Die liebe Friedl von Grimm setzte ein Stöckchen in die Welt. Ein Stöckchen, uns über unsere tiefsten Fangirling-Abgründe auszufragen. Und wie das eben so ist, wenn man uns so ein Stöckchen hinwirft, bei dem man über umwerfende Männer außerhalb unserer Reichweite, ja außerhalb unseres Universums reden darf – wir nehmen es dankend an!!!!! 😉 Jetzt erfahrt ihr, dass ich gegen Posterboys keinen Schutzschild habe. *Schmacht* Und dass mein Männergeschmack immer noch durch Filme verhunzt wird, könnt ihr der Liste ebenfalls entnehmen. Versucht nicht, dass Muster zu erkennen … versucht es nicht.
… ich fühle mich nicht imstande hier eine Wertung vorzunehmen 🙂 ich könnte beginnen bei der ersten cinephilen Prägung bis zur jüngsten … aber … nö. 🙂
Edward mit den Scherenhänden (Johnny Depp)
Da war ich noch nicht mal ein vollwertiger, pubertierender Teenager. Und trotzdem ganz schön verknallt. Damals habe ich noch nicht soviel hinterfragt wie ich es vielleicht heute im real life tun würde. Wie das mit Edward und mir und den Scheren klappen soll? Egal. Die Verletzungsgefahr? Mh … Pflaster? Ich war so schlimm verknallt, dass ich noch Tage später nach dem Film geheult habe. Wer das Ende kennt, weiß vielleicht, was mir da im speziellen durch den Kopf ging. Waren es seine wirren Haare, das Weltfremde oder der traurige Blick? Letzteres hatte auf jeden Fall einen entscheidenden Anteil. 🙂
… (Mads Mikkelsen)
Es war auf jeden Fall nicht „Casino Royal“ (meine erste Bekanntmachung mit Mads Mikkelsen), als ich anfing einen leichten Mikkelsen-Spleen zu entwickeln. War es bei „Die Tür“? Oder „Adams Äpfel“? Ich weiß es nicht mehr. Es sind mitlerweile zuviele Filme, die ich mit dem Menschen gesehen habe. Er spielt umwerfend realistisch und kann alles – einen zum zerfließen bringen in „Die Königin und der Leibarzt“ oder zum Fürchten. Und dann diese Attitüde – Just don’t give a fuck. Aber ohne jemals respektlos zu sein. Converse und Kapuzenpullis in Interviews. Finde ich gut. Vielleicht habe ich beim Schauen von Hannibal gerade deswegen das Bedürfnis hinzurennen und ihm die fein frisierten Haare zu zerstrubbeln und die gegelte Frisur erstmal zu ruinieren. Ich wette er wäre dafür. Ich wette.
Patrick Bateman (Christian Bale)
Mmmmh … das könnt ihr jetzt deuten wie ihr wollt. Ich nehme mal an, dass ich nicht auf Patrick Bateman stand, weil er ein kranker Serienkiller ist. Um ehrlich zu sein, frage ich mich heute, was da in mich gefahren ist. War ja aber klar, dass da nichts sinnvolles dabei rauskommen kann, wenn man deutlich zu jung ist, um diesen Film zu gucken. Eigentlich ein bisschen krank. Krank deswegen, weil: ich finde den Umstand, dass er so ein Business-Heini ist, der echt fast nen Koller kriegt, weil jemand eine schönere Visitenkarte hat, eigentlich ziemlich abstoßend. Oder auch wie er sich selbst feiert. Dem Business-Getue kann ich allgemein nicht viel abgewinnen. Aber Anzüge … Anzüge sind was anderes. Macht das Sinn? Nein. Muss es auch nicht. Fakt ist aber: ich hätte mit ihm sehr wohl über Ted Bundy reden können. Und ich hätte es extrem lustig gefunden, dass sein Hund Lassie hieß. Ah … ich glaube so langsam fällt mir wieder ein, was ich damals so anziehend fand. Das morbide. Ha. Was sagt man dazu … ?
Liu Siu-jian (Jet Li)
„Kiss of the Dragon“ war eigentlich nicht mein erster Jet-Li-Film. Aber sein unbeholfener Umgang mit einer Frau (manche sagen das wäre bei ihm in jedem Film so …) – war irgendwie süß. Das schräge ist: ansonsten finde ich das gar nicht so süß. Hier ist es aber irgendwie süß, weil er Leute vermöbeln kann. Alles klar, oder? Der Traum einer jeden Frau. Einer der den fiesen Typen vermöbeln kann, wenn er möchte. Wenn er einen dumm anmacht. Aber: einer der sich im Griff hat und der das nur tut, wenn es in seinen Augen absolut notwendig ist. Einer, der damit nicht prahlen muss und sich nicht in den Vordergrund drängen muss. Der eigentlich nur ein netter Kerl sein will. Es sei denn, ja, es sei denn, jemand entführt dein Kind. Ach Jet Li. Das hat gut funktioniert. Ich habe den Film 3 Mal hintereinander geschaut und danach nicht nur einen Jet-Li-Film-Marathon gemacht. Soviel Mimik hast du eigentlich nicht in petto … aber das ist mir scheißegal. Hach.
Sawyer (Josh Holloway)
Ich war noch so für die glatten, strahlenden Saubermänner. Und Sawyer hat mir schon vom ersten Moment an gefallen. Man munkelt, dass LOST in Wirklichkeit eine meiner Lieblingsserien ist, weil er hin und wieder oberkörperfrei rumlaufen durfte. In anderen Kreisen nennt man das Fan-Service. Natürlich könnte ich seinen Wortwitz loben, seinen ungeschliffenen Charme, die Anti-Haltung ohne es zu übertreiben und euch erzählen wie sexy ich die harte-Schale-weicher-Kern-Nummer finde. Stattdessen erzähle ich euch einfach, dass ich mal vor dem Schaufenster einer Parfumerie stand. Dort war ein Poster von Josh Holloway – Werbung für Davidoff Cool Water. Einige Wochen später war es weg. Ich ging in den Laden und fragte, ob sie das noch brauchen. Sie haben es mir geschenkt. Es hing allen ernstes in meiner Studentenbude. (Sehr zum Ärger meiner männlichen Kommilitonen, die daraufhin komischerweise nicht mehr zu mir kommen wollten zum Hausaufgaben machen.) Und soll ich euch was sagen … zwar habe ich es abgehängt – aus Gründen – , aber ich habe es immer noch. 🙂
Peter Wright (Robert Downey Jr.)
Na – habt ihr das Babyface gleich erkannt? Gut, heute sieht er nicht mehr ganz so niedlich aus. Sondern besser. Es ist mir ja fast etwas peinlich, aber dieses mädchenhafte Babyface (damals war das in …) war vermutlich das erste Mal, dass ich fangirlte. Der hat angefangen meinen Männergeschmack zu ruinieren! Als Peter Wright hat er in „Only You / Nur für Dich“ eine Frau hinters Licht geführt, nur um sich dann in sie zu verlieben. Mein erster Robert Downey Jr. – Film. Es sollte noch tausend Filme geben, in denen ein betrügerischer Nichtsnutz, der ja eeeiiiigentlich das Herz am rechten Fleck hat, sich in das Opfer seiner Gaunerei verknallt. Unsterblich verliebt meine ich natürlich. Mag sein, dass ich das später auch noch bemerken sollte. Aber bis heute finde ich alles an diesem schlechten Filmchen total toll dank dieses goofy Typen mit dem Seifenwerbung-Gesicht. (Ich kann Babyfaces auf den ersten Blick nicht mehr besonders viel abgewinnen aber der Mensch dahinter ihr wisst schon …) Es gab zu dem Zeitpunkt nicht viele, die albern waren und aus sich herausgegangen sind wie er das tut. Und noch heute tut. Kennt ihr das, wenn ihr von den Abstürzen eines Schauspielers lest und fast richtigen Kummer habt? Umso lieber schaue ich heute Filme mit RDJ. Alle. Aus Prinzip. Weil ich ihn irgendwie mag. Ich weiß nicht, ob irgendein Mensch das durchhält ohne das goofy Image zu schauspielern oder zu pachten. Aber es geht ja auch darum wie Filme meinen Männergeschmack ruinierten – und von den Filmen hat er ja doch noch viele weitere gemacht. Bloß gut.
Sherlock (Benedict Cumberbatch)
Ja. Überrascht das ehrlich noch irgendjemanden? Auch heute noch ruinieren diverse Filme und Serien meinen Männergeschmack. Als ich den Cumberbatch das erste Mal auf einem Promofoto für Sherlock sah, dachte ich: „Der sieht ja aus wie eine Gottesanbeterin“. Nein, jetzt bewerft mich bitte nicht mit Tomaten und faulen Eiern … denn ich sollte bemerken, dass er die Rolle an sich gerissen hat und für immer meine Vorstellung verändert hat wie Sherlock sein muss. (Und das bei jeder Rolle in der ich ihn von da an sah) Diese rücksichtslose Haltung, dieser Spaß an den Kriminalfällen, es interessiert ihn kein bisschen was andere denken – so abgeklärt und zielgerichtet und hochfunktional 😉 und doch so verwundbar ohne es auch nur im Ansatz zugeben zu wollen. Hach. So gefallen mir meine Consulting Detectives. Habe ich schon was zu der Stimme gesagt? Ich bin so leicht zu beeinflussen … mal ehrlich … er könnte mir auch ein Telefonbuch vorlesen und ich würde es wahrscheinlich genial finden.
Spike Spiegel
Cowboy Bebop ist zum einen Mal ein großartiger Anime, der beweist, dass Anime auch für Erwachsene funktionieren. Als ich gerade Teenie war und aus vielen Animeserien herauswuchs, passte mir das schon Mal sehr gut. Dass aber Spike Spiegel, der mit einem Auge in die Vergangenheit schaut, so ein cooler Typ mit so einer schlimmen Vergangenheit ist, hat mich gepackt. Auf der Suche nach seiner Julia. Ein Mann der die große Liebe gefunden hat, keine andere wirklich anguckt, und immer versucht die Eine wiederzufinden!? Seufz. Die Filmrechte sind verkauft. Man munkelt Keanu Reeves soll ihn spielen – irgendwie liegt es auf Eis. Und ich fürchte mich auch ein wenig davor, aber ich sage: TUT ES!
James Bond (Daniel Craig)
Früher fand ich James Bond-Filme ziemlich doof. Immer diese strangen Gadgets und die seltsamen Bösewichte. Für den einen Kult, für mich war das bisher immer Quatsch und ich konnte manche Filme gar nicht ernstnehmen. Früher habe ich bei einem Bond-Film sogar gedacht, dass es eine Bond-Parodie ist. (Im Geheimdienst ihrer Majestät mit George Lazenby) So dämlich fand ich den. Erst dann habe ich begriffen: das ist ein normaler, offizieller James-Bond-Film! Ich war sehr dankbar für die moderne und realistischere Note die man den Filmen gegeben hat. Und bereits vor Erscheinen von Casino Royal hatte ich Sympathien für Daniel Craig. Vermutlich weil alle anderen ihn nicht leiden konnten. Junge, dem wurde ein Zahn beim Dreh ausgeschlagen oder so! Was wollt ihr denn noch? Und als ich dann den Film sah und einen kantigeren Bond kennenlernte, dem es scheiß egal ist, ob sein verdammter Martini geschüttelt oder gerührt ist, war ich vielleicht ein bisschen verknallt überzeugt. Der Anzug hat den Rest erledigt. Anzüge …. ….
Robert Graysmith (Jake Gyllenhaal)
In Zodiac hat er nun wahrlich keine extrem sexy Rolle gespielt. Aber schon bei Brokeback Mountain war da irgendwie was… und Donie Darko . Aber in Zodiac war das Fangirling perfekt – schließlich spielt er hier einen getriebenen Typen, der von etwas besessen ist. Und scheinbar habe ich dafür ein Faible. Und er lacht immer so, als ob er was wüsste, dass ich nicht weiß ohne großkotzig zu sein. Wie sang schon Amy McDonald in L.A. (über Jake Gyllenhaal und sich selbst):
Oh here’s a story bout a boy named J.
Nothing he did would ever get in my way
But there’s still a long, long way to go
I’ve only ever seen his face on film,
I’ve only ever heard the lines he’d say
But still they won’t, get in my way
I’m always told to be the dreamer kind
[…]
So … jetzt wisst ihrs. Wen ich fangirle und so. 🙂 Der TAGist sehr lustig und hat mir viel Spaß gemacht (danke nochmal Friedl!), aber auch irgendwie persönlich. Deswegen überlasse ich es euch, ob ihr ihn machen wollte oder nicht. 😉 Aber ich hoffe ihr hattet etwas Spaß mit meiner Liste und sagt mir doch trotzdem mal, ob wir vielleicht Überschneidungen haben, was das fangirling betrifft. 😉 Gab es mal einen Film oder eine Serie in der euch eine Rolle so beeindruckt habt, dass ihr ernsthaft verknallt wart? Oder haltet ihr das alles für total bescheuert? Ich bin ja ehrlich gesagt kein so großer Fan von so exzessiven Fangirls, die rumschreien und finde es ganz interessant, dass Benedict Cumberbatch bspw. mal Anstoß daran genommen hat, dass sich seine Fangirls „Cumberbitches“ nennen – eure Gedanken dazu? Und wann kommt eigentlich endlich mal ein Film mit Benedict Cumberbatch, Josh Holloway, Mads Mikkelsen und Robert Downey Jr. raus? Das wäre überaus … praktisch. 🙂
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