, dass „4321“ einfach warten muss.
    Liebste Grüße, Kate

  6. […] diesem Herbst die vier unterschiedlichen Lebensläufe des Protagonisten Archie und steckt mit ihrer Begeisterung für Austers Umsetzung der Geschichte […]

  7. […] Ich leibe Miss Booleanas Beiträge. Sie hat so einen tollen Schreibstil, dass ich immer einfach nur weiterlesen möchte. Diesmal war das so bei der Rezension zu Austers „4321“. Die Rezension findest du hier. […]

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