Ist es echt schon wieder so lange her, dass ich eine Serie gesucht und wiedergefunden habe!? Tatsächlich gehen mir ja inzwischen die Serien aus, deren Titel ich nicht kenne. Aber das Wiederentdecken macht schon Spaß, da die Recherche eben doch die einen oder anderen Erinnerungen weckt. Heute heißt es also wieder …
„Die Dings … die Serie, ihr wisst schon. Mit diesen verrückten Nachbarn, irgendwas mit … Rue Broca?“
Ja, fast! An der Stelle war mein Gedächtnis recht gut. Die Serie hieß im Deutschen Die geheimnisvolle Rue Broca und wurde 1995 produziert und das erste Mal im französischen Fernsehen als Contes de la rue Broca ausgestrahlt. 1998 dann wurde sie u.a. auf dem Kinderkanal ausgestrahlt. Hier hat mich meine Erinnerung total im Stich gelassen, denn ich habe auf einen ganz anderen Sender getippt. Leider lässt sich weniges über die Serie herausfinden und auch die Serie selber nicht finden – zumindest nicht auf Deutsch. Immerhin habe ich erfahren, dass sie auf einer Kinderbuchreihe von Pierre Gripari basiert. Einige seiner Geschichten wurden auch vor gefühlt Äonen auf Deutsch veröffentlicht, scheinen aber vergriffen zu sein. Wer weiß – vielleicht entdecken deutsche Verlage und Medienhäuser Autor oder Serie mal wieder? Wäre nicht die erste Serie, die überraschend nochmal wiederkommt. Worum ging es dort aber?
Meiner Erinnerung nach um ein paar Kinder, die in einer Straße mit allerlei schrägen Charakteren wohnen. Magischer Realismus ist am ehesten das Genre, dem ich die Rue Broca zuordnen würde. Das Internet bietet folgendes als Zusammenfassung der Auftaktepisode an:
„Der kleine Pierre erfüllt sich einen Herzenswunsch: Für nur fünf Francs wird er stolzer Besitzer eines eigenen Hauses. Doch er hat sich zu früh gefreut, denn in der Besenkammer lauert eine giftige alte Hexe, die ihn um jeden Preis entführen will. Nur, wenn er es schafft, ihre Zauberkraft zu überlisten, kann er diesem Schicksal entkommen.“ Quelle: fernsehserien.de, abgerufen am 10.04.23
Später gibt es dann offenbar auch Folgen in denen eine Hexe eins der Mädchen, Freundin oder Schwester von Pierre, zusammen mit Spaghetti und Tomatensoße verspeisen will, um wieder jung und schön auszusehen. Die Cleverness der Kinder sorgt meist dafür, dass sie aus der Nummer wohlbehalten rauskommen. Nicht alle der Nachbarn waren aber fies oder gefährlich, wenn ich mich richtig erinnere. Das wenige, was man über die einzelnen Episoden nachlesen kann, passt zu dem verschrobenen Charme, den die Serie meines Empfindens nach hatte.
Und Rue Broca heute? Es gibt ein Instagram-Profil, das sich der Serie widmet und einige Stills daraus gepostet hat. Außerdem kann man bei Mini TV auf Youtube die Folgen im französischen Original sehen. Das funktioniert für mich besser als ich erwartet habe, aber klar, alles verstehe ich nicht. Als Kind war Rue Brocas Animationsstil nie so ganz meins. Dem kann ich heute schon fast mehr abgewinnen als damals. Was es mich aber als Kind lehrte: vielfältige Charaktere zu erwarten und mich zu fragen, was die Menschen um mich herum so für Geschichten zu erzählen haben. Irgendwie habe ich mir danach immer eine so kunterbunte Nachbarschaft gewünscht. Vielleicht ist das auch Fluch und Segen 😉
Les contes de la rue Broca – La sorcière de la rue Mouffetard HD, Mini TV, Youtube
Andere wiedergefundene Serien: Land of the Lost | Die Königin der tausend Jahre | Rock’n’Cop | Ernest, der Vampir | Adolars phantastische Abenteuer | Frau Pfeffertopf | Die Fälle der Shirley Holmes | Der Traumstein
Ob „Rue Broca“ gut gealtert ist oder aus heutiger Sicht fragwürdige Botschaften vermittelt, kann ich nun leider nicht erörtern, weil mein Schulfranzösisch dafür nicht ausreicht. Aber es war angenehm die bekannten Opening-Szenen zu sehen und das Intro hat mir einen passablen Ohrwurm verschafft. Kennt ihr die Serie?
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