… oder: was ich im Horrorctober gelesen habe. Bad Dreams in the Night ist ein Band mit kurzen Comics, die alle dem Horrorgenre zugeschrieben werden können, nicht immer nur sympathische Hauptcharaktere haben, um Twists nicht verlegen sind und den ganz eigenen schwarzen Humor von Autor und Illustrator Adam Ellis tragen. Ich wurde auf seine Comics zuerst auf Twitter (RIP) aufmerksam. Nachdem der Dienst starb, folgte ich ihm auf Instagram, wo man häufig Teaser (manchmal auch ganze Comics) von ihm lesen kann. Darunter waren einige, bei denen ich mich freue nun das Ende im Band nachlesen zu können. Gegenstand der Comics sind u.a. eine seltsame Fernsehshow, eine mysteriöse „Milchtür“ oder auch ein Mann, der während eines Japantrips etwas zu gern Ramen isst.
Ellis bleibt in den Comics einem Charakterdesign treu, variiert aber den Stil und holt sich auch manchmal für Hintergründe andere Künstler:innen dazu. Ich mochte den Grau-in-Grau-Touch und die Retro-Stimmung in Little House in the Sea, den Manga-Style von Butter Corn Ramen und den fiesen Twist in Viola Bloom. 😉 Dass die Ausgabe ein giftgrünes Lesebändchen hat, das an das Halsband aus der Geschichte Green Ribbon erinnert, ist ein schöner Touch. Nach jeder Geschichte gibt es eine kurze Anekdote von Adam Ellis über die Inspiration oder Entstehungsgeschichte, die manchmal sehr erhellend, manchmal bitterböse-witzig sind.
Wie das eben so ist bei Kurzgeschichtenbänden, egal ob in Comicform oder anders, es gefällt selten alles. So waren mir einige Geschichten zu kurz und hatten keine starke Pointe oder ihr Ende war zu offensichtlich (z.B. Forest Fruit). Aber das ist meckern auf hohem Niveau für einen Comicband, der durch und durch feine Kost für Horrorliebhaber:innen ist. Man muss schwarzen Humor und Bodyhorror abkönnen. Zum Teil auch unsympathische Hauptcharaktere – aber so wiederum ist es manchmal auch ok ihnen in ihrem Horror zuzuschauen. 😏
Fazit
Horror-Comicsammlung mit herrlich schwarzem Humor, toll illustriert und kurzweilig
Besprochene Ausgabe: ISBN 978-1-5248-8718-6, Andrews McMeel Publishing
„ausgelesen“ ist eine Kategorie meines Blogs, in der ich immer zwischen dem 15. und 20. eines jeden Monats ein Buch unter die Lupe nehme. Der Begriff „ausgelesen“ ist sehr dehnbar. Ein „Buch unter die Lupe nehmen“ schließt Belletristik, Sachbücher, Manga, Comics unvm mit ein. 🙂
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